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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft carbamatfunktionelle Substanzen und
härtbare
Beschichtungszusammensetzungen, die derartige Substanzen enthalten,
insbesondere wäßrige Beschichtungszusammensetzungen,
die derartige Substanzen enthalten.
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Hintergrund
der Erfindung
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Carbamatfunktionelle
Substanzen haben insbesondere in Beschichtungszusammensetzungen
als vernetzbare Harze Anwendung gefunden. Härtbare Beschichtungszusammensetzungen,
in denen carbamatfunktionelle Harze zum Einsatz kommen, werden beispielsweise
in den US-Patentschriften 5,693,724, 5,693,723, 5,639,828, 5,512,639,
5,508,379, 5,451,656, 5,356,669, 5,336,566 und 5,532,061 oder der
EP 0915113 beschrieben.
Diese Beschichtungszusammensetzungen können beträchtliche Vorteile gegenüber anderen
Beschichtungszusammensetzungen, wie Beschichtungszusammensetzungen
auf Basis von hydroxyfunktionellem Acryl und Melamin, liefern. So
haben die mit carbamatfunktionellen Harzen hergestellten Beschichtungen
in der Regel eine hervorragende Beständigkeit gegen Umweltätzung (die
auch als Säureätzung bezeichnet
wird). Die Umweltätzung
führt zu
Flecken auf oder in der Beschichtung, die sich oft nicht wegreiben lassen.
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Ein
Nachteil von Beschichtungen mit carbamatfunktionellen Harzen besteht
darin, daß sie
im allgemeinen zur Erzielung einer annehmbaren Viskosität und für die Applikation
mehr organisches Lösungsmittel
erfordern. So sind beispielsweise aus einem Isocyanurat eines Diisocyanats
hergestellte carbamatfunktionelle Substanzen als Additivharz oder
Grundharz in einer Beschichtungszusammensetzung im allgemeinen vorteilhaft, erhöhen aber
die Viskosität
der Beschichtungs zusammensetzung, so daß mehr Lösungsmittel erforderlich ist. Beschichtungen
mit höheren
Mengen an organischem Lösungsmittel
erzeugen bei der Applikation mehr gesetzlichen Vorschriften unterliegende
Emissionen.
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Wäßrige Beschichtungszusammensetzungen
sind aufgrund der gesetzlichen Vorschriften über die Emission von organischen
Substanzen in den Vordergrund gerückt. Derartige Beschichtungen
waren jedoch wegen des Vorliegens der zum Dispergieren der Bindemittelharze
verwendeten hydrophilen Gruppen oder von Tensiden, wie Tensiden
auf Polyetherbasis, die im Lackfilm als niedermolekulare, hydrophile
Substanzen verbleiben, im allgemeinen wasserempfindlich.
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Es
wäre vorteilhaft,
eine wasserdispergierbare, carbamatfunktionelle Substanz für eine Beschichtungszusammensetzung
bereitzustellen, die in einer gehärteten Beschichtung nicht wasserempfindlich
ist.
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Kurze Darstellung
der Erfindung
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Gegenstand
der Erfindung sind eine wasserlösliche
carbamatfunktionelle Verbindung und Beschichtungszusammensetzungen,
insbesondere wäßrige Beschichtungszusammensetzungen,
die die carbamatfunktionelle Substanz enthalten. Gegenstand der
Erfindung sind ferner eine aus der Beschichtungszusammensetzung
hergestellte Beschichtung und ein beschichtetes Substrat, insbesondere
ein Automobilsubstrat, mit der Beschichtung darauf.
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Die
erfindungsgemäße carbamatfunktionelle
Verbindung hat die Struktur
worin R
1,
R
2 und R
3 jeweils
unabhängig
voneinander für
worin
R Wasserstoff, Methyl oder Ethyl bedeutet, stehen. Außerdem wird
eine wäßrige Zusammensetzung
davon offenbart.
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Die
erfindungsgemäße carbamatfunktionelle
Verbindung wird zur Herstellung der erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzung
mit einer gegenüber
Carbamat reaktiven Substanz vereinigt. Diese Beschichtungszusammensetzung
enthält
vorzugsweise etwa 5 bis etwa 70% der carbamatfunktionellen Verbindung,
insbesondere etwa 20 bis etwa 60%. Die Beschichtungszusammensetzung
wird auf ein Substrat, insbesondere ein Automobilsubstrat, aufgebracht
und zur Herstellung einer Beschichtung gehärtet. Bei der Beschichtung
handelt es sich vorzugsweise um die äußerste Beschichtung auf dem
Substrat, insbesondere einen Klarlack. Mitumfaßt ist auch eine Verbundbeschichtung
auf einem Substrat, umfassend eine Basislackschicht und eine Schicht
aus der gehärteten
Klarlackzusammensetzung.
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Nähere Beschreibung
der Erfindung
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Zur
Herstellung der erfindungsgemäßen β-Hydroxycarbamatverbindung
kann man zunächst
Triglycidyl isocyanurat zur Umwandlung der Oxirangruppen in cyclische
Carbonatgruppen mit Kohlendioxid und dann zur Umwandlung der cyclischen
Carbonatgruppe in eine β-Hydroxycarbamatgruppe
mit Ammoniak umsetzen. Triglycidylisocyanurat ist im Handel erhältlich oder
durch Umsetzung von Isocyanursäure
mit einem Epihalogenhydrin, insbesondere Epichlorhydrin, zugänglich.
Die Umsetzung des Triglycidylisocyanurats kann bei einem beliebigen
Druck von Normaldruck bis zu überkritischen
CO2-Drücken
durchgeführt
werden, wird aber vorzugsweise unter erhöhtem Druck (z.B. 414–1034 kPa)
(z.B. 60–150
psi) durchgeführt.
Die Temperatur für diese
Umsetzung beträgt
vorzugsweise 60–150°C. Als Katalysatoren
eignen sich u.a. alle Katalysatoren, die einen Oxiranring aktivieren,
wie z.B. ein tertiäres
Amin oder quartäre
Salze (z.B. Tetramethylammoniumbromid), Kombinationen von komplexen
Organozinnhalogeniden und Alkylphosphoniumhalogeniden (z.B. (CH3)3SnI, Bu4SnI, Bu4PI und (CH3)4PI), Kaliumsalze
(z.B. K2CO3, KI),
vorzugsweise in Kombination mit Kronenethern, Zinnoctoat und Calciumoctoat.
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Zur Überführung in
Carbamatgruppen kann man cyclische Carbonatgruppen mit Ammoniak
umsetzen, wodurch das cyclische Carbonat unter Ringöffnung in
ein β-Hydroxycarbamat überführt wird.
Bei dem Ammoniak kann es sich um wasserfreies Ammoniak oder wäßriges Ammoniak
(d.h. NH4OH) handeln. Die Öffnung des
Carbonatrings kann zu einer der beiden oben gezeigten isomeren Strukturen
für die
Gruppen R1, R2 und R3 führen.
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Die β-Hydroxycarbamatverbindung
ist wasserlöslich
und auch in polaren organischen Lösungsmitteln, wie Tetrahydrofuran,
Alkoholen wie Methanol und Ethanol, und Verbindungen auf Glykoletherbasis
wie Ethylenglykolmonobutylether, Propylenglykolmonomethylether und
Propylenglykolmonomethyletheracetat, löslich.
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Die
erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung
enthält
die β-Hydroxycarbamatverbindung und
einen oder mehrere gegenüber
Carbamatfunktionalitäten
reaktive Vernetzer oder Härter.
Die Beschichtungszusammensetzung kann gegebenenfalls andere Verbindungen,
Harze und/oder Polymere, die gegenüber dem Vernetzer reaktiv sind,
enthalten. Die Kombination aus der β-Hydroxycarbamatverbindung,
dem Vernetzer und (sofern vorhanden) den fakultativen weiteren Verbindungen,
Harzen und/oder Polymeren wird als „Festkörper" bezeichnet.
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Nach
bevorzugten Ausführungsformen
liegt die β-Hydroxycarbamatverbindung
in einer Menge von mindestens etwa 5 Gew.-%, besonders bevorzugt
mindestens etwa 10 Gew.-% und noch weiter bevorzugt mindestens etwa
15 Gew.-%, bezogen auf das nichtflüchtige Festkörper, vor.
Bevorzugt ist auch, daß die β-Hydroxycarbamatverbindung
in einer Menge von bis zu etwa 30 Gew.-%, besonders bevorzugt bis
zu etwa 50 Gew.-% und noch weiter bevorzugt bis zu etwa 70 Gew.-%,
bezogen auf das nichtflüchtige
Festkörper,
vorliegt. Vorzugsweise liegt die β-Hydroxycarbamatverbindung
in einer Menge von etwa 10 bis etwa 70 Gew.-%, besonders bevorzugt
von etwa 15 bis etwa 60 Gew.-% und noch weiter bevorzugt von etwa
20 bis etwa 60 Gew.-%, bezogen auf das nichtflüchtige Festkörper, vor.
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Besonders
gut geeignete Vernetzer sind u.a. Substanzen mit aktiven Methylol-
oder Methylalkoxygruppen, wie Aminoplast-Vernetzer oder Phenol-Formaldehyd-Addukte.
Beispiele für
bevorzugte Härter
sind Melamin-Formaldehyd-Vernetzer
einschließlich
monomerem oder polymerem Melaminharz und teil- oder vollalkyliertem
Melaminharz, Harnstoffharze und Methylolharnstoffe, wie z.B. Harnstoff-Formaldehyd-Harz,
Alkoxyharnstoffe, wie z.B. butyliertes Harnstoff-Formaldehyd-Harz.
Ein weiterer geeigneter Vernetzer ist Tris(alkoxycarbonylamino)triazin
(das von Cytec Industries unter dem Warenzeichen TACT erhältlich ist).
Andere brauchbare Vernetzer sind Polyisocyanate und blockierte Polyisocyanate,
Härter
mit Epoxidgruppen, Aminogruppen, Säuregruppen, Siloxangruppen,
cyclischen Carbonatgruppen und Anhydridgruppen. Bei dem Härter kann
es sich um Kombinationen davon handeln, insbesondere um Kombinationen,
die Aminoplast-Vernetzer enthalten. Es ist mindestens ein Vernetzer
mit gegenüber
den aktiven Wasserstoffatomen der β-Hydroxycarbamatverbindung reaktiver
Funktionalität
enthalten. Bevorzugt sind insbesondere Aminoplastharze, wie z.B.
Melamin-Formaldehyd-Harze
oder Harnstoff-Formaldehyd-Harze. Wasserlösliche Aminoplastharze für wäßrige Beschichtungszusammensetzungen
sind bekannt. Hierzu gehören
Melamin-Formaldehyd-Harze mit hohem Iminogruppengehalt und vollmethoxylierte
Melamin-Formaldehyd-Harze.
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Nach
bevorzugten Ausführungsformen
liegt der Vernetzer in einer Menge von mindestens etwa 5 Gew.-%
und besonders bevorzugt mindestens etwa 10 Gew.-%, bezogen auf das
nichtflüchtige
Bindemittel, vor. Bevorzugt ist auch, daß der Vernetzer in einer Menge
von bis zu etwa 40 Gew.-% und besonders bevorzugt bis zu etwa 30
Gew.-%, bezogen auf das nichtflüchtige
Bindemittel, vorliegt. Vorzugsweise liegt der Vernetzer in einer
Menge von etwa 5 bis etwa 40 Gew.-%, besonders bevorzugt von etwa
10 bis etwa 35 Gew.-% und noch weiter bevorzugt von etwa 15 bis
etwa 35 Gew.-%, bezogen auf das nichtflüchtige Bindemittel, vor.
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Die
Beschichtungszusammensetzung kann ferner vernetzbare Verbindungen,
Harze und/oder Polymere enthalten, vorzugsweise mit aktiven Wasserstoff
enthaltender Funktionalität.
Beispiele für
zusätzliche Verbindungen,
Harze und/oder Polymere, die gegebenenfalls enthalten sein kömmen, sind
andere carbamat- oder hydroxyfunktionelle Substanzen einschließlich Acrylpolymeren,
Polymethanen und Polyestern. Vorzugsweise ist die ferner eine der
letzteren drei Verbindungen enthaltende Beschichtungszusammensetzung
wäßrig. Bevorzugt
ist auch, daß die
Beschichtungszusammensetzung etwa 5 bis etwa 70% und insbesondere
etwa 20 bis etwa 60% der carbamatfunktionellen Verbindung enthält. Des
weiteren handelt es sich bei der Beschichtungszusammensetzung vorzugsweise
um ein Melamin-Formaldehyd-Harz. Mitumfaßt ist ferner eine Beschichtung
auf einem Substrat, umfassend eine Schicht aus der gehärteten Zusammensetzung.
Mitumfaßt
ist auch eine Verbundbeschichtung auf einem Substrat, umfassend
eine Basislackschicht und eine Schicht aus der gehärteten Klarlackzusammensetzung
der Beschichtungszusammensetzung.
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Die
bei der Ausübung
der Erfindung verwendete Beschichtungszusammensetzung kann zur Beschleunigung
der Härtungsreaktion
einen Katalysator enthalten. Bei Verwendung von Aminoplastverbindungen,
insbesondere von monomeren Melaminen, als Härter kann man beispielsweise
zur Beschleunigung der Härtungsreaktion
einen stark sauren Katalysator einsetzen. Zu derartigen Katalysatoren,
die an sich gut bekannt sind, gehören beispielsweise p-Toluolsulfonsäure, Dinonylnaphthalindisulfonsäure, Dodecylbenzolsulfonsäure, saures
Phenylphosphat, Maleinsäuremonobutylester,
Butylphosphat und Hydroxyphosphatester. Stark saure Katalysatoren
sind häufig
blockiert, z.B. mit einem Amin. Andere Katalysatoren, die sich zur
Verwendung in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
eignen, sind u.a. Lewis-Säuren,
Zinksalze und Zinnsalze.
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Wenngleich
wäßrige Beschichtungszusammensetzungen,
die frei von gesetzlichen Vorschriften unterliegenden leichtflüchtigen
organischen Verbindungen sind, bevorzugt sind, kann man in der bei
der Ausübung der
vorliegenden Erfindung verwendeten Beschichtungszusammensetzung
gegebenenfalls ein Lösungsmittel verwenden.
Im allgemeinen kann es sich bei dem Lösungsmittel um ein beliebiges
organisches Lösungsmittel und/oder
Wasser handeln. Nach einer bevor zugten Ausführungsform handelt es sich
bei dem Lösungsmittel um
ein polares organisches Lösungsmittel.
Besonders bevorzugt wird das Lösungsmittel
unter polaren aliphatischen Lösungsmitteln
oder polaren aromatischen Lösungsmitteln
ausgewählt.
Noch weiter bevorzugt handelt es sich bei dem Lösungsmittel um ein Keton, einen
Ester, ein Acetat, ein aprotisches Amid, ein aprotisches Sulfoxid,
ein aprotisches Amin oder eine Kombination aus beliebigen dieser
Lösungsmittel.
Als Lösungsmittel eignen
sich beispielsweise Methylethylketon, Methylisobutylketon, m-Amylacetat,
Ethylenglykolbutyletheracetat, Propylenglykolmonomethyletheracetat,
Xylol, N-Methylpyrrolidon,
Mischungen aromatischer Kohlenwasserstoffe und Gemische davon. Nach
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei dem Lösungsmittel
um Wasser oder ein Gemisch aus Wasser mit geringen Mengen an Cosolventien.
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Die
erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung
wird vorzugsweise in einem Hochglanzlack für Autos und im technischen
Bereich und/oder als Klarlack einer Farblack-Klarlack-Verbundbeschichtung
für Autos
verwendet. Unter Hochglanzlacken sind im Rahmen der vorliegenden
Erfindung Beschichtungen mit einem Glanz bei 20° (ASTM D523) oder einem DOI
(ASTM E430) von mindestens 80 zu verstehen.
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Die
Beschichtungszusammensetzung kann auch als pigmentierter Lack formuliert
werden, wie für
einen Basislack oder eine Grundierung. In diesem Fall enthält die Beschichtungszusammensetzung
ferner ein Pigment oder einen Füllstoff.
Bei dem Pigment kann es sich um beliebige organische oder anorganische
Verbindungen oder farbige Materialien, metallische oder andere anorganische
plättchenförmige Materialien,
wie z.B. Glimmer- oder Aluminiumplättchen, und andere Materialien
dieser Art, die gemäß dem Stand
der Technik in derartigen Beschichtungen normalerweise mitverwendet
werden, handeln. Beispiele für
typische Füllstoffe sind Talk
und Schwerspäte.
Pigmente und andere unlösliche
teilchenförmige
Verbindungen, wie z.B. Füllstoffe, werden
in der Zusammensetzung für
gewöhnlich
in einer Menge von 1 bis 100, bezogen auf das Feststoffgesamtgewicht
der Bindemittelkomponenten, verwendet (d.h. das Pigment-Bindemittel-Verhältnis beträgt 0,1 bis 1).
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In
die Beschichtungszusammensetzung können auch zusätzliche
Mittel eingearbeitet werden, beispielsweise Tenside, Stabilisatoren,
Netzmittel, rheologiesteuernde Mittel, Dispergiermittel, Haftvermittler, UV-Absorber,
HALS-Verbindungen usw. Zwar sind derartige Additive an sich gut
bekannt, jedoch muß man
die Einsatzmenge genau bemessen, damit die Beschichtungseigenschaften
nicht beeinträchtigt
werden.
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Die
Beschichtungszusammensetzungen können
nach einer Reihe von an sich wohlbekannten Methoden auf den Gegenstand
aufgebracht werden. Dazu gehören
u.a. Spritz-, Tauch-, Walzen- und Vorhangbeschichtung. Für Autokarosseriebleche
ist die Spritzbeschichtung bevorzugt.
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Bei
Verwendung der erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzung
als Klarlack einer Farblack-Klarlack-Verbundbeschichtung kann man eine beliebige
aus einer ganzen Reihe von Typen pigmentierter Basislackzusammensetzungen
verwenden, welche an sich gut bekannt sind und hier nicht näher erläutert zu
werden brauchen. Als Polymere, die sich bekanntlich zur Verwendung
in Basislackzusammensetzungen eignen, seien Acrylverbindungen, Vinylverbindungen,
Polyurethane, Polycarbonate, Polyester, Alkyde und Polysiloxane
genannt. Zu den bevorzugten Polymeren gehören Acrylverbindungen und Polyurethane.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung enthält
die Basislackzusammensetzung auch ein carbamatfunktionelles Acrylpolymer.
Basislackpolymere können
thermoplastisch sein, sind aber vorzugsweise vernetzbar und enthalten
somit einen oder mehrere Typen vernetzbarer funktioneller Gruppen.
Als Beispiele für
derartige Gruppen seien Hydroxyl-, Isocyanat-, Amino-, Epoxid-,
Acrylat-, Vinyl-, Silan- und Acetoacetatgruppen genannt. Diese Gruppen
können
so maskiert bzw. blockiert sein, daß sie erst unter den gewünschten
Härtungsbedingungen,
im allgemeinen bei erhöhten
Temperaturen, entblockt werden und für die Vernetzungsreaktion zur
Verfügung
stehen. Als vernetzbare funktionelle Gruppen eignen sich u.a. Hydroxyl-,
Epoxid-, Säure-, Anhydrid-,
Silan- und Acetoacetatgruppen. Zu den bevorzugten vernetzbaren funktionellen
Gruppen gehören Hydroxy-
und Aminofunktionalitäten.
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Basislackpolymere
können
selbstvernetzend sein oder einen separaten Vernetzer erfordern,
welcher gegenüber
den funktionellen Gruppen des Polymers reaktiv ist. Enthält das Polymer
beispielsweise Hydroxyfunktionalitäten, so kann es sich bei dem
Vernetzer um ein Aminoplastharz, Isocyanat und blockierte Isocyanate
(einschließlich
Isocyanuraten) sowie säure-
oder anhydridfunktionelle Vernetzer handeln.
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Die
hier beschriebenen Beschichtungszusammensetzungen werden vorzugsweise
Bedingungen unterworfen, bei denen die Lackschichten aushärten. Zwar
kommen verschiedene Härtungsmethoden
in Betracht, jedoch ist die Warmhärtung bevorzugt. Dazu setzt
man den lackierten Gegenstand im allgemeinen erhöhten Temperaturen aus, die
hauptsächlich
von Strahlungswärmequellen
geliefert werden. Die Härtungstemperaturen
variieren dabei je nach den jeweiligen in den Vernetzern verwendeten
Blockierungsgruppen, liegen jedoch im allgemeinen im Bereich zwischen
90°C und
180°C. Die
ersten erfindungsgemäßen Verbindungen sind
vorzugsweise schon bei verhältnismäßig niedrigen
Härtungstemperaturen
härtbar.
So liegt die Härtungstemperatur
für ein
blockiertes, sauer katalysiertes System nach einer bevorzugten Ausführungsform
vorzugsweise zwischen 115°C
und 150°C
und besonders bevorzugt zwischen 115°C und 140°C. Für ein unblockiertes, sauer
katalysiertes System liegt die Härtungstemperatur
vorzugsweise zwischen 80°C
und 100°C.
Die Härtungszeit
variiert je nach den jeweils eingesetzten Komponenten und physikalischen
Parametern, wie z.B. der Dicke der Schichten. Typische Härtungszeiten
liegen jedoch im Bereich von 15 bis 60 Minuten, für blockierte, sauer
katalysierte Systeme bevorzugt bei 15–25 Minuten und für unblockierte,
sauer katalysierte Systeme vorzugsweise bei 10–20 Minuten.
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Die
Erfindung wird nun anhand des folgenden Beispiels näher erläutert. Die
Beispiele dienen lediglich zur Erläuterung der Erfindung in der
beschriebenen und beanspruchten Form. Alle Teileangaben beziehen
sich auf das Gewicht, sofern nicht anders vermerkt.
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BEISPIEL
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In
einem geeigneten Reaktionsgefäß wurden
2000 Gramm einer 70 gew.-%igen Lösung
des Tricarbonats von Triglycidylisocyanurat (bezogen von Vantico;
Struktur
) in Wasser mit 1000 Gramm
konzentriertem Ammoniumhydroxid umgesetzt. Dann wurde Ammoniakgas
durch die Lösung
geleitet. Nach Abschluß der
Reaktion wurden überschüssiges Ammoniumhydroxid
und ein Teil des Wassers durch Vakuumstrippen entfernt. Durch Zugabe
von Wasser wurde eine einen nichtflüchtigen Anteil von 77,5 Gew.-%
aufweisende Lösung
des Tricarbamatprodukts mit der Struktur
worin R
1,
R
2 und R
3 jeweils
unabhängig
voneinander für
stehen,
erhalten.
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Durch
Zusammenmischen von 100 Gramm des Tricarbamatprodukts, 77,8 Gramm
CYMEL® 327
(ein vollmethyliertes Melamin, 90% nichtflüchtiger Anteil in Butanol),
5,6 Gramm einer Lösung
von Dodecylbenzolsulfonsäure
(25% aktiv), 18,3 Gramm N-Methylpyrrolidinon und 0,8 Gramm eines
Silikon-Additivs wurde eine Klarlackzusammensetzung hergestellt.
Die Viskosität
der Beschichtungszusammensetzung betrug 0,2 Pas (200 Centipoise)
bei 400 s–1.
Der VOC der Beschichtungszusammensetzung betrug 120 kg/m3 (1,0 lb/gal).
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Die
Klarlackzusammensetzung wurde folgendermaßen über einer abgelüfteten (getrockneten,
aber nicht gehärteten)
Schicht aus einer Basislackzusammensetzung auf einem elektrotauchgrundierten
Stahlblech aufgebracht. Auf das elektrotauchgrundierte Stahlblech
wurde Basislackzusammensetzung in einer Schicht mit einer Dicke
von 102 μm
(4 Millizoll) naß aufgezogen.
Die aufgezogene Basislackschicht wurde fünf Minuten bei 60°C (140°F) abgelüftet. Senkrecht
zu der aufgezogenen Basislackschicht wurde die Klarlackzusammensetzung
in einer Schicht mit einer Dicke von 102–127 μm (4 bis 5 Millizoll) naß aufgezogen.
Das Blech wurde 10 Minuten bei 43°C
(110°F)
abgelüftet
und dann 20 Minuten bei 138°C
(280°F)
gebrannt. Die gebrannte Basislackschicht war 20 μm (0,8 Millzoll) dick und die
gebrannte Klarlackschicht 51–61 μm (2,0 bis
2,4 Millizoll).
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Die
gebrannte Klarlackschicht bestand eine Gitterschnittprüfung auf
Basislackschichthaftung. Die Basislack/Klarlack-Verbundbeschichtung
besaß auf
einer Tukon-Härteprüfmaschine
eine Härte
von 37 Knoop.