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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
das Gebiet der Lösungen,
Emulsionen, Dispersionen und Zusammensetzungen von Phytosterol und
Phytostanol und die Verwendung der vorstehenden in Nahrungsmitteln, Getränken, Pharmazeutika
und Nutraceutica.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Phytosterole haben eine große Aufmerksamkeit
erlangt aufgrund ihres Vermögens,
den Serumcholesterinspiegel zu verringern, wenn sie einer Reihe
von Säugetierarten,
einschließlich
des Menschen, verabreicht werden. Obwohl der genaue Wirkungsmechanismus
weitgehend unbekannt bleibt, ist die Beziehung zwischen Cholesterin
und Phytosterolen wahrscheinlich teilweise in der Ähnlichkeit
zwischen den betreffenden chemischen Strukturen begründet (der
Unterschied ergibt sich in den Seitenketten der Moleküle). Es
wird angenommen, dass Phytosterol Cholesterin aus der Micellenphase
verdrängt,
wodurch die Absorption verringert wird.
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Unter der Voraussetzung, dass für Phytosterol
in verschiedenen Kombinationen umfassende klinische Anwendungen
und Ernährungsanwendungen
zur Verringerung des Gesamtcholesterins und des Lipoproteincholesterins
niedriger Dichte belegt sind, besteht das Schlüsselproblem, dem sich die Forscher
auf diesem Gebiet nun gegenüberstehen,
in der Anpassung der Phytosterole und ihrer hydrierten Gegenstücke, der
Phytostanole, für
die Aufnahme in Verabreichungssysteme und für eine mögliche Modifizierung von Phytosterolen/-stanolen,
um ihre Wirksamkeit zu verstärken.
In Untersuchungen wurde geprüft,
wie die Form (z.B. kristallin, als Suspension, granulär), in der
Phytosterole dosiert werden, das Vermögen zur Verringerung des Serumcholesterinspiegels
beeinflusst. Phytosterole sind sehr lipophil, lösen sich in keiner , Weise
in der Micellenphase im Verdauungssystem und sind daher für die Blockierung
der Cholesterinabsorption unwirksam. Öle und Fette sind in einem
begrenzten Umfang in der Lage, freie Phytosterole zu lösen. Da
nur solubilisierte Phytosterole, die Absorption von Cholesterin
hemmen, muss man sich dem Problem der "Zuführung" angemessen widmen.
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Frühe Untersuchungen konzentrierten
sich auf das Verreiben oder Trockenmahlen der Phytosterole, um eine
Löslichkeit
zu erhalten und zu verstärken
(US-Patente Nr.
3881005 und 4195084, beide von Eli Lilly). Daneben haben Forscher
die Veresterung von Phytosterolen in Betracht gezogen, um die Löslichkeit
in Verabreichungssystemen zu verstärken. Das DE-Patent 2035069,
29. Januar 1971 (analog zum US-Patent Nr. 3751569) beschreibt die
Zugabe von Phytosterolfettsäureestern
zu Speiseöl.
Der deutliche Nachteil dieses Verfahrens ist u.a. die Verwendung
von nicht für
Nahrungsmittel geeignete Katalysatoren und Reagenzien.
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In ähnlicher
Weise war die Aufnahme von Phytosterolen in Verabreichungs
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Vehikeln, egal ob auf Nahrungsmittelbasis
oder auf pharmazeutischer Basis, zur Verabreichung an Menschen mit
Schwierigkeiten behaftet. Das US-Patent Nr. 4588717 für David
E. Mitchell, Medical Research Institute, offenbart eine Vitaminergänzung mit
Fettsäureestern
von Phytosterolen. Das US-Patent Nr. 5270041 für Marigen S.A. lehrt die Verwendung
von Phytosterolen, deren Estern und Glucosiden für die Behandlung von Tumoren.
Die Herstellung dieser Zusammensetzung beinhaltet die Verwendung
von gefährlichen
chemischen Reagenzien, die wirkungsvoll die rasche Verwendung der
Phytosterolkomponente in allen Bereichen ausschließen, ausgenommen
einem begrenzten pharmazeutischen Bereich.
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WO-A-9813023 offenbart die Herstellung
von mikrokristallinen Pflanzensteroiden mit Hilfe von Nassvermahlen
und Homogenisieren in einer viskosen Sirupsuspension. Nahrungsmittelprodukte,
umfassend die mikrokristallinen Phytosterole, werden beschrieben.
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US
4195084 und
US 3881005 offenbaren
mikroteilchenförmige
Phytosterole durch Zerreiben oder Luftmahlen.
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GB 934686 offenbart die Herstellung
von mikroteilchenförmigem
Phytosterol in Suspension durch Mahlen unter Verwendung einer Scheibenmühle.
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WO 9563841 (und
EP 1082026 ), die am Prioritätstag hiervon
nicht veröffentlicht
war, offenbart Phytosterole und Phytostanole, die für eine verstärkte Löslichkeit
z.B. unter Verwendung einer Homogenisiervorrichtung behandelt wurden.
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JP-A-10-259114 offenbart Öl-in-Wasser-Emulsionen
von Fetten, z.B. Phytosterolen, die mit Hilfe eines Hochdruckemulgators
gebildet werden. Die Teilchengröße der Emulsion
liegt im Bereich von 0,3 bis 0,5 μm.
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WO-A-9963841 und
EP 0897671 offenbaren Phytosterole
mit einer Teilchengröße von weniger
als 15 μm,
die für
Nahrungsmittel verwendet werden.
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Im Hinblick auf die große ernährungswissenschaftliche
und pharmazeutische Nützlichkeit
von Phytosterolen wäre
es vorteilhaft, ein einfaches, sicheres und wirksames Mittel zur
Einverleibung dieser Sterole in Verabreichungssysteme einschließlich Nahrungsmitteln,
Getränken,
Nutraceutika und Pharmazeutika, zu besitzen. Es ist ein Ziel der
vorliegenden Erfindung, die vorstehenden Nachteile zu vermeiden
oder zu lindern.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung liefert
im ersten Teil ein Verfahren zur Herstellung von Mikroteilchen von
einem oder mehreren Phytosterolen, Phytostanolen oder Mischungen
von beiden, welches umfasst das Dispergieren oder Suspendieren der
, Phytosterole und/oder Phytostanole in einem semifluiden, fluiden
oder viskosen Vehikel und dann das Aussetzen des so gebildeten Vehikels
umfassend das dispergierte oder suspendierte Phytosterol, Phytostanol
oder die dispergierte oder suspendierte Mischung einer Stoßkraft,
die durch eine hohe Scherbeanspruchung unter Verwendung einer der
folgenden erzeugt wird: ein Mikrofluidizer, eine Luftzerstäubungsdüse, eine
pneumatische Düse,
ein Mischer mit hoher Scherung oder eine Kolloidmühle, um
Mikroteilchen zu bilden.
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Die vorliegende Erfindung liefert
auch in einem zweiten Teil ein Verfahren zur Aufnahme von einem oder
mehreren Phytosterolen, Phytostanolen oder einer Mischung von beiden
in ein Verabreichungsvehikel, welches umfasst das gleichzeitige
Einleiten der Phytosterole und/oder -stanole und des gewählten Verabreichungsvehikels
in einen Mikrofluidizer und das Betreiben des Mikrofluidizers bei
einem geeigneten Druck.
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Die vorliegende Erfindung liefert
ferner in einem dritten Teil eine Zusammensetzung umfassend Mikroteilchen
von einem oder mehreren Phytosterolen, Phytostanolen oder Mischungen
von beiden in einem semifluiden, fluiden oder viskosen Vehikel.
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Die vorliegende Erfindung stellt
ferner Nahrungsmittel, Getränke,
Pharmazeutika und Nutraceutika bereit, welche Mikroteilchen von
Phytosterolen und/oder Phytostanolen umfassen, die durch eines der
neuen Verfahren hergestellt sind.
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Die hier beschriebenen Zusammensetzungen
eignen sich zur Verhinderung oder Behandlung von primärer und
sekundärer
Dyslipidämie
und Arteriosklerose, einschließlich
koronarer Herzkrankheit, peripherer Gefäßerkrankung und Schlaganfällen bei
Menschen und Tieren.
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Das Verfahren zur Reduzierung von
Phytosterolen und/oder -stanolen in im wesentlichen gleichmäßige Teilchen
im Submikronbereich besitzt eine zweifache Wirkung. Erstens wird
die Wirksamkeit von Phytosterolen/-stanolen bei der Verhinderung
und Behandlung von primärer
und sekundärer
Dyslipidämie
und kardiovaskulären
Erkrankungen und bei der Verringerung von Serumcholesterin aufgrund
der diskreteren Teilchengröße verstärkt. Zweitens
ist die fertige Dispersion oder Aufnahme der Phytosterole/-stanole
in das Verabreichungsvehikel der Wahl gleichmäßiger als es bisher erreicht
wurde. Es gibt viele Verabreichungsvehikel, in die Phytosterole/-stanole
nach den nachstehend beschriebenen Verfahren der vorliegenden Erfindung
aufgenommen werden können.
Ohne die Allgemeingültigkeit
des Vorstehenden zu beschränken,
können
diese Verabreichungsvehikel Speiseöl oder wässrige Nahrungsmittel, Getränke und
eine nutraceutische oder pharmazeutische Matrix beinhalten.
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BEVORZUGTE AUSFÜHRUNGSFORMEN
DER ERFINDUNG
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Im Kern liefert das Verfahren zur
Herstellung von Mikroteilchen von Phytosterolen und/oder Phytostanolen
unter Verwendung von Stoßkräften nach
der vorliegenden Erfindung gleichmäßige Teilchen im Submikronbereich,
die wie sie sind für
therapeutische und die Ernährung
betreffende Verwendungen sehr geeignet sind oder sie können alternativ
in andere Verabreichungssysteme auf Basis von Nahrungsmitteln, Getränken und
auf nutraceutischer oder pharmazeutischer Basis einverleibt werden.
Es ist festgestellt worden, dass die so hergestellten Phytosterole/
-stanole eine größere Löslichkeit
aufweisen, nicht nur in Verabreichungssystemen auf Ölbasis,
sondern auch in anderen Medien und wässrigen Systemen, was die Tür zu einer
gewaltigen Zahl von Optionen für
ihre Verabreichung öffnet,
insbesondere auf dem Gebiet der Nahrungsmittel und Getränke.
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STOSSKRÄFTE/HERSTELLUNG
VON MIKROTEILCHEN
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Bisher haben Forscher versucht, die
Teilchengröße von Phytosterolen/Phytostanolen
(hier wird im folgenden zusammenfassend mit "Phytosterolen" darauf Bezug genommen, sofern nicht
anders angegeben) durch herkömmliches
Verreiben und Mahlen zu verringern. Diese Techniken sind aufwendig,
teuer und die hergestellten Teilchen können Aggregate bilden, da das
Trockenmahlen hohe Energien erzeugt. Daneben ist die Herstellung
einer gleichmäßigen Teilchengrößenverteilung
unter 10 μm
unter Verwendung dieser herkömmlichen
Techniken schwierig, wenn nicht unmöglich. Im Gegensatz dazu ermöglichen
die "Stoß"-Kräfte, die
beschrieben werden und im Umfang der vorliegenden Erfindung beansprucht
werden, die Herstellung einer kleineren und gleichmäßigeren
Teilchengröße mit allen
damit verbundenen Vorteilen. Außerdem
führen
diese "Stoßkräfte" zu schnelleren Verarbeitungszeiten,
einer höheren
Reproduzierbarkeit von Charge zu Charge und ermöglichen die Herstellung von
gleichmäßigeren
Dispersionen und Emulsionen.
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Ein bevorzugtes Mittel zur Verringerung
der Teilchengröße von Phytosterolen
ist der Einsatz von Scherkräften,
wobei das semifluide, fluide oder viskose Vehikel umfassend die
dispergierten oder suspendierten Phytosterole durch eine Luftzerstäubungsdüse oder
eine pneumatische Düse
oder einen Mikrofluidizer getrieben wird. Die Teilchengrößenverringerung
kann auch durch steile Schergradienten in Hochgeschwindigkeitsrührern oder
Kolloidmühlen
erreicht werden.
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Mikroteilchen von Phytosterolen mit
einem weiten Bereich von Formen und Größen können nach der vorliegenden
Erfindung hergestellt werden. In Abhängigkeit von der Art der verwendeten
Stoßkraft
können leicht
unterschiedliche Endprodukte erhalten werden. Bei Verwendung einer
Luftzerstäubungsdüse beeinflussen
z.B. der Luftdruck und die Gestaltung der Düse die Mikroteilchen-Endgröße. Nichtsdestotrotz
soll der Ausdruck Mikroteilchen wie hier verwendet sich auf feste
Teilchen mit einem typischen Bereich von etwa 1 bis 1.000 Mikron
beziehen. Mikroteilchen unter 20 Mikron sind für die Aufnahme in Nahrungsmitteln,
Getränken und
Nutraceutika am meisten bevorzugt. Obwohl kugelförmige Teilchen für einige
Anwendungen bevorzugt sind (und gewöhnlich durch Luftzerstäubung gebildet
werden), ist festgestellt worden, dass unregelmäßig geformte Mikroteilchen
von Phytostyrolen für
die letztliche Aufnahme in Verabreichungsvehikel gleich geeignet sind.
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1) Mikrofluidisierung
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Die Mikrofluidisierung oder Teilchenkollisionstechnik
erreicht, was mit herkömmlichen
Homogenisiervorrichtungen, Mühlen
und anderen Anlagen nicht in adä quater
Weise erreicht wird: die Bildung von gleichmäßigen Dispersionen, Emulsionen
usw. umfassend mikroteilchenförmige
Phytosterole.
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Herkömmliche Mühlen weisen im Vergleich dazu
umfangreiche Beschränkungen
auf, einschließlich der
Verunreinigung von Produkten, der Skalierbarkeit und der Steuerprobleme,
ausgedehnten Verarbeitungszeiten und hoher Anforderungen an den
Träger.
Die Alternative, Homogenisierventile, die Fluide durch Federventile
mit variabler Geometrie drücken,
sind ebenfalls mit Beschränkungen
belastet, einschließlich
der Anforderungen im Hinblick auf volumenreiche Durchsätze und
niedrige Drücke
(was zu einer variablen Teilchengröße im Endprodukt führt).
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Im Gegensatz dazu ist bei der Verwendung
der Teilchenkollisionstechnik als "Stoß"-Kraft die sich ergebende
Teilchengröße kleiner
und gleichmäßiger aufgrund
des höheren
Drucks, der in der Mikrofluidisierkammer erreicht wird (bis zu 2,76·108 N/m2 im Vergleich
zu 0,69·108 bis 0,83·108 N/m2 in einer üblichen Homogenisiervorrichtung
(bis zu 40.000 psi im Vergleich zu 10.000 bis 12.000 in einer herkömmlichen
Homogenisiervorrichtung)).
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Die Teilchengrößenverringerung und die Bildung
von Dispersionen, Emulsionen und anderen Verabreichungsvehikeln
oder Matrices umfassend Phytostyrole und die Verwendung der Mikrofluidisierung
sind bislang noch nicht erforscht oder erreicht worden. Hier liegt
der Kern der vorliegenden Erfindung. Die Ausrüstung für diesen Zweck ist von Mikrofluidics
Corporation, Newton, Mass. (USA) im Handel erhältlich. Die Mikrofluidisierung
nutzt die Kräfte
der Scherbeanspruchung, des Stoßes
und der Kollision aus, um diese Ergebnisse zu erreichen, wie nachstehend
ausführlich
beschrieben.
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Zwei wichtige Merkmale definieren
die Mikrofluidisiervorrichtung:
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- i) eine Wechselwirkungskammer mit Flüssigkeitsstrahlwegen
von festgelegter Geometrie und
- ii) eine Druckerhöhungspumpe,
welche die Zuführung
der Flüssigkeit
in die Wechselwirkungskammer bei konstantem Druck ermöglicht.
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Bei der Druckerhöhungspumpe kann es sich um
irgendeine Hochdruckpumpe handeln, am meisten bevorzugt ist aber
die Verwendung einer luftbetriebenen oder elektrisch betriebenen
hydraulischen Pumpe. Die Wechselwirkungskammer ist im allgemeinen
ein Keramikblock mit einem System von Kanälen, die dadurch ver laufen.
Unter hohem Druck, der inkrementell und genau über einen weiten Bereich einfach
durch Hinzufügen
oder Wegnehmen von pneumatischem oder hydraulischem Druck erhöht oder
verringert werden kann, treten Phytosterole und/oder Phytostanole,
die vorher in einem flüssigen
Vehikel gelöst,
dispergiert oder in anderer Weise suspendiert wurden, in die Kammer
ein und werden in zwei oder mehr Ströme aufgeteilt. Die Ströme werden
in rechten Winkeln gedreht und stoßen aufeinander, was zu Scherung
(laminarem Fluss), Turbulenz und Kavitation (Dampfblasenimplosion)
führt.
Durch diese Technik wird jedes Fluidvolumen Kräften ausgesetzt, die relativ
gleichmäßig im ganzen
Verfahren sind, wodurch Mikroteilchen von Phytosterolen und/oder
Phytostanolen von im wesentlichen gleichmäßiger Größe und Gestalt hergestellt
werden. In einer bevorzugten Form wird der Mikrofluidizer zwischen
1,03108 und 1,58108 N/m2 (15.000 und 23.000 psi) betrieben. Eine
steigende Anzahl von Durchgängen
durch die Kammer verringert die Teilchengröße weiter.
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Die so gebildeten mikroteilchenförmigen Phytosterole
und/oder Phytostanole können
ohne weitere Modifizierung oder Anpassung verwendet werden und direkt
in Nahrungsmittel, Getränke,
Nutraceutika oder Pharmazeutika einverleibt werden oder alternativ
vor dieser Einverleibung weiter behandelt (z.B. verestert und/oder
hydriert) und/oder in andere Verabreichungsvehikel, wie Emulsionen,
Mikroemulsionen, Liposome, hydratisierte Lipidsysteme, Cyclodextrin
oder Gallensäurekomplexe,
eingebaut werden.
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Obwohl es in der Technik bekannt
ist, Mikroteilchen umfassend verschiedene biologische Materialien herzustellen,
sind bisher die Bildung von Phytostyrol- und/ oder Phytostanol-Mikroteilchen
unter Verwendung der Mikrofluidisierung und die durch diese Bildung
gelieferten Vorteile nicht erreicht oder erkannt worden. Das US-Patent Nr. 5500161
für Andrianov
et al. beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von hydrophoben,
polymeren Mikroteilchen, das sich für die Einkapselung von Materialen,
wie Proteinen, Liposomen und Zellen, eignet. Ein bevorzugtes Mittel,
um das Polymer mit dem Material zu koagulieren, erfolgt über Mikrofluidisierung. In ähnlicher
Weise offenbart das US-Patent Nr. 5516543 für Amankonan et al. die Herstellung
von Öl-beschichtetem,
mikroteilchenförmigem
Gellangummi, der sich für
den Einsatz als Fettersatz oder Streckmittel eignet.
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Innerhalb des Umfangs der vorliegenden
Erfindung kann es sich bei dem Vehikel, in das die Phytosterol-
und/oder Phytostanol-Komponente dispergiert oder andernfalls suspendiert
wird, um ein organisches, anorganisches oder wässriges Medium oder um irgendein
Nahrungsmittel, Getränk,
eine nutraceutische oder pharmazeutische Matrix handeln, einschließlich aller
Speiseöle,
wie Canolaöl,
Sojaöl,
Maisöl,
Kokosnussöl, Baumwollöl, Olivenöl, Palmöl, Erdnussöl, Rapsöl, Safloröl, Sesamöl und Sonnenblumenöl (pflanzliche Öle und Sojaöle sind
am meisten bevorzugt) und dgl., aller Fette, Butter (einschließlich Kakaobutter),
Schmalz, Milch und anderer Milchgetränke und aller wässriger
Lösungen,
Dispersionen und Suspensionen, einschließlich Sojagetränken, Cola-Getränken, Säften und
Nahrungsergänzungs-/Fleischersatz-Getränken, aber
nicht darauf beschänkt.
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2) Teilchengrößenreduktion
durch andere Scherkräfte
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Obwohl die Mikrofluidisierung das
am meisten bevorzugte Verfahren ist, können Mikroteilchen von Phytosterolen
innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung auch durch Verwendung
von Luftzerstäubungsdüsen oder
pneumatischen Düsen
oder durch Verwendung von Mischern mit hoher Scherung oder Kolloidmühlen hergestellt
werden. Kolloidmühlen
zwingen Flüssigkeit
durch sehr kleine Zwischenräume
(z.B. 1/1.000 Zoll) zwischen zwei gegenüberstehenden Phasen, die als
Rotor und Stator bekannt sind, wodurch Mikroteilchen durch Scherenergie
hergestellt werden. Die bevorzugte Anlage für eine derartige Scherkraft
sind ein Luftzerstäuber,
der von Turbotak Corporation (Ottawa) vertrieben wird, oder eine
Ultraschall-Sprühdüse, wie
Sonimist, die von Medsonic Inc. (Farmingale NY) vertrieben wird.
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Einverleibung
von Phytosterolen in Verabreichungsvehikel
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In einem weiteren Aspekt der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren bereitgestellt, durch das ein oder
mehrere Phytosterole, Phytostanole oder Mischungen von beiden in
ein geeignetes Verabreichungssystem unter Verwendung der Mikrofluidisierungstechnik
einverleibt werden können.
Eine Zusammensetzung von Phytosterolen und/oder Phytostanolen wird
gleichzeitig mit einem Strom umfassend das Verabreichungsvehikel,
in das man das Phytosterol/Phytostanol einverleiben möchte, in
die Wechselwirkungskammer eines Mikrofluidizers eingeleitet. Der
Mikrofluidizer wird bei dem gewünschten
Druck betrieben und das sich ergebende Produkt ist ein Vehikel,
in das Mikroteilchen von Phytosterol/-stanol gleichförmig und
gleichmäßig verteilt
worden sind. Wenn die Teilchengröße der Phytosterol/-stanole
verringert ist, verbessern sich wie vorstehend beschrieben Wirksamkeit
und Stabilität
des Verabreichungsvehikels. Das Verabreichungsvehikel kann ein organisches,
anorganisches oder wässriges
Medium oder ein Nahrungsmittel, Getränk, eine nutraceutische oder pharmazeutische
Matrix sein, einschließlich
Speiseöl,
wie Canolaöl,
Sojaöl,
Maisöl,
Kokosnussöl,
Baumwollöl, Olivenöl, Palmöl, Erdnussöl, Rapsöl, Safloröl, Sesamöl und Sonnenblumenöl (pflanzliche Öle und Sojaöle sind am
meisten bevorzugt), einer Nahrungsmittelmatrix auf Fettbasis, wie
Milch, Creme und anderer Milchprodukte, Schmalz, Butter (einschließlich Kakaobutter)
oder Tierfett, oder eines Getränks,
wie Cola-Getränke,
Softdrinks, Säften,
Sojagetränken
und Nahrungsergänzungs-/Fleischersatz-Getränken, aber
nicht darauf beschränkt.
Diese Liste soll in keiner Weise erschöpfend sein.
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Wenn Phytosterole und/oder Phytostanole
in einem Verabreichungsvehikel oder einer "Grundmatrix" unter Verwendung der Mikrofluidisierungstechnik
einverleibt sind, kann außerdem
in einer anderen Ausführungsform
der Erfindung diese Grundmatrix dann weiter verwendet werden, um
insbesondere andere Nahrungsmittel und Getränke oder alternativ Pharmazeutika
herzustellen. Zum Beispiel können
Phytosterole und/oder -stanole in unterschiedlichen Konzentrationen,
aber am meisten bevorzugt in Konzentrationen bis zu 12%, unter Verwendung
der Mikrofluidisiertechnologie in Milch aufgenommen werden, wodurch
eine stabile Dispersion gebildet wird. Die so hergestellte Milch
ist dann eine geeignete Grundlage zur Herstellung anderer Produkte,
wie Eiscreme, Creme für
Butter und Käse
und Joghurt und andere Milchprodukte. Wenn die Grundmatrix ein Fett
wie Kakaobutter ist, können
die Phytosterole und/oder Phytostanole unter Verwendung der Mikrofluidisiertechnologie
darin einverleibt werden und anschließend zur Herstellung von Schokolade
und anderem Konfekt verwendet werden. Wenn die Grundmatrix ein Fett
oder eine Fettmischung ist, z.B. umfassend Schmalz, Schmalzflocken,
Palmöl,
Palmkernöl,
Baumwollöl,
Kokosnussöl,
Sojaöl,
Maisöl,
Rapsöl
oder dgl., wird unter Verwendung des Verfahrens der vorliegenden
Erfindung eine Emulsion gebildet, die anschließend zur Herstellung von Getreideriegeln
verwendet werden kann. Wenn die Grundmatrix ein Fett oder eine Fettmischung
oder ein Speiseöl
ist, ist außerdem
das Produkt, das so durch Mikrofluidisieren mit Phytosterolen und/oder
Phytostanolen gebildet ist, in gleicher Weise für viele pharmazeutische Anwendungen
geeignet, einschließlich
der Aufnahme des Produkts in Gelkapseln. Die Verwendung von mikroteilchenförmigen,
Phytosterolen/-stanolen ist unterschiedlich und dementsprechend
soll die vorliegende Erfindung nicht auf irgendein bestimmtes Grundvehikel
unter Ausschluss von anderen beschränkt werden.
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Daneben können Nahrungsmittelemulsionen
umfassend Phytosterole und/ oder Phytostanole unter Verwendung der
Mikrofluidisiertechnik gebildet werden. Phytosterole und/oder Phytostanole
können
z.B. wie nachstehend weiter beschrieben in Öle und Fette emulgiert werden
und dann anschließend
zur Herstellung von Dressings, wie Salat- und Gemüsedressings,
Majonäse,
Aufstrich aus Milchprodukten und Nicht-Milchprodukten, Schokolade
und anderem Konfekt und Getränken
verwendet werden.
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Eine bevorzugte Form ist die folgende
Einverleibung von Phytosterolen und/oder Phytostanolen in die Grundmatrix
oder das Verabreichungsvehikel: nicht ver mahlene Phytosterole und/oder
Phytostanole in Pulverform, vorzugsweise mit einer Teilchengröße von etwa
100 μm,
werden in das Verabreichungsvehikel (z.B. Fette, Öle oder
wässrige
Lösungen,
wie vorstehend beschrieben) unter Verwendung eines Chargenmischers, vorzugsweise
eines Mischers mit hoher Scherung, wie T50 Ultra Turrex, gemischt
oder suspendiert. Anschließend
wird die Mischung in eine Mikrofluidizer-Wechselwirkungskammer unter
Verwendung einer Pumpe oder von Luftdruck gedrückt. Die Mikrofluidisierung
erfolgt unter einem Druck von 1,03·108 bis
1,58·108 N/m2 (15.000 bis
23.000 psi), am meisten bevorzugt bei etwa 1,38·108 N/m2 (20.000 psi). Es können mehrere Durchgänge durch
die Kammer erforderlich sein, um die bevorzugte Phytosterol/-stanol-Teilchengröße, d.h.
unter 20 Mikron, am meisten bevorzugt im Bereich von 10 bis 20 Mikron,
zu erreichen.
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Wie hier verwendet beinhaltet der
Ausdruck Phytosterol alle Phytosterole ohne Beschränkung, z.B.
Sitosterol, Campesterol, Stigmasterol, Brassicasterol, Desmosterol,
Chalinosterol, Poriferasterol, Clionasterol und alle natürlichen
oder künstlichen
Formen davon, einschließlich
der Isomere. Der Ausdruck "Phytostanol" beinhaltet alle
hydrierten (gesättigten)
oder im wesentlichen hydrierten Phytosterole und alle natürlichen
oder synthetischen Formen davon, einschließlich der Isomere. Es ist ver ständlich,
dass Modifizierungen der Phytosterole und/oder Phytostanole, d.h.
unter Einschließung
der Seitenketten, auch in das Gebiet der Erfindung fallen. Es ist
auch verständlich,
dass diese Erfindung nicht auf Mikroteilchen von irgendeiner bestimmten
Art oder einer Kombination von Phytosterolen und/oder Phytostanolen
beschränkt
ist. Nach der vorliegenden Erfindung können mit anderen Worten nach
Bedarf Mikroteilchen von jedem Phytosterol oder Phytostanol allein oder
in Kombination mit anderen Phytosterolen und/oder Phytostanolen
in unterschiedlichen Verhältnissen
gebildet werden. Zum Beispiel kann die Zusammensetzung, auf die
im US-Patent Aktenzeichen
5770749 für
Kutney et al. (hier im folgenden als "Kutney et al." bezeichnet und hier durch Bezugnahme
aufgenommen) Bezug genommen wird, unter Verwendung eines Mikrofluidizers
nach der vorliegenden Erfindung in Mikroteilchen überführt oder
ansonsten in ein Verabreichungssystem einverleibt werden.
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Phytosterole und Phytostanole können von
einer Vielfalt von natürlichen
Quellen besorgt werden. Zum Beispiel können sie aus der Verarbeitung
von Pflanzenölen
(einschließlich
Wasserpflanzen), wie Maisöl
und anderen pflanzlichen Ölen,
Weizenkeimöl,
Sojaextrakt, Reisextrakt, Reiskleie, Rapsöl, Sesamöl, Fischölen und anderen Ölen von
Meerestieren, erhalten werden. Ohne die Allgemeingültigkeit
des Vorstehenden zu beschränken,
können
Phytosterole und/oder Phytostanole aus von Tallöl stammender Aufschlussseife
(ein Nebenprodukt der Arbeiten in der Forstwirtschaft) extrahiert
werden, wie in Kutney et al. beschrieben.
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Bei einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung werden die Phytosterole und/oder Phytostanole aus der
Quelle gewonnen und durch Fällung,
Filtration und Trocknung, Sprühtrocknung,
Gefriertrocknung und/oder andere herkömmliche Aufarbeitungstechniken
in ein festes Pulver überführt. Dieses
Pulver kann dann in eine Grundmatrix oder ein Verabreichungsvehikel
unter Verwendung der Mikrofluidisiertechnik einverleibt werden,
wie vorstehend beschrieben. Mit anderen Worten können dieses Pulver oder alternativ
Phytostyrole/-stanole direkt aus der Quelle (z.B. den pflanzlichen Ölen) ohne
irgendeine Aufarbeitungstechnik:
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- 1) Stoßkräften ausgesetzt
werden, um nur die Teilchengröße der Phytosterol/-stanol-Bestandteile
zu verringern, oder
- 2) in eine Grundmatrix oder ein Verabreichungsvehikel (z.B.
Milch, Fett, Creme oder dgl.) unter Verwendung der Mikrofluidisiertechnik
einverleibt werden, wo durch nicht nur die Teilchengröße der Phytosterole/-stanole
verringert wird, sondern auch die gleichmäßige Dispersion im ganzen Verabreichungsvehikel unterstützt wird,
oder 3) unter Verwendung der Mikrofluidisiertechnik in Emulsionen überführt werden.
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Emulsionen
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Emulsionen sind feinteilige oder
kolloidale Dispersionen, umfassend zwei unmischbare Flüssigkeiten oder "Phasen", z.B. Öl und Wasser,
von denen eine (die disperse oder diskontinuierliche Phase) in der
anderen (äußere oder
kontinuierliche Phase) als Tröpfchen
dispergiert ist. So besteht eine Öl-in-Wasser-Emulsion aus Öl als disperser
Phase und Wasser als äußerer oder
kontinuierlicher Phase, wobei eine Wasser-in-Öl-Emulsion das Gegenstück bildet.
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Eine große Vielfalt von emulgierten
Systemen können
gebildet werden, die Phytosterole und/oder -stanole umfassen und
die Mikrofluidisiertechnik verwenden, einschließlich herkömmlicher Emulsionen und Mikroemulsionen.
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Im allgemeinen umfassen Emulsionen Öl- und Wasserphasen,
Emulgatoren, Emulsionsstabilisatoren und gegebenenfalls Verdickungsmittel,
Konservierungsmittel, farbgebende Mittel, Aromastoffe, pH-Einstellmittel
und Puffer, Chelatbildner, Vitamine, Entschäumungsmittel, Elastizitäteinstellmittel
und Antioxidationsmittel. Geeignete Emulgatoren beinhalten (wobei
die Zahlen in Klammern sich auf den bevorzugten HLB-Wert beziehen):
anionische Tenside, wie Alkoholethersulfate, Alkylsulfate (30 bis
40), Seifen (12 bis 20) und Sulfosuccinate; kationische Tenside,
wie quaternäre
Ammoniumverbindungen; zwitterionische Tenside, wie Alkylbetainderivate;
amphotere Tenside, wie Fettaminsulfate, Difettaminsulfate, Difettalkyltriethanolaminderivate
(16 bis 7); und nicht-ionische Tenside, wie Polyglycoletherderivate
von aliphatischen oder cycloaliphatischen Alkoholen, gesättigten
Fettsäuren
und Alkylphenol, wasserlösliche
Polyethylenoxyaddukte von Polypropylenglycol und Alkylpolypropylenglycol,
Nonylphenolpolyoxyethanole, Castorölpolyglycolether, Polypropylen/Polyethylenoxid-Addukte,
Tributylphenoxypolyethoxyethoxyethanol, Lanothinalkohole, polyethylierte
(POE-) Alkylphenole (12 bis 3), POE-Fettsäureesterpolyoxamere (7 bis
19), POE-Glycolmonoether (13 bis 16), Polysorbate (17 bis 19) und
Sorbitanester (2 bis 9). Diese Liste soll nicht erschöpfend sein,
da andere Emulgatoren auch geeignet sind.
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Geeignete Emulsionsstabilisatoren
beinhalten lyophile Kolloide, wie Polysaccharide, Akazin, Agar-Agar,
Alginsäure,
Karrageen, Guarmehl, Karayagummi, Traganth, Xanthangummi, amphotere
Verbindungen (z.B. Gelatine) und synthetische oder halbsynthetische
Polymere (z.B. Carbomerharze, Celluloseether und -ester, Carboxymethylchitin,
Polyethylenglycol(n) (Ethylenoxid-Polymer H(OCH2CH2)nOH; feinteilige
Feststoffe, einschließlich
Tonsorten (z.B. Attapulgit, Bentonit, Hectorit, Kaolin, Magnesiumaluminiumsilicat
und Montmorillonit), mikrokristalline Celluloseoxide und Hydroxide
(z.B. Aluminiumhydroxid, Magnesiumhydroxid und Kieselsäure); und
cybotaktische Promotoren/Gelbildner, einschließlich Aminosäuren, Peptiden,
Proteinen, Lecithin und anderer Phospholipide und Poloxamere, sind
aber nicht darauf beschränkt.
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Geeignete Antioxidationsmittel beinhalten
Chelatbildner, wie Citronensäure,
EDTA, Phenylalanin, Phosphorsäure,
Weinsäure
und Tryptophan; vorzugsweise oxidierte Verbindungen, wie Ascorbinsäure, Natriumbisulfit
und Natriumsulfit; wasserlösliche
Kettenabbruchmittel, wie Thiole, und lipidlösliche Kettenabbruchmittel,
wie Alkylgallate, Ascorbylpalmitat, tert.-Butylhydrochinon, butyliertes
Hydroxyanisol, butyliertes Hydroxytoluol, Hydrochinon, Nordihydroguajaretsäure und
alpha-Tocopherol. Geeignete Konservierungsmittel, pN-Einstellmittel
und Puffer, Chelatbildner, osmotische Mittel, Farben und Aromastoffe
und ihre Verwendungen sind in der Technik wohlbekannt und können nach
Bedarf zu den Emulsionen der vorliegenden Erfindung zugegeben werden.
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Es ist wichtig festzustellen, dass
die Phytosterole und/oder -stanole in Abhängigkeit vom Endverabreichungsvehikel,
das erzeugt werden soll, entweder in der Ö1- oder in der Fluid/Semifluidphase
dispergiert oder suspendiert werden können. Zum Beispiel kann bei
der Herstellung eines Getränks
das Phytosterol/-stanol im Fluidanteil suspendiert werden und anschließend mikrofluidisiert
werden. Eine Art zur Herstellung eines Sojagetränks ist in Beispiel 5 beschrieben.
Alternativ kann bei der Herstellung eines Nicht-Milchprodukt-Aufstrichs das
Phytosterol/-stanol in einem pflanzlichen Öl dispergiert oder suspendiert
werden, wie es am meisten bevorzugt in Beispiel 2 nachstehend beschrieben
wird.
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Die bevorzugte Herstellung von Emulsionen
umfassend Phytosterole und/oder -stanole unter Verwendung der Mikrofluidisiertechnik
nach der vorliegenden Erfin dung ist wie folgt: die Phytosterole
und/oder -stanole werden in einer Ölphase (oder Fluidphase) dispergiert
oder suspendiert; die Ölphase
(oder Fluidphase) wird dann zusammen mit einem Emulgator und optionalen
Bestandteilen, wie oben aufgeführt,
wie einem Verdickungsmittel, mit einer Fluid- oder Semifluidphase
(oder Ölphase)
vereint, um eine "Mischung" zu bilden; die Mischung
wird dann in den Mikrofluidizer bei einem Druck eingeleitet, der
zur Bildung und Stabilisierung der Emulsion geeignet ist. Es ist
bevorzugt, dass die Ölphase
Speiseöle
und -fette, am meisten bevorzugt pflanzliche Öle, umfasst. Es wird in Betracht
gezogen, dass viele Arten von Emulsionen unter Verwendung dieses Verfahrens
hergestellt werden können,
einschließlich
der Bildung von Aufstrichen aus Milchprodukten und Nicht-Milchprodukten,
die ein oder mehrere Phytosterole und/oder -stanole umfassen.
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In einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann die einmal gebildete Emulsion folgendermaßen durch
einen weiteren Durchgang durch den Mikrofluidizer in eine Kohlehydratschale
eingekapselt werden: Mischung der vorstehend beschriebenen Emulsion
mit einer Lösung
oder einer Suspension umfassend ein oder mehrere Kohlehydrate, vorzugsweise
komplexe Kohlehydrate wie Polysaccharide (z.B. Stärke, Inulin,
Glycogen) und/oder einen oder mehrere einfache Zucker, wie Glucose,
Fructose und dgl. (eine zweckmäßige Suspension
ist Maissirup) und Einleiten dieser so gebildeten Mischung in einen
Mikrofluidizer bei einem geeigneten Druck. Nach anschließendem Sprühtrocknen
besteht das sich ergebende Produkt aus einem Kern von Phytosterol
und Fett oder Öl,
der in einer äußeren Kohlehydratschale
eingekapselt ist.
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BEISPIELE
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Die folgenden Beispiele sollen nur
erläutern
und den Umfang der vorliegenden Erfindung nicht beschränken.
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Beispiel 1: Herstellung
von Joghurt umfassend Mikroteilchen von Phytosterolen und/oder Phytostanolen
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Eine Zusammensetzung von pflanzlichen
Sterolen/Stanolen mit Campesterol (14,5%), Campestanol (2,4%), beta-Sitosterol
(50,9%) und Sitostanol (18,9%) (hier im folgenden als "Phytrol®" bezeichnet) wurde
mit einem fettfreien Milchpulver in einem Verhältnis von 1:7 bis 1:8 gemischt.
Etwa 6 l Mischmilch wurde aus Vollmilch, Magermilch und dem Phytrol
enthaltenden Milchpulver hergestellt. Die Milch wurde nach dem Square-Verfahren
von Pearson (Hyde, K.A. und Rothwell, J. 1973, in Ice Cream, Churchill
Livingstone Ltd., London, GB) auf 0,75 bis 1% Fett, 12 bis 13% Feststoffen
und 0,5 bis 1% Phytrol standardisiert. Man ließ die Mischmilch 30 min bei
Raumtemperatur stehen, um das Milchpulver erneut zu wässern, und
dann wurde unter Verwendung eines Hochgeschwindigkeits-Mikrofluidizers,
der von Mikrofluidics Corporation, Newton, Mass. (USA), im Handel
erhältlich
ist, homogenisiert. Dann wurde die Milch als nächstes bei 69°C (156 F)
für 30
min (Charge/Fass) auf 44°C
abgekühlt
und bis zu 30 min bei dieser Temperatur gehalten.
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Etwa 3 Gew.-% einer aktiven Joghurt-Kultur
mit Lactobacillus bulgaricus und Streptococcus thermophilus in einem
Verhältnis
von 1:1 wurden vorsichtig in die warme Mischmilch gegeben. Nach
vorsichtigem Mischen wurde die geimpfte Milch vorsichtig in 125G-Behälter verteilt,
die fast bis oben gefüllt
wurden. Die Behälter
wurden mit Aluminiumanschluss heißversiegelt und in einen Inkubator
(44°C) gegeben,
der mit einer guten, gleichmäßigen Luftzirkulationspumpe
und einem Temperaturregler versehen war. Man ließ die gefüllten Behälter 3 bis 5 h bei 44°C stehen,
bis sich ein festes, glattes Gel gebildet hatte. Während der
Inkubation wurde der pH-Wert periodisch überwacht. Wenn der pH-Wert
etwa 4,5 erreicht hatte, wurde der Joghurt aus dem Inkubator herausgenommen,
rasch abgekühlt
und bei 4°C
gelagert.
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Beispiel 2: Herstellung
eines pflanzlichen Aufstrichs; Emulsion umfassend Mikroteilchen
von Phytosterolen und/oder Phytostanolen
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Eine Mischung von Sojaöl und Palmöl mit Phytrol
in einem Konzentrationsbereich von 50 bis 80% kann zur Darstellung
einer Emulsion verwendet werden. Ein geringer Anteil von hydriertem,
pflanzlichem Öl
(2 bis 5%) kann zugegeben werden, um die gewünschte Textur zu erhalten.
Zwei Emulsionsarten sind möglich: Öl-in-Wasser, welche für die Entwicklung
von fettarmem Aufstrich bevorzugt ist, und Wasser-in-Öl, die für einige
andere Anwendungen bevorzugt ist. Geeignete Emulgatoren oder Stabilisatoren,
wie Lecithin, Polysorbate und Lactylate, werden zur Stabilisierung
der Emulsion verwendet. Verdickungsmittel, wie Gummen (Xanthangummi,
Johannisbrotgummi, Guargummi usw.), Gelatine, Pektine und Agar-Agar,
können
ebenfalls zugesetzt werden. Zur Färbung des Aufstrichs können Betakarotin,
Karamelfarbe und FD&C-Gelbfarbstoff
verwendet werden. Ferner ist die Anreicherung der Ölphase mit
den Vitaminen A und D und auch mit essentiellen polyungesättigten
Fettsäuren
möglich.
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Die Aufstrichzusammensetzung ist
wie folgt:
Pflanzliches Öl (flüssig) | 50
bis 80% |
Pflanzliches,
gesättigtes
Fett | 0
bis 5% |
Phytrol | 9
bis 15% |
Emulgator | 0,2
bis 1 % |
Verdickungsmittel | 0
bis 10% |
Buttergeschmackstoff,
farbgebendes Mittel, Salz | verschieden,
nach Bedarf |
Wasser | auf
100% |
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Alle Bestandteile wurden in einem
Edelstahlbehälter
mit einem Chargenmischer mit hoher Scherung, wie dem T50 Ultra Turrex,
gemischt. Nachdem die Mischung fertiggestellt war und die Mischung
die Konsistenz einer festen Creme hatte, wurde die Mischung durch
mehrstündiges
Stehenlassen auf die Konsistenz von Margarine abgestimmt. Zur Stabilisierung
der Emulsion und gleichzeitig zur Verringerung der Teilchengröße der Phytrolkomponente
wurde der Aufstrich in einem Mikrofluidizer homogenisiert.
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Beispiel 3: Herstellung
eines Getreideriegels, umfassend Mikroteilchen von Phytosterolen
und/oder Phytostanolen
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Es wurde hier durch die Anmelder
festgestellt, dass Phytrol mit bis zu 27% (und möglicherweise mehr) in Fett
dispergiert werden kann. Aus diesem Grunde wurden Getreideriegel
mit Bindemitteln auf Fettbasis untersucht. In diesem Beispiel wird
Phytrol in Fett dispergiert, um eine stetige Emulsion zu bilden.
Diese Fettkomponente wird dann mit Kohlehydraten und gegebenenfalls
anderen Bestandteilen kombiniert, um ein Bindemittel zu bilden,
das sich dazu eignet, die Festigkeit und die elastischen Eigenschaften
des Getreideriegels aufrecht zu erhalten.
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a) Bindemittel
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Im allgemeinen liegt in einer Fettbindemittel-Zusammensetzung
in Getreideriegeln ein Bereich von etwa 20 bis 85% Fett und 20 bis
60% Kohlehydraten, bezogen auf das Gewicht, vor. Die Festigkeit
des Getreideriegels wird durch Zugabe von bis 1% Monoglyceriden
und Diglyceriden verbessert, da sie aber im Vergleich zu Triglyceriden
einen relativ hohen Schmelzpunkt aufweisen, sollten sie nur in geringen Anteilen
verwendet werden. Gegebenenfalls können verschiedenen Emulgatoren,
Filmbildner (z.B. Natriumcaseinat oder alternativ Eialbumin, Sojaprotein),
Farb- und Geschmackskomponenten, Vitamine und Mineralien zugegeben
werden.
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Eine Bindemittelzusammensetzung ist
wie folgt:
Phytrol
enthaltendes Fett | 40% |
Sucrose | 22% |
Wasser | 28% |
Natriumcaseinat | 5% |
Lecithin | 2% |
Glycerin | 3% |
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Diese Bestandteile werden bei Raumtemperatur
gemischt oder zu in Wasser gekochter Sucrose gegeben. Die Mischung
erfolgt unter Verwendung eines geeigneten Mischers (z.B. Hobart-Mischer)
in heftiger Weise mit dem Ziel, die Fetttröpfchen (diskontinuierliche
Phase) im Filmbildner/Sucrosesirup (kontinuierliche Phase) zu dispergieren.
Während
dieses Mischverfahrens wird das Fett eingekapselt. Zur Bestimmung,
ob das Verfahren fertig ist, wird ein Tropfen der Dispersion in
Wasser bei 60°C
gegeben. Wenn Fett freigesetzt wird, ist die Mischung nicht vollständig und
sollte fortgesetzt werden.
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a) Getreideriegel
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Jede Kombination von Hafer, geröstetem Getreide
(Mais- und Weizenflocken, Rice Krispies
®),
Nüssen,
Rosinen und Früchten
in verschiedenen Anteilen umfasst die "essbaren Teilchen". Alle essbaren Teilchen sollten essfertig
sein. Getreide kann extrudiert, getoastet oder in einem ungesättigten Öl, wie Soja-
oder Canolaöl,
geröstet
werden. Zusammensetzung
des Getreideriegels
Bindemittel
(mit Phytrol) | 40% |
Essbare
Teilchen | 55% |
Wasser | 5% |
Essbare
Teilchen: | |
Haferflocken | 40% |
Knusperreis | 15% |
Aufgepufferte
Gerste | 15% |
Getrocknete
Apfelstücke | 15% |
Kokosnussraspel | 7,5% |
Rosinen | 7,5% |
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Alle diese Bestandteile wurden gründlich in
einem Hobart-Mischer gemischt, der mit einer Knetvorrichtung und
einer Drehtrommel ausgerüstet
ist. Das Bindemittel kann auf bis zu 40 bis 50°C erwärmt werden und zuerst in den
Kessel gegeben werden, gefolgt von den anderen Bestandteilen. Die
gründliche
Durchmischung ohne eine Zerkleinerung der essbaren Teilchen sollte
als Kriterium für
die Einstellung der Mischzeit benutzt werden. Nachdem die Mischung
fertiggestellt ist, wird das gemischte Material in eine Form (10 × 50 × 0,6 cm) gegeben
und mit einer Walze gepresst. Nach Entfernung der Form wird es zu
essfertigen 4 × 10
cm Getreideriegeln geschnitten. Nach Formen und Schneiden können die
Riegel einfach oder zweifach mit einem Überzug auf Milchproduktbasis
oder einem Schokoladenüberzug
versehen werden. Die Riegel sollten vor dem Verpacken für 15 bis
20 min bei 10°C
stabilisiert werden.
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Beispiel 4: Herstellung
von Schokoladenkonfekt, umfassend Mikroteilchen von Phytosterolen
und/oder Phytostanolen
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Schokolade ist eine Dispersion von
Zucker und Kakaoteilchen in einer kontinuierlichen Phase von Kakaobutter.
Die festen Teilchen sollten im allgemeinen einen kleineren Durchmesser
als 20 μm
haben, damit die Schokolade eine glatte Textur aufweist.
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Zur Herstellung von Phytrol enthaltender
Schokolade kann Phytrol entweder mit Kakaoteilchen (wobei sie einem
Stoßverfahren
unterworfen worden sind, wie hier beschrieben, um die Teilchengröße zu verringern) gemischt
werden und als solches verwendet werden oder Phytrol kann alternativ
unter Verwendung der Mikrofluidisiertechnik in Kakaobutter einverleibt
werden. Einfache Schokolade, weiße Schokolade oder Milchschokolade
können
hergestellt werden.
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In einem ersten Ansatz wird mikroteilchenförmiges Phytrol
mit Kakaopulver, Zucker, Milchpulver, Emulgator (Sojalecithin),
einem Filmbildner und Aromastoffen (z.B. natürlichem oder künstlichem
Vanillegeschmack) gemischt. Die Trockenmischung erfolgt unter Verwendung
eines Chargenmischers, wie T50 Ultra Turrex.
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Anschließend werden Kakaobutter und
Milch zugegeben und die Formulierung gründlich gemischt. Nach Mischung
wird die Schokoladenmischung abgestimmt und für den Formvorgang verwendet.
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In einem zweiten Ansatz wird Phytrol
direkt in die Kakaobutter einverleibt. Die Kakaobutter wird mit nicht
vermahlenem Phytrol-Pulver gemischt und dann durch einen Mikrofluidizer
(M-110Y Mikrofluidics International Co., Newton, Mass. USA) geleitet,
bis die Teilchengröße im Bereich
von 10 bis 20 Mikron liegt, wobei das in Beispiel 2 beschriebene
Verfahren verwendet wird.
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Die hergestellte, Phytrol enthaltende
Butter wird dann zur Herstellung von Schokolade verwendet.
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Beispiel 5: Herstellung
eines Sojadrinks, umfassend Mikroteilchen von Phytosterolen und/oder
Phytostanolen
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Der Sojadrink wird aus ganzen Sojabohnen
mit gefiltertem oder gereinigtem Wasser hergestellt. Er kann zugesetztes
Calcium, Vitamin D, Vitamin B12 und natürliche oder künstliche
Aromastoffe enthalten. In diesem Beispiel sind die Sojadrinks mit
Phytrol angereichert.
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Phytrol wird mit dem Sojadrink der
Wahl in einer Konzentration im Bereich von 0,5 bis 6% unter Verwendung
eines Chargenmischers (T50 Ultra Turrex) gemischt. Die Proben werden
dann mit dem Mikrofluidizer behandelt und emulgiert.