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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine neue Reihe 17,20-Dihydrofusidinsäure-Derivate, Salze und leicht
hydrolysierbare Ester davon, die Herstellung dieser Verbindungen,
pharmazeutische Zusammensetzungen, welche die Verbindungen enthalten,
und die Verwendung der Verbindungen im medizinischen Bereich. Insbesondere
weisen diese Verbindungen antimikrobielle Aktivität auf und
sind somit zur Behandlung von infektiosen Erkrankungen brauchbar.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen
können
sowohl bei der systemischen Behandlung von Infektionen als auch
bei der topischen Behandlung von Haut und Augen betreffenden Infektionen
verwendet werden.
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Erfindungshintergrund
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Die antibakteriellen Eigenschaften
von Fusidinsäure
sind hinlänglich
bekannt. Es ist ebenfalls bekannt, dass strukturelle Variationen
zu einem signifikanten oder einem vollständigen Verlust dieser Aktivität führen können (siehe
Godtfredsen et al, J. Med. Chem., Vol. 9, S. 15–22, 1966). Bisher nahm man
im Allgemeinen an, dass die Doppelbindung zwischen den Kohlenstoftatomen
C-17 und C-20, welche die Seitenkette mit dem tetrazyklischen Ringsystem
verbindet, für
jegliche antibakterielle Aktivität
essentiell sei. Die Reduktion der Doppelbindung zwischen C-24 und
C-25 der Fusidinsäure
zu einer Einfachbindung führte
zu einem marginalen Effekt auf die antibakterielle Aktivität des Moleküls, wohingegen
die Reduktion der Doppelbindung zwischen C-17 und C-20 zur Tetrahydrofusidinsäure einen
fast vollständigen
Verlust der Aktivität
hervorrief. Zwei Epimere aus der Reihe der Tetrahydrofusidinsäuren sind
bereits mittels katalytischer Hydrierung von Fusidinsäure oder
seines Isomers Lumifusidinsäure
hergestellt worden; diese weisen die Konfigurationen 17(R),20(S)
bzw. 17(R),20(R) auf (siehe von Daehne et al., Adv. Appl. Microbiol.,
25, S. 95–146,
1979 und die darin genannten Zitate).
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, semisynthetische Analoga der Fusidinsäure mit antimikrobieller Aktivität zur Verfügung zu
stellen. Diese Aufgabe wird mit der erfindungsgemäßen Verbindungen
gelöst, welche
zur Reihe der Dihydro- und Tetrahydrofusidinsäuren mit der essentiellen Konfiguration
17(S),20(S) gehören
und in vitro starke mikrobielle Aktivität sowie günstige Stabilitäts- und
pharmakokinetische Eigenschaften aufweisen, weswegen die erfindungsgemäßen Verbindungen
bei der Behandlung von Infektionen an Menschen und Tieren verwendet
werden können.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
Verbindungen der allgemeinen Formel Ia:
worin
Q
1,
Q
2 und Q
3 gleich
oder verschieden sind und unabhängig
voneinander für
eine -(CO)-Gruppe;
eine -(CHOH)-Gruppe; eine -(CHOR)-Gruppe; eine -(CHSH)-Gruppe; eine
-(NH)-Gruppe; eine
-(CHNH
2)-Gruppe; oder eine -(CHNHR)-Gruppe
stehen, worin R für
einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder einen Acylrest
mit 1 bis 4 Kohlerstoffatomen steht; und worin Q
2 und
Q
3 unabhängig
voneinander auch für
eine -(CH
2)-Gruppe stehen können;
Y
für Wasserstoff,
Hydroxy, einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder einen
Acylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen steht; A für ein Sauerstoff-
oder Schwefelatom steht;
R
1 für einen
Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, eine olefinische Gruppe
mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, eine (C
1-C
6)-Acylgruppe, eine (C
3-C
7)-Cycloalkylcarbonylgruppe oder eine Benzoylgruppe
steht, wobei R, gegebenenfalls mit einem oder mehrerern Halogenatomen
und/oder Hydroxy-Alkoxy- oder Azidogruppen substituiert ist;
und
pharmazeutisch verträgliche
Salze.
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In der Formel Ia und weiteren Formeln
geben die gepunkteten Linien zwischen C-1 und C-2 und/oder C-24
und C-25 an, dass die betreffenden Atome entweder durch eine Doppelbindung
oder eine Einfachbindung miteinander verknüpft sind.
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Genaue Beschreibung der
Erfindung
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Erfindungsgemäß bevorzugte Verbindungen sind
Verbindungen der Formel I
worin
Q
1 und
Q
2 gleich oder verschieden sind und beide
für eine
-(CHOH)-Gruppe; eine -(CO)-Gruppe;
oder eine -(CHSH)-Gruppe stehen;
A für ein Sauerstoff- oder Schwefelatom
steht;
R
1 für einen Alkylrest mit 1 bis
4 Kohlenstoffatomen, eine olefinische Gruppe mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, eine
(C
1-C
6)-Acylgruppe,
(C
1-C
7)-Cycloalkylcarbonylgruppe
oder eine Benzoylgruppe steht, wobei R, gegebenenfalls mit einem
oder mehreren Halogenatomen und/oder Hydroxy-, Alkoxy- oder Azidogruppen
substituiert ist; und
pharmazeutisch verträgliche Salze.
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Q1 und Q2 sind vorzugsweise ausgewählt unter
-(CO)- und -(CHOH)-. Bevorzugtere Verbindungen der Erfindung sind
Verbindungen der Formel I, worin Q
1 und
Q
2 beide für eine Gruppe
stehen; oder einer der Reste
Q
1 oder Q
2 für -(CO)-
steht; A für
Sauerstoff steht; R
1 für eine gegebenenfalls mit einem
oder mehreren, unter Acido, Hydroxy sowie Halogen, nämlich Fluor,
Chlor und Brom ausgewählten
Substituenten substituierte (C
1-C
4)-Alkylgruppe steht, oder R
1 für eine Acylgruppe
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder eine Benzoylgruppe steht, die
beide gegebenenfalls mit einem oder mehreren, vorzugsweise unter
Fluor und Chlor ausgewählten
Halogenatomen substituiert sind. R, ist vorzugsweise ausgewählt unter
Ethyl, 2,2,2-Trifluorethyl, 2,2,2-Trichlorethyl, 2-Azidoethl, 2-Hydroxyethyl,
Propyl und Isopropyl, 1,3-Difluorisopropyl, tert-Butyl,
Acetyl, Propionyl, Chloracetyl und Trifluoracetyl, oder R
1 ist ausgewählt unter den bevorzugten Resten
Ethyl, 2,2,2-Trichlorethyl, 2-Azidoethyl, Isopropyl, tert-Butyl
und Acetyl. Ebenfalls bevorzugt sind Verbindungen der Formel I und
Ia, worin die Bindung zwischen C-24 und C-25 eine Doppelbindung
ist.
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Beispiele für erfindungsgemäße Verbindungen,
die allesamt mit den nachstehend beschriebenen Verfahren hergestellt
werden können,
sind:
17(S),20(S)-Dihydrofusidinsäure (Verbindung 101),
17(S),20(S),24,25-Tetrahydrofusidinsäure (Verbindung
102),
11-Dehydro-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung
103),
3-Dehydro-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung 104),
16-Deacetoxy-16β-propionyloxy-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindurg
105),
16-Deacetoxy-l6β-(3'-chlorpropionyloxy)-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung
106),
18-Deacetoxy-16β-(2'-methylpropionyloxyr17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung
107),
16-Deacetoxy-16β-cyclopropylcarbonyloxy-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung
108),
16-Deacetoxy-16β-choracetoxy-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung
109),
16-Deacetoxy-16β-bromacetoxy-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung
110),
16-Deacetoxy-16β-benzoyloxy-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung
111),
16-Deacetoxy-16β-(4'-fluorbenzoyloxy)-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung
112),
16-Deacetoxy-16β-cyclohexylcarbonyloxy-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung
113),
16-Deacetoxy-16β-acryloyloxy-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung
114),
16-Deacetoxy-16β-isopropylthio-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung
115),
16-Deacetoxy-l6β-ethylthio
-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure
(Verbindung 116),
16-Deacetoxy-16β-(2',2',2'-trichlorethylthio)-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung
117),
16-Deacetoxy-16β-tert-butyllthio-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung
118),
16-Deacetoxy-16β-methoxymethylthio-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung
119),
16-Deacetoxy-16β-isopropylthio-17(S),20(S),24,25-tetrahydrofusidinsäure (Verbindung
120),
16-Deacetoxy-16β-acetylthio-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung
121),
16-Deacetoxy-16β-benzoylthio-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung
122),
16-Deacetoxy-16β-ethoxy-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung
123),
16-Deacetoxy-16β-(2',2',2'-trifluorethoxy)-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung
124),
16-Deacetoxy-16β-propoxy-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung
125),
16-Deacetoxy-16β-isopropoxy-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung
126),
16-Deacetoxy-16β-(1',3'-difluorisopropoxy)-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung
127),
16-Deacetoxy-16β-methoxymethoxy-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung
128),
16-Deacetoxy-16β-(2',2',2'-trichlorethoxy)-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung
129),
16-Deacetoxy-16β-(2'-azidothoxy)-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung
130),
16-Deacetoxy-16β-(2'-hydroxyethoxy)-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung
131), und pharmazeutisch verträgliche
Salze davon.
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Im Gegensatz zur natürlichen
Fusidinsäure
(1), worin C-17 und C-20 durch eine Doppelbindung miteinander verknüpft sind,
besitzen die hier und durch Formel I und Ia beschriebenen Verbindungen
allesamt eine Einfachbindung zwischen C-17 und C-20. Die Konfiguration
der beiden betreffenden asymmetrischen Kohlenstoffatome ist 17(S)
und 20(S). Dieses Epimer ist eines von vier möglichen Epimeren, die sich
lediglich durch die Konfiguration an C-17 und C-20 unterscheiden;
biologische Tests haben gezeigt, dass nur dieses Epimer eine starke
Aktivität
aufweist.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen können als
solche oder in Form von Salzen oder leicht hydrolysierbaren Estern
(wie nachstehend definiert) verwendet werden. Zu den Salzen der
Verbindungen gehören vor
allem die pharmazeutisch verträglichen
Salze, wie Alkalimetallsalze und Erdalkalimetallsalze, beispielsweise
Natrium-, Kalium-, Magnesiumoder Calciumsalze, genauso wie Silbersalze
und Salze mit Basen, wie Ammoniak oder geeigneten, nichttoxischen
Aminen, wie Niederalkylaminen, beispielsweise Triethylamin, Hydroxy-Niederalkylaminen,
beispielsweise 2-Hydroxyethylamin, Bis-(2-hydroxyethyl)amin, Cycloalkylaminen,
beispielsweise Dicyclohexylamin, oder Benzylaminen, beispielsweise
N,N'-Dibenzylethylendiamin,
und Dibenzylamin. Die Silbersalze der Verbindungen sind besonders
für lokale
Behandlungen brauchbar.
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Sofern nichts Gegenteiliges angegeben
ist, werden die folgenden Begriffe in der Beschreibung mit ihren
angegebenen Bedeutungen verwendet, siehe auch IUPAC Recommendations
1994 httpa/www.chem.gmw.ac.uk/iupac/class.
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"Alkyl" bezieht sich auf
eine beliebige monovalente Gruppe, die sich von einem Alkan durch
Entfernen eines Wasserstoffatoms an einem beliebigen Kohlenstoffatom
ableitet; hierzu gehören
die Unterklassen normal-Alkyl (n-Alkyl), sowie primäre, sekundäre und tertiäre Alkylgruppen,
welche die angegebene Kohlenstoffanzahl aufweisen, wie z. B. (C1-C4)-Alkyl, (C1-C3)-Alkyl, (C1-C2)-Alkyl, Methyl,
Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, sec-Butyl und t-Butyl.
Alkan bezieht sich auf einen acyklischen, verzweigten oder nichtverzweigten Kohlenwasserstoff
mit der allgemeinen Formel CnH2n+2,
worin n für
eine ganze Zahl steht, und der daher vollständig aus Wasserstoffatomen
und gesättigten
Kohlenstoffatomen besteht.
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"Olefinische
Gruppe" bezieht
sich auf einen geradkettigen oder verzweigten, acyclischen Kohlenwasserstoff
mit einer oder mehreren Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungenentweder
mit E- oder Z-Stereochemie, soweit anwendbar-und mit der angegebenen
Anzahl von Kohlenstoffatomen. Unter den Begriff fallen beispielsweise
(C2-C4)-olefinsche
Gruppen, vorzugsweise (C2-C4)-Alkenyl;
(C2-C3)-olefinische
Gruppe, vorzugsweise (C2-C3)-Alkenyl;
Vinyl; Allyl; 1-Butenyl; 2-Butenyl; und 2-Methyl-2-propenyl. Des
Weiteren bezieht sich "olefinische
Gruppe" auf eine
geradkettige oder verzweigte Alkinylgruppierung mit wenigstens einer
Dreifachbindung. Unter diesen Ausdruck fallen beispielsweise Crotyl
und Propargyl. Olefinische Gruppen mit nur einer Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppeabindung,
hier als Alkenyl bezeichnet, werden bevorzugt.
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"Aryl" bezieht sich auf
Gruppen, die sich von monocyklischen und polycyklischen aromatischen
Kohlenwasserstoffen durch Entfernen eines Wasserstoffatoms an einem
Ringkohlenstoffatom ableiten, z. B. o-Tolyl, Phenyl, Naphthyl. Die
Anzahl von Kohlenstoffatomen in einer Arylgruppe beträgt typischerweise
6, 7, 8, 9 oder 10.
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"Asyl" bezieht sich im
weitesten Sinne auf einen Rest der Formel -R-CO-, worin R für wie oben
definiertes Alkyl steht, beispielsweise (C1-C6)-Acyl.
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"Alkoxy" bezieht sich im
weitesten Sinne auf einen Rest der Formel -OR, worin R für wie oben
definiertes Alkyl steht, beispielsweise (C1-C5)-Alkoxy, (C1-C3)-Alkoxy, Methoxy, n-Propoxy, t-Butoxy und dergleichen.
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"Halogen" meint Fluor, Chlor,
Brom und Jod, wobei mehrere hiervon gleich oder verschieden sein
können;
Fluor, Chlor und Brom sind in den vorliegenden Verbindungen brauchbarer.
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"Alkanoyl" bezieht sich im
weitesten Sinne auf einen Rest der Formel -R-CO- worin R für wie oben
definiertes Alkyl steht, beispielsweise (C1-C8)-Alkanoyl, Acetyl, Propionyl, Isopropionyl,
Butyryl. "Aralkanoyl" bezieht sich im
weitesten Sinne auf einen Rest der Formel -R(CH2)n- CO-,
worin R für
wie oben definiertes Aryl steht und n eine ganze Zahl ist, die:
vorzugsweise ausgewählt
ist unter 1, 2, 3, und 4. "Aroyl" bezieht sich im weitesten
Sinne auf R-CO-, worin R für
eine wie oben definierte Arylgruppe steht.
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"Alkanoyloxyalkyl" oder "Aroyloxyalkyl" beziehen sich im
weitesten Sinne auf einen Rest der Formel -CH2-O-CO-R,
worin R für
eine (C1-C6)-Alkylgruppe
oder eine (C6-C8)-Arylgruppe
steht. Aryl und Alkyl sind wie oben definiert.
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"Alkoxycarbonyl" und "Aryloxycarbonyl" beziehen sich auf
die Gruppe -CO-OR, oder "Acyloxy" bezieht sich auf
die Gruppe R-CO-O-, worin R für
wie oben definiertes Alkyl oder ryl steht.
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In den erfindungsgemäßen Verbindungen
gibt es mehrere Chiralitätszentren,
da asymmetrische Kohlenstoffatome vorkommen. Kommen mehrere asymmetrische
Kohlenstoffatome vor, folgt daraus eine Anzahl von Stereoisomeren
mit R- oder S-Konfiguration
an jedem Chiralitätszentrum.
Die allgemeinen Formeln I und Ia und alle weiteren Formeln (sofern
nichts anderes angegeben ist) in dieser Beschreibung sollen so verstanden
werden, dass sämtliche
Stereoisomere in reiner Form und als Gemisch (beispielsweise stereoisomere
Gemische) erfasst werden, es sei denn, die Konfiguration ist ausdrücklich angegeben.
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In den Verbindungen der Formeln I
und Ia ist die bevorzugte Stereochemie im Allgemeinen
ist die Konfiguration am
C-3 und C-11 in den Verbindungen der Formeln I und Ia 3α bzw. 11α. Das die
A-Gruppe tragende C-16-Atom weist (S)-Konfiguration auf, im Folgenden
mit 16β bezeichnet.
In den vorliegenden Formeln geben durchgezogene Linien Bindungen
an, die etwa in der Ebene der Zeichnung liegen; Bindungen zu Atomen
oberhalb der Ebene sind mit einem fetten Dreieck gezeichnet, das
am Atom in der Ebene der Zeichnung mit dem engeren Ende des Dreiecks
beginnt; und Bindungen zu Atomen unterhalb der Ebene sind mit kurzen
parallelen (ein Dreieck bildenden) Linien angegeben. Substituenten
oberhalb der Ebene werden mit β bezeichnet
und sind als fettes Dreieck angegeben, diejenigen unterhalb der
Ebene werden mit α bezeichnet
n und sind mit kurzen parallelen (ein Dreieck bildenden) Linien
angegeben.
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Biologische
Aktivität
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In vitro-Untersuchungen haben die
starke Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen
gegen einige Bakterien, Staphylococci, Streptococci, Corynebakterien
und Mycobakterien eingeschlossen, belegt. Biologische Tests haben
erkennen lassen, dass die antibakterielle Aktivität der 17(S),20(S)-Dihydrofusidinsäure (10)
(Verbindung 101) vergleichbar ist mit der Aktivität der Fusidinsäure (1);
dies ist der Tabelle 1 zu entnehmen, in der MIC-Werte für die beiden
erwähnten
Verbindungen gegenüber
einer Anzahl von Bakterien aufgeführt ist. Die biologischen Tests
werden in Mikrotiterplatten durchgeführt, wobei man ein Kulturbrühe enthaltendes
flüssiges
Medium verwendet.
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Auch weitere Verbindungen der Erfindung
weisen eine starke in vitro-Aktivität gegen einige Bakterien auf.
Die antibakterielle Aktivität
einiger dieser Verbindungen im Vergleich zur Fusidinsäure ist
Tabelle 2 zu entnehmen, welche die MIC-Werte für erfindungsgemäße Verbindungen
zeigt. Das verwendete Verfahren wird von der europäischen Pharmacopoe,
3. Ausgabe (1997) empfohlen, um die Wirkung von Antibiotika zu testen. Es
handelt sich hierbei um ein Agar-Diffusionsverfahren, wobei gleiche
Volumina der zu testenden Lösung
in die Agarkavitäten
gegeben werden. Die Hemmzonen hängen
von der Konzentration des verwendeten Fusidinsäure-Analogons ab. Sämtliche
Assays werden mit Fusidinsäure
(1) als Referenzsubstanz durchgeführt. Die Ergebnisse in Tabelle
2 unterscheiden sich von den Ergebnissen in Tabelle 1, da unterschiedliche
experimentelle Verfahren verwendet wurden.
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Tabelle
2
MIC-Werte (Konzentrationen in μg/ml, die für eine 90%ige Hemmung benötigt werden)
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Darüber hinaus besitzen die erfindungsgemäßen Verbindungen
zahlreiche Vorteile im Vergleich zu den entsprechenden Verbindungen,
die - wie Fusidinsäure
- die; 17,20-Doppelbindung
aufweisen:
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- – Die
Verbindungen der Formeln I und Ia sind chemisch stabiler, möglicherweise
wegen der geringeren Azidität der
gesättigten
17,20-Bindung und der fehlenden Konjugation der Carbonsäure mit
einer Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung.
- – Die
Verbindungen der Formeln I und Ia zersetzen sich weniger leicht,
wenn sie Sonnenlicht ausgesetzt sind.
- – Die
Verbindungen der Formeln I und Ia sind in Lösung stabiler: Eine Lösung der
Verbindung der unten gezeigten Formel 10 in Ethanol behielt > 80% der anfänglichen
Aktivität,
wenn sie einen Monat bei 0°C
gelagert wurde, wohingegen eine entsprechende Lösung von Fusidinsäure lediglich
etwa 70% der anfänglichen
Aktivität
behielt.
- – Die
Verbindungen der Formeln I und Ia sind lipophiler und für topische
Zubereitungen geeigneter.
- – Da
die Verbindungen der Formel I semisynthetisch sind, können sie
aus relativ rohem Fusidinsäure-Rohmaterial,
das ansonsten für
medizinische Zwecke nicht geeignet ist, hergestellt werden.
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Die folgenden Standardabkürzungen
werden durchweg für
die vorliegende Offenbarung verwendet:
AcOH = Esssigsäure
Ac2O = Essigsäureanhydrid
Ac = Acetyl
Bu
= n-Butyl
tBu, tBu = tert-Buty1
Et
= Ethyl
Ether = Diethylether
Me = Methyl
MOM = Methoxymethyl
MOMO
= Methoxymethyl-O
Ph = Phenyl
TBAF = tetra-n-Butylammoniumfluorid
TBS
= tert.Butyldimethylsilyl
TBSCI = tert.Butyldimethylsilylchlorid
THF
= Tetrahydrofuran
TLC = Dünnschichtchromatographie
TMS
= Trimethylsilyl
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Herstellung
der erfindungsgemäßen Verbindungen
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17S,20S-Dihydrofusidinsäure (10)
kann ausgehend von natürlich
vorkommender Fusidinsäure über die
in nachfolgendem Schema 1 ausgewiesene Sequenz hergestellt werden:
Zunächst
wird Fusidinsäure
(1) in das Lakton (2) durch Deacetylierung und nachfolgender Acidifizierung überführt. Die
Doppelbindung zwischen C-17 und C-20 in (2) wird mit NaBH4 in wässrigem
Methanol unter einer cis-Attacke von der α-Seite des Moleküls reduziert,
was das Lakton (3) ergibt. Indem man das Lakton (3) in Gegenwart
von 28%igem wässrigem
Natriumhydroxid erwärmt,
wird am C-20 quantitativ invertiert. Die Hydroxygruppen am C-3 und
C-11 im Lakton (4) werden anschließend als Methoxymethyl (MOM)-Ether
geschützt.
Die Reduktion des geschützten Laktons
(5) mit LiAIH4 ergibt das Diol (6), das
zunächst
selektiv an der primären
Hydroxygruppe am C-21 mit einer Diphenylmethylsilylgruppe geschützt wird;
anschließend
wird die Hydroxygrupe am C-16 acetyliert. Nachdem man mit Essigsäure gepuffertes
Tetrabutylammoniumfluorid (TBA+F) verwendet
hat, um (7) zu desilylieren, kann die freie Hydroxygruppe in (8)
oxidiert werden, zunächst
zum Aldehyd mit Dess-Martin-Periodinan und weiter zur Carbonsäure; (9)
mit Natriumchlorit. Man erhält
Verbindung (10) in einem letzten Schritt, indem man die MOM-Gruppen in (9) durch
Behandlung mit Trimethylsilylbromid (TMSBr) in wasserfreiem Dichlormethan
abspaltet.
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Die Verbindung der Formel 10 ist
eine Verbindung der Erfindung (Verbindung 101) und des Weiteren eine
allgemeine Ausgangsverbindung für
Analoga, die der hier beschriebenen Formel I entsprechen.
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Alternativ kann Verbindung 101 hergestellt
werden, indem man eine TBS-Schutzgruppe zur Maskierung der 3-Hydroxyfunktion
in Verbindung 4 verwendet, wobei die 11-Hydroxygruppe ungeschützt bleibt.
Die TBS-geschützte
Verbindung 11 (Schema 2) wird dann in einer der in Schema 1 gezeigten
entsprechenden Weise umgesetzt. Die abschließende Abspaltung der TBS-Gruppe
gelingt, indem man Verbindung 16 mit verdünnter Fluorwasserstoffsäure behandelt,
was die Verbindung der Formel 10 (Verbindung 101) ergibt.
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a) Imidazol, TBSCI, CH2Cl2; b) LiAIH4, THF,
Reflux; c) Ph2MeSiCl, Et3N,
CH2Cl2, 0°C; d) Ac2O/Pyridin; e) TBA+F,
AcOH, THF, Reflux; f) (i) Dess-Martin-Periodinan, CH2Cl2/Pyridin, (ii) NaClO2,
tert-BuOH; g) wässriges
HF, Acetonitril/THF.
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Die Verbindungen der allgemeinen
Formel 1 können
mit einem Verfahren hergestellt werden, das einen ersten Schritt
beinhaltet, wonach die Verbindungen der allgemeinen Formel II in
16-Brom-Verbindungen der Formel III -wie nachstehend beschrieben – überführt werden.
worin Q
1' und Q
2' für eine -(CO)-Gruppe,
eine Gruppe
oder eine Gruppe
stehen,
R
3 für eine herkömmliche
Schutzgruppe, wie Alkanoyl, Aralkanoyl, Alkanoylokyalkyl oder Aroyl,
oder einen mit Alkyl-, Oxyalkyl-, Aryl- oder Oxyaryl-Gruppen trisubstitulerten
Silylrest steht; R
2 für einen geradkettigen oder verzweigten
Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, z. B. Methyl, Ethyl, tert-Buty1,
einen unsubstituierten oder substituierten Aralkylrest, z. B. Benzyl,
Nitrobenzyl, einen Alkanoylmethyl- oder Aroylmethylrest, z. B. Acetonyl oder
Phenacyl, einen Alkanoyloxyalkyl- oder Aroyloxyalkylrest, z. B.
Acetoxymethyl, Pivaloyloxymethyl oder Benzoyloxymethyl, einen Alkoxymethylrest
oder einen Cyanomethylrest, einen mit Alkyl-, Alkenyl-, Oxyalkyl-, Oxyalkenyl-,
Aryl- oder Oxyarylgruppen-substituierten Silylrest, z. B. Triethylsilyl,
Triisopropylsilyl, Diphenylmethylsilyl, tert-Butyldimethylsilyl,
tert-Butyldiphenylsilyl, tert-Butoxydiphenylsilyl, steht; die gepunktete
Linie zwischen C-24 und C-25 die oben definierte Bedeutung besitzt.
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Die Überführung wird durchgeführt, indem
man eine Verbindung der Formel II mit Tetrabrommethan/Triphenylphosphin
oder mit N,N-Dimethylformimidatbromid in einem inerten Solvens,
z. B. Ether, Tetrahydrofuran oder Dimethylformamid, bei oder unterhalb
von Raumtemperatur umsetzt (siehe von Daehne, W. und Rasmussen,
P., 1975, GB-Patent Nr. 1 523 803).
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Verbindungen der Formel II werden
ausgehend von den Verbindungen in Schema 1 mit literaturbekannten
Verfahren (siehe GB-Patent Nr. 1 490 852 und GB-Patent Nr. 1 523
803) oder mit analogen Verfahren hergestellt. Ausgangsverbindungen
der Formel III können
beispielsweise aus den Verbindungen der Formel 10 oder noch bequemer
aus der Verbindung der Formel 9 - wie in Schema 3 gezeigt - hergestellt
werden.
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In einem nächsten Schritt werden die Zwischenprodukte
der Formel III mit Verbindungen der Formel IV umgesetzt, um unter
Inversion der Konfiguration am C-16 die Verbindungen der Formel
V zu bilden:
worin Q
1', Q
2' , A, R
1,
R
2 und die gepunktete Linie zwischen C-24
und C-25 die oben definierten Bedeutungen besitzen. Die Überführungen
werden nach literaturbekannten Vorgehensweisen durchgeführt (siehe
von Daehne, W. und Rasmussen, P., 1975, GB-Patent Nr. 1 523 803).
Steht A in Formel V für
Sauerstoff und ist R, etwas anderes als Acyl, werden die umzusetzenden
Verbindungen der Formel IV vorzugsweise als Solvenzien verwendet
und die Reaktion in Gegenwart eines Silber- oder Quecksilbersalzes,
z. B. Silbercarbonat, Silbertrifluoracetat oder Quecksilberacetat,
oder einer Base, z. B. Kaliumcarbonat, Natriumbicarbonat oder Natrium-(C
1-C
5)-alkoholat,
vorzugsweise Natriummethanolat oder Natriumethanolat, bei Raumtemperatur
oder leicht erhöhter
Temperatur durchgeführt.
Steht A in Formel V für
Schwefel und ist R, etwas anderes als Acyl, wird die Reaktion in
einem inerten organischen Lösungsmittel,
vorzugsweise Ethanol oder Dimethylformarnid, in Gegenwart einer
Base, z. B. Kaliumhydroxid oder Natriumhydrid, bei oder unterhalb
von Raumtemperatur oder leicht erhöhter Temperatur durchgeführt.
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Steht A in Formel V für Sauerstoff
und ist R, Acyl, wird die Umsetzung mit den entsprechenden Silbersalzen
der Verbindungen der Formel IV in einem inerten Lösungsmittel,
z. B. Benzol, bei Raumtemperatur oder leicht erhöhter Temperatur durchgeführt. Steht
A in Formel V für
Schwefel und ist R, Acyl, werden die umzusetzenden Verbindungen
der Formel IV vorzugsweise in Form ihrer Kalium- oder Natriumsalze
verwendet und die Reaktion in einem inerten Lösungsmittel, z. B. Dimethylformamid,
bei Raumtemperatur durchgeführt.
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Die Verbindungen der Formel V, worin
A für Sauerstoff
steht und R, für
eine (C1-C8)-Acylgruppe oder eine
Benzoylgruppe steht, können
aus den Verbindungen der Formel II durch Umsetzung mit einem reaktiven Derivat
der Carbonsäuren
der Formel IV, z. B. einem Säurechlorid
oder Säureanhydrid,
hergestellt werden. Die Reaktion wird in Gegenwart einer Base, vorzugsweise
Pyridin, in einem inerten Lösungsmittel,
z. B. Dimethylformamid oder Pyridin, bei oder unterhalb von Raumtemperatur
durchgeführt.
-
In einem letzten Schritt werden die
Verbindungen der Formel V durch Hydrolyse, entweder in Gegenwart
einer Base, wie Natrium- oder Kaliumhydroxid oder -carbonat, in
wässrigem
Methanol oder Ethanol, oder in Gegenwart einer Säure, wie Chlorwasserstoffsäure oder
p-Toluolsulfonsäure in wässrigem
Tetrahydrofuran, je nach Art der Reste Q1', Q2' , R1 und
R2, in die Verbindungen der Formel I überführt.
-
Verbindungen der Formel V, worin
Q
1',
Q
2' für eine Gruppe
oder -(CO)- stehen und R
2 für
einen leicht hydrolysierbaren Esterrest steht, gehören ohne
weitere Überführung zu
den erfindungsgemäßen Verbindungen.
-
Verbindungen der Formel V, worin
Q
1' und/oder
Q
2'
für
eine Gruppe
oder -(CO)- stehen, und
worin R
3 für einen Alkanoyl-, Alkoxyalkyl-,
Aralkanoyl- oder Aroylrest steht, können durch Hydrolyse in wässrigem
Methanol, Ethanol oder THF in Gegenwart einer Säure, wie Chlorwasserstoffsäure, Essigsäure und
p-Toluolsulfonsäure,
oder in wasserfreien, nichtprotischen organischen Lösungsmitteln, z.
B. Dichlormethan, in Gegenwart einer Lewis-Säure,
z. B. Trimethylsilylbromid, in die Verbindungen der Erfindung überführt werden.
Steht R
3 für einen Alkoxy- oder einen
Aryloxyrest, können
die Verbindungen der Formel V durch Hydrolyse in wässrigem
Methanol oder Ethanol und in Gegenwart einer Base, wie Natriumoder Kaliumhydroxid
oder -carbonat, in die erfindungsgemäßen Verbindungen überführt werden.
-
Die Verbindungen der Formel V, worin
Q
1',
Q
2' jeweils
für eine
Gruppe
oder -(CO)- stehen und worin
R
2 für
einen unsubstituierten oder substituierten Benzylrest, für Cyanomethyl, Alkanoylmethyl
oder Aroylmethyl steht, können
auch durch Reduktion in die Verbindungen der Formel I übertührt werden.
Steht R
2 für einen Benzyl- oder einen
Cyanomethylrest, ist die katalytische Hydrierung bevorzugt, wohingegen
eine Deduktion mit Zink in Essigsäure verwendet werden kann,
wenn R z für
einen Acetonyl-, Phenacyl- oder Trichlorethylrest steht. Steht R
2 für
einen substituierten Silylrest, kann auf die saure Hydrolyse, wofür man verdünnte Säuren, wie
Chlorwasserstoffsäure,
Essigsäure
oder Toluolsulfonsäure
verwendet, oder auf die Fluor-unterstützte Spaltung, z. B. mit Fluorwasserstoff
in Acetonitril oder Tetrabutylammoniumfluorid in THF, zurückgegriffen
werden.
-
Die Verbindungen der allgemeinen
Formel I, worin A für
Sauerstoff steht, können
alternativ mit einem Verfahren hergestellt werden, das einen ersten
Schritt beinhaltet, wonach die Verbindungen der allgemeinen Formel
IV in 16-Acyloxy- oder 16-O-Alkyl-Verbindungen der Formel VII -
wie nachstehend beschrieben - überführt werden:
worin Q
1', Q
2' , R
1 und
die gepunktete Linie zwischen C-24 und C-25 die oben definierten
Bedeutungen besitzen; und R
4 für eine herkömmliche
Schutzgruppe steht, wie Alkanoyl, Aralkanoyl, Alkanoyloxyalkyl oder
Aroyl, oder ein mit Alkyl-, Oxyalkyl-, Aryl- oder Oxyarylgruppen
trisubstituierten Silylrest.
R
4 steht
vorzugsweise für
eine Silyl-Schutzgruppe, wie Diphenylmethylsilyl oder tert.Butoxydiphenylsilyl
oder eine Acyl-Schutzgruppe, wie Acetyl oder Pivaloyl.
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Bei Verbindungen der Formel VII,
worin R1 für einen wie oben definierten
Alkylrest steht, kann die Überführung durchgeführt werden,
indem man eine Verbindung der Formel VI in Anlehnung an allgemeine
und dem Fachmann bekannte Methoden zur Herstelung von Ethem mit
einem Alkylhalid oder einem Alkyltriflat umsetzt.
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Bei Verbindungen der Formel VII,
worin R1 für eine Acylgruppe steht, kann
die Überführung durchgeführt werden,
indem man eine Verbindung der Formel VI mit einem Acylchlorid oder
einem entsprechenden Säureanhydrid
in Gegenwart einer schwachen Base in Anlehnung an allgemeine und
dem Fachmann bekannte Acylierungsverfahren umsetzt. Die Verbindungen
der Formel VII können
in Verbindungen der Formel 1 überführt werden,
indem man zunächst
die R4-Schutzgruppe mit bekannten Verfahren
entfernt und dann dieselben Reaktiorisschritte f und g, wie in Schema
2 beschrieben, durchführt
oder verwandte Verfahren verwendet.
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Die Verbindungen der Formel I, worin
Q, und/oder Q
2 für -(CO)- stehen, können ebenfalls
aus den entsprechenden Verbindungen der Formel I, worin Q
1 und Q
2 beide Für die Gruppe
stehen, mit dem Fachmann
bekannten Oxidationsverfahren hergestellt werden.
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Die Erfindung betrifft des weiteren
ein Verfahren zur Herstellung einer Verbirdung der Formel I, wobei die
Inversion am C-20 quantitativ abläuft, indem man das Lakton der
Formel III in Gegenwart von konzentriertem Natriumhydroxid erwärmt.
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Die leicht hydrolisierbaren Ester
der Verbindungen der Formel I und Ia können in bekannter Weise mit literaturbekannten
Verfahren hergestellt werden.
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Erfindungsgemäße Verbindungen, in denen C-24
und C-25 durch eine Einfachbindung teinander verbunden sind, können aus
den entsprechenden ungesättigten
Analoga durch Reduktion, z. B. durch katalytische Hydrierung unter
Verwendung von Katalysatoren wie Palladium oder Platin, hergestellt
werden. Verbindungen wie Helvolinsäure und Cephalosporin P1 können
als Ausgangsmaterialien für
die Herstellung weiterer Verbindungen der allgemeinen Formel Ia
dienen.
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Verbindungen der Formel II können ausgehend
von Verbindungen aus Schema 1 mit literaturbekannten Verfahren (siehe
GB-Patent Nr. 1 490 852 und GB-Patent Nr. 1 523 803) oder mit analogen
Verfahren hergestellt werden. Ausgangsverbindungen der Formel III
können
beispielsweise aus der Verbindung der Formel 10 oder noch bequemer
aus der Verbindung der Formel 9 - wie in Schema 3 gezeigt-hergestellt
werden.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Erfindung betrifft pharmazeutische Zusammensetzungen, die bei der
Behandlung infektiöser
Erkrankungen in der humanen und veterinären Praxis brauchbar sind.
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In diesem Sinne enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
als aktive Komponente wenigstens eine Verbindung der Formel Ia bzw.
der Formel 1 (nachfolgend als aktiver Inhaltsstoff bezeichnet), verträgliche Salze
eingeschlossen.
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In den Zusammensetzungen kann das
Verhältnis
von therapeutisch aktivem Material zu Trägersubstanz von 0,5 Gew.-%
bis 95 Gew.-% variieren. Die Zusammensetzung kann zu verschiedenen
pharmazeutischen Darreichungsformen verarbeitet werden, wie Granulate,
Tabletten, Pillen, Dragees, Suppositorien, Kapseln, Tabletten mit
verzögerter
Freisetzung, Suspensionen, Injektionen, und sie können in
Fläschchen
oder Röhrchen
oder ähnliche
Behältnisse
gefüllt
werden. Pharmazeutische, organische oder anorganische, feste oder
flüssige
Träger
und/oder Verdünnungsmittel,
die für
die orale, enterale, parenterale oder topische Verabreichung geeignet
sind, können
verwendet werden, um die Zusammensetzungen herzustellen, welche
die vorliegenden Verbindungen enthalten: Wasser, Gelatine, Lactose,
Stärke,
Magnesiumstearat, Talc, pflanzliche und tierische Öle und Fette,
Benzylalkohol, Gum, Polyalkylenglykol, Petrolatum, Kakaobutter,
Lanolin und weitere emulgierende Agenzien, Salze zur Variation des
osmotischen Drucks oder Puffer zur Sicherstellung eines geeigneten
pH-Werts der Zusammensetzung können
als Hilfsmittel verwendet werden.
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Außerdem kann die Zusammensetzung
weitere therapeutisch aktive Komponenten enthalten, die in geeigneter
Weise zusammen mit den Verbindungen der Erfindung bei der Behandlung
von infektiösen
Erkrankungen verabreicht werden können, wie weitere geeignete
Antibiotika, insbesondere solche Antibiotika, die die Aktivität fördern und/oder
die Entwicklung von Resistenzen verhindern. Zu derartigen Antibiotika
zählen
Penicilline, Cephalosporine, Tetracycline, Rifamycine, Erythromycine,
Lincomycin, Clindamycin und Fluorchinolone. Zur weiteren Verbindungen,
die vorteilhafterweise insbesondere in topischen Zubereitungen mit
den erfindungsgemäßen Verbindungen
kombiniert werden können,
zählen
z. B. Corticosteroide, wie Hydrocortison oder Triamcinolon. Alternativ
können
solch weitere therapeutisch aktive Komponenten gleichzeitig (entweder
simultan oder sequenziell) mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung verabreicht
werden.
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Bei Granulaten, Tabletten, Kapseln
oder Dragees enthalten die pharmazeutischen Zusammensetzungen der
Erfindung zweckmäßigerweise
25% bis 98% erfindungsgemäße aktive
Substanz, und bei oralen Suspensionen beträgt die entsprechende Menge
zweckmäßigerweise
2% bis 20% aktiver Inhaltsstoff.
-
Werden die Verbindungen in Form von
Salzen mit pharmazeutisch verräglichen
nichttoxischen Basen verabreicht, sind die bevorzugten Salze beispielsweise
leicht wasserlöslich
oder wenig löslich
in Wasser, um eine bestimmte und zweckmäßige Absorptionsrate zu erhalten.
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Wie oben angedeutet, können die
Verbindungen der Formel I und Ia und ihre Salze zu pharmazeutischen
Darreichungsformen verarbeitet werden, wozu Suspensionen, Salben
und Cremes zählen:
eine pharmazeutische Zubereitung zur oralen Behandlung kann auch
in Form einer Suspension des aktiven Inhaltsstoffs an sich oder
in Form eines kaum wasserlöslichen
pharmazeutisch verträglichen
Salzes vorliegen, wobei die Zutereitung 20 bis 1000 mg pro ml Vehikel
enthält.
Eine pharmazeutische Zubereitung zur topischen Behandlung kann in
Form einer Salbe oder Creme vorliegen, die den aktiven Inhaltsstoff
in einer Menge von 0,5 bis 50% bezogen auf die Zubereitung enthält. Topische
Zubereitungen sind wegen der Stabilität gegenüber Sonnenlicht und des relativ
lipophilen Charakters der vorliegenden Verbindungen günstig.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
betrifft die Auswahl einer Dosis erfindungsgemäßer Verbindungen, wobei die
Dosis so verabreicht werden kann, dass die gewünschte Aktivität ohne gleichzeitige
Nebenwirkungen erzielt wird. Bei der humansystemischen Therapie
werden die Verbindungen und ihre Salze bequemerweise als Dosiseinheiten,
die nicht weniger als 50 mg und bis zu 1000 mg, vorzugsweise 200
bis 750 mg, berechnet als Verbindung der Formel I, (an Erwachsene)
verabreicht.
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Der Begriff "Dosiseinheit" meint eine abgeschlossene, d. h. einzelne
Dosis, die einem Patienten verabreicht und leicht gehandhabt und
verpackt werden kann, wobei sie eine physikalisch und chemisch stabile Einheitsdosis
bleibt, die entweder das aktive Material als solches oder ein Gemisch
davon mit festen oder flüssigen,
pharmazeutischen Verdünnungsmitteln
oder Trägern
beinhaltet.
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In Form einer Dosiseinheit, können die
Verbindungen ein oder mehrmals täglich
bei zweckmäßigen Abständen und
immer in Abhängigkeit
vom Zustand des Patienten sowie in Übereinstimmung mit der Verschreibung
des Arztes verabreicht werden.
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Bei der systemischen Behandlung wird
daher eine Tagesdosis vorzugsweise einer Menge von 0,5 bis 3 g aktiver
Inhaltsstoffe entsprechen.
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Der Begriff "Gebrauchseinheit" in Zusammenhang mit der topischen Verwendung
meint eine abgeschlossene, d. h. einzelne Dosis, die einem Patienten
bei 0,1 mg bis 10 mg und vorzugsweise 0,2 mg bis 1 mg des betreffenden
aktiven Inhaltsstoffs pro cm2 infizierter
Fläche
in einer Anwendung verabreichtwerden kann.
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Wird die Zusammensetzung injiziert,
kann eine verschlossene Ampulle, ein Vial oder ein ähnliches
Behältnis
zur Verfügung
gestellt werden, das eine parenteral verträgliche, wässrige oder ölige, injizierbare
Lösung oder
Dispersion des aktiven Inhaltsstoffs als Dosiseinheit enthält.
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Die parenteralen Zubereitungen sind
insbesondere für
die Behandlung von Zuständen
brauchbar, bei denen eine rasche Antwort auf die Behandlung wünschenswert
ist. Bei der kontinuierlichen Therapie von Patienten, die an infektiösen Erkrankungen
leiden, können
die Tabletten oder Kapseln die zweckmäßige Form pharmazeutischer
Zubereitungen darstellen, wegen der verzögerten Wirkung, die man erhält, wenn
der Wirkstoff oral, insbesondere in Form von Tabletten mit verzögerter Freisetzung,
gegeben wird.
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Bei der Behandlung infektiöser Erkrankungen
enthalten solche Tabletten vorteilhafterweise weitere aktive Komponenten,
wie oben erwähnt.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
ist ein Verfahren zur Behandlung von Patienten, die an infektiösen Erkrankungen
leiden, wobei man 0,03 g bis 0,7 g/kg Körpergewicht pro Tag in 1 bis
3 Dosen, vorzugsweise von 0,5 g bis 3 g pro Tag einer Verbindung
der Formel I oder Ia oder einer äquivalenten
Menge eines wie zuvor definierten Salzes einer Verbindung der Formel
I oder Ia dem Patienten verabreicht.
-
Die Erfindung wird anhand der folgenden
nicht beschränkenden
Zubereitungen und Beispiele weiter beschrieben.
-
SYNTHESEN UND
BEISPIELE Allgemein
-
Sämtliche
Schmelzpunkte sind unkorrigiert. Für 13C-magnetische
Kernresonanz (NMR)-Spektren (75,6
MHz) sind chemische Verschiebungen (δ) (in ppm), sofern nichts anderes
angegeben ist, für
Deuteriochloroform-Lösungen
in Bezug auf internes Tetramethylsilan (δ = 0,00) oder Deuteriochloroform
(δ = 76,81
für 13C-NMR) angegeben. Chromatographiert wurde
auf Silicagel, wobei Ethylacetat und niedrig siedender Petrolether
als Elutionsmittel verwendet wurde. Wasserfreie Lösungsmittel
wurden hergestellt, indem man analytisch reine Lösungsmittel über 4 Å-Molekularsieb
einige Tage vor Gebrauch aufbewahrte.
-
Synthesen
-
Synthese 1: 16-Deacetyl-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäurelakton
(4)
-
Man löste Lakton 3 (20,2 g, 44 mmol)
in 100 ml Ethanol und gab eine 28%ige Lösung von Natriumhydroxid (100
ml) zu. Die resultierende gelbe Lösung wurde 1 Stunde bei 60°C erwärmt. Man
ließ das
Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur abkühlen und acidifizierte das
Gemisch mit konzentrierter Essigsäure auf pH 4, wodurch eine
nahezu farblose Lösung
entstand. Wasser (ca. 100 ml) wurde unter fortwährendem Rühren langsam zugegeben, bis
farblose Kristalle ausfielen. Man ließ über Nacht bei Raumtemperatur
weiterrühren, und
die Kristalle wurden durch Filtration eingesammelt, was 20,0 g 16-Deacetyl-17(S),20(S)dihdrofusidinsäurelakton
(4) ergab. Das Umkristallisieren aus Methanol-Wasser lieferte 18,5
g mit einem Schmelzpunkt von 167–169°C.
13C-NMR
(CDCl3): 181,0, 132,9, 122,9, 84,2, 71,4,
68,7, 49,7, 48,7, 46,8, 42,4, 41,4, 40,0, 38,8, 37,4, 36,6, 36,1,
33,9, 33,0, 32,9, 30,4, 30,0, 25,7, 25,7, 23,8, 22,6, 21,0, 17,8,
17,5, 16,0.
-
Synthese 2: 3,11-Bis-O-methoxymethyl-16-deacetyl-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäurelakton
(5).
-
Lakton (4) (34,4 g, 75 mmol) wurde
in wasserfreiem Dichlormethan (350 ml) unter Argon in einem mit einem
Kühler
ausgestatteten, ofentrockenen Zweihalsrundkolben gelöst. Man
gab N,N-Diisopropylethylamin (52,3 ml, 300 mmol) zu und rührte die
resultierende: Lösung
5 Minuten bei Raumtemperatur, bevor man Methoxymethylchlorid (22,8
ml, 300 mmol) durch allmähliche
Injektion mit einer Spritze zugab. Das Reaktionsgemisch wurde 15
Minuten bei Raumtemperatur und dann unter Rückfluss gerührt, bis die mittels TLC verfolgte Reaktion
beendet war (etwa 4 Stunden). Man ließ das Reaktionsgemisch auf
Raumterperatur abkühlen
und übertührte es
in einen Scheidetrichter mit 650 ml Dichlormethan. Die organische
Lösung
wurde nacheinander mit Wasser (500 ml), gesättigtem Natriumbicarbonat (500
ml), zweimal mit Wasser (2 × 200
ml) und zweimal mit Kochsalzlösung
(2 × 500
ml) gewaschen. Die organische Lösung
wurde über
wasserfreiem Natriumsulfat gerocknet und im Vakuum eingeengt, was
ein gelbes Öl
ergab, das beim Stehenlassen kristallisierte. Die kristalline Verbindung
wurde aus heißem
Methanol (200 ml) umkristallisiert. Durch Filtration wurden farblose
Kristalle gewonnen, was 31,5 g 3,11-Bis-O-methoxymethyl-16-deacetyl-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäurelakton
(5) mit einem Schmelzpunkt von 123–125 °C ergab. Das Kristallisieren
der Mutterlauge lieferte weitere 6,5 g derselben Verbindung mit
einem Schmelzpunkt von 119–121°C.
13C-NMR (CDCl3):
180,9, 132,8, 123,0, 97,6, 95,3, 84,3, 77,7, 77,2, 55,8, 55,4, 50,1,
48,5, 47,1, 42,6, 41,6, 40,0, 39,4, 37,1, 36,9, 36,4, 34,0, 32,3,
30,2, 30,1, 26,8, 25,51, 25,7, 23,3, 23,1, 21, 3, 17, 8, 17, 7,
16,1
-
Synthese 3: 16β,21-Diol
(6)
-
Lithiumaluminiumhydrid (3,8 g, 100
mmol) wurde in wasserfreiem THF (175 ml) unter Argon in einem mit
einem Kühler
ausgestatteten, ofentrockenen Zweihalsrundkolben suspendiert. Zu
der gerührten
Suspension gab man eine Lösung
des Laktons (5) (26,7 g, 48,9 mmol) in wasserfreiem THF (150 ml)
mit einer Geschwindigkeit zu, die einen leichten Rückfluss
hervorrief. Das Reaktionsgemisch wurde unter heftigem Rühren 3 Stunden
refluxiert. Man ließ es
dann auf Raumtemperatur abkühlen. Überschüssiges Lithiumaluminiumhydrid
wurde mit Ethylacetat (125 ml) zerstört. Dann wurde Wasser (125
ml) langsam zugegeben. Die resultierende Suspension wurde mit verdünnter Chlorwasserstoffsäure auf
pH 5 acidifiziert. Man überführte die
Suspension in einen Scheidetrichter mit Ethylacetat (1000 ml) und
Wasser (750 ml). Die beiden Schichten wurden gut geschüttelt und
getrennt. Die wässrige
Schicht wurde mit Ethylacetat (1000 ml) extrahiert und die vereinigten organischen
Schichten wurden zweimal mit Kochsalzlösung (2 × 500 ml) gewaschen. Die organische:
Schicht wurde über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum eingeengt, was
26,6 g der im Titel genannten Verbindung als im Wesentlichen reines
Diol (6) in Form eines farblosen Pulvers ergab. Eine analytisch
reine Probe mit einem Schmelzpunkt von 120–131°C wurde durch Umkristallisieren
aus heißem
Methanol erhalten.
13C-NMR, (CDCl3): 131,5, 124,5, 97,3, 95,3, 78,0, 77,3,
74,7, 64,8, 55,7, 55,5, 50,5, 49,1, 48,5, 43,5, 41,3, 40,5, 39,5,
36,9, 36,6, 32,0, 31,8, 31,4, 30,0, 26,8, 25,9, 25,7, 23,5, 22,9,
21,5, 18,6, 17,7, 16,1
-
Synthese 4: 21-Dipenylmethylsilyl-geschütztes 16β,21-Diol
(7)
-
Man löste das Diol (6) (5,5 g, 10
mmol) in wasserfreiem Dichlormethan (50 ml) und Triethylamin (2,8 ml,
20 mmol) unter Argon in einem auf –10°C gekühlten, ofentrockenen Zweihalsrundkolben.
Zu der gekühlten Lösung gab
man über
einen Zeitraum von 15 Minuten eine Lösung von Diphenylmethylchlorsilan
(2,3 ml, 11 mmol) in wasserfreiem Dichlormethan (20 ml), so dass
die Temperatur 0°C
nicht überstieg,
und es wurde weitere 15 Minuten gerührt. Man überführte das Reaktionsgemisch in
einen Scheidetrichter und verdünnte
mit 100 ml Dichlormethan. Die organische Lösung wurde nacheinander mit
gesättigtem
Natriumbicarbonat (100 ml), Wasser (100 ml) und Kochsalzlösung (100
ml) gewaschen. Die organische Lösung
wurde über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet, und die Lösungsmittel wurden unter vermindertem
Druck verdampft, was 9 g eines farblosen Sirups ergab. Das Rohgemisch
wurde ohne weitere Rufreinigung acetyliert, indem man es in Pyridin (15
ml) und Essigsäureanhydrid
(15 ml) löste.
Das resultierende Gemisch wurde bei 0Raumtemperatur über Nacht
in einer mit einem Stopfen verschlossenen Flasche gerührt. Anschiließend wurde
das Reaktionsgemisch im Vakuum eingeengt, was ein schwachgelbes Öl ergab.
Im Wesentlichen reine, im Titel angegebene Verbindung (7), 6,2 g,
wurde nach Säulenchromatographie
als farbloser Sirup erhalten, wenn man ein Gemisch aus Ethylacetat
und niedrig siedendem Petrolether als Elutionsmittel verwendete.
13C-NMR, (CDCl3):
170,1, 134,2, 129,5, 127,6, 124,6, 97,1, 95,0, 77,6, 77,1, 77,0,
64,9, 55,5, 55,1, 50,0 48,3, 42,5, 40,9, 40,6, 38,9, 36,7, 36,3,
36,2, 31,7, 31,2, 30,3, 29,8, 26,6, 25,6, 25,5, 23,1, 22,8, 21,2,
21,1, 17,8, 17,5, 15,9, 14,0, –3,3
-
Synthese 5: 16β,21-Dio1-16-acetat
(8)
-
21-Diphenylmethylsilyl-geschütztes 16β,21-Diol
(7) (6,2 g, 7,9 mmol) wurde in Tetrahydrofuran (100 ml) und Eisessig
(0,75 ml) gelöst.
Zu dieser Lösung
gab man Tetrabutylammoniumfluoridhydrat (4 g, 15,8 mmol), und das
Reaktionsgemisch wurde 10 Minuten bei Raumtemperatur gerührt. Das
Reaktionsgemisch wurde dann in einen Scheidetrichter mit 200 ml
Ethylacetat übertührt. Die
organische Lösung
wurde zweimal mit Wasser (2 × 100
ml) und Kochsalzlösung
(100 ml) gewaschen. Die organische Schicht wurde über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum eingeengt, was einen farblosen
Sirup ergab. Reine, im Titel angegebene Verbindung (8), 4,3 g, wurde
als farbloser Sirup nach Säulenchromatographie
erhalten, wenn man ein Gemisch aus Ethylacetat und niedrigsiedendem
Petrolether als Elutionsmittel verwendete.
13C-NMR,
(CDCl3): 170,3, 131,7, 124,4, 97,4, 95,3,
77,9, 77,3, 64,9, 55,8, 55,4, 50,4, 48 6, 43,7, 41,3, 40,8, 39,1,
37,0, 36,6, 36,5, 31,9, 31,6, 30,9, 30,1, 26,8, 25,9, 25,7, 23,4,
23 1, 21,6, 21,3, 18,3, 17,8, 16,1
-
Synthese 6: 3,11-Bis-O-methoxymethyl-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (9)
-
In wasserfreiem Dichlormethan (60
ml) gelöstes
Dess-Martin-Periodinan (3,7 g, 8,7 mmol) wurde zu einer Lösung von
16β,21-Diol-16-acetat
(8) (4 g, 6,7 mmol) in Dichlormethan (50 mmol) unterhalb von oder
bei Raumtemperatur gegeben. Das Reaktionsgemisch wurde 15 Minuten
gerührt.
Nach dieser Zeit wurden 1 N Natriumbicarbonat (50 ml) und 1 IV Natriumthiosulfat
(50 ml) in das Reaktionsgemisch gegossen, und die beiden schichten
wurden 10 Minuten heftig gerührt.
Die beiden Schichten wurden in einen Scheidetrichter mit Ethylacetat
(100 ml) überführt. Die
beiden Schichten wurden getrennt, und die organische Schicht wurde
mit gesättigtem
Natriumbicarbonat (100 ml) und Kochsalzlösung (100 ml) gewaschen. Die
organische Schicht wurde über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum eingeengt, was
3,7 g eines farblosen Sirups ergab. Der rohe Aldehyd (3,7 g, 6,2
mmol) wurde ohne weitere Rufreinigung in tert-Butanol (50 ml) gelöst. Zu dieser
Lösung
gab man 2-Methyl-2-buten (1,48 ml, 16,8 mmol), 1N Natriumdihydrogenphosphat
(16 ml) und Natriumchlorid (1,44 g, 16 mmol) in Wasser (20 ml),
und das resultierende Reaktionsgemisch wurde ca. 3 Stunden bei Raumtemperatur
heftig gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde mit Essigsäure auf pH 4 acidifiziert und
in einen Scheidetrichter mit Ethylacetat (200 ml) überführt. Die
beiden Schichten wurden geschüttelt
und getrennt. Die wässrige
Schicht wurde zweimal mit Ethylacetat (2 × 100 ml) erneut extrahiert.
Die vereinigten organischen Extrakte wurden zweimal mit Kochsalzlösung (2 × 100 ml)
gewaschen, über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum eingeengt, was
3,4 g eines schwachgelben Schaums ergab. Säulenchromatigraphische Reinigung
ergab 2,9 g reine Säure
9, die im Titel angegebene Verbindung, als semikristalline Verbindung,
wenn man ein Gemisch aus Ethylacetat, niedrigsiedendem Petrolether
und einer Spur Ameisensäure
als Elutionsmittel verwendete.
13C-NMR,
(CDCl3): 182,2, 170,1, 132,4, 123,2, 97,6,
95,3, 77,9, 77,3, 76,4, 55,8, 55,4, 49,9, 49,1, 45,2, 44,5, 40,9,
40,6, 38,8, 36,8, 36,6, 36,5, 32,6, 31,9, 31,5, 30,1, 26,8, 25,7,
25,2, 23,4, 23,2, 21,2, 20,6, 17,7, 17,6, 16,1
-
Synthese 7: 3,11-Bis-O-methoxymethyl-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure-tert-butylester
(17)
-
3,11-Bis-O-methoxymethyl-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (9)
(6,2 g, 10,8 mmol) wurde in wasserfreiem Benzol (40 ml) gelöst. Die
Lösung
wurde refluxiert, und in wasserfreiem Benzol (20 ml) gelöstes N,N-Dimethylformamid-tert-butylacetat
(10,4 ml, 43,2 mmol) wurde über
einen Zeitraum von 4 Stunden zugegeben. Die Reaktion wurde eine
weitere Stunde refluxiert, abgekühlt,
in einen Scheidetrichter überführt und
mit Ethylacetat (150 ml) verdünnt.
Die organische Lösung
wurde mit Wasser (30 ml), gesättigtem
wässrigen
Natriumbicarbonat (30 ml) und Kochsalzlösung (30 ml) gewaschen. Die
organische Schicht wurde über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum eingeengt, was
einen farblosen Schaum ergab, der säulenchromatographisch auf Silicagel
gereinigt wurde, was den im Titel angegebenen tert-Butylester 17
als farblosen Schaum lieferte.
13C-NMR,
(CDCl3): 174,3, 170,5, 131,9, 123,8, 97,6,
95,3, 79,8, 77,9, 77,3, 77,2, 55,8, 55,4, 49,7, 49,2, 47,3, 43,8,
40,9, 40,7, 39,0, 36,9, 36,7, 36,3, 32,5, 32,0, 31,5, 30,1, 28,0,
26,8, 25,7, 25,2, 23,4, 23,2, 21,5, 21,2, 17,8, 17,7, 16,1
-
Synthese 8: 3,11-Bis-O-methoxymethyl-16-deacetyl-17(S),20(S)-dihydrofusidiinsäure-tert-
butylester (18)
-
tert-Butylester 17 (4 g, 6,8 mmol)
wurde in Ethanol und 4N wässrigem
Natriumhydroxid (10 ml) gelöst. Das
resultierende Gemisch wurde 1 h refluxiert, abgekühlt und
mit Chlorwasserstoffsäure
auf pH 4 acidifiziert. Man gab Wasser (50 ml) und Ethylacetat (50
ml) zu und überführte das
Gemisch in einen Scheidetrichter. Die beiden Schichten wurden getrennt,
und die wässrige
Schicht wurde dreimal mit Ethylacetat (3 × 50 ml) erneut extrahiert.
Die vereinigten organischen Schichten wurden über wasserfreiem Natriuimsulfat
getrocknet und im Vakuum eingeengt, was den im Titel angegebenen
tert-Butylester (18) ergab.
-
Synthese 9: 3,11-Bis-O-methoxymethyl-16-deacetoxy-16
-brom-17(S),20(S) dihydrofusidinsäure-tert-butylester (19)
-
tert-Butylester (18) (2 g, 3,4 mmol)
und Tetrabrommethan (1,32 g, 4 mmol) wurden in Dichlormethan (50
ml) gelöst
und auf 0°C
abgekühlt.
Zu der abgekühlten
Lösung
gab man in kleinen Portionen festes Triphenylphosphin (1,05 g, 4
mmol). Nach einer Stunde wurde die Reaktion gequencht, indem man
Triethylamin (3 ml) zugab. Diethylether (50 ml) wurde zugegeben,
um Triphenylphosphinoxid auszufällen,
das dann abfiltriert wurde. Die organische Lösung wurde in einen Scheidetrichter überführt und
mit Wasser (20 ml), gesättigtem Natriumbicarbonat
(20 ml) und Kochsalzlösung
(20 ml) gewaschen. Die organische Lösung wurde über wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet und im Vakuum eingeengt, was den im Titel angegebenen
tert-Butylester (19) ergab.
-
Synthese 10: 3-O-TBS-16-Deacetyl-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäurelakton
(11)
-
Lakton (4) (15,25 g, 33,2 mmol) wurde
in wasserfreiem DMF (75 ml) unter Argon in einem ofentrockenen Zweihalsrundkolben
gelöst.
Zu der Lösung
gab man Imidazol (4,5 g, 66,4 mmol) und dann TBSCI (10 g, 66,4 mmol).
Das resultierende schwachgelbe Reaktionsgemisch wurde über Nacht
bei Raumtemperatur gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde mit Ethylacetat verdünnt und sukzessive mit Wasser
und Kochsalzlösung gewaschen.
-
Die organische Lösung wurde über wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet und im Vakuum eingeengt, was ein gelbes Öl ergab,
das beim Stehenlassen kristallisierte. Die kristalline Verbindung
wurde aus Methanol (100 ml) umkristallisiert. Man gewann farblose
Kristalle durch Filtration, was 14,7 g 3-O-TBS-16-Deacetyl-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäurelakton
(11) mit einem Schmelzpunkt von 138,5–140°C lieferte.
-
Synthese 11: 16β,21-Diol
(12)
-
Lithiumaluminiumhydrid (2,5 g, 65
mmol) wurde in wasserfreiem THF (125 ml) unter Argon in einem mit
einem Kühler
ausgestatteten, ofentrockenen Zweihalsrundkolben suspendiert. Zu
der gerührten
Suspension gab man eine Lösung
des Laktons 11 (18,4 g, 32,1 mmol) in wasserfreiem THF (75 ml) mit
einer Geschwindigkeit zu, die einen leichten Rückfluss hervorrief. Das Reaktionsgemisch
wurde unter heftigem Rühren 4
Stunden refluxiert. Man ließ es
dann auf Raumtemperatur abkühlen. Überschüssiges Lithiumaluminiurnhydrid
wurde mit Ethylacetat (125 ml) zerstört. Dann wurde Wasser (125
ml) langsam zugegeben. Die resultierende Suspension wurde mit verdünnter Chlorwasserstoffsäure auf
pH 5 acidifiziert. Man überführte die
Suspension in einen Scheidetrichter mit Ethylacetat (500 ml) und
Wasser (400 ml). Die beiden Schichten wurden gut geschüttelt und
getrennt. Die wässrige
Schicht wurde mit Ethylacetat (500 ml) extrahiert, und die vereinigten organischen
Schichten wurden zweimal mit Kochsalzlösung (2 × 500 ml) gewaschen. Die organische
Schicht wurde über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum eingeengt, was
19 g der im Titel genannten Verbindung als fast reines Diol (12)
in Form eines farblosen Pulvers ergab. Das Diol wurde aus Methanol-Wasser
kristallisiert, und farblose Kristalle wurden durch Filtration gewonnen,
was 14,7 g des Diols (12) nach Gefriertrocknung mit einem Schmelzpunkt
von 122–124 °C lieferte.
-
Synthese 12: 21-Diphenylmethylsilyl-geschütztes 16β,21-Diol
(13)
-
Man löste das Diol (12) (14,05 g,
24,4 mmol) in wasserfreiem Dichlormethan (125 ml) und Triethylamin (6,8
ml, 48,8 mmol) unter Argon in einem auf –20°C gekühlten, ofentrockenen Zweihalsrundkolben.
Zu der gekühlten
Lösung
gab man über
einen Zeitraum von 1 h eine Lösung
von Diphenylmethylchlorsilan (25,7 ml, 26,8 mmol) in wasserfreiem
Dichlormethan (50 ml), so dass die Temperatur 0 °C nicht überstieg, und es wurde weitere
15 Minuten gerührt.
Man überführte das
Reaktionsgemisch in einen Scheidetrichter und verdünnte mit
500 ml Dichlormethan. Die organische Lösung wurde nacheinander mit
gesättigtem
Natriumbicarbonat (250 ml), Wasser (250 ml) und Kochsalzlösung (250
ml) gewaschen. Die organische Lösung
wurde über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet, und die Lösungsmittel wurden unter vermindertem
Druck verdampft, was 17 g eines farblosen Sirups ergab. Der rohe
schwachgelbe Sirup wurde säulenchromatographisch
gereinigt, wobei man ein Gemisch aus Ethylacetat und niedrigsiedendem
Petrolether als Elutionsmittel verwendete, was 14,7 g 21-Diphenylmethylsilyl-geschütztes 16β,21-Diol
(13) als farblosen Schaum ergab.
-
Synthese 13: Verbindung
14
-
21-Diphenylmethylsilyl-geschütztes 16β,21-Diol
(13) (9 g, 11,0 mmol) wurde acetyliert, indem man es in Pyridin
(30 ml) und Essigsäureanhydrid
(15 ml) löste.
Das resultierende Gemisch wurde 20 h bei Raumtemperatur in einer
mit einem Stopfen verschlossenen Flasche gerührt. Anschließend wurde
das Reaktionsgemisch im Vakuum eingeengt, was 11 g eines schwachgelben Öls ergab.
Säulenchromatographie
ergab 7,9 g der reinen acetylierten Verbindung (14), wenn man ein
Gemisch aus Ethylacetat und niedrigsiedendem Petrolether als Elutionsmittel
verwendete.
-
Synthese 14: 16β,21-Diol-16-acetat
(15)
-
Verbindung 14 (7,5 g, 9,2 mmol) wurde
in 100 ml THF gelöst.
Zu der Lösung
gab man Essigsäure
(3,2 ml) und TBAF (4,69 g, 18,4 mmol), und das resultierende Reaktionsgemisch
wurde 5 Minuten bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend gab
man Wasser (100 ml) und Ethylacetat (200 ml) zu und überführte die
beiden Schichten in einen Scheidetrichter. Die beiden Schichten
wurden getrennt und die wässrige
Schicht wurde mit EtOAc (200 ml) erneut extrahiert. Die vereinigten
organischen Schichten wurden zweimal mit Wasser (2 × 100 ml)
und Kochsalzlösung
(100 ml) gewaschen. Die organische Schicht wurde über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum eingeengt, was einen farblosen
Sirup ergab. Reine, im Titel angegebene Verbindung (15), 5,7 g,
wurde als farbloser Sirup nach Säulenchromatographie
erhalten, wenn man ein Gemisch aus Ethylacetat und niedrigsiedendem
Petrolether als Elutionsmittel verwendete.
-
Synthese 15: 3-O-TBS-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (16)
-
A. Zu einer auf 0 °C abgekühlten Lösung des
16β,21-Diol-16-acetats
(15) (5,4 g, 8,75 mmol) in wasserfreiem THF (125 ml) gab man in
kleinen Portionen innerhalb von 1 h Dess-Martin-Periodinan (3,72 g, 8,75 mmol).
Das Reaktionsgemisch wurde bei 0 °C.
3 h gerührt.
Anschließend
goss man 1 N Natriumbicarbonat (90 ml) und 1 N Natriumthiosulfat
(90 ml) in das Reaktionsgemisch, und die beiden Schichten wurden
10 Minuten heftig gerührt.
Die beiden Schichten wurden in einen Scheidetrichter mit Dichlormethan
(400 ml) überführt. Die beiden
Schichten wurden getrennt, und die organische Schicht wurde mit
gesättigtem
Natriumbicarbonat (200 ml) und Wasser (200 ml) gewaschen. Die organische:
Schicht wurde über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum eingeengt, was
5,4 g eines Sirups ergab. Reiner Aldehyd, 5,0 g, wurde als farbloser
Sirup nach Säulenchromatographie erhalten,
wenn man ein Gemisch aus Ethylacetat und niedrigsiedendem Petrolether
als Elutionsmittel verwendete.
-
B. Der Aldehyd aus Zubereitung 15A
(5,18 g, 8,4 mmol) wurde ohne weitere Rufreinigung in tert-Butanol
(50 ml) gelöst.
Zu dieser Lösung
gab man 2-Methyl-2-buten (3,55 ml, 33,6 mmol), 1 N Natriumdihydrogenphosphat
(34 ml) und Natriumchlorit (3,84 g, 34 mmol) in Wasser (20 ml),
und das resultierende Reaktionsgemisch wurde bei Raumtemperatur über Nacht
heftig gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde mit Essigsäure auf pH 4 acidifiziert und
in einen Scheidetrichter mit Ethylacetat (200 ml) überführt. Die
beiden Schichten wurden geschüttelt
und getrennt. Die wässrige
Schicht wurde zweimal mit Ethylacetat (2 × 200 ml) erneut extrahiert.
Die vereinigten organischen Extrakte wurden zweimal mit Kochsalzlösung (2 × 100 ml)
gewaschen, über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum eingeengt, was 6 g eines
schwachgelben Schaums ergab. Säulenchromatographische
Reinigung ergab 4,2 g reine Säure
(16), die im Titel angegebene Verbindung, als eine semikristalline
Verbindung, wenn man ein Gemisch aus Ethylacetat, niedrigsiedendem
Petrolether und einer Spur Ameisensäure als Elutionsmittel verwendete.
-
Beispiele
-
Beispiel 1: 17(S),20(S)-Dihydrofusidinsäure (10)
(Verbindung 101)
-
Die Verbindung der Formel 9 (2 g,
3,3 mmol) wurde in wasserfreiem Dichlormethan (50 ml) unter Argon in
einem auf –20°C abgekühlten ofentrockenen
Zweihalsrundkolben gelöst.
Zu der Lösung
gab man 4 Å Molekularsieb
(6 g), und Trimethylbromsilan (2,7 ml, 20 mmol) wurde langsam unter
kontinuierlichem Rühren
injiziert. Das Reaktionsgemisch wurde bis zur Beendigung der Reaktion
(ca. 5 Stunden) gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde dann in einen Scheidetrichter mit Ethylacetat
und Wasser überführt, und
die beiden Schichten wurden geschüttelt und getrennt. Die wässrige Schicht
wurde zweimal mit Ethylacetat (3 × 20 mmol) extrahiert, und
die vereinigten organischen Schichten wurden mit Kochsalzlösung gewaschen
(30 ml). Die organische Lösung
wurde über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum eingeengt, was
1,4 g Verbindung 101 als farblosen Feststoff ergab. Umkristallisieren
aus Methanol-Wasser ergab 1,2 g farblose Kristalle mit einem Schmelzpunkt
von 195–195,5 °C.
13C-NMR, (CD3OD):
173,1, 131,8, 126,2, 78,3, 72,6, 69,4, 50,8, 50,6, 46,6, 41,9, 41,8,
39,6, 38,2, 38,0, 37,1, 36,2, 35,2, 33,1, 31,1, 27,2, 25,9, 23,7,
23,6, 22,6, 21,2, 17,9, 16,5
-
Beispiel 1a: Alternative
Herstellung von 17(S),20(S)-Dihydrofusidinsäure (10) (Verbindung 101)
-
Die Verbindung der Formel 16 (3,6
g, 5,7 mmol) wurde in THF (15 ml) und 40%igem wässrigen Fluorwasserstoff (10
ml) in einem Teflon-Rundkolben gelöst. Das resultierende Reaktionsgemisch
wurde bei Raumtemperatur zwei Tage gerührt. Die Reaktion wurde dann
mit 27%iger Natriumhydroxidlösung
auf pH 8 neutralisiert und schließlich mit Essigsäure auf
pH 4 eingestellt. Das Reaktionsgemisch wurde dann in einen Scheidetrichter
mit Ethylacetat und Wasser überführt, und
die beiden Schichten wurden geschüttelt und getrennt. Die wässrige Schicht
wurde zweimal mit Ethylacetat (3 × 50 ml) extrahiert, und die
vereinigten organischen Schichten wurden mit Kochsalzlösung (50
ml) gewaschen. Die organische Lösung
wurde über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum eingeengt, was
4 g rohe Verbindung 101 als farblosen Feststoff ergab. Säulenchromatographische
Reinigung ergab 3,1 g reine 17(S),20(S)-Dihydrofusidinsäure (10)
(Verbindung 10), die im Titel angegebene Verbindung, als kristalline
Verbindung, wenn man ein Gemisch aus Ethylacetat, niedrigsiedendem
Petrolether und einer Spur Ameisensäure als Elutionsmittel verwendete.
Schmelzpunkt 195–196°C.
13C-NMR, (CD3OD):
173,1, 131,8, 126,2, 78,3, 72,6, 69,4, 50,8, 50,6, 46,6, 41,9, 41,8,
39,6, 38,2, 38,0, 37,1, 36,2, 35,2, 33,1, 31,1, 27,2, 25,9, 23,7,
23,6, 22,6, 21,2, 17,5), 16,5
-
Beispiel 2: 17(S),20(S),24,25-Tetrahydrofusidinsäure (Verbindung
102)
-
Eine Lösung der Verbindung 101 (280
mg, 0,54 mmol) in Ethanol (3 ml) wurde unter Wasserstoff (1 Atmosphäre) in Gegenwart
von 5% Palladium auf Calciumcarbonat (30 mg) hydriert. Das Reaktionsgemisch wurde
heftig gerührt,
bis die theoretische Wasserstoffmenge verbraucht war, und der Katalysator
wurde durch Filtration entfernt. Man tropfte Wasser zum Filtrat,
was 255 mg kristalline 17(S),20(S),24,25-Tetrahydrofusidinsäure ergab.
Schmelzpunkt 138,5–140°C.
13C-NMR, (DMSO-d6):
210,7, 176,6, 169,1, 131,2, 123,7, 75,3, 69,0, 57,7, 48,9, 43,8,
43,6, 43,3, 41,8, 41,7, 37,7, 37,2, 34,4, 32,6, 30,1, 27,9, 25,3,
24,8, 22,7, 20,6, 20,4, 20,1, 17,4, 16,3, 16,0
-
sBeispiel 3: 11-Dehydro-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung
103)
-
A. 3-O-Formyl-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure
-
17(S),20(S)-Dihydrofusidinsäure (260
mg, 0,5 mmol) wurde in einer Lösung
gemischter Anhydride, die aus Essigsäureanhydrid und Ameisensäure (2 :
1,V/V) bei 5°C,
50 °C hergestellt
wurde und Ameisensäureanhydrid
enthielt, Dichlormethan (4,4 ml) und Dimethylaminopyridin (30 mg)
gelöst
und 20 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Das Gemisch wurde im Vakuum
eingeengt, und der ölige
Rückstand
wurde in Ethylacetat (25 ml) gelöst
und mit Wasser (10 ml) und Kochsalzlösung (10 ml) gewaschen. Die
organische Schicht wurde über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum eingeengt, was
250 mg 3-O-Formyl-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure als öliges Produkt, das beim Stehenlassen
kristallisierte, ergab.
-
B. 3-O-Formyl-11-dehydro-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure
-
Zu der in Essigsäure (2,5 ml) gelösten rohen
3-O-Formyl-11-dehydro-17(S),20(S)dihydrofusidinsäure aus A gab man eine Lösung von
Chromsäure
(65 mg, 0,65 mmol) in Wasser (0,65 ml), und das resultierende grüne Reaktionsgemisch
wurde 3 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde
mit Diethylether (40 ml) verdünnt,
mit asser (20 ml) und zweimal mit Kochsalzlösung (2 × 10 ml) gewaschen, über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum eingeengt, was 255 mg 3-O-Formyl-11-dehydro-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure als
farbloses Öl
ergab.
-
C. 11-Dehydro-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure
-
Zu einer auf 0 °C gekühlten Lösung von roher 3-0-Formyl-11-dehydro-17(S),20(S)dihydrofusidinsäure aus
B in Methanol (3 ml) gab man festes Kaliumcarbonat (130 mg) und
die resultierende Suspension wurde 1 h heftig gerührt. Das
Reaktionsgemisch wurde mit 2 N Chlorwasserstoffsäure auf pH 3 acidifiziert,
mit Ethylacetat (40 ml) verdünnt,
in einen Scheidetrichter überführt und
mit Wasser (15 ml) und zweimal mit Kochsalzlösung (2 × 10 ml) gewaschen. Die organische
Schicht wurde über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum eingeengt, was
ein schwachgelbes öliges
Produkt ergab, das säulenchromatographisch
gereinigt wurde, indem man ein Gemisch aus niedrigsiedendem Petrolether
und einer Spur Ameisensäure
als Elutionsmittel verwendete. Farbloses semikristallines Produkt
der 11-Dehydro-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure wurde aus Methanol-Wasser
erhalten.
13C-NMR, (CD3OD):
180,5, 172,1, 77,9, 72,5, 69,2, 50,8, 50,6, 47,2, 46,2, 41,8, 40,2,
39,6, 38,2, 38,0, 37,0, 36,0, 34,5, 33,0, 31,1, 29,1, 25,7, 23,7,
23,6, 23,1, 23,0, 22,6, 20,8, 17,7, 16,5
-
Beispiel 4: 3-Dehydro-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung
104)
-
17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (260
mg, 0,5 mmol) wurde in Tetrahydrofuran (10 ml) gelöst und auf 0 °C abgekühlt. Man
gab festes Dess-Martin-Periodinan (250 mg, 0,59 mmol) in kleinen
Portionen zu, und die Reaktion wurde 5 Stunden gerührt. Das
Reaktionsgemisch wurde mit Ethylacetat (40 ml) verdünnt und
in einen Scheidetrichter überführt. Die
organische Lösung
wurde mit 10 %igem wässrigen
Natriumthiosulfat (15 ml) heftig geschüttelt, mit Wasser (10 ml) und
Kochsalzlösung
(10 ml) gewaschen. Die organische Schicht wurde über wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet und im Vakuum eingeengt, was einen farblosen Sirup lieferte.
Säulenchromatographische
Reinigung ergab 215 mg 3-Dehydro-17(S),20(S)- dihydrofusidinsäure, wenn man ein Gemisch aus
Petrolether-Ethylacetat-Ameisensäure
als Elutionsmittel verwendete.
-
Beispiel 5: 16-Deacetoxy-16β-propionyloxy-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung
105)
-
A. 3,11-Bis-O-methoxymethyl-16-deacetoxy-16β-propionyloxy-17(S),20(S)dihydrofusidinsäure
-
Verbindung 18 (288 mg, 0,5 mmol)
wurde in einem Gemisch aus Dichlormethan (2 ml), Propionsäureanhydrid
(2 ml) und Pyridin (2 ml) gelöst
und über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt.
Die Lösungsmittel
wurden im Vakuum verdampft, was ein farbloses Öl aus im Wesentlichen reiner
3,11-Bis-O-methoxymethyl-16-deacetoxy-16β-propionyloxcy-17(S),20(S)dihydrofusidinsäure ergab.
-
B. 16-Deacetoxy-16β-propionyloxy-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure
-
Zu der Lösung des tert-Butylesters aus
A in Tetrahydrofuran (5 ml) gab man 2N wässrige Chlorwasserstoffsäure (5 ml)
und rührte über Nacht
bei Raumtemperatur. Das Reaktionsgemisch wurde dann mit Ethylacetat
(25 ml) verdünnt
und in einen Scheidetrichter überführt. Die
beiden Schichten wurden getrennt und die organische Schicht wurde
zweimal mit Wasser (2 × 5
ml) und zweimal mit Kochsalzlösung
(2 × 5
ml) gewaschen. Die organische Schicht wurde über Natriumsulfat getrocknet
und im Vakuum eingeengt, was 16-Deacetoxy-16β-propionyloxy-17(S),20(S)-dihydiofusidinsäuie ergab.
13C-NMR, (CDCl3):
180,9, 173,4, 132,4, 123,3, 76,2, 71,4, 68,8, 49,4, 45,2, 44,3,
40,7, 40,6, 38,3, 37.2, 36,4, 36,2, 34,4, 32,8, 32,6, 30,4, 30,0,
27,4, 25,7, 25,4, 23,9, 22,6, 20,9, 17,7, 17,3, 15,9, 8,9
-
Beispiel 6: 16-Deacetoxy-16β-(3'-chlorpropionyloxy)-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung
106)
-
A. 3,11-Bis-O-methoxymethyl-16-deacetoxy-16β-(3'-chlorpropionyloxy)-17(S),20(S)dihydiofusidinsäure-tert-butylester.
-
Zu der in Pyridin (3 ml) gelösten Verbindung
18 (588 mg, 1 ml) gab man 3-Chlorpropionylchlorid
(0,29 ml, 3 mmol), und das Gemisch wurde über Nacht bei Raumtemperatur
gerührt.
Die Lösungsmittel
wurden im Vakuum verdampft, was ein farbloses Öl aus im wesentlichen reinem
3,11-Bis-O-methoxymethyl-16-deacetoxy-16β-(3'chlorpropionyloxy)-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure-tert-butylester
ergab.
-
B. 16-Deacetoxy-16β-(3'-chlorpropionyloxy)-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure
-
Zu einer Lösung des tert-Butylesters aus
A in Tetrahydrofuran (5 ml) gab man 2 N wässrige Chlorwasserstoffsäure (5 ml)
und rührte über Nacht
bei Raumtemperatur. Das Reaktionsgemisch wurde dann mit Ethylacetat
(25 ml) verdünnt
und in einen Scheidetrichter überführt. Die
beiden Schichten wurden dann getrennt, und die organische Schicht
wurde zweimal mit Wasser (2 × 5
ml) und zweimal mit Kochsalzlösung
(2 × 5
ml) gewaschen. Die organische Schicht wurde über Natriumsulfat getrocknet
und im Vakuum eingeengt, was 16-DeacetoxY-16β-(3'-chlorpropionyloxy)-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure ergab.
-
Beispiele 7–14: 16-Deacetoxy-16β-acyloxy-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäuren (Verbindungen
107–114)
-
A. 16β-Acyloxy-Derivate des 3,11-Bis-O-methoxymethyl-16-deacetoxy-17(S),20(S)dihydrofusidinsäure-tert-butylesters
-
Folgte man der in Beispiel 6 A angegebenen
Prozedur und ersetzte das 3-Chlorpropionylchlorid
durch die in Tabelle 3 aufgelisteten Acylchlonde, stellte man die
in Tabelle 3 angegebenen 16β-Acyloxy-Derivate
des 3,11-Bis-O-methoxymethyl-16-deacetoxy-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure-tert-butylesters
her.
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B. 16β-Acyloxy-Derivate der 16-Deacetoxy-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure.
-
Folgte man der Prozedur des Beispiels
6 B und ersetzte 3,11-Bis-O-methoxyrnethyl-16-deacetoxy-16β-(3'-chlorpropionyloxy)-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure-tert-butylester
durch die in Tabelle 2 aufgelisteten 16β-Acyloxyestern des 3,11-Bis-O-methoxymethyl-l6-deacetoxy-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure-tert-butylesters,
wurden die in Tabelle 4 gezeigten 16-Diacetoxy-l6β-acyloxy-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäuren hergestellt.
-
-
-
13C-NMR-Daten
fü r Verbindungen
107–113:
Verbindung
107, 13C-NMR, (CD3OS):
180,7, 175,9, 132,2, 123,4, 76,3, 71,4, 68,8, 49,4, 45,2, 44,0,
40,8, 40,6, 38,3, 37,2, 36,4, 36,2, 34,5, 33,6, 32,7, 32,6, 30,4,
30,0, 25,7, 25,3, 23,9, 22,7, 20,9, 19,1, 18,1, 17,8, 17,5, 15,9
Verbindung
108, 13C-NMR, (CHCl3):
180,3, 173,9, 132,3, 123,4, 76,4, 71,4, 68,9, 49,4, 45,2, 44,3,
40,7, 40,6, 38,3, 37,2, 36,4, 36,2, 34,5, 32,7, 32,6, 30,4, 30,0,
25,7, 25,4., 23,9, 22,7, 21,0, 17,7, 17,4, 15,9, 12,7, 8,0
Verbindung
109, 13C-NMR, (CD3OD):
180,1, 168,0 133,2, 124,7, 79,9, 72,5, 69,1, 50,8, 50,7, 46,7, 46,2,
41,8, 41,7, 41,6, 39,7, 38,1, 38,0, 37,1, 35,9, 34,4, 33,1, 26,4,
25,9, 23,7, 23,6, 22,5, 17,8, 17,7, 16,5
Verbindung 110, 13C-NMR, (CHCl3):
180,5, 166,4, 154,3, 132,4, 123,3, 78,7, 71,5, 68,8, 49,5, 49,3,
45,2, 44,5, 40,7, 40,6, 38,4, 37,2, 36,4, 36,2, 34,3, 32,7, 32,5,
30,4, 29,9, 25,7, 25,4, 23,8, 22,7, 20,9, 17,7, 17,4, 15,9
Verbindung
111, 13C-NMR, (CD3OD):
179,8, 167,2, 134,1, 133,1, 131,6, 131,0, 129,4, 124,9, 78,7, 72,5,
69,2, 50,8, 50,7, 46,7, 45,9, 42,2, 41,9, 39,8, 38,1, 38,0, 37,1,
36,1, 34,4, 33,1, 31,1, 26,3, 25,9, 23,7, 23,6, 22,5, 18,1, 17,8,
16,5
Verbindung 112, 13C-NMR, (CD3OD): 179,8, 166,2, 167,3, 133,8, 133,1,
128,0, 124,8, 116,3, 78,9, 72,5, 69,2, 50,8, 50,7, 46,7, 46,0, 42,1,
41,9, 39,8, 38,1, 38,0, 37,1, 36,1, 34,4, 33,1, 31,1, 26,4, 25,9,
23,7, 23,6, 22,5, 18,2, 17,8, 16,5
Verbindung 113, 13C-NMR, (CHCl3):
180,0, 174,9, 132,3, 123,4, 76,1, 71,4, 68,8, 49,4, 49,3, 45,2,
44,0, 42,7, 40,9, 40,5, 38,4, 37,2, 36,4, 36,1, 34,5, 32,7, 30,4,
30,0, 29,1, 28,1, 25,8, 25,7, 25,3, 25,1, 23,9, 22,6, 20,9, 17,8,
17,5, 15,9
-
Beispiel 15: 16-Deacetoxy-16β-isopropylthio-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung
115).
-
A. 3,11-Bis-O-methoxymethyl-16-deacetoxy-16β-ispopropylthio-17(S),20(S)dihydrofusidinsäure-tert-butylester
-
3,11-Bis-O-methoxymethyl-16-deacetoxy-l6α-brom-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure-tertbutylester (19)
(700 mg, 1 mmol) wurde zu einer Lösung aus Kaliumhydroxid (250
mg) und Isopropylmercaptan (0,75 ml, 8 mmol) in Ethanol (25 ml)
gegeben, und die Suspension wurde 4 Tage gerührt. Danach gab man Wasser
(ca. 10 ml) zu, um das Ausfallen der gewünschten Verbindung zu Ende
zu führen.
Der Niederschlag wurde durch Filtration eingesammelt und mit einem
kalten Gemisch aus Ethanol und Wasser (2 : 1) gewaschen und getrocknet,
was 3,11-Bis-O-methoxymethyl-16-deacetoxy-16ß-isopropylthio-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäuretert-btylester
ergab.
-
B. 16-Deacetoxy-16β-isopropylthio-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure
-
Zu einer Lösung obigen tert-Butylesters
in Tetrahydrofuran (5 ml) gab man 2N wässrige Chlorwasserstoffsäure (5 ml)
und rührte über Nacht
bei Raumtemperatur. Das Reaktionsgemisch wurde mit Ethylacetat (25 ml)
verdünnt
und in einen Scheidetrichter überführt. Die
beiden Schichten wurden getrennt, und die organische Schicht zweimal
mit Wasser (2 × 5
ml) und zweimal mit Kochsalzlösung
(2 × 5
ml) gewaschen. Die organische Schicht wurde über Natriumsulfat getrocknet
und im Vakuum eingeengt, was 16-Deacetoxy-16β-isopropylthio-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure ergab.
-
Beispiele 16 bis 19: 16β-Thioether
der 16-Deacetoxy-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung 116–119)
-
A. 16β-Thioether des 3,11-Bis-O-methoxymethyl-16-deacetoxy-17(S),20(S)dihydrofusidinsäure-tert-butylesters
-
Folgte man der in Beispiel 15A angegebenen
Prozedur und ersetzte das Isopropylmercaptan durch die in Tabelle
5 aufgelisteten Mercaptane, stellte man die in Tabelle 5 angegebenen
16β-Thioether
des 3,11-Bis-O-methoxymethyl-16-deacetoxy-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäuretert-butylesters
her.
-
-
-
B. 16β-Thioether der 16-Deacetoxy-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure
-
Folgte man der Prozedur des Beispiels
15B und ersetzte den 3,11-Bis-O-methoxymethyl-16-deacetoxy-16β-isopropylthio-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure-tert-butylester
durch die in Tabelle 5 aufgelisteten 16β-Thioether des 3,11-Bis-O-methoxymethyl-l6-deacetoxy-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure-tert-butylesters, erhielt
man die in Tabelle 6 aufgelisteten 16-Deacetoxy-l6β-alkylthio-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäuren.
-
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Beispiel 20: 16-Deacetoxy-16β-isopropylthio-17(S),20(S);24,25-tetrahydrofusüdinsäure (Verbindung
20)
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Folgte man der Prozedur aus Beispiel
2 und ersetzte die 17(S),20(S)-Dihydrofusidinsäure durch 16-Deacetoxy-16β-isopropylthio-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure, stellte
man 16-DeacetoxY-16β-isopropylthio-17(S),20(S),24,25-tetrahydrofusidinsäure her.
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Beispiel 21: 16-Deacetoxy-16β-acetylthio-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung
121)
-
A. 3,11-Bis-O-methoxymethyl-16-deacetyl-l6β-acetylthio-17(S),20(S)dihydrofusidinsäure-tert-butylester
-
Zu einer Lösung von 3,11-Bis-O-methoxymethyl-16-deacetoxy-16α-brom-17(S),20(S)dihydrofusidinsäure-tert-butylester
(19) (700 mg, 1 mmol) in Dimethylformamid (6 ml) gab man festes
Kaliumthioacetat (228 mg, 2 mmol), und das Reaktionsgemisch wurde
20 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Danach wurde das Reaktionsgemisch
mit Diethylether (50 ml) verdünnt,
in einen Scheidetrichter überführt und
zweimal mit Wasser (2 × 10
ml) und Kochsalzlösung
(10 ml) gewaschen. Die organische Schicht wurde über wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet und im Vakuum eingeengt, was 3,11-Bis-O-methoxyrethyl-16-deacetyl-16β-acetylthio-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure-tert-butylester
ergab.
-
B. 16-Deacetoxy-16β-acetylthio-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure Zu einer
Lösung
des tert-Butylesters aus A in Tetrahydrofuran (5 ml) gab man 2N
wässrige
Chlorwasserstoffsäure
(5 ml), und es wurde 4 Stunden bei 60 °C heftig gerührt. Man ließ das Reaktionsgemisch
auf Raumtemperatur abkühlen,
verdünnte
mit Ethylacetat (25 ml) und überführte in
einen Scheidetrichter. Die beiden Schichten wurden getrennt, und
die organische Schicht wurde zweimal mit Wasser (2 × 5 ml)
und zweimal mit Kochsalzlösung
(2 × 5
ml) gewaschen. Die organische Schicht wurde über Natriumsulfat getrocknet
und im Vakuum eingeengt, was 16-Deacetoxy-l6β-acetylthio-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure als
farblosen Schaum ergab.
-
Beispiel 22: 16-Deacetoxy-16β-benzoylthio-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung
122)
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A. 3,11-Bis-O-methoxymethyl-16-deacetoxy-16β-benzoylthio-17(S),20(S)dihydrofusidinsäure-tert-butylester
-
Folgte man der Prozedur aus Beispiel
17A und ersetzte das Kaliumthioacetat durch Kaliumthiobenzoat, wurde
3,11-Bis-O-methoxymethyl-16-deacetoxy-16β-benzoylthio-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure-tert-butylester
erhalten.
-
B. 16-Deacetoxy-16β-benzoylthio-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure
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Folgte man der Prozedur aus Beispiel
17B und ersetzte den 3,11-Bis-O-methioxymethyl-16-deacetoxy-16β-acetylthio-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure-tert-butylester
durch 3,11-Bis-O-methoxymethyl-16-deacetoxy-16β-benzoylthio-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure-tertbutylester,
wurde 16-Deacetoxy-16β-benzoylthio-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure erhalten.
-
Beispiel 23: 16-Deacetoxy-16β-ethoxy-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung
123)
-
Silbercarbonat (550 mg, 2 mmol) wurde
zu einer Suspension des 3,11-O-Bismethoxymethyl-16-deacetoxy-16α-brom-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure-pheriacylesters
(750 mg, 1 mmol) in Ethanol (10 ml) gegeben, und das Reaktionsgemisch
wurde 18 Stunden bei Raumtemperatur gerührt, nachdem man es vor Licht geschützt hatte.
Unlösliches
Material wurde abfiltriert und zweimal mit Ethanol (2 × 2 ml)
gewaschen. Zu den vereinigten Filtraten und Waschlösungen gab
man 5 N wässriges
Natriumhydroxid (4 ml), und das Gemisch wurde 2 Stunden refluxiert.
Man ließ das
Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur abkühlen und acidiflzierte mit 4
N Chlorwasserstoffsäure.
Der Hauptteil des Ethanols wurde im Vakuum entfernt, und man gab
Ethylacetat (50 ml) und Wasser (20 ml) zu dem Rückstand. Die beiden Schichten
wurden 30 Minuten heftig gerührt,
in einen Scheidetrichter überführt und
getrennt. Die wässrige
Schicht wurde mit Ethylacetat (50 ml) extrahiert. Die vereinigten
organischen Extrakte wurden mit Wasser (20 ml) und Kochsalzlösung (20
ml) gewaschen, über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum eingeengt, was einen öligen Rückstand
ergab. Das Rohprodukt wurde in wasserfreiem Dichlormethan unter
Argon gelöst
und auf 0°C
abgekühlt.
Zu dem gekühlten
Gemisch gab man 4 Å Molekularsieb
(1 g) und Trimethylbromsilan (1,1 ml, 8,8 mmol), und das resultierende
Gemisch wurde 5 Stunden gerührt.
Danach wurde das Reaktionsgemisch mit Ethylacetat (50 ml) und Wasser
(20 ml) verdünnt
und in einen Scheidetrichter überführt. Die
beiden Schichten wurden geschüttelt
und getrennt. Die wässrige
Schicht wurde mit Ethylacetat (50 ml) extrahiert, und die vereinigten
organischen Extrakte wurden mit Kochsalzlösung (30 ml) gewaschen, über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum eingeengt, was 16-Deacetoxy-16β-ethoxy-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure ergab.
13C-NMR, (CD3OD):
181,2, 132,8, 125,1, 82,9, 72,5, 69,4, 66,4, 50,8, 47,5, 46,6, 41,9,
39,3, 39,1, 38,2, 37,9, 37,1, 36,1, 34,4, 33,1, 31,1, 26,5, 25,9,
23,8, 23,6, 22,7, 17,8, 17,3, 16,5, 15,2
-
Beispiel 24–29: 16-Deacetoxy-16β-alkyloxy-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäuren (Verbindungen
124–129)
-
Ersetzte man in der Prozedur des
Beispiels 21 Ethanol durch die in Tabelle 6 aufgeführten Alkohole, wurden
die in Tabelle 7 aufgeführten
16-Deacetoxy-16β-alkyloxy-17(S),20(S)dihydrofusidinsäuren erhalten.
-
-
-
Verbindung 126, 13C-NMR,
(CD3OD): 181,1, 132,9, 125,0, 99,3, 83,6,
72,5, 69,4, 56,3, 50,9, 50,6, 47,7, 46,7, 41,9, 41,3, 39,3, 38,2,
37,9, 37,0, 36,2, 34,2, 33,1, 31,1, 26,5, 25,9, 23,8, 23,5, 22,7,
17,8, 17,3, 16,5
-
Beispiel 30: 16-Deacetoxy-16β-(2'-azidoethoxy)-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung
130)
-
A. 3,11-Bis-O-methoxymethyl-16-deacetoxy-16β-(2'-hydroxyethoxy)-17(S),20(S)dihydrofusidinsäure-tert-butylester
-
Zu einer Lösung des 3,11-Bis-O-methoxymethiyl-16-deacetoxy-16α-brom-17(S),20(S)dihydrofusidinsäure-tert-butylesters
(19) (1400 mg, 2 mmol) in einem 1 : 1-Gemisch aus Ethylenglykolmono-
und -diacetat (8 ml) gab man Silbercarhonat (1,1 g, 4 mmol). Nachdem
man es vor Licht geschützt
hatte, wurde das Gemisch 3 Tage bei Raumtemperatur gerührt. Nachdem
man die Lösungsmittel
unter vermindertem Druck entfernt hatte, wurde der flüssige Rückstand
mit Methanol (40 ml) verdünnt,
Kaliumcarbonat zugegeben, und das Gemisch wurde 30 Minuten bei Raumtemperatur
gerührt.
Das Gemisch wurde im Vakuum eingeengt, und der resultierende ölige Rückstand
wurde in Diethylether (40 ml) und Wasser (40 ml) gelöst und mit
verdünnter
Chlorwasserstoffsäure
neutralisiert. Die beiden Schichten wurden getrennt, und die wässrige Schicht
wurde mit Diethylether (20 ml) erneut extrahiert. Die vereinigten
organischen Schichten wurden mit Wasser (20 ml) und Kochsalzlösung (20
ml) gewaschen, über
wasserfreiem Natriumsulfat getrockret und im Vakuum eingeengt. Das Rohprodukt
wurde säulenchromatographisch
gereinigt, wobei man Ethylacetat und niedrigsiedenden Petrolether
als Elutionsmittel verwendete, was 3,11-Bis-O-methoxymethyl-16-deacetoxy-16β-(2'-hydroxyethoxy)-17(S),20(S)-dihydrofusidlinsäure-tertbutylester
ergab.
-
B. 3,11-Bis-O-methoxymethyl-16-deacetoxy-16β-(2'-bromethoxy)-17(S),2Π(S)dihydrofusidinsäure-tert-butylester
-
Phenyl-N,N-dimethylformimidatbromid
(740 mg, 3,2 mmol) gab man zu einer Lösung des 3,11-Bis-O-methoxymethyl-16-deacetoxy-16β-(2'-hydroethoxy)-17(S),20(S)dihydrofusidinsäure-tert-butylesters
aus A (670 mg), und das resultierende Gemisch wurde 16 Stunden bei
Raumtemperatur gerührt.
Nachdem man mit Diethylether (30 ml) verdünnt hatte, wurde das Gemisch
in einen Scheidetrichter überführt und
dreimal mit Wasser (3 × 10
ml) und mit Kochsalzlösung
(10 ml) gewaschen, und die organische Schicht wurde über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum eingeengt. Der blassrote
Rückstand
wurde säulenchromatographisch
gereinigt, wobei man Ethylacetat und niedrigsiedenden Petrolether
als Elutionsmittel verwendete, was 3,11-Bis-O-methoxymethyl-16-deacetoxy-16β(2'-bromethoxy)-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure-tert-butylester
ergab.
-
C. 3,11-Bis-O-methoxymethyl-16-deacetoxy-16β-(2'-azidoethoxy)-17(S),20(S)dihydrofusidinsäure-tert-butylester
-
Eine Lösung des 3,11-Bis-O-methoxymethyl-16-deacetoxy-16β-(2'-bromethoxy)-17(S),20(S)dihydrofusidinsäure-tert-butylesters
aus B (370 mg, 0,5 mmol) und Lithiumazid (125 mg, 2,5 mmol) in Dimethylformamid
(8 ml) wurde 18 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Danach wurde die Lösung mit
Diethylether (40 ml) verdünnt,
dreimal mit Wasser (3 × 1.0
ml) und Kochsalzlösung
(10 ml) gewaschen. Die organische Schicht wurde über wassertreiem Natriumsulfat
getrocknet und im Vakuum eingeengt, was 3,11-Bis-O-methoxymethyl-16-deacetoxy-16β-(2'-azidoethoxy)-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure-tert-butylester
ergab.
-
D. 16-Deacetoxy-16β-(2'-azidoethoxy)-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure
-
Zu einer Lösung des 3,11-Bis-O-methoxymethyl-16-deacetoxy-16β-(2'-azidoethoxy)-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure-tert-butylesters
(300 mg, 0,4 mmol) in Tetrahydrofuran (5 ml) gab man 2N wässrige Chlorwasserstoffsäure (5 ml)
und erwärmte
4 Stunden auf 60°C.
Man ließ das
Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur abkühlen, verdünnte mit Ethylacetat (25 ml)
und überführte in
einen Scheidetrichter. Die beiden Schichten wurden getrennt, und
die organische Schicht wurde zweimal mit Wasser (2 × 5 ml)
und zweimal mit Kochsalzlösung
(2 × 5
ml) gewaschen. Die organische Schicht wurde über Natriumsulfat getrockret
und im Vakuum eingeengt, was 16-Deacetoxy-16β-(2'-azidoethoxy)-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure ergab.
-
Beispiel 31: 16-Deacetoxy-16β-(2'-hydroxyethoxy)-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (Verbindung
131)
-
Folgte man der Prozedur aus Beispiel
30D und ersetzte den 3,11-Bis-O-methoxymethyl-16-deacetoxy-16β-(2'-azidoethoxy)-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure-tert-butyleste+r
durch 3,11-Bis-O-methoxymethyl-16-deacetoxy-16β-(2'-hydroxyethoxy)-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäuretert-butylester
aus Beispiel 30 Å, erhielt
man 16-Deacetoxy-16β-(2'-hydroxyethoxy)-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure.
-
Beispiel 32: 17(S),20(S)-Dihydrofusidinsäure-Natriumsalz
-
17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure (400
mg, 0,77 mmol) wurde in Methanol (0,4 ml) und Aceton (1,2 ml) gelöst und mit
4N Natriumhydroxid neutralisiert. Man gab Diethylether langsam zu,
bis farblose Kristalle ausfielen. 350 mg farblose Kristalle wurden
durch Filtration eingesammelt und an Luft getrocknet.
13C-NMR, (CD3OD):
173,1, 131,8, 126,2, 78,3, 72,6, 69,4, 50,8, 50,6, 46,6, 41,9, 41,8,
39,6, 38,2, 38,0, 37,1, 36,2, 35,2, 33,1, 31,1, 27,2, 25,9, 23,7,
23,6, 22,6, 21,2, 17,9, 16,5
-
Beispiel 33: 17(S),20(S)-Dihydrofusidinsäure-Diethanolaminsalz
-
17(S),20(S)-Dihydrofusidinsäure (450
mg, 0,87 mmol) wurde in Aceton (1 ml) und Diethanolamin (0,1 ml,
1 mmol) gelöst
und 24 Stunden bei Raumtemperatur gelagert. Danach wurde Diethylether
langsam zugegeben, und die resultierende Lösung wurde mehrere Tage bei
2°C aufbewahrt,
was 380 mg semikristalline Verbindungen ergab.
-
Beispiel
34: Creme
16-Deacetoxy-16β-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure-Natriumsalz | 1 g |
Petrolatum | 7,5 g |
Flüssigparaffin | 7,5 g |
Spermaceti | 2,5 g |
Sorbitanmonopalmitat | 2,5 g |
Polyoxyethylensorbitanmonopalmitat | 2,5 g |
Wasser | 26,5 g |
| 50 g |
-
Man erwärmt Petrolatum, Paraffin, Spermaceti,
Sorbitanmonopalmitat und Polyoxyethylensorbitanmonopalmitat auf
70°C und
gibt unter kontinuierlichem Rühren
langsam Wasser zu. Man rührt
weiter, bis die Creme abgekühlt
ist. Man trituriert 16-Deacetoxy-16β-ethoxy-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure-Natriumsalz
in die Cremebase und homogenisiert, wobei man eine Walzenmühle verwendet.
Man füllt
die Creme in Aluminium-Quetschtuben.
-
Beispiel
35: Salbe
16-Deacetoxy-16β-ethoxy-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure-Natriumsalz | 1 g |
Flüssigparaffin | 6,9 g |
Cetanol | 0,2 g |
Lanolin wassertrei | 2,3 g |
Petrolatum | 39,6 g |
| 50 g |
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Man schmilzt Paraffin, Cetanol, Lanolin
und Petrolatum bei 70°C
auf. Nachdem man auf unter 40°C abgekühlt hat,
trituriert man 16-Deacetoxy-16β-ethoxy-17(S),20(S)dihydrofusidinsäure-Natriumsalz.
Man füllt die
Salbe in lackierte Aluminium-Quetschtuben.
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Beispiel
36: Kapsel
16-Deacetoxy-l6β-acetylthio-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure-Natriumsalz | 25 g |
Mikrokristalline
Cellulose | 14,5 g |
Magnesiumstearat | 0,5 g |
| 40 g |
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Man gibt die Inhaltsstoffe über ein
60-mesh-Sieb und mischt 10 Minuten. Man füllt das Gemisch in eine Hartgelatinekapsel,
wobei man ein Kapselfüllgewicht
von 400 mg verwendet.
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Beispiel
37: Tabletten
16-Deacetoxy-16β-(2',2',2'-trifluorethoxy)-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure-Natriumsalz | 25 g |
AvicelTM | 12 g |
STA-Rx 1500 | 12 g |
Magnesiumstearat | 1 g |
| 50 g |
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16-Deacetoxy-16β-(2',2',2'-trifluorethoxy)-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure-Natriumsalz,
AviceITM und STA-Rx werden zusammengemischt, über ein
0,7 mm-Sieb gesiebt und danach mit Magnesiumstearat vermischt. Das
Gemisch wird zu Tabletten von jeweils 500 mg verpresst.
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Beispiel
38: Suspension
16-Deacetoxy-16β-acetylthio-17(S),20(S)-dihydrofusidinsäure-Natriumsalz | 1 g |
Zitronensäure | 0,09 g |
Natriummonohydrogenphosphat | 0,14 g |
Sucrose | 5 g |
TweenTM 80 | 0,01 g |
Kaliumsorbat | 0,04 g |
Carboxymethylcellulose-NA | 0,1 g |
Wasser | qs. auf 100 ml Suspension |
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Die Kristalle werden mikrovisiert
und in einer Lösung
aus Zitronensäure,
Natriummonohydrogenphosphat, Sucrose, Kaliumsorbat und TweenTM 80 in 10 ml Wasser, falls erforderlich
unter leichtem Erwärmen,
suspendiert. Man löst
Carboxymethylcellulose-NA in 4 ml kochendem Wasser. Nachdem man
abgekühlt
hat, werden die übrigen
Inhaltsstoffe zugegeben. Die Suspension wird in einem Mischer homogenisiert,
und schließlich wird
Wasser bis auf ein Gesamtvolumen von 100 ml zugegeben.
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Beispiel
39: Salbe
A: 16-Deacetoxy-16β-(2',2',2'-trifluorethoxy)-17(S),20(S)dihydrofusidinsäure-Natriumsalz | 1 g |
B. Eine der Verbindungen: Hydrocortison,
Triamcinolon oder Fluocinolon | 0,5 g |
Flüssigparaffin | 6,9 g |
Cetanol | 0,2 g |
Lanolin wasserfrei | 2,3 g |
Petrolatum | 39,1 g |
| 50 g |
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Man schmilzt Paraffin, Cetanol, Lanolin
und Petrolatum bei 70°C
auf. Nachdern man auf unter 40°C abgekühlt hat,
trituriert man A und B. Man füllt
die Salbe in lackierte Aluminium-Quetschtuben.
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Beispiel
40: Salbe
A. 16-Deacetoxy-16β-(2',2',2'-trifluorethoxy)-17(S),20(S)dihydrofusidinsäure-Natriumsalz | 1,5 g |
B: Tetracyclin | 1,5 g |
Flüssigparaffin | 13,8 g |
Cetanol | 0,4 g |
Lanolin wasserfrei | 4,6 g |
Petrolatum | 78,2 g |
| 100 g |
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Man schmilzt Paraffin, Cetanol, Lanolin
und Petrolatum bei 70°C
auf. Nachdern man auf unterhalb von 40°C abgekühlt hat, trituriert man A und
B. Man füllt
die Salbe irr lackierte Aluminium-Quetschtuben.
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Beispiel
41: Augengel
17(S),20(S)-Dihydrofusidinsäure | 10 g |
Benzalkoniumchlorid | 0,1 g |
Carbomer | 5 g |
Mannitol | 50 g |
Natriumedetat | 0,5 g |
Natriumhydroxid | q.s, |
Steriles Wasser | bis auf 100 q |
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Man löst Dinatriumedetat und Mannitol
in Injeketionswasser in einem rostfreien Stahlgefäß, das mit einem
Rührer
und einem eingebauten Homogenisierer ausgestattet ist. Man gibt
Carbomer 934 P zu, evakuiert das Gefäß und autoklaviert die Dispersion
unter langsamem Rühren
und Homogenisieren bei hoher Geschwindigkeit. Man kühlt auf
70°C ab,
und hält
Rühren
und Homogenisierer an. Man gibt mikronisierte sterile 17(S),20(S)-Dihydrofusidinsäure zu,
evakuiert das Gefäß und lässt die
17(S),20(S)-Dihydrofusidinsäure
bei langsamer Bewegung absinken. Man homogenisiert bei hoher Geschwindigkeit
10 Minuten bei 70°C.
Man lässt
auf unterhalb von 30°C
abkühlen,
während
man bei niedriger Geschwindigkeit homogenisiert und rührt. Man
gibt eine sterile Lösung
von Benzalkoniumchlorid in Injektionswasser unter langsamem Rühren zu.
Man neutralisiert das Carbomer 934 P, indem man eine sterile Lösung von
Natriumhydroxid 1,050 kg in Injektionswasser zugibt. Man rührt und
homogenisiert 5 Minuten bei niedriger Geschwindigkeit. Falls erforderlich,
stellt man den pH auf 5,4 bis 5,8 ein. Man überführt das Augengel in Aufbewahrungstanks,
wobei man Stickstoffdruck und das Transfersystem zur Homogenisierung
bei niedriger Geschwindigkeit verwendet. Bis zum Abfüllen bewahrt
man bei Raumtemperatur auf. Das Augengel wird aseptisch in sterile
Tuben abgefüllt,
wobei man ein Füllgewicht
von 3,5 g verwendet.