DE60005555T2 - Herstellung zweier alkalimetallsalze durch ein kombiniertes ionenaustausch- und kristallisationsverfahren - Google Patents

Herstellung zweier alkalimetallsalze durch ein kombiniertes ionenaustausch- und kristallisationsverfahren Download PDF

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Description

  • Gebiet der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Alkalimetallnitrates und eines -phosphates wie Kaliumnitrat und -phosphat in demselben Verfahren, umfassend Ionenaustausch- und Kristallisationsstufen. Die hergestellten Salze sind besonders als Düngemittel im Gartenbau nützlich, wo Düngemittel häufig durch Beregnung aufgebracht werden. Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt die folgenden Einheitsoperationen: Aufschluß, Ionenaustausch, Neutralisation, Abtrennung von Feststoffen, Konzentration und Kristallisation.
  • Hintergrund der Erfindung
  • Vollständig wasserlösliche Alkalimetallnitrate oder -phosphate mit hoher Reinheit sind besonders im Gartenbau nützlich und sie haben breite Anwendung bei verschiedenen Industrien wie bei der Herstellung von Arzneimitteln, Nahrungsmitteln oder Futtermitteln gefunden. Obwohl verschiedene Verfahren in der Vergangenheit für ihre Herstellung vorgeschlagen wurden, sind nur wenige kommerziell eingeführt worden.
  • Kaliumnitrat, das am dritthäufigsten verwendete Kaliumsalz in der Landwirtschaft, wird traditionellerweise aus einem Gestein hergestellt, das Natriumnitrat, Kaliumnitrat, einige Chloride und Sulfate enthält. Die Anwendung dieser Technologie ist jedoch auf die Verfügbarkeit des Nitratgesteins beschränkt.
  • Kaliumnitrat kann ebenfalls synthetisch in einer Niedertemperaturreaktion von Kaliumchlorid mit Salpetersäure, gefolgt von Extraktion des Coproduktes Salzsäure mit einem or ganischen Lösungsmittel hergestellt werden. Das Inkontaktbringen einer flüchtigen organischen Substanz mit Nitrat kann gefährlich sein, und die Gewinnung des Lösungsmittels hat einen Einfluß auf die Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit des Verfahrens. Salzsäure, insbesondere zusammen mit Salpetersäure, ist hoch korrosiv und bringt schwerwiegende Einschränkungen hinsichtlich der Konstruktionsmaterialien für die Ausrüstung mit sich. Darüber hinaus muß Salzsäure bei Fehlen einer örtlichen Anforderung als ein Abfallstoff angesehen werden.
  • Ionenaustauschtechnologie wurde ebenfalls für die Herstellung von Kaliumnitrat vorgeschlagen. Bei diesem Verfahren werden Hydroniumionen aus Salpetersäure mit Kaliumionen aus Kaliumchlorid ausgetauscht, was Kaliumnitratlösung und eine Salzsäurelösung ergibt, siehe US-Patent No. 5 110 578. Ein Nachteil dieses "direkten" Ionenaustauschverfahrens ist die Gefahr des Vermischens von Kaliumchlorid und Salpetersäure, wodurch ein sehr korrodierendes Fluid (aqua regia = Königswasser) gebildet wird.
  • Derzeit werden die meisten der Kaliumphosphatsalze, die in der Industrie und der Landwirtschaft verwendet werden, aus reinen Ausgangsmaterialien, Kaliumhydroxid oder -carbonat und gereinigter Phosphorsäure hergestellt. Kaliumphosphate sind ausgezeichnete Düngemittel, und es werden sehr viele Untersuchungen durchgeführt, um ein wirtschaftliches Herstellungsverfahren, das auf preiswerten Ausgangsmaterialien beruht und eine annehmbare Produktqualität ergibt, aufzufinden.
  • Die Herstellung von Monokaliumphosphat aus Ausgangsmaterialien geringerer Qualität, Kaliumchlorid und Phosphorsäure aus dem Naßverfahren, wurden intensiv während der letzten Jahre untersucht, US-Patent No. 4 836 995, 4 885 148 und 5 114 460. In allen in diesen drei Patenten beschriebenen Verfahren ist die wirkliche Herausforderung die Abtrennung von Chlor von Kalium. Bei diesen Verfahren wird dies entweder durch Verdampfen oder durch Lösungsmittelextraktion des Ne benproduktes Salzsäure durchgeführt. Direkte Verdampfung von Salzsäure ist problematisch als Folge der Bildung von unlöslichen Kaliumphosphatverbindungen, welche die Gesamtausbeute reduzieren. Bei dem Extraktionsverfahren mit organischem Lösungsmittel ist die Wiedergewinnung des Lösungsmittels für die Gesamtwirtschaftlichkeit essentiell und ebenfalls für die Vermeidung von organischem Material in der Abfallströmung.
  • Im US-Patent No. 4 678 649 wird ein Verfahren für die Herstellung von reinem Monokaliumphosphat ohne Verwendung von Lösungsmitteln zur Entfernung der Salzsäure beschrieben. Gemäß dem Verfahren wird Monokaliumsulfat mit einem Phosphatkonstituenten, bestehend aus Phosphatgestein, Dicalciumphosphat oder Mischungen hiervon, in Anwesenheit von Phosphorsäure umgesetzt. Die Produkte aus dem Verfahren sind Gips, Calciumphosphat, Salzsäure und Monokaliumphosphat. Das Vermischen von Schwefelsäure mit Kaliumchlorid erzeugt Monokaliumsulfat bei einer erhöhten Temperatur, bei welcher Salzsäure verdampft, was die Auswahl von Konstruktionsmaterialien einschränkt. Salzsäure und die signifikanten Mengen von Gips, die bei dem Verfahren erzeugt werden, können als Abfallprodukt angesehen werden.
  • Die Ionenaustauschtechnologie wurde ebenfalls für die Produktion von Düngemitteln in Betracht gezogen, und insbesondere in Verbindung mit der Herstellung von chlorfreien Kaliumsalzen, siehe US-Patente No. 3 993 466, 4 008 307 und 4 704 263.
  • Bei dem Herstellungsverfahren für Kaliumphosphat, das im US-Patent No. 4 008 307 beschrieben ist, sind die Ausgangsmaterialien Phosphorsäure und Kaliumsulfat. Das Ionenaustauschverfahren kann entweder kationisch oder anionisch sein. In beiden Fällen ist das Produkt Kaliumphosphatlösung und eine Schwefelsäurelösung. Ein organisches Lösungsmittel ist zur Extraktion von Kaliumphosphat aus einer sulfathaltigen Lösung erforderlich.
  • Im US-Patent No. 4 704 263, welches ein kationisches Verfahren zur Herstellung von Kaliumphosphat betrifft, sind die Einspeisungsströmungen für den Ionenaustausch eine Metallphosphatsalzlösung und eine Kaliumchloridlösung. Das Metallphosphatsalz kann Calciumphosphat, Magnesiumphosphat oder Eisenphosphat und insbesondere ein Monocalciumphosphat sein. Ein Nachteil der Verwendung von Monocalciumphosphat ist die Notwendigkeit von Phosphorsäure und die niedrige Konzentration von Calciumionen in der Lösung, was eine Calciumanreicherungsstufe bei dem kontinuierlichen Ionenaustausch-Kreislaufsystem (ISEP) erfordert.
  • Kurze Beschreibung der Erfindung
  • Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein kontinuierliches kombiniertes Verfahren zur Herstellung von sowohl wasserlöslichem Alkalimetallnitrat hoher Reinheit und einem wasserlöslichen Alkalimetallphosphat hoher Reinheit bei demselben Verfahren zu liefern, das von preiswerten Ausgangsmaterialien ausgeht. Eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens, welches neben den gewünschten Produkten nur Produkte erzeugt, welche unschädliche Abfallprodukte sind oder welche zu nützlichen Produkten aufgewertet werden können.
  • Daher liefert die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Alkalimetallnitrates und eines Alkalimetallphosphates in demselben Verfahren aus einem Phosphatrohmaterial und einem Nitratrohmaterial, umfassend die Stufen von:
    • a) Umsetzen des Phosphatrohmaterials mit dem Nitratrohmaterial zur Lieferung einer wässrigen Nitrophosphateinspeisung, wahlweise gefolgt von der Abtrennung von festem Material,
    • b) Einführen der wässrigen Nitrophosphateinspeisung in eine erste Ionenaustauscherstufe, umfassend ein mit Alkalimetall beladenes kationisches Austauscherharz zum Austausch von in der Einspeisung vorhandenen Kationen gegen auf dem Harz vor handene Alkalimetallionen zum Erhalt einer an Alkalimetallionen angereicherten Strömung,
    • c) Unterziehen der Strömung aus Stufe (b) einer ersten Kristallisation unter solchen Bedingungen, daß ein Alkalimetallnitrat kristallisiert wird, und Abtrennen des kristallisierten Alkalimetallnitrates von der Mutterlauge,
    • d) Einführen der Mutterlauge aus Stufe (c) in eine zweite Ionenaustauscherstufe, umfassend ein mit Alkalimetall beladenes kationisches Austauscherharz zum Austausch von in der Mutterlauge vorhandenen Kationen gegen auf dem Harz vorhandene Alkalimetallionen zum Erhalt einer an Alkalimetallionen angereicherten, Phosphat enthaltenden Strömung, und
    • e) Unterziehen der Strömung aus Stufe (d) einer zweiten Kristallisation unter solchen Bedingungen, daß ein Alkalimetallphosphat kristallisiert wird, und Abtrennen des kristallisierten Alkalimetallphosphates von der Mutterlauge.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfaßt das Verfahren weiterhin die Stufe von:
    • f) Einführen der Mutterlauge aus Stufe (e) in die erste Kristallisationsstufe (c).
  • Daher ist das Verfahren der vorliegenden Erfindung ein kombiniertes Ionenaustausch- und Kristallisationsverfahren, welches zwei Ionenaustauschstufen und zwei Kristallisationsstufen umfaßt. Bevorzugt ist das Verfahren ein kontinuierliches Verfahren.
  • Bevorzugt sind die Kationenaustauscherharze von sowohl der ersten Ionenaustauscherstufe und der zweiten Ionenaustauscherstufe Teil desselben Ionenaustauschersystems, wobei dieses ein Mehrfach-Kolonnensystem umfaßt, das als ein kontinuierliches simuliertes sich bewegendes Bett arbeitet, wobei die Kolonne mit denselben kationischen Austauscherharzen gefüllt sind.
  • Das Alkalimetall ist Kalium oder Natrium, bevorzugt Kalium. Daher sind die beiden erzeugten Produkte bevorzugt Kaliumnitrat und ein Kaliumphosphat, wie Monokaliumphosphat.
  • Die Ionenaustauscherharze können mit einer Lösung eines Alkalimetallsalzes, wie Kaliumchlorid, regeneriert werden.
  • Diese Kationen, welche ausgetauscht werden sollen und in den in die erste und zweite Ionenaustauscherstufen eingeführten Einspeisungen vorhanden sind, umfassen wenigstens Calcium, Hydronium und wahlweise, abhängig von dem Phosphatrohmaterial, kleinere Mengen von Magnesiumionen.
  • Das Phosphatrohmaterial umfaßt bevorzugt Phosphatgestein, jedoch können auch andere geeignete Phosphatrohmaterialien, z.B. Mono- oder Dicalciumphosphat oder Phosphorsäure oder Mischungen hiervon, verwendet werden.
  • Das Nitratrohmaterial umfaßt bevorzugt Salpetersäure, jedoch können auch andere geeignete Nitratrohmaterialien, z.B. Calciumnitrat oder eine Mischung von Salpetersäure und Calciumnitrat, verwendet werden.
  • Das am meisten bevorzugte Rohmaterial sind Gesteinsphosphate und Salpetersäure.
  • Die erste Kristallisation wird bevorzugt durch Konzentration bei einer Temperatur zwischen –30°C und 80°C, bevorzugt zwischen –10°C und 10°C durchgeführt.
  • Gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung ist es möglich, den pH der Strömung aus der zweiten Ionenaustauscherstufe (d) bis auf einen Wert zwischen 3 und 6 zu erhöhen, um Verunreinigungen wie Calcium- und Magnesiumphosphate auszufällen, welche zur Stufe (a) als ein Teil des Phosphatrohmaterials rückgeführt werden können. Zur Erhöhung des pH auf den gewünschten Wert wird eine Base, bevorzugt Kaliumhydroxid, verwendet.
  • Die zweite Kristallisation wird bevorzugt durch Einstellen des pH bis auf einen Wert zwischen 4 und 5 und durch Konzentration bei einer Temperatur zwischen 0°C und 100°C, bevorzugt zwischen 30°C und 80°C, durchgeführt. Zum Erhöhen des pH auf den gewünschten Wert wird eine Base, bevorzugt Kaliumhydroxid, verwendet.
  • Falls das Phosphatrohmaterial Fluoride enthält, ist es möglich, diese entweder vor der ersten Kristallisationsstufe oder vor der zweiten Kristallisationsstufe durch Erhöhen des pH zu entfernen, was die Ausfällung von Calciumfluorid ergibt, welches anschließend abgetrennt werden kann.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • 1 ist ein schematisches Diagramm, welches das Verfahren der vorliegenden Erfindung erläutert, und
  • 2 ist eine schematische Darstellung des Ionenaustauscherbetriebs.
  • Detaillierte Beschreibung der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung liefert ein Mehrstufenverfahren, wie oben definiert. Im folgenden wird dieses kombinierte Ionenaustauscher- und Kristallisationsverfahren, das zur Erzeugung von reinem Kaliumnitrat und Kaliumphosphat angepaßt ist, mehr im einzelnen beschrieben. Der Ionenaustausch kann in einem Mehrfach-Kolonnensystem, wie einem kommerziell erhältlichen simulierten sich bewegenden Bett, durchgeführt werden.
  • Unter Bezugnahme auf die 1 sind die Einheitsvorgänge des vorliegenden Mehrstufenverfahrens:
    Herstellung von Nitrophosphatlösung und erforderlichenfalls Abtrennung von Feststoffen,
    Ionenaustauscherstufe I,
    Kaliumnitratkristallisation,
    Ionenaustauscherstufe II,
    Kristallisation von Monokaliumphosphat, und Ionenaustauscherregenerierung.
  • Herstellung von Nitrophosphatlösung
  • Phosphatgestein oder ein anderes geeignetes Phosphatrohmaterial wird mit Salpetersäure in einem konventionellen Ge steinsaufschlußverfahren umgesetzt, um eine Nitrophosphataufschlämmung zu erhalten. Ein Teil des Phosphatgesteins kann durch ein Phosphatsalz oder durch Phosphorsäure ersetzt werden, was ebenfalls einen Teil der Salpetersäure ersetzt. Durch Variieren der relativen Mengen der Rohmaterialien kann das Verhältnis der zwei Produkte innerhalb einem sehr breiten Bereich eingestellt werden. Falls eine Aufschlämmung erhalten wird, wird Wasser hierzu in einem Gegenstromabsetzsystem zugesetzt, und die feste Fraktion wird abgetrennt.
  • Ionenaustauscherstufe I
  • Die an Calcium reiche Nitrophosphatlösung TS1 wird zu einem System von Kolonnen eingespeist, die mit einem Ionenaustauscherharz, in diesem Fall einem stark kationischen makroporösen Harz mit hoher Oxidationsstabilität, gefüllt sind. Die Ionenaustauscherkolonnen werden in Gegenstromweise betrieben, was als eine Einheit mit einem sich simulierenden bewegenden Bett beschrieben werden kann. Das Calcium in der Nitrophosphatlösung wird gegen Kalium aus dem mit Kalium beladenen Harz ausgetauscht. Die an Kalium angereicherte Austrittsströmung FS1 kann als eine Mischung von Calciumnitrat und Kaliumnitrat in Phosphorsäure betrachtet werden.
  • Kaliumnitratkristallisation
  • Kaliumnitrat wird nach Konzentration der Austrittsströmung aus der ersten Ionenaustauscherstufe ausgefällt. Kristallisation kann nach einer beliebigen konventionellen Kristallisationsarbeitsweise durchgeführt werden. Die Kristallisation von Kaliumnitrat kann bei Temperaturen von 80 bis –30°C und bevorzugt von –10 bis 10°C durchgeführt werden.
  • Ionenaustauscherstufe II
  • Die Mutterlauge TS2 aus der Kaliumnitratkristallisation ist jetzt reicher an Calcium als Folge der Entfernung von Kalium in dem Kaliumnitratkristallisator geworden. Hinsichtlich der Anionen ist die Mutterlauge reicher an Phosphat im Vergleich zu Nitrat, welches während der Kaliumnitratkristallisation entfernt wurde, geworden. Diese Mutterlauge TS2 wird zu dem System von Ionenaustauscherkolonnen in der zweiten Stufe unmittelbar dort, wo die Austrittsströmung aus Ionenaustauscher I entnommen wurde, rückgeführt. Die Einführung dieser zweiten Ionenaustauscherstufe erlaubt die Verbesserung der Effizienz der Calciumentfernung wie auch der nachfolgenden Kristallisation von Kaliumphosphat.
  • Ionenaustauscherregenerierung. Die Calcium-, Hydronium- und Magnesiumionen des Harzes werden gegen Kalium durch Zugabe einer Lösung von Kaliumchlorid, TK, ausgetauscht. Die Austrittsströmung ist eine saure Lösung von Calciumchlorid, KK.
  • Monokaliumphosphatkristallisation
  • Die Austrittsströmung FS2 mit erniedrigtem Calciumgehalt aus der zweiten Ionenaustauscherstufe wird konzentriert, und z.B. Kaliumhydroxid wird zur Einstellung des pH-Wertes auf zwischen 3 und 6 zugesetzt. Die Erhöhung des pH fällt Calcium- und Magnesiumphosphate aus, welche aus dem Fluid abgetrennt werden und entweder verworfen oder als Phosphatquelle zu dem Aufschlußreaktor rückgeführt werden.
  • Die Flüssigkeitsphase kann als eine Mischung von Kaliumphosphat und Kaliumnitrat angesehen werden. Durch Steuerung der Kristallisationstemperatur, des Wassergehaltes und des Verhältnisses zwischen Nitrat- und Phosphationen in der Kristallisationslösung kann reines Monokaliumphosphatprodukt erzeugt werden. Monokaliumphosphat kann bei Temperaturen zwischen 0 und 100°C, bevorzugt zwischen 30 und 80°C, bei einem pH-Bereich von 4 bis 5 kristallisiert werden. Die Mutterlauge RC1, welche jetzt hauptsächlich aus Kaliumnitrat besteht, wird zu der Kaliumnitratkristallisation rückgeführt.
  • Fluoridentfernung
  • Fluoride, welche aus dem Phosphatgestein herrühren, können entweder vor jeder der Kristallisationsstufe durch Erhöhung des pH und nachfolgende Abtrennungdes ausgefällten Calciumfluorids entfernt werden.
  • Die Austrittsströmungen bei dem oben angegebenen Verfahren sind festes Kaliumnitrat und festes Monokaliumphosphat sowie eine Calciumchloridlösung, welche zu einem verkaufsfähigen Produkt verbessert werden kann. Ausgangsmaterialien, welche bei dem Verfahren eingesetzt werden können, schließen Gesteinsphosphat oder andere geeignete Phosphatquellen, Kaliumchlorid, Kaliumhydroxid oder eine andere alkalische Substanz sowie wahlweise eine alkalische Calciumverbindung wie Calciumoxid zur Neutralisation und Ausfällung ein.
  • Ein Vorteil des Verfahrens gemäß der Erfindung liegt darin, daß reine Produkte aus billigen Grundrohmaterialien hergestellt werden können. Zwei wertvolle Produkte werden bei demselben Verfahren erzeugt. Das Verfahrensdesign bietet eine flexible Auswahl der erzeugten Salze wie auch der relativen Mengen hiervon. Das vorliegende Verfahren ergibt eine hohe Effizienz und eine hohe Harzausnutzung bei der Ionenaustauschereinheit und insgesamt wird die Ausnutzung von Rohmaterialien maximiert, während die Menge an erzeugtem Abfall auf einem Minimum gehalten wird. Kein Gips oder korrosive gasförmige Substanzen werden gebildet, und keine organische Lösungsmittel sind erforderlich. Im Vergleich zu konventionellen Ionenaustauscherverfahren ist die vorliegende Erfindung stärker energieeffizient als die Herstellung der zwei Produkte in getrennten Verfahren, wo der Gesamtgrad an Verdünnung höher ist.
  • Beispiele
  • Beispiel 1
  • Das Ionenaustauscherverfahren wurde entsprechend der Konfiguration, die in 2 dargestellt ist, bestehend aus 16 Kolonnen, durchgeführt. Eine Nitrophosphataufschlämmung wurde durch Mischen von Phosphatgestein mit Salpetersäure hergestellt. Nach der Abtrennung von Feststoffen durch Absetzen wurde eine Lösung, hier bezeichnet als TS1, erhalten. Die andere Einspeisungslösung, TS2, wurde aus der Kristallisation von Kaliumnitrat nach der ersten Ionenaustauscherstufe erhalten. Das Harz wurde mit Kaliumchloridlösung, TK, regeneriert. Die Zusammensetzungen von TS1, TS2 und TK sind in Tabelle 1 angegeben. Die Einspeisungen wurden in einer sequentiellen Weise angeordnet: TS2, gefolgt von TS1 und Waschen in der Produktionsstufe; TK gefolgt von Waschen in der Regenerationsstufe. Die Temperatur wurde immer zwischen 30 und 60°C während des Mehrstufen-Ionenaustauscherverfahrens gehalten.
  • Tabelle 1 Zusammensetzungen von Ionenaustauschereinspeisungslösungen TS1, TS2 und TK
    Figure 00110001
  • Nachdem ein Gleichgewichtszustand erreicht worden war, wurden Proben aus den Produktströmungen FS1, FS2 und KK entnommen. Die Zusammensetzungen von FS1, FS2 und KK sind in Tabelle 2 angegeben.
  • Die Produktströmungen wurden nach den Einspeisungsströmungen benannt, was bedeutet, daß TS1 FS1 wird, TS2 FS2 wird und TK KK wird nach dem Durchtritt durch die Ionenaustauscherkolonne.
  • Tabelle 2 Zusammensetzungen von Ionenaustauscher-Austrittslösungen FS1, FS2 und KK
    Figure 00120001
  • Es war möglich, den Zweistufen-Ionenaustausch mit einer Harzausnutzung signifikant oberhalb von 60% durchzuführen. In der ersten und zweiten Ionenaustauscherstufe wurden 60 bzw. 50% des Calciums in den Einspeisungsströmungen TS1 und TS2 entfernt, wobei die Verdünnung der Einspeisungsströmungen in Rechnung gezogen wurde.
  • Beispiel 2
  • Bei einem zweiten Ionenaustauscherexperiment wurde die Anzahl von Kolonnen auf 18 durch Zufügung von zwei weiteren Kolonnen in der Produktionsstufe, in jeder Stufe, erhöht, um die Möglichkeiten von weiterer Verbesserung der Entfernung von Calcium zu untersuchen, d.h. die Effizienz des Ionenaustauschprozesses. Die Verfahrensbedingungen waren den in Beispiel 1 beschriebenen vergleichbar. Die Zusammensetzungen der Einlaß- und Austrittsströmungen sind in den Tabellen 3 und 4 angegeben.
  • Tabelle 3 Zusammensetzungen von Ionenaustauscher-Austrittslösungen TS1, TS2 und TK
    Figure 00120002
  • Tabelle 4 Zusammensetzungen von Ionenaustauscher-Austrittslösungen FS1, FS2 und KK
    Figure 00130001
  • Durch Erhöhen der Anzahl der Kolonnen von 16 auf 18 war es möglich, die Entfernung von Calciumionen bei dem Zweistufen-Ionenaustauscherprozess zu erhöhen: 64 bzw. 71% des Calciums wurden in den zwei Stufen entfernt.
  • Beispiel 3
  • Bei einem anderen Versuch wurde der Ionenaustausch wie in Beispiel 1 betrieben. Die Austrittslösung FS1 wurde durch Verdampfen konzentriert, um einen Wassergehalt von 60% in der Mutterlauge, TS2, nach Kristallisation von Kaliumnitrat zu erhalten. Nach Abtrennung von unlöslichen Anteilen wurde Kaliumnitrat bei 5°C kristallisiert. Die Kristalle wurden von der Mutterlauge durch Filtration abgetrennt, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Die Mutterlauge wurde erneut in das Ionenaustauschersystem als TS2 eingeführt. Die Zusammensetzungen der Einlaß- und Austrittsströmungen wie auch die der erhaltenen Kaliumnitratkristalle sind in Tabelle 5 angegeben.
  • Tabelle 5 Zusammensetzungen von Kaliumnitratkristallen und von Kristallisations-Eintrittslösungen FS1 und RC1 und Austrittslösung TS2 [% Gew./Gew.]
    Figure 00140001
  • Wie aus den Ergebnissen in Tabelle 5 ersichtlich ist, konnte ein reines Kaliumnitratprodukt erhalten werden.
  • Beispiel 4
  • Bei einem anderen Versuch wurde der Ionenaustausch wie in Beispiel 1 betrieben. Die Austrittslösung FS2 wurde mit Kaliumhydroxid bis auf einen pH-Wert von 4,2 zur Ausfällung von Calcium und Magnesium enthaltenden Verunreinigungen neutralisiert. Die Niederschläge wurden durch Filtration abgetrennt, und Monokaliumphosphat wurde aus der Lösung CFS bei 50°C durch Vakuumkristallisation kristallisiert. Die Kristalle wurden von der Mutterlauge durch Filtration abgetrennt, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Die Kristallisationsmutterlauge RC1 wurde mit FS1 vermischt und konzentriert, wie bei dem Kaliumnitratkristallisationsprozeß beschrieben.
  • Die Zusammensetzungen der Einlaß- und Austrittsströmungen wie auch die der erhaltenen Kaliumphosphatkristalle sind in Tabelle 6 angegeben.
  • Tabelle 6 Zusammensetzungen von Kaliumphosphatkristallen und von Kristallisations-Einlaß- und Austrittslösungen CFS und RC1
    Figure 00150001
  • Wie aus den Ergebnissen in Tabelle 6 ersichtlich ist, konnte ein reines Kaliumphosphatprodukt mit sehr geringen Mengen von rückständigem Calcium, Stickstoff und Chlor erhalten werden.
  • In den obigen Beispielen wurde Chlorid zur Simulierung der Ansammlung von möglichen Verunreinigungen zugesetzt, wobei Chlorid die am meisten wahrscheinliche Verunreinigung sein wird, da es durch Ausfällen nicht entfernt werden kann. Wie aus der Zusammensetzung der zwei Produkte ersichtlich ist, hat das Chlorid keine Veranlassung zu irgendwelchen Problemen gegeben.

Claims (15)

  1. Verfahren zur Herstellung eines Alkalimetallnitrates und eines Alkalimetallphosphates in demselben Verfahren aus einem Phosphatrohmaterial und einem Nitratrohmaterial, umfassend die Stufen von: a) Umsetzen des Phosphatrohmaterials mit dem Nitratrohmaterial zur Lieferung einer wässrigen Nitrophosphateinspeisung, wahlweise gefolgt von der Abtrennung von festem Material, b) Einführen der wässrigen Nitrophosphateinspeisung in eine erste Ionenaustauscherstufe, umfassend ein mit Alkalimetall beladenes kationisches Austauscherharz zum Austausch von in der Einspeisung vorhandenen Kationen gegen auf dem Harz vorhandene Alkalimetallionen zum Erhalt einer an Alkalimetallionen angereicherten Strömung, c) Unterziehen der Strömung aus Stufe (b) einer ersten Kristallisation unter solchen Bedingungen, daß ein Alkalimetallnitrat kristallisiert wird, und Abtrennen des kristallisierten Alkalimetallnitrates von der Mutterlauge, d) Einführen der Mutterlauge aus Stufe (c) in eine zweite Ionenaustauscherstufe, umfassend ein mit Alkalimetall beladenes kationisches Austauscherharz zum Austausch von in der Mutterlauge vorhandenen Kationen gegen auf dem Harz vorhandene Alkalimetallionen zum Erhalt einer an Alkalimmetallionen angereicherten, Phosphat enthaltenden Strömung, und e) Unterziehen der Strömung aus Stufe (d) einer zweiten Kristallisation unter solchen Bedingungen, daß ein Alkalimetallphosphat kristallisiert wird, und Abtrennen des kristallisierten Alkalimetallphosphates von der Mutterlauge.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, weiter umfassend die Stufe von: f) Einführen der Mutterlauge aus Stufe (e) in die erste Kristallisationsstufe (c).
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei welchem die kationischen Austauscherharze von sowohl der ersten Ionenaustauscherstufe als auch der zweiten Ionenaustauscherstufe Teil desselben Ionenaustauschersystems sind.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, bei welchem das Ionenaustauschersystem ein Mehrfach-Kolonnensystem umfaßt, das als ein kontinuierliches simuliertes sich bewegendes Bett arbeitet.
  5. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 4, bei welchem die Ionenaustauscherharze mit einer Lösung eines Alkalimetallsalzes regeneriert werden.
  6. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 5, bei welchem das Alkalimetall Kalium ist.
  7. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 6, bei welchem das kristallisierte Alkalimetallnitrat Kaliumnitrat umfaßt, und das kristallisierte Alkalimetallphosphat Monokaliumphosphat umfaßt.
  8. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 7, bei welchem diese auszutauschenden Kationen, die in den in die erste und zweite Ionenaustauscherstufe eingeführten Einspeisungen vorhanden sind, Calcium-, Hydroniumionen und wahlweise Magnesiumionen umfassen.
  9. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 8, bei welchem das Phosphatrohmaterial Phosphatgestein, Mono- oder Dicalciumphosphat und/oder Phosphorsäure ist.
  10. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 9, bei welchem das Nitratrohmaterial Salpetersäure und/oder Calciumnitrat umfaßt.
  11. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 10, bei welchem die erste Kristallisation durch Erniedrigung der Temperatur und durch Konzentration herbeigeführt wird.
  12. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 11, bei welchem der pH der Strömung aus Stufe (d) auf einen Wert zwischen 3 und 6 erhöht wird, um Verunreinigungen auszufällen, die abgetrennt werden.
  13. Verfahren nach Anspruch 12, bei welchem die ausgefällten und abgetrennten Verunreinigungen Calcium- und Magnesiumphosphate umfassen, die zu Stufe (a) als ein Teil des Phosphatrohmaterials rückgeführt werden.
  14. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 13, bei welchem die zweite Kristallisation durch Einstellen des pH auf einen Wert zwischen 4 und 5 und durch Konzentration herbeigeführt wird.
  15. Verfahren nach Anspruch 12 oder 14, bei welchem Kaliumhydroxid oder ein anderes alkalisches Material zur Erhöhung des pH auf den gewünschten Wert zugesetzt wird.
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