-
Hintergrund der Erfindung
-
Gebiet der Erfindung
-
Diese Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Unterdrückung
des Bakterienwachstums im gesamten Blut und Blutfraktionen, einschließlich gepackten
roten Blutzellen, gepackten weißen
Blutzellen (WBCs), Plättchenkonzentraten,
Plasma und Plasma-Derivaten, die für eine verlängerte Zeitperiode gelagert
werden. Diese Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Verminderung
der Glycolyse im gesamten Blut und Blutfraktionen, einschließlich gepackten
roten Blutzellen, gepackten weißen
Blutzellen (WBCs) leuko-reduzierten, statistischen Donorplättchenkonzentrate
vor der Lagerung, Plasma und Plasma-Derivate, die für verlängerte Zeitperioden
gelagert werden.
-
Diskussion
des Standes der Technik
-
Bezüglich der nationalen und weltweiten
Blutzufuhr gibt es zunehmend stärkeres
Interesse. Sowohl die Integrität
als auch die Zuverlässigkeit
von existierenden Zufuhren und die Fähigkeit, größere Lager über die Zeit zu bauen, wurde
in Frage gestellt. Ein Grund dafür
ist die verhältnismäßig kurze
Periode der Lagerungsstabilität
von Blutprodukten. Gegenwärtig
sind gepackte RBCs (rote Blutzellkonzentrationen oder RCC), die
dominante Form von Blutprodukten für Transfusionen und dgl. auf
eine 42-tägige
Lagerungsperiode beschränkt.
Nach dieser Zeit fallen die ATP-Gehalte wesentlich ab, was mit einem
signifikanten pH-Verlust verbunden ist, was stark einen Mangel der
Lebensfähigkeit
anzeigt oder wenn sie lebensfähig
sind, eine extreme Zirkulationszeit bei der Infusion in vivo anzeigt.
Das gesamte Blut wird nicht für
wesentliche Perioden gelagert. Für
Plättchen
ist die gegenwärtige
Lagerungsperiode noch kürzer,
wobei der Standard 5 Tage bei 22°C
ist. Der Unterschied der Lagerungsstabilität von Plättchenkonzentraten (PC) im
Gegensatz zu RBC liegt in den anfangenden metabolischen Reaktionen
in den Plättchen,
teilweise aufgrund des Vorhandenseins von Mitochondrien in PC und
deren Abwesenheit in RBCs. während
beide Blutprodukte einen Abfall an ATP zeigen, gekoppelt mit einem
Abfall des pH im Verlaufe der Zeit, begleitet von der Produktion
von Milchsäure,
kann das Vorhandensein von Mitochondrien in PC das Problem aufgrund
der Glycolyse vermutlich verschlimmern.
-
Gleichzeitig wurden Fragen bezüglich der
Zuverlässigkeit
und Integrität
der Blutzufuhr aufgeworfen. Insbesondere wurde wiederholt die Kontamination
der Blutzufuhr mit Bakterien oder anderen mikrobiologischen Mitteln
ermittelt. Eine solche Situation ist in Ländern mit einer sophistischen
Sammlung und Lagerungsverfahren noch ernster. Während Mittel zur Verminderung
der Kontamination zu den gesammelten Produkten gegeben werden können, ist
dies nicht erwünscht,
wodurch das Erfordernis gegeben ist, die Produkte den diese empfangenden
Patienten zurückzutransfusieren.
Eine wünschenswerte
Alternative ist die Bestrahlungsbehandlung der Produkte nach dem
Abpacken, typischerweise in plastifizierten Vinyl-Kunststoffbehältern. Eine solche
Strahlungsbehandlung würde
RBC und vermutlich während
der PC-Lagerung verschlimmern, was zu einer verminderten Funktion
dieser Zellen führt.
-
Zusätzlich besteht für einen
kleinen, aber zunehmenden Anteil der Bevölkerung, die das Blut erhält, ein
Risiko eines im allgemeinen fatalen Zustandes, bekannt als mit der
Transfusion zusammenhängender Transplantat-Gegen-Wirt-Erkankung
(TA-GVHD), die aufgrund des Vorhandenseins von lebensfähigen allogenen
Leukozyten erfolgt. Dieses Syndrom ist typischerweise mit immununterdrückten Patienten
verbunden, wie Krebs- und Knochenmarkstransplantationspatienten,
kann aber ebenfalls bei immunokompetenten Personen beim Einstellen
des beschränkten
HLA-Polymorphismus in der Population auftreten.
-
Eine wesentliche Aufmerksamkeit hat
sich auf das Auffinden von Verfahren zur Verlängerung der Lagerungsstabilität gerichtet.
Ein solches Verfahren zur Verlängerung
der Lagerungsfähigkeit
von PCs ist in dem US-Patent
5 466 573 angegeben. Dieses Patent richtet sich auf den Erhalt von
PC-Präparaten
mit Acetationenquellen, die sowohl als Substrat für die oxidative
Phosphorylierung als auch als Puffer zum Gegenwirken irgendeines
pH-Abfalls aufgrund der Milchsäureproduktion
agieren. Ein solches Verfahren wirkt nicht direkt auf das Problem
der Hämolyse
und den Membranzusammenbruch. Ein alternatives Verfahren ist in
US-Patent 4 496 821 durch diesen Erfinder offenbart und wird allgemein übertragen.
Bei diesem Patent wird das gesamte Blut in einem Präparat, das
L-Carnitin (LC) oder ein Alkanoyl-Derivat davon enthält, gelagert. Das Patent beschreibt
jedoch nicht die Wirkungen auf Blutprodukte wie PC- oder RBC-Suspensionen
und bezieht sich zumindest in gewissem Ausmaß auf die Wirkung von LC auf
Plasma-Charakteristiken.
-
WO 87103484 offenbart eine Lösung zum
Stabilisieren von roten Blutzellen während der Lagerung, worin eine
effektive Konzentration eines Inhibitors bei einem Schritt des metabolischen
Glycolyseweges verwendet wird, der nach dem Schritt folgt, der 2,3-DPG
bildet, wobei dieser Inhibitor Oxalsäure oder sein Natrium- oder
Kaliumsalz oder ein Derivat davon sein kann.
EP 0 272 551 offenbart Systeme zur
Blutlagerung, umfassend ein Chinolincarbonsäure-Derivat als antibakterielles
Mittel.
EP 0 552 137 gibt
Ester von Acylcarnitinen an, die als antibakterielle Mittel nützlich sind,
wobei diese Verbindungen einen langkettigen Alkohol (7 bis 15 Kohlenstoffatome)
als Esteranteil aufweisen; diese Verbindungen sind für die systemische
Verabreichung angezeigt. WO 97/16967 offenbart ein Verfahren und
eine Zusammensetzung zum Schutz von Blut und seinen Komponenten
vor der oxidativen Beanspruchung durch Zugabe eines Antioxidans
zu dem Blut oder seinen Komponenten. Arduini et al. diskutiert in
Transfusion, Band 37, Februar 1997, 166-174 und in WO 98/46073 die
Zugabe von L-Carnitin zu RBCs, die bei 4°C gelagert werden, um deren
Lebensfähigkeit
zu erstrecken, aber es gibt keine Erwähnung bezüglich einer möglichen
Wirkung von L-Carnitin bei der Unterdrückung des bakteriellen Wachstums
im Blut oder seinen Komponenten und auch nicht bezüglich der
Reduktion der Glycolyse in leukoreduzierten, statistischen Donorplättchenkonzentraten
vor der Lagerung.
-
Wie oben erwähnt, ist die Kontamination
der Blutzufuhr mit mikrobiologischen Mitteln ein anderes Problem,
das sich an die medizinische Gemeinschaft richtet. Ein Verfahren
zum Sterilisieren des Produktes und zur Verbesserung der Zuverlässigkeit
bezüglich
der Kontamination liegt darin, das Produkt zu bestrahlen. Im allgemeinen
sind gamma-Bestrahlungswerte von etwa 25 Centigray (cG), wobei das
Produkt nach dem Abdichten in einem Kunststoff-, Glas- oder anderen
Behälter
bestrahlt wird, wünschenswert.
Jede Bestrahlung induziert Zellmembranläsionen mit Hämolyse in
RBCs. Die Bestrahlung von Blutprodukten einschließlich dem gesamten
Blut, gepackten RBCs und PCs setzt das Vorhandensein von Problemen
fort.
-
Zusätzlich wurde bisher nicht über die
Wirkung von L-Carnitin auf das bakterielle Wachstum in Blutprodukten
wie dem gesamten Blut, roten Blutzellkonzentraten und Plättchenkonzentraten
berichtet. Gleichermaßen
wurde die Wirkung von L-Carnitin auf die Glycolyse in Blutprodukten
wie dem gesamten Blut, roten Blutzellkonzentraten, Plättchenkonzentraten,
insbe sondere leuko-reduzierten statistischen Plättchen vor der Lagerung nicht
demonstriert.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Es ist ein Ziel dieser Erfindung,
ein Verfahren zum Unterdrücken
des bakteriellen Wachstums im gesamten Blut anzugeben.
-
Es ist ein anderes Ziel dieser Erfindung,
ein Verfahren zum Unterdrücken
des bakteriellen Wachstums im gesamten Blut anzugeben, das für verlängerte Zeitperioden
gelagert wird.
-
Es ist ein anderes Ziel dieser Erfindung,
ein Verfahren zum Unterdrücken
des bakteriellen Wachstums in Blutfraktionen anzugeben.
-
Es ist ein weiteres Ziel dieser Erfindung,
ein Verfahren zum Unterdrücken
des bakteriellen Wachstums in Blutfraktionen anzugeben, die für verlängerte Zeitperioden
gelagert werden.
-
Es ist ein anderes Ziel dieser Erfindung,
ein Verfahren zum Unterdrücken
des bakteriellen Wachstums in gepackten roten Blutzellen anzugeben.
Es ist ein anderes Ziel dieser Erfindung, ein Verfahren zum Unterdrücken des
bakteriellen Wachstums in gepackten roten Blutzellen anzugeben,
die für
eine verlängerte
Zeitperiode gelagert werden.
-
Es ist ein anderes Ziel dieser Erfindung,
ein Verfahren zum Unterdrücken
des bakteriellen Wachstums in gepackten weißen Blutzellen anzugeben.
-
Es ist ein anderes Ziel dieser Erfindung,
ein Verfahren zum Unterdrücken
des bakteriellen Wachstums in gepackten weißen Blutzellen anzugeben, die
für verlängerte Zeitperioden
gelagert werden.
-
Es ist ein anderes Ziel dieser Erfindung,
ein Verfahren zum Unterdrücken
des bakteriellen Wachstums in Plättchenkonzentraten
anzugeben.
-
Es ist ein weiteres Ziel dieser Erfindung,
ein Verfahren zum Unterdrücken
des bakteriellen Wachstums in Plättchenkonzentraten
anzugeben, die für
verlängerte
Zeitperioden gelagert werden.
-
Es ist ein weiteres Ziel dieser Erfindung,
ein Verfahren zum Unterdrücken
des bakteriellen Wachstums im Plasma oder Plasma-Derivaten anzugeben.
-
Es ist ein weiteres Ziel dieser Erfindung,
ein Verfahren zum Unterdrücken
des bakteriellen Wachstums im Plasma oder Plasma-Derivaten anzugeben,
die für
verlängerte
Zeitperioden gelagert werden.
-
Es ist ein weiteres Ziel dieser Erfindung,
ein Verfahren zur Verminderung der Glycolyse im gesamten Blut anzugeben.
-
Es ist ein weiteres Ziel dieser Erfindung,
ein Verfahren zur Verminderung der Glycolyse im gesamten Blut anzugeben,
das für
verlängerte
Zeitperioden gelagert wird.
-
Es ist ein weiteres Ziel dieser Erfindung,
ein Verfahren zur Verminderung der Glycolyse in Blutfraktionen anzugeben.
-
Es ist ein weiteres Ziel dieser Erfindung,
ein Verfahren zur Verminderung der Glycolyse in Blutfraktionen anzugeben,
die für
verlängerte
Zeitperioden gelagert werden.
-
Es ist ein anderes Ziel dieser Erfindung,
ein Verfahren zur Verminderung der Glycolyse in gepackten roten
Blutzellen anzugeben.
-
Es ist ein weiteres Ziel dieser Erfindung,
ein Verfahren zur Verminderung der Glycolyse in gepackten roten
Blutzellen anzugeben, die für
verlängerte
Zeitperioden gelagert werden.
-
Es ist ein weiteres Ziel dieser Erfindung,
ein Verfahren zur Verminderung der Glycolyse in gepackten weißen Blutzellen
anzugeben.
-
Es ist ein weiteres Ziel dieser Erfindung,
ein Verfahren zur Verminderung der Glycolyse in gepackten weißen Blutzellen
anzugeben, die für
verlängerte
Zeitperioden gelagert werden.
-
Es ist ein weiteres Ziel dieser Erfindung,
ein Verfahren zur Verminderung der Glycolyse in Plättchenkonzentraten
anzugeben.
-
Es ist ein weiteres Ziel dieser Erfindung,
ein Verfahren zur Verminderung der Glycolyse in Plättchenkonzentraten
anzugeben, die für
verlängerte
Zeitperioden gelagert werden.
-
Es ist ein weiteres Ziel dieser Erfindung,
ein Verfahren zur Verminderung der Glycolyse in leuko-reduzierten
statistischen Donorplättchen
vor der Lagerung anzugeben.
-
Es ist ein weiteres Ziel dieser Erfindung,
ein Verfahren zur Verminderung der Glycolyse in leuko-reduzierten
statistischen Donorplättchen
vor der Lagerung anzugeben, die für verlängerte Zeitperioden gelagert werden.
-
Es ist ein weiteres Ziel dieser Erfindung,
ein Verfahren zur Verminderung der Glycolyse im Plasma oder Plasma-Derivaten
anzugeben.
-
Es ist ein anderes Ziel dieser Erfindung,
ein Verfahren zur Verminderung der Glycolyse im Plasma oder Plasma-Derivaten
anzugeben, die für
verlängerte
Zeitperioden gelagert werden.
-
Diese und andere Ziele, die während der
folgenden detaillierten Beschreibung ersichtlich werden, wurden
durch die Feststellung der Erfinder durch
ausführliche
Forschungen erzielt, daß die
Membranschädigung, die durch
RBCs und PCs bei der Lagerung oder durch die Bestrahlung erfolgt,
im wesentlichen verzögert
oder unterdrückt
werden kann, indem das Blutprodukt in einer konventionellen Konservierungslösung wie
AS-3 suspendiert wird, wobei die Konservierungslösung weiterhin L-Carnitin oder
ein Alkanoyl-Derivat
davon in einer Konzentration von 0,25 bis 50 mM oder mehr enthält. Die
Feststellung des Anmelders liegt in der Erkenntnis, daß die hauptsächliche
Zersetzung von Blutprodukten, die konventionell mit Verminderungen
der ATP-Gehalte assoziiert ist, und der pH tatsächlich mit der Membranschädigung und
Hämolyse
zusammenhängt.
Die Aufrechterhaltung der Membran und deren Wiederherstellung kann
durch die Lipid-Reacylierung bewirkt werden, die teilweise durch
LC bewirkt wird, wobei die irreversible Aufnahme davon in RBC und ähnlichen
Blutprodukten durch die intensive Forschung festgestellt wurde.
Der Erfinder hat ebenfalls festgestellt, daß L-Carnitin das bakterielle
Wachstum im gesamten Blut und Blutfraktionen unterdrückt, einschließlich gepackten
roten Blutzellen, gepackten weißen
Blutzellen (WBCs), Plättchenkonzentraten,
Plasma und Plasma-Derivaten, die für verlängerte Zeitperioden gelagert
werden. Der Erfinder hat weiterhin festgestellt, daß L-Carnitin
die Glycolyse im gesamten Blut und Blutfraktionen, einschließlich gepackten
roten Blutzellen, gepackten weißen
Blutzellen (WBCs), Plättchenkonzentraten,
insbesondere leuko-reduzierten statistischen Plättchen vor der Lagerung, Plasma
und Plasma-Derivaten reduziert, die für verlängerte Zeitperioden gelagert
werden.
-
Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
-
1 Lebensdauerwerte
nach der Infusion für
42 Tage gelagerte RBC, in bezug auf den Donor und Kontrolle und
LC-Lagerung. Der Pfeil bedeutet den Mittelwert ± SD der Kontrolle bzw. der
LC-gelagerten RBC. Im oberen Teil des Diagramms ist der exakt berechnete
p-Wert ebenfalls gezeigt.
-
2 Carnitin-Gehalt
der roten Zellen bei unterschiedlichen Wochen der Blutkonservierung.
Carnitin wurde wie in Materialien und Verfahren beschrieben untersucht.
Die Werte sind der Durchschnitt von drei Experimenten, die im Duplikat
durchgeführt
wurden. Die Variation zwischen den Experimenten war nicht mehr als 7%.
Offene Symbole: RBC, gelagert mit AS-3 allein; geschlossene Symbole:
RBC, gelagert in AS-3, ergänzt mit
LC (5 mM).
-
3 Radioaktive
Palmitinsäure-Einfügung in
RBC LC bei unterschiedlichen Wochen der Blutkonservierung. RBC-Aliquote,
die von der in AS-3 alleine oder AS-3 plus LC gelagerten Bluteinheiten
gezogen waren, wurden bei 37°C
mit [1-14C]Palmitinsäure, bei der ein Komplex mit
fettsäurefreiem
BSA gebildet wird, inkubiert. Am Ende der Inkubation wurden die
RBC dann wie in Materialien und Verfahren beschrieben bearbeitet.
Die radiomarkierte PLC-Bildung wurde als Phosphorgehalt bezeichnet,
der im Lipidextrakt vorhanden ist. Die Werte sind der Durchschnitt
von drei Experimenten, die im Duplikat durchgeführt wurden. Die Variation zwischen dem
Experiment war nicht mehr als 7%. Offene Symbole: RBC, gelagert
mit AS-3 alleine; geschlossene Symbole: RBC, gelagert in AS-3, durch
LC (5 mM) ergänzt.
-
4 Radioaktive
Palmitinsäure-Einfügung in
die rote Zellmembran von Phosphatidylethanolamin (PE) und Phosphatidylcholin
(PC) bei unterschiedlichen Wochen der Blutkonservierung. RBC-Aliquote,
die von der Bluteinheit, die in AS-3 alleine oder AS-3 plus LC gelagert
war, gezogen waren, wurden bei 37°C
mit [1-14C]Palmitinsäure, mit der ein Komplex mit
fettsäurefreiem
BSA gebildet wird, inkubiert. Am Ende der Inkubation wurden RBCs
dann wie beschrieben verarbeitet. Die Ergebnisse sind als pmol [1-14C]Palmitinsäure/μg Lipidphosphor, der im Lipidextrakt
vorhanden ist, angegeben. Die Werte sind der Durchschnitt von drei
Experimenten, die im Duplikat erfolgten. Die Variation zwischen
den Experimenten war nicht mehr als 7%. Offene Symbole, RBC, gelagert
mit AS-3 alleine, geschlossene Symbole: RBC gelagert in AS-3, ergänzt mit
LC (5 mM).
-
5 Carnitin-System
und Membran-Phospholipid-Reacylierungsreaktionen. Dickere Pfeile
zeigen den bevorzugten Acylfluß an.
Die Dimension der Acylcarnitinbox zeigt die gleichermaßen bezogene
Poolgröße an. Die
verwendeten Abkürzungen
sind: LPL: Lysophospholipide; PLP: Phospholipide, Cn: Carnitin;
Acyl-Cn: Acylcarnitin; ACS: Acyl-CoA-Synthetase; LAT: Lysophospholipid-acyl-CoA-Transferase;
CPT: Carnitinpalmitoyltransferase.
-
Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
-
Diese Erfindung wendet L-Carnitin
und seine Alkanoyl-Derivate als Mittel an, das die Zellmembranaufrechterhaltung
und -Wiederherstellung und die Unterdrückung der Hämolyse in Blutprodukten unterstützt. Diese
Erfindung gibt ebenfalls ein Verfahren zum Unterdrücken des
bakteriellen Wachstums im gesamten Blut und Blutfraktionen an, einschließlich gepackten
roten Blutzellen, gepackten weißen
Blutzellen, Plättchenkonzentraten
wie Plasma und Plasma-Derivaten. Diese Erfindung gibt weiterhin
ein Verfahren zur Verminderung der Glycolyse im gesamten Blut und
Blutfraktionen, einschließlich
gepackten roten Blutzellen, gepackten weißen Blutzellen, Plättchenkonzentraten,
Plasma und Plasma-Derivaten an.
-
Geeignete Alkanoyl-L-carnitine umfassen
C2–8-Alkanoyl-L-carnitine,
und bevorzugte Alkanoyl-L-carnitine umfassen Acetyl-, Butyryl-,
Isobutyryl-, Valeryl-, Isovaleryl- und insbesondere Propionyl-L-carnitin.
Hierin wird auf diese Familie im allgemeinen als LC Bezug genommen,
und die Veranschaulichung erfolgt bezüglich L-Carnitin. Die beschriebenen
Alkanoyl-L-carnitine
und deren pharmakologisch akzeptablen Salze können jedoch anstelle von L-Carnitin
verwendet werden.
-
Beispiele von geeigneten Salzen von
L-Carnitin umfassen z.B. L-Carnitinchlorid, L-Carnitinbromid, L-Carnitinorotat,
saures L-Carnitinaspartat, saures L-Carnitinphosphat, L-Carnitinfumarat,
L-Carnitinlactat, L-Carnitinmaleat, saures L-Carnitinmaleat, saures
L-Carnitinoxalat, saures L-Carnitinsulfat, L-Carnitinglucosephosphat,
L-Carnitintartrat, saures L-Carnitintartrat und L-Carnitinmucat.
-
Beispiele von geeigneten Salzen von
Alkanoyl-L-carnitin umfassen z.B. C2–8-Alkanoyl-L-carnitinchloride,
C2–8-Alkanoyl-L-carnitinbromide,
C2–8-Alkanoyl-L-carnitinorotate,
saure C2–8-Alkanoyl-L-carnitinaspartate, saure
C2–8-Alkanoyl-L-carnitinphosphate,
C2–8-Alkanoyl-L-carnitinfumarate,
C2–8-Alkanoyl-L-carnitinlactate, C2–8-Alkanoyl-L-carnitinmaleate,
saure C2–8-Alkanoyl-L-carnitinmaleate,
saure C2–8-Alkanoyl-L-carnitinoxalate, saure
C2–8-Alkanoyl-L-carnitinsulfate,
C2–8-Alkanoyl-L-carnitinglucosephosphate,
C2–8-Alkanoyl-L-carnitintartrate,
saure C2–8-Alkanoyl-L-carnitintartrate
und C2–8-Alkanoyl-L-carnitinmucate.
-
Die Zugabe von LC zum gesamten Blut
oder Blutfraktionen, einschließlich
RBCs, WBCs, PCs, Plasma und Plasma-Derivaten erfordert, daß LC in
einer Menge vorhanden ist, die effektiv ist, um die Membranaufrechterhaltung,
-Wiederherstellung und Hämolyseunterdrückung zu
ermöglichen
und/oder das bakterielle Wachstum zu unterdrücken oder die Glycolyse zu
vermindern. Die durchgeführte
Forschung, einschließlich den
unten angegebenen Beispielen, hat einen minimalen effektiven Bereich
für die
Produkte der meisten Donoren von etwa 0,25 bis 0,5 mM demonstriert.
Die obere Grenze ist eher praktisch als physiologisch. Konzentrationen
von 50 mM oder mehr werden leicht toleriert. Werte, die mit den
toxikologischen und osmologischen Überlegungen konsistent sind,
sind akzeptabel. Bevorzugte Bereiche sind 1 bis 30 mM. Ein Bereich
von 1 bis 10 mM oder mehr ist geeignet, wobei Werte zwischen 4-6
mM einen beachtlichen Unterschied machen. Die Wirkungen dieser Erfindung,
einschließlich
die Verlängerung
der Lebensfähigkeit
und die Extension der Zirkulationshalbwertszeit bei der Transfusion
können
stark donorabhängig
sein. Demzufolge ist allgemein gesprochen eine effektive Konzentration
von LC 0,5 bis 50 mM, jedoch kann es erforderlich sein, daß der Fachmann auf
diesem Gebiet diesen Bereich in jede Richtung in Abhängigkeit
von den Besonderheiten des Donors ausdehnt. Solche Ausdehnungen
erfordern keine erfinderische Tätigkeit.
-
LC ist mit konventionellen Trägerlösungen (stabilisierende
Lösungen)
konsistent, die typischerweise zur Erzeugung einer Pufferwirkung
hergestellt werden. Allgemein verwendete Lösungen umfassen ACED (Zitronensäure-Natriumcitrat-Dextrose),
CPD (Citrat-Phosphat-Dextrose) und Modifikationen davon, einschließlich CPD2/A-3
und verwandte Zusammensetzungen. Typischerweise umfaßt die Zusammensetzung
ein Kohlenhydrat wie Glucose oder Mannit, zumindest ein Phosphatsalz,
ein Citrat und andere ausgleichende Salze. LC ist konventionell
löslich
und kann zu diesen Zusammensetzungen frei innerhalb des erforderlichen
Bereiches gegeben werden. Geeignete Lösungen sind in dem US-Patent
5 496 821 beschrieben, das hierin durch Bezugnahme eingefügt wird.
Es ist jedoch zu beachten, daß andere
Trägerlösungen als
die konventionell verwendeten, einschließlich künstlichem Plasma und andere
physiologisch akzeptablen Lösungen
mit LC in dieser Erfindung verwendet werden können. Die wichtige Komponente
der Trägerlösung ist
LC.
-
Die Fähigkeit von LC bei Einfügung in
das gesamte Blut oder die Suspension von Blutfraktionen wie RBCs,
WBCs, PCs, Plasma und Plasma-Derivaten
zur Ausdehnung der Lebenszeit und daher der Halbwertszeit und die
Zirkulationsperiode bei der Transfusion in das empfangende Individuum
wird unten durch in vitro- und in vivo-Experimente veranschaulicht.
Die Experimente verwenden LC, aber Alkanoyl-L-carnitine können verwendet
werden. Von besonderer Bedeutung ist der Beweis unten, daß eine verbesserte
Leistung durch verbesserte Aufrechterhaltung (einschließlich Wiederherstellung)
der Zellmembran und Unterdrückung
der Hämolyse
erhalten wird.
-
Materialien und Verfahren
-
Studiendesign I
-
Auswertung der in vivo- und in vitro-Qualität von RBC,
das mit und ohne LC gelagert wird.
-
Subjekte
-
Die Zielpopulation waren männliche
oder weibliche Probanden mit einem Alter zwischen 18 und 65 Jahren
ohne bekannte mentale oder physische Behinderung und die keine Arzneimittel
einnahmen, die die RBC-Lebensfähigkeit
beeinträchtigen
könnten.
Die Individuen wurden rekrutiert, die die konventionellen allogenen
Donorkriterien erfüllten,
die in Code of Federal Register, Kapitel 2, Standards of the American
Association of Blood Banks und Blood Services Directives of the
American National Red Cross angegeben sind. Die Studie wurde von
dem Institutional Review Board des Medical College of Hampton Roads
genehmigt und die Subjekte gaben vor der Teilnahme an der Studie
ihre Zustimmung.
-
Jeder Donor wurde zu zwei verschiedenen
Gelegenheiten, die um 72 Tage voneinander getrennt waren, verabreicht
und wurde statistisch entweder dem Test- oder Kontrollarm bei der
ersten Gabe verabreicht.
-
Blutlagerungssystem
-
Ein Standard CP2D/AS-3-System (Miles
Inc.) unter Verwendung von Polyvinylchlorid (PVC)-Kunststoff mit
Diethyl-(n)hexylphthalat (DEHP) als Plastifizierer wurde verwendet.
Für jede
Testeinheit wurden 245 mg LC (in 1,1 ml reiner, pyrogenfreier Lösung in
einer sterilisierten Glasflasche) zu dem Behälter gegeben, der die AS-3-Additivlösung beinhaltete,
unter Erhalt einer Endkonzentration von 5 mM. Für die Kontrolleinheiten wurden
1,1 ml 0,9% NaCl zu der AS-3-Lösung
unter Anwendung der gleichen Bedingungen gegeben. Die Zugabe von
LC oder Saline zu den Beuteln wurde durch Injektion durch einen
Probenstellenkuppler mit einer Spritze durchgeführt. Dies erfolgte in einer
laminaren Fließhaube
unter UV-Licht.
-
Donation und Verarbeitung
-
Standard-Phlebotomie- und Blutentnahmeverfahren
wurden verwendet, wobei ungefähr
450 ± 50
ml gesamtes Blut gesammelt wurden. Die gesamte Bluteinheit wurde
zwischen 4 und 8 Stunden bei Raumtemperatur vor der Bearbeitung
gehalten. Die Einheit wurde unter Anwendung von Standardbedingungen
zentrifugiert und nach der Zentrifugation wurde überstehendes Plasma wegexprimiert,
und sedimentierte gepackte RBC wurden entweder in der Standard-AS-3-Lösung (Kontrolle)
oder der Carnitinhaltigen AS-3-Lösung
(Test) resuspendiert. Die suspendierten RBC-Einheiten wurden bei
4°C 42 Tage
gelagert.
-
In vitro-Messungen
-
Die Messungen, die bei pre- (0 Tage)
und post- (42 Tage) Proben durchgeführt wurden, enthielten RBC-ATP-Gehalte;
gesamtes und überstehendes
Hämoglobin;
Hämatokrit
(Hct), RBC, WBC und Plättchenzählungen;
RBC-osmotische Fragilität;
RBC-Morphologie; Lactat- und Glucose-Gehalte; überstehende Kalium-Gehalte.
Diese wurden unter Anwendung der Standardvorgehensweisen durchgeführt, wie
zuvor beschrieben; Heaton et al., Vox Sang 57: 37-42 (1989).
-
In vivo-Posttransfusionsmessungen
-
Nach 42-tägiger Lagerung wurde eine Probe
abgezogen, und die gelagerten Zellen mit Cr unter Anwendung von
Standardverfahren markiert. Gleichzeitig wurde zur Bestimmung der
RBC-Masse eine frische Probe von dem Donor für die RBC-Markierung mit 99
Tc gesammelt. Nach dem Markieren wurden 15 μCi 51Cr-markierte
gelagerte Zellen und 15 μCi 99Tc-markierte Frischzellen gemischt und
gleichzeitig durch Infusion verabreicht. Blutproben (5 ml) wurden
nach der Infusion bei verschiedenen Zeitintervallen für bis zu
35 Tagen genommen, zum Berechnen des Prozentsatzes der 24-stündigen Wiedergewinnung
und Überlebens.
Der Prozentsatz der 24-Stunden-Wiedergewinnung wurde unter Verwendung
des Einzellabel-Verfahrens bestimmt, bei dem die lineare log-Regression
der Radioaktivitätsgehalte
der Proben, die bei 5, 7,5, 10 und 15 min gezogen wurden, verwendet
wurde, um den 0-Zeit-Level zu bestimmen oder wurde durch das Doppellabelverfahren unter
Verwendung von Donor-RBC-Masse bestimmt, wie es durch die 99Tc-Messung bestimmt war.
-
Die Zirkulationslebensdauer der transfundierten überlebenden
Cr-markierten RBC
wurde durch Proben, die bei 24 Stunden und dann zweimal wöchentlich
für bis
zu 5 Wochen gezogen waren, bestimmt. Die Radioaktivitätsgehalte
wurden für
eine konstante 1%ige Elution pro Tag korrigiert. Die Daten wurde
mit einer linearen Funktion mit Posttransfusionstagen als unabhängige Variable
(x-Achse) und die korrigierten Cr-Zählungen als abhängige Variable
(y-Achse) angepaßt.
Die Lebensdauer der RBC wurde dann als Schnittpunkt der angepaßten Linie
mit der x-Achse genommen.
-
Statistische Analyse
-
Ein gepaarter t-Test oder eine nicht-parametrische,
statistische Routineanalyse wurde bezüglich der Daten von dem in
vivo- und in vitro-Versuch der Einheiten durchgeführt, um
zu bestimmen, ob es irgendwelche statistische signifikanten Unterschiede
(1-Ende) in den Mitteln zwischen den Test- und Kontrolleinheiten
gab. Eine statistische Signifikanz wurde bei einem p-Wert von weniger
als 0,05 angesehen.
-
Studiendesign II
-
Erythrozyten-LC-Aufnahme und Lipid-Reacylierungsstudien
mit einer Lagerung von bis zu 42 Tagen.
-
Chemikalien: Im wesentlichen fettsäurefreies
Rinderserumalbumin (BSA) wurde von SIGMA Chemical Company, St. Louis,
Mo. (USA) erhalten. [1-14C]Palmitinsäure (58
Ci/mol) wurde von New England Nuclear Corporation, Boston, Mass.
(USA) erhalten. Dünnschichtplatten,
Whatman LK6 (Silicagel) (20 × 20
cm) mit einer Vorabsorbensschicht wurden von Carlo Erba, Mailand
(Italien) erhalten. Palmitoyl-L-carnitin (PLC) und LC waren ein
Geschenk von Sigma Tau, Promezia (Italien). Alle anderen verwendeten
Verbindungen waren vom Reagenzgrad.
-
Rote Zellen-Carnitin-Assay. Eine
Blutprobe wurde von der gelagerten RCC-Einheit gezogen und einmal
mit 4 Volumen kaltem 0,9%igem NaCl gewaschen. RBC wurde dann in
0,9% NaCl bei einem endgültigen Hämatokrit von
50% resuspendiert und mit Perchlorsäure wie in Cooper et al., Biochem.
Biophys. Acta 959: 100-105 (1988) beschrieben deproteiniert. Aliquote
des Endextraktes wurden bezüglich
des freien LC-Gehaltes entsprechend dem radiochemischen Assay von
Pace et al., Clin. Chem. 24: 32-35 (1978) analysiert.
-
Die Analyse der Membrankomplex-Lipidreacylierung
in gelagertem RBC. Eine Blutprobe wurde von einer gelagerten RCC-Einheit
durch einen Probenstellenkuppler mit einer Spritze abgezogen, und
die Probe wurde unmittelbar verarbeitet. Dies erfolgte in einer
Laminarflußhaube
unter UV-Licht. Alle Manipulationen wurden bei 0 bis 5°C durchgeführt, wenn
nichts anderes angegeben ist. RBC wurde zweimal mit 4 Volumen kaltem
0,9%igem NaCl gewaschen. Isolierte RBC wurde einmal erneut mit Inkubationspuffer
(120 mM NaCl, 5 mM KCl, 1 mM MgSO4, 1 mM
NaH2PO4, 40 mM Saccharose,
5 mM Glucose, 10 mM Tris-HCl, bei pH 7,4) gewaschen und in dem gleichen
Puffer bei einem endgültigen
Hämatokrit
von 5% resuspendiert. Ein Rotabath-Schüttelbad bei 37°C wurde für die Inkubationen
verwendet. RBC wurden mit der radioaktiven Palmitinsäure (10 μM) inkubiert,
die an fettsäurefreies
BSA (1,65 mg/ml) durch Komplex gebunden war. Die Inkubationen wurden
durch einmaliges Waschen der Zellen mit kaltem Inkubationspuffer,
dreimaliges Waschen mit fettsäurefreiem
1%igem BSA in Inkubationspuffer und schließlich erneut mit Inkubationspuffer
beendet. RBC-Lipide wurden von intakten Zellen mit der Rose & Oaklander-Vorgehensweise,
J. Lipid Res. 6: 428-431 (1965) extrahiert. Zur Verhinderung der
Lipidoxidation wurden 0,1% butyliertes Hydroxytoluol zu den Lipidextrakten
gegeben. Aliquote des Lipidextraktes wurden zur Bestimmung des Lipidphosphor-Gehaltes
verwendet und durch zweidimensionale Dünnschichtchromatographie analysiert.
Kurz gesagt wurden die Chromatogramme entwickelt, wobei in der ersten
Dimension Chloroform-Methanol-28%iges
Ammoniak (65:25:5) verwendet wurde. Die Chromatogramme wurden dann
unter Verwendung von Chloroform-Aceton-Methanol-Essigsäure-Wasser (6:8:2:2:1)
in der zweiten Dimension entwickelt. Phosphatidylcholin (PC), ein
Phosphatidylethanolamin (PE) und Phosphatidylserin wurden durch
kurzes Aussetzen der Platten mit Iod visualisiert und unter Verwendung von Standards als Referenz identifiziert.
Individuelle Phospholipid-Flecken wurden in Ampullen, die Szintillationsfluid
enthielten, gekratzt, und die Radioaktivität wurde durch Flüssigszintillationszählung bestimmt.
Die Identifizierung und Analyse des radioaktiven PLC wurde wie vor
kurzem in Arduini et al., J. Biol. Chem. 267: 12673-81 (1992) beschrieben
durchgeführt.
Die Zähleffizienz
wurde durch einen externen Standard ausgewertet.
-
Die Berechnungen basieren auf den
spezifischen Aktivitäten
von radioaktiver Palmitinsäure.
-
Studie I
-
Vorlagerungs-AS-3-RCC-Einheitscharakteristika
-
Die Eigenschaften der AS-3-RCC-Produkte
waren wie erwartet nach der Verarbeitung der gesamten Bluteinheiten.
Kein signifikanter Unterschied zwischen den Test- und Kontrolleinheiten
bezüglich
den Charakteristiken der AS-3-RBC-Einheit wurde beobachtet, wie
durch das Einheitsvolumen, Hct- und WBC-Gehalt und in vitro-RBC-Eigenschaften
wie ATP-Gehalten, überstehendes
Hämoglobin
und Kalium-Gehalte, osmotische Fragilität (Tabelle 1) gemessen wurde.
-
Tabelle
1
RBC-Vorlagerungscharakteristiken der Konzentrate aus roten
Zellen
-
RBC-Charakteristika nach
42-tägiger
Lagerung
-
Metabolisch
-
Die Mengen der verbrauchten Glucose
und des erzeugten Lactates während
42 Tagen Lagerung waren ähnlich
für die
Test- und Kontrolleinheiten (Tabelle 2). Wie erwartet wurden eine
inverse hohe Korrelation zwischen diesen beiden Parametern der Glycolyse
(r = 0,76) festgestellt. Jedoch wurde eine geringere Hämolyse und
höhere
ATP-Gehalte für
mit Carnitin gelagerte RBC-Einheiten im Vergleich zu der Kontrolle
festgestellt. Wie in 1 illustriert
ist, wurde dieser höhere
ATP-Gehalt bis auf
ein Paar bei allen beobachtet (p < 0,01).
-
Tabelle
2
Eigenschaften der Konzentrate aus roten Zellen nach der Lagerung
(42 Tage)
-
Membran
-
Die Prozent-Hämolyse am Ende der Lagerungsgehalte
war weniger mit den Carnitin-Einheiten, wie in 2 gezeigt ist. Auf der anderen Seite
wurden keine signifikanten Unterschiede bezüglich der überstehenden Kalium-Gehalte,
der osmotischen Schockantwort und der morphologischen Bewertung
festgestellt, die innerhalb des erwarteten Bereiches am Ende der
42-tägigen
Lagerung lagen.
-
Posttransfusionslebensfähigkeit
-
Der mittlere Prozentsatz der 24-stündigen Wiedergewinnung
für die
Kontrolleinheiten war ähnlich
zu dem Wert, der zuvor durch uns und andere festgestellt wurde.
Jedoch waren die mittleren Wiedergewinnungen in% für die mit
Carnitin gelagerten roten Zellen höher als die gelagerten Zellen
gemäß der Kontrolle
(p < 0,05). Zusätzlich war
die mittlere Zirkulationslebensdauer der eingeflößten gelagerten roten Zellen
ebenfalls für
die mit Carnitin gelagerten Zellen höher (1). Die Donor-RBC-Masse, die bei den
zwei Gelegenheiten bestimmt wurde, war ziemlich ähnlich (r = 0,98) und statistisch
nicht unterschiedlich.
-
Korrelationsstudien
-
Wie erwartet zeigte der Prozentsatz
der Wiedergewinnung nach 24 Stunden signifikante Korrelationen zu
den ATP-Gehalten
(r = 0,63) und anderen Messungen der RBC-Membranintegrität wie Hämolyse (r
= 0,57), osmotischen Fragilität
(r = 0,71) und morphologischen Bewertungen (r = 0,59). Der Prozentsatz
der Hämolyse korrelierte
stark mit den ATP-Gehalten (r = 0,83) und ebenfalls mit dem WBC-Gehalt
der BBC-Einheiten (r = 0,83). Die RBC-Zirkulationslebensdauer zeigte
keine signifikanten Korrelationen mit irgendwelchen anderen in vitro-Parametern.
-
Studie II
-
Carnitinaufnahme
in gelagertem RBC
-
RBC, das in AS-3-Medium alleine gelagert
wurde, zeigte keinen signifikanten Verlust des LC-Gehaltes während der
Lagerung (2). Dies ist
in Übereinstimmung
mit den Feststellungen von Cooper et al., supra, die zeigen, daß die menschlichen
roten Zell-LC nicht frei mit Plasma oder isoosmotischem Puffer austauschen. Wenn
rote Zellen in AS-3, das mit LC ergänzt war, gelagert wurden, wurden
höhere
Mengen an intrazellulärem LC
als bei AS-3 alleine ermittelt (2).
Der LC-Gehalt erhöhte
sich linear während
der Lagerungszeit, wobei eine 4-fache Erhöhung bei 42 Tagen erreicht
wurde.
-
Membrankomplex-Lipidreacylierungs-Studien
in gelagertem RBC
-
Ohne vorhandenes Carnitin verminderte
sich das radioaktive Palmitat, das im PLC eingefügt war, linear mit der Lagerungszeit
(3). Rate Zellen von
RCC-Einheiten, die in der LC-haltigen AS-3-Lösung gelagert waren, zeigte
eine anfängliche
Erhöhung
(mit einem Tiefpunkt bei der dritten Woche), mit anschließender rapider
Abnahme des radioaktiven Palmitates, das in PLC eingefügt war.
Bei den gleichen roten Zellpräparaten wurde
die Einfügung
des radioaktiven Palmitates in Membranphospholipide ebenfalls ausgewertet.
Die radioaktive Palmitateinfügung
in die Membran-PE von roten Zellen von der Bluteinheit, die in der
AS-3-Lösung
alleine gelagert war, zeigte eine konstante signifikante Erhöhung der
Radioaktivität
im PE während
der Lagerungsperiode (4).
Rote Zellen, die in der Gegenwart von LC gelagert waren, wurden
durch einen plötzlichen
Anstieg der PE-Reacylierung zum Ende der Lagerung hin gekennzeichnet,
wobei ein Tiefpunkt in der 6. Woche erhalten wurde (4). Die radioaktiven Palmitat-Einfügungsraten
in die Membran-PC verminderten sich leicht während der Lagerung, und kein
Unterschied wurde zwischen den beiden roten Zellpräparaten
beobachtet (4). Es ist
festzustellen, daß,
weil in unseren Reacylierungsstudien rote Zellen bei 37°C in einem Krebs-Ringer-Puffer,
der Glucose enthielt, inkubiert waren, die ATP-Gehalte am Ende der
Inkubation nahe bei den physiologischen Werten liegen (Daten sind
nicht gezeigt).
-
Diskussion
-
Bei dieser Studie bewiesen der in
vitro- und in vivo-Test von RBC-Einheiten
am Ende der 42-tägigen Lagerung
signifikante Unterschiede zwischen mit Carnitin gelagerten RBC im
Vergleich zu der RBC-Kontrollagerung. Verschiedene in vitro-RBC-Eigenschaften,
die die metabolische und Membranintegrität in ATP und% Hämolyse widerspiegeln,
ebenso wie direkte Messung der Zellebensfähigkeit (24 Stunden-Wiederherstellung in%
und Zirkulationslebensdauer) waren für die mit Carnitin gelagerten
RBCs signifikant besser. Eine Verlängerung der mittleren Lebensdauer
der überlebenden
RBC, die 24 Stunden nach der Infusion zirkulieren, ist von Interesse.
Diese Feststellung kann mit der irreversiblen Aufnahme von LC während der
Lagerung zusammenhängen,
eine unvorhersehbare und unerwartete Feststellung. Die in der Kontrollstudie
für verschiedene RBC-Eigenschaften
erhaltenen Werte waren wie erwartet und von den früheren Studien
nicht verschieden. Zum Zeitpunkt der Blutsammlung wurden keine signifikanten
Unterschiede in der Einheit oder den RBC-Eigenschaften zwischen
dem Test und der Kontrolle festgestellt. Wie in den 1 bis 3 erläutert ist,
waren die RBC-ATP-Gehalte,%
Hämolyse
und Zirkulationslebensdauer stark Donor-bezogen, und weil die Studien
ein statistisch gepaartes Design mit fünf Test- und fünf Kontrollstudien
war, die sowohl bei der ersten als auch bei der zweiten Gelegenheit
durchgeführt
wurden, ist es unwahrscheinlich, daß die beobachteten Unterschiede aufgrund
einer Änderung
oder irgendeines namhaften Studiendesigns resultieren. Es ist daher
sehr wahrscheinlich, daß die
beobachteten Unterschiede, die bei dieser Studie festgestellt wurden,
durch die Zugabe von Carnitin zu den Testeinheiten verursacht wurden.
Die Möglichkeit,
daß die
erhöhte
Lebensdauer eine verminderte Elution von Cr reflektiert, kann nicht
ausgeschlossen werden, aber es ist mit den verbesserten in vitro-Messungen
der gelagerten roten Zellen nicht konsistent, bei denen festgestellt
wurde, daß dies
mit der in vivo-Lebensfähigkeit
korreliert.
-
Mehrere Untersuchungen haben festgestellt,
daß LC
und seine Acylester eine cytoprotektive/Membran-Stabilisierungswirkung
auf verschiedene Zellen, einschließlich rote Zellen ausüben. Vgl.
z.B. Synder et al., Arch. Biochem. Biophys. 276: 132-138 (1990).
Bei dieser Studie wurde festgestellt, daß LC irreversibel durch die
RBC während
der Lagerung aufgenommen wurden. Obwohl die Natur dieses Verfahrens
nicht vollständig klar
ist, kann man die Teil nahme eines spezifischen Trägers für die LC-Aufnahme
ausschließen.
Unseres Wissens operiert der einzige bekannte LC-Träger im zellulären System,
bei dem die interzelluläre
Konzentration von LC mehrfach höher
ist als normalerweise in der extrazellulären Umgebung vorhandenen Konzentration. Die
rote Zell-LC-Konzentration ist ähnlich
wie die von Plasma. Unabhängig
von der niedrigen Temperatur, APT-Verminderung und anderen möglichen
metabolischen Änderungen,
die während
der Lagerung auftreten, wenn rote Zellen in einem Medium mit relativ
hohen Mengen an exogenem LC gelagert werden, scheint eine unidirektionale
Aufnahme von LC durch die Zellen sich einzustellen. Im Stand der
Technik scheint nichts dies vorherzusagen.
-
Die Natur der Wirkung von LC auf
gelagerte RBC könnte
entweder als biophysische und/oder metabolische Intervention auf
das Membranabteil angesehen werden. Das Posttransfusions-Überleben
von gelagerten roten Zellen hängt
mit der Integrität
der Membranfunktion zusammen, wie durch die signifikante Korrelation
zwischen der in vivo-Lebensfähigkeit
von reinfundierten roten Zellen und deren Oberflächen-zu-Volumen-Verhältnis-Messungen nahegelegt
ist. Ein hauptsächlicher
Beitrag für
die RBC-Membranstruktur und Funktion wird durch das Cytoskelettnetzwerk
dargestellt, Marchesi, Ann. Rev. Cell. Biol. 1: 531-536 (1985), eine
supramolekulare Proteinorganisation, die in der Nähe des inneren
Hämiplättchens
der RBC-Membran liegt.
Wolfe et al. haben in einer begutachtenden Studie bezüglich der
Zusammensetzung und Funktion des Cytogerüst-Membranproteins von gelagerten
roten Zellen festgestellt, daß die
einzige relevante Änderung
eine verminderte Fähigkeit
von Spektrin zur Assoziation mit Actin in der Gegenwart oder Abwesenheit
von Protein 4.1. war. Wolfe et al., J. Clin. Invest. 78: 1681-1686
(1986). Wir haben gezeigt, daß LC
die RBC-Membrandeformabilität
von Protein 4.1 beeinflußt,
das erneut abgedichtete Ghosts enthält, die eine erhöhte Scherbeanspruchung
erfahren haben. Arduini et al., Life Sci. 47: 2395-2400 (1990).
Somit kann LC eine stabilisierende Wirkung auf die Membran durch
eine Spektrin-Wechselwirkung mit einer oder mehreren Cytoskelett-Komponenten
ausüben.
Eine kürzliche
paramagnetische Elektronenresonanzstudie von Butterfield und Rangachari, Life
Sci. 52: 297-303
(1992) bezüglich
der rote Zell-Spectrin-Actin-Wechselwirkung zeigte, daß LC signifikant die
Skelettbewegung von Spin-markierten Sties auf Spectrin reduzierte,
was die frühere
Vermutung bestätigte, daß LC bei
der Verstärkung
der Wechselwirkung zwischen Spectrin und Actin beinhaltet ist; Arduini
et al., supra.
-
Zusätzlich zu der oben beschriebenen
potentiellen biophysikalischen Aktion können die Verbesserungen, die
bei den LC-gelagerten roten Zellen beobachtet werden, ebenfalls
das Ergebnis eines vorteilhaften metabolischen Verfahrens sein.
Normalerweise erfordert der Deacylierungs-Reacylierungszyklus von
Membranphospholipiden ATP für
die Erzeugung von Acyl-CoA. Der Acyl-Anteil von Acyl-CoA wird dann
in Lysophospholipide durch Lysophospholipid-Acyl-CoA-Transferase
transferiert. Zusätzlich
folgt während
eines oxidativen Austausches das Membranwiederherstellungsverfahren
von RBC-Phospholipiden dem gleichen metabolischen Weg. Kürzliche
Feststellungen haben gezeigt, daß CPT das Reacylierungsverfahren
von Membranphospholipiden in roten Zellen und neuronalen Zellen
durch Modulation der Größe des Acyl-CoA-Pools zwischen
dem Aktivierungsschritt der Fettsäure und ihren Transfer in Lysophospholipide
beeinträchtigt.
Arduini et al., J. Biol. Chem. 267: 12673-12681 (1992). Zusätzlich haben
Pulsverfolgungs- und ATP-Verminderungsstudien demonstriert, daß der rote
Zell-Acylcarnitin-Pool als Reservoir von aktivierten Acyl-Gruppen
dient, ohne daß dies
auf Kosten von ATP geht. Arduini et al., Biochem. Biophys. Res.
Comm. 187: 353-358 (1994).
-
Die Verstärkung der radioaktiven Palmitateinfügung in
die Membran-PE von roten Zellen, die in AS-3 alleine gelagert sind,
legt nahe, daß die
Langzeitlagerung (mit einer progressiven RBC-ATP-Verminderung) ein erhöhtes Bedürfnis von
aktivierten Acyl-Einheiten für
die Reacylierung von Membranphospholipiden verursacht (5). Während der ersten fünf Wochen
der Lagerung scheinen rote Zellen, die in AS-3 ohne LC konserviert
werden, mehr Palmitat in PE einzufügen als rote Zellen, die in
LC-haltigem AS-3 gelagert werden (4).
Rote Zellen, die in der Gegenwart von LC gelagert werden, waren
ebenfalls in der Lage, mehr Palmitat in PE am Ende der Lagerung
einzufügen.
Die Feststellung kann nahelegen, daß ein oxidativer Austausch ziemlich
wirksam ist, weil das Aussetzen der roten Zellen gegenüber einem
Oxidationsmittel stark das Membran-PE-Reacylierungsverfahren stimuliert,
aber nicht das von Membran PC. Dise et al., Biochem. Biophys. Acta
859: 69-78 (1986).
Während
der ersten fünf
Wochen der Lagerung scheinen rote Zellen, die in AS-3 alleine konserviert
werden, mehr Palmitat in PE als rote Zellen, die in AS-3 gelagert
sind, das LC enthält,
einzufügen
(4). Dies legt nahe,
daß im
zuletztgenannten Fall CPT mit dem reacylierendem Enzym für die Acyl-CoA-Verwendung
in Wettkampf treten kann. In Übereinstimmung
mit diesem Konzept sollten wir jedoch einen viel größeren Unterschied
am Ende der Lagerungsperiode beobachtet haben, wenn das Acyl-CoA-Erfordernis für das Reacylierungsverfahren
am höchsten
ist. Dies war nicht der Fall. Rote Zellen, die mit oder ohne LC
gelagert waren, zeigten eine ähnliche
Einfügungsrate
am Ende der Lagerung (4).
Zusätzlich
haben wir gezeigt, daß rote
Zell-CPT unter einer Vielzahl von verschiedenen experimentellen
Bedingungen nicht mit der Reacylierung von Membranphospholipiden
in Wettkampf tritt. Arudini et al., Life Chem. Rep. 12: 49-54 (1994).
-
Die radioaktive PLC-Bildung in den
durch LC ergänzten
roten Zellen ist größer als
die in den roten Zellen, die ohne LC gelagert sind (3). Zusätzlich zeigte der Zeitverlauf
der PLC-Bildung in den roten Zellen, die mit LC gelagert sind, eine
interessante glockenförmige
Kurve mit einem Tiefstpunkt bei der dritten Woche der Lagerung.
Die radioaktive PLC-Bildung reflektiert die Poolgröße von kaltem
langkettigem Acylcarnitin und die Richtung des CPT-mediierten Acylflusses
in intakten roten Zellen. Während
der ersten drei Wochen der Lagerung mit verhältnismäßig hoher glycolytischer Aktivität und ATP-Verfügbarkeit
scheint CPT den Acylfluß in
Richtung zu Acylcarnitin in roten Zellen, die in der Gegenwart von
LC gelagert sind, anzutreiben (5a). Nach
der dritten Woche der Lagerung wird mit vorhandenem LC der Fluß dann umgekehrt.
Diese Änderungen können im
wesentlichen die Fähigkeit
von CPT reflektieren, aktivierte Acyl-Einheiten zu puffern: ein
erhöhtes Erfordernis
von Acyl-CoA für
das Reacylierungsverfahren führt
zu einer niedrigeren Produktion von PLC und umgekehrt und kann einen
Mechanismus repräsentieren,
bei dem CPT zum Puffern der Erhöhung
des Bedürfnisses
von Acyl-Einheiten für
das Reacylierungsverfahren verwendet wird (5b).
-
Die höhere 24-stündige Wiedergewinnung in Prozent
oder Zirkulationslebensdauer repräsentiert eine Verbesserung
um ungefähr
15%, ausgedrückt
als Potenz (Menge an transfundiertem zirkulierendem verfügbarem RBC
in den Rezipienten mal der durchschnittlichen Lebensdauer). Diese
Erhöhung
der Potenz könnte sich
klinisch in eine Verminderung der Transfusionserfordernisse bei
chronisch transfundierten Patienten wie Thalassämie-Patienten oder bei Patienten
mit Knochenmarkmangel übertragen.
Alternativ kann es möglich sein,
die Lebensdauer von flüssigen
gelagerten RBCs zu erstrecken.
-
Unsere Feststellungen legen nahe,
daß das
Vorhandensein von LC in dem Konservierungsmedium während der
RBC-Lagerung eine geringe Wirkung auf den ATP-Pool, der durch die
Reacylierung von Phospholipiden für die Membranwiederherstellung
verwendet wird, ausübt.
Dieses vorteilhafte metabolische Verfahren, assoziiert mit einer
möglichen
vorteilhaften biophysikalischen Aktion, kann somit die verminderte
Hämolyse,
höhere
ATP-Gehalte und die verbesserte in vivo-Wiederherstellung und Überleben
der in LC gelagerten roten Zellen erklären.
-
Bestrahlung
-
Das Kontaminationsproblem des Blutproduktes
einschließlich
gesamtes Blut, RBC, RCC, PC und dgl., kann durch wesentliche Bestrahlungsmengen
vermindert werden. Bestrahlungsmengen, die für die Sterilisierung und eine
im wesentlichen 100%ige Mortalität
der mikrobiologischen Mittel notwendig sind, wurden in großem Umfang
untersucht. Zusätzlich
und deutlich wichtiger können
Leukozyten durch eine ähnliche
Bestrahlung zerstört
werden. Eine Varietät
von Typen der Bestrahlung kann verwendet werden, einschließlich gamma-Bestrahlung
(Cobalt GG, Van de Graf-Beschleunigung), UV-Bestrahlung, Infrarotbestrahlung,
etc. Eine Bestrahlung, die sehr stark etwa 20 bis 50 cG gamma-Bestrahlung äquivalent
ist, ist ausreichend.
-
Weltweit werden zwischen 60 und 80
Millionen Einheiten des gesamten Blutes jährlich gesammelt und in dem
Transfusionsträger
einer Vielzahl von Patientenpopulationen verwendet. In den unterentwickelten
Ländern
sind Sammlungsraten pro 1000 Personen niedriger, und die meisten
Bluttransfusionen werden bei der Behandlung der Geburtshilfe und
Kinderheilkunde, insbesondere bei mit Malaria zusammenhängender
Anämie
verabreicht. In den entwickelten Ländern sind die Sammlungsraten
pro 1000 Personen 50- bis 10-mal
höher und
die meisten Transfusionen werden bei der Operation (50%) oder der
Behandlung von Patienten mit Krebs assoziierter Anämie, Knochenmarktransplantation,
nicht-malignem gastrointestinalem Bluten verabreicht (1). Es gibt viele potentielle
nachteilige Wirkungen, die mit der Transfusion von allogenem Blut
assoziiert sind. Eine besondere Komplikation, die mit der Bluttransfusion
nachteilig zusammenhängt,
ist das seltene und üblicherweise
fatale Erscheinungsbild, bekannt als "Transfusion associated graft versus
host disease (TA-GVHD), eine Komplikation, die durch lebensfähige allogene
Immunozyten mediiert wird.
-
TA-GVHD-Erkrankung ist eine seltene
Komplikation der Bluttransfusion, die potentiell in zwei Typen von
Patienten gesehen wird, die eine Bluttransfusion erhalten. TA-GVHD
hat eine Mortalität
in der Nähe
von 100%, und die Verhinderung ist die einzig wirksame Annäherung zu
diesem Zeitpunkt. Zunächst
bei immungefährdeten
Patienten wie Patienten nach Knochenmark- oder anderen Organtransplantationen,
Hodgkins-Erkrankung oder Erbmängeln
des Immunsystems. Dann bei nicht-immungefährdeten Patienten, wenn HLA
gleichermaßen
zwischen Blutdonor und Blutempfänger
existiert. Dies wird am häufigsten
bei gerichteten Gaben von nahen Verwandten oder bei Popula tionen
mit begrenzterem HLA-Polymorphismus wie in Japan und Israel gesehen.
In Anbetracht dessen ist es allgemeine Praxis, zelluläre Blutprodukte
mit gamma-Bestrahlung mit einer mittleren Dosis von ungefähr 25 Centigray
(cG) zu bestrahlen, um die Replikationsfähigkeit von lebensfähigen Immunozyten
zu zerstören.
Es sollte festgestellt werden, daß TA-GVHD mit zellulären Produkten
assoziiert ist, die frisch sind, d.h. im allgemeinen weniger als
15 Tage. Jedoch ist das "Altern
von Blut" noch keine akzeptierte
Praxis bei der Verhinderung dieser Komplikation. Obwohl die Immunozyten
ein Teil der allogenen Leukozytenpopulation sind, wird das Ausmaß der Leukoverminderung,
die gegenwärtig
mit Filtern der dritten Generation erzielt wird, zur Zeit nicht
als adäquat
angesehen, um diese Komplikation zu verhindern. Somit bleibt die
gamma-Bestrahlung zu diesem Zeitpunkt die einzige akzeptable prophylaktische
Intervention.
-
Die Schwierigkeit der gamma-Bestrahlung
von roten Zellen ist insbesondere die Möglichkeit, die Zellmembran
zu schädigen.
Es ist klar, daß die
Bestrahlung bei dieser Dosis einen Verlust der Potenz von ungefähr 7 bis
8% erzeugt, was in vitro durch ein Verminderung der roten Blutzell-ATP, erhöhter Hämolyse und
erhöhtem überstehendem
Kalium gemessen wird. Diese Änderungen
sind mit einer Membranschädigungswirkung
konsistent. Diese in vitro-Änderungen
sind mit einer Verminderung der Wiedergewinnung nach 24 Stunden
der gamma-bestrahlten roten Blutzellen assoziiert. Im Hinblick auf
die Plättchenprodukte
hat zumindest eine Publikation einen gewissen Verlust der Lebensfähigkeit
nahegelegt.
-
Ein beachtlicher Beweis zeigt an,
daß die
gamma-Bestrahlung mehrere Wirkungen durch Erzeugung von aktivierten
Sauerstoffspezies wie Singulettsauerstoff, Hydroxy, Radikal und
Superoxid-Anion ausübt.
Diese Spezies induzieren eine intrazelluläre Schädigung bei DNA und verhindern
somit die Zellreplikation, ein Erfordernis für TA-GVHD. Jedoch können diese
gleichen Sauerstoffspezies die Membranlipide aus den roten Zellen
und möglicherweise
Plättchenmembran
oxidieren, wodurch eine Membranläsion
induziert wird, die die Qualität
(Potenz) des zellulären
Produktes vermindert.
-
Es ist bekannt, daß LC eine
Schlüsselrolle
bei dem Transport von langkettigen Fettsäuren entlang der mitochondrialen
Membrane spielt. Erberkrankungen, bei denen es einen Mangel des
Carnitin-Systems gibt, langkettige Fettsäuren zu transportieren, führen zu
einer signifikanten Beeinträchtigung
der Skelettmuskelfunktion. Seit kurzem gibt es ein zunehmendes Interesse
für die
Rolle von LC bei der roten Zellmembran. Was überraschend ist, ist jedoch,
daß die
roten Zellen keine Mitochondrien aufweisen, und somit war ein Enzym
bei der reversiblen Acylierung von LC involviert, was eine beachtliche
Kuriosität
und das Vorhandensein von LC und Carnitinpalmitoyl-Transferase ergibt.
Es war zunächst
unklar, welche Rolle diese innerhalb der roten Zellen spielen könnten. Die
rote Zelle kann einer oxidativen Beanspruchung während des langen Lebenszyklus in
vivo unterworfen sein, und die Wiederherstellung der oxidierten
Membranlipide, die LC beinhalten, könnte für das normale Überleben
von roten Zellen wichtig sein.
-
Eine frühe Zunahme bei acyliertem Carnitin
während
einer Zeit der erhöhten
ATP-Verfügbarkeit
kann als Reservoir von aktivierten Fettsäuren fungieren, die anschließend in
einem Wiederherstellungsmechanismus für geschädigte oxidierte Membranlipide
verwendet werden kann. Eine solche Erläuterung würde die verminderte Hämolyse gut
erklären,
die während
der in vitro-Lagerung von roten Blutzellen supra beobachtet wird und
würde zusätzlich die
Verbesserung erklären,
die mit einer in vivo-Wiederherstellung und Überleben beobachtet wird. Die
Nettowirkung der LC-Addition ist eine ungefähr 17%ige Erhöhung der
Potenz.
-
Demgemäß kann LC verwendet werden,
um Membranläsionen,
die durch Bestrahlung induziert sind, außer Kraft zu setzen, oder zu
verhindern. Dies würde
durch die Fähigkeit
von Carnitin, das in roten Zellen gelagert ist, auftreten, in vitro
oxidierte Membranlipide zu reparieren.
-
Um die Empfindlichkeit der Blutprodukte
(RCC, PC und dgl.) für
Membranläsionen
und Hämolyse
zu begrenzen, kann das Blutprodukt zunächst in einer Lösung, einschließlich LC
in einer Menge von 0,25 mM bis 50 mM suspendiert sein, die Zellmembranaufrechterhaltung
und Unterdrückung
der Hämolyse
wird in einem ausreichenden Ausmaß erzielt, so daß das abgedichtete
Produkt zur Sterilisierung bestrahlt werden kann, und kann anschließend eine
verlängerte
Lebensdauer und Zirkulationslebensdauer nach der Transfusion genießen. Die
Lebensfähigkeit
in der Größenordnung
der gegenwärtigen
Lebensfähigkeiten
kann erzielt werden, wobei die Materialien nahezu sicher steril
sein müssen
und es unwahrscheinlich ist, daß sie
TA-GVHD einführen
aufgrund der Bestrahlung nach dem Abdichten der Blutproduktsuspension.
Es ist zu betonen, daß der
Ausdruck Blutprodukt in diesem Zusammenhang breit interpretiert
werden sollte und das gesamte Blut, Blutplasma, RCCs, PCs, Mischungen
und dgl. beinhaltet.
-
1. Verwendung
von L-Carnitin zur Unterdrückung
des bakteriellen Wachstums in Plättchenkonzentraten
mit verlängerter
Lagerung
-
Hintergrund
-
L-Carnitin (LC) reduziert die Glycose
in erstreckten (> 5
Tage), gelagerten Plättchenkonzentraten (Sweeny
et al., 25th Congress of the International
Society of Blood Transfusion, Oslo, Norwegen, 27. Juni-2. Juli 1998, in
Vox Sanguinis, Bd. 74, Nr. Suppl. 1, S. 1226; und Sweeny et al.,
The American Society of Hematology, 40th Annual
Meeting, Miami Beach, FL, USA, 4.-8. Dez. 1998). Die Wirkung von
LC auf das bakterielle Wachstum in Plättchenkonzentraten ist für die Auswertung
wichtig, ob LC als Additiv zu verwenden ist.
-
Studienverfahren
-
Zwei ABO-identische leuko-reduzierte
Plättchenkonzentrate
vor der Lagerung, die durch die Filtration von plättchenreichem
Plasma (MedSep Corp. Covina, CA) in einer Linie produziert waren,
wurden gepoolt, dann gleichermaßen
in zwei CLX® (MedSep)-Beutel
unterteilt. LC bis zu einer Endkonzentration von 5 mM oder Saline
(Kontrolle) wurde zu jeweils einem Paar gegeben. Jeder Behälter wurde
mit 1 ml Koagulase negativer Staphylococcen-Suspension am Tag 0
bis zu einer Endkonzentration zwischen 1-48 CFU/ml beladen. Proben
wurden von jedem Container aseptisch am Tag 3, Tag 6 und entweder
am Tag 7 oder Tag 8 für
die Kolonienzählung
entfernt. Die Daten wurden durch gepaarte t-Tests analysiert.
-
Ergebnisse: Elf Paare von Konzentraten
wurden untersucht. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle
unten gezeigt. Am Tag 7/8 war das Wachstum in den L-Carnitin-Behältern 33%
im Vergleich zu der Kontrolle.
-
Schlußfolgerung: L-Carnitin bei
5 mM verzögert
das Wachstum der Koagulase-negativen Staphylococcen in flüssigen,
gelagerten Plättchenkonzentraten.
-
-
II. Verwendung von L-Carnitin
zur Verminderung der Glycolyse während
der verlängerten
Lagerung von leuko-reduzierten statistischen Plättchen vor der Lagerung
-
Hintergrund
-
L-Carnitin vermindert die Glycolyse
in Standard-(nichtleuko-reduzierten)-Plättchenkonzentraten, die für fünf-zehn
Tage gelagert waren (Sweeny et al., 25th Congress of the International Society
of Blood Transfusion, Oslo, Norwegen, 27. Juni-2. Juli 1998, in
Vox Sanguinis, Bd. 74, Nr. Suppl. 1, S. 1226; und Sweeny et al.,
The American Society of Hematology, 40th Annual
Meeting, Miami Beach, FL, USA, 4.-8. Dez. 1998).
-
Eine ähnliche Wirkung bei leuko-reduzierten
statistischen Donorplättchen
vor der Lagerung wurde zuvor noch nicht demonstriert.
-
Studiendesign
-
Zwei ABO-identische leuko-reduzierte
Plättchenkonzentrate
vor der Lagerung, die durch Filtration von plättchenreichem Plasma (MedSep
Inc., Corvina. CA) in einer Linie erzeugt waren, wurden gepoolt,
dann gleichermaßen
in zwei CLX-(MedSep)-Behälter
unterteilt. L-Carnitin
(Endkonzentration 5 mM) oder Saline wurde zu einem Beutel eines
jeden Paars von Plättchen
gegeben. Die Plättchen
wurden für
sieben oder acht Tage bei 22°C
auf einem Flachbettrührer
gelagert, dann untersucht. Die durchgeführten Versuche waren der pH, Plättchenzählung, überstehende
Glucose und Lactat, Oberflächen-p-selectin-Expression
durch Flußcytometrie,
Ausmaß der
Formänderung
(ESC) und hypotonische Schockantwort (HSR). Der Glucose-Verbrauch
und die Lactat-Produktion wurden als mM/1012 Plättchen/Tag
berechnet. Die Daten wurden unter Verwendung der gepaarten t-Tests
analysiert.
-
Ergebnisse
-
Sieben (7) Paare von Plättchenkonzentraten
wurden untersucht. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle
unten gezeigt.
-
Schlußfolgerung
-
L-Carnitin reduziert die Glycolyse
in gelagerten leuko-reduzierten statistischen Donorplättchen vor
der Lagerung.
-
-
Die Erfindung dieser Patentanmeldung
wurde in allgemeinen Ausdrücken
und unter Bezugnahme auf spezifische Beispiele offenbart. Variationen
werden dem Fachmann ohne erfinderisches Zutun ersichtlich. Insbesondere
können
andere stabilisierende Zusammensetzungen, Blutprodukte, Konservierungsmittel,
Inhibitoren und dgl. ohne erfinderisches Zutun modifiziert werden.
Zusätzlich
variieren spezifische Gehalte, Lebensfähigkeitsperioden und Zirkulationshalbwertszeiten
von Donor zu Donor und Empfänger
zu Empfänger.
Solche Variationen bleiben innerhalb des Umfangs dieser Erfindung,
wenn nicht durch die Angaben der folgenden Patentansprüche spezifisch
ausgenommen.