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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft Aluminium-benetzbare
Schutzschichten für
Komponenten, die in Verfahren für die
Produktion, Reinigung oder Wiedergewinnung von Metallen in einem
geschmolzenen Zustand verwendet werden, wobei die Komponenten während dieser
Verfahren oxidierenden und/oder korrosiven Umgebungen bei hoher
Temperatur ausgesetzt sind, Verfahren zum Herstellen solcher Komponenten,
Vorrichtungen für
die Produktion, Reinigung und Wiedergewinnung von Metallen, die
solche Komponenten beinhalten, sowie deren Verwendung zum Produzieren,
Reinigen und Wiedergewinnen von Metallen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die Produktion, die Reinigung oder
die Wiedergewinnung von Metallen, wie zum Beispiel Aluminium oder
Stahl, wird üblicherweise
bei einer hohen Temperatur in sehr aggressiven Umgebungen durchgeführt, insbesondere
in geschmolzenem Metall, in einem geschmolzenem Elektrolyt und/oder
in korrosivem Gas. Folglich müssen
die Materialien, die für
die Herstellung von Komponenten verwendet werden und solchen Umgebungen
ausgesetzt sind, sowohl thermisch als auch chemisch stabil sein.
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Die WO 97/05076 (Guillo/Hankin) offenbart
ein hitzebeständiges
Siliziumoxid-Material, das Bariumsulfat enthält, um die Korrodierbarkeit
und Benetzbarkeit durch geschmolzene Metalle zu vermindern.
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Üblicherweise
werden Graphit und andere kohlenstoffhaltige Materialien für die Komponenten
verwendet, speziell leitfähige
Komponenten. Unglücklicherweise
widerstehen die Kohlenstoff-Komponenten
keiner Oxidation und/oder Korrosion und müssen regelmäßig ausgetauscht werden.
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Es wurden zahlreiche Vorschläge gemacht,
um die Abnutzung von Kohlenstoff-Komponenten bei derartigen Technologien
zu vermindern, um einen höheren
Betriebswirkungsgrad zu erreichen und um Verschmutzungen sowie Betriebskosten
zu verringern.
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Auf dem Gebiet der Wiedergewinnung
von Stahl unter Verwendung von Lichtbogenöfen hat man versucht, die Abnutzung
durch Oxidation an inaktiven Seitenflächen von Kohlenstoff-Lichtbogenelektroden
zu vermindern, die durch Aussetzen mit Sauerstoff bei hohen Betriebstemperaturen
verursacht wird. Zum Beispiel wird in dem US-Patent 5,882,374 (Hendrix)
vorgeschlagen, die inaktive Seitenfläche der Lichtbogenelektrode mit
Siliziumoxid-Material zu beschichten, um den Verbrauch der Seitenfläche zu vermeiden.
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Für
die Reinigung von geschmolzenen Metallen, insbesondere von geschmolzenem
Aluminium, durch Einleiten einer Strömung, um Verunreinigungen in
Richtung auf die Oberfläche
des geschmolzenen Metalls zu entfernen, wurde vorgeschlagen, die
Kohlenstoff-Komponenten,
die dem geschmolzenen Metall ausgesetzt sind, mit einem hitzebeständigen Material
zu beschichten, wie dies in der WO 00/63630 (Holz/Duruz) beschrieben
ist.
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Bei der Produktion von Aluminium
sind einige Komponenten dem geschmolzenen, Fluorid enthaltenden
Elektrolyt, geschmolzenem Aluminium und/oder anodisch erzeugtem
Sauerstoff ausgesetzt. Bei herkömmlichen
Hall/Heroult-Zellen sind diese Komponenten immer noch aus sich verbrauchenden
kohlenstoffhaltigen Materialien hergestellt.
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Es wurde jedoch vorgeschlagen, sich
verbrauchende Nicht-Kohlenstoff-Anoden
durch reaktionsträge Anoden
zu ersetzen. Das US-Patent 5,720,860 (Sekhar/Zhang) schlägt beispielsweise
die Verwendung von kolloidalem Ceriumacetat vor, um Anodenkörper durch
eine mikropyrethische Reaktion einer Pulvermischung aus Nickel,
Aluminium und Kupfer herzustellen. Die WO 99/36593 (de Nora/ Duruz)
schlägt
durch Schlamm aufgebrachte Metalloxid-Beschichtungen vor, die für Nicht-Kohlenstoff-Anoden
bei der elektrolytischen Gewinnung von Aluminium verwendet werden.
Der Schlamm wird aus einem Metalloxid oder aus dessen Vorgänger in
einem kolloidalen und/oder polymerischen Träger aufgebracht.
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Es wurde schon vor langer Zeit erkannt,
dass es gewünscht
ist, die Kathode einer Zelle für
die elektrolytische Gewinnung von Aluminium aus einem hitzebeständigen Borid,
wie zum Beispiel Titandiborid herzustellen (bzw. zu überdecken
oder beschichten), was zu einer Kathodenfläche führen würde, die mit geschmolzenem
Aluminium benetzbar ist, was zu einer Reihe von Vorteilen führen würde. Jedoch
stehen mit der Herstellung von hitzebeständigen Borid-Beschichtungen
viele Schwierigkeiten in Verbindung, die mit den rauen Bedingungen
in einer Zelle zur elektrolytischen Gewinnung von Aluminium in Verbindung
stehen. Wie in den nachfolgenden Patenten geschrieben, wurden solche
Beschichtungen jedoch in neuerer Zeit erfolgreich eingesetzt.
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Die US-Patente 5,310,476 und 5,364,513
(beide für
Sekhar/ de Nora),
US 5,409,589 (Sekhar)
sowie 5,651,874 (de Nora/Sekhar) offenbaren alle das Aufbringen
einer Schutzschicht aus einem hitzebeständigen Material, wie zum Beispiel
Titaniumdiborid, auf eine Kohlenstoff-Komponente von einer Zelle
zur elektrolytischen Gewinnung von Aluminium, indem darauf ein Schlamm
aus partikelförmigem,
hitzebeständigem
Material und/oder Vorgängern
davon in einem Kolloid in verschiedenen Schichten aufgebracht wird,
mit einem Trocknen zwischen jeder Schicht.
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Diese Beschichtungen aus vorgeformtem,
hitzebeständigem
Material haben eine hervorragende Leistungsfähigkeit im Vergleich mit vorhergehenden
Versuchen gezeigt, hitzebeständige
Beschichtungen auf Komponenten von Zellen zur elektrolytischen Gewinnung
von Aluminium aufzubringen. Diese Aluminium-benetzbaren, mit hitzebeständigem Borid
beschichteten Körper
können
in herkömmlichen
Zellen in einem tiefen Aluminiumbad verwendet werden und ermöglichen
außerdem
das Vermeiden von dem tiefen Aluminiumbad, das erforderlich ist,
um teilweise die Kohlen stoff-Kathode zu schützen, wodurch es möglich ist,
die Zelle mit einer drainierten Kathode zu betreiben.
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Diese mit hitzebeständigem Borid
beschichteten Körper
haben die nachfolgenden Eigenschaften: sehr gute Benetzbarkeit mit
geschmolzenem Aluminium, Widerstandsfähigkeit gegen Angriffe durch
geschmolzenes Aluminium und Kryolith, geringe Kosten, Sicherheit
gegenüber
der Umgebung, die Fähigkeit
der Absorption thermischer und mechanischer Spitzen, Langlebigkeit
in der Umgebung einer Zelle für
die elektrolytische Gewinnung von Aluminium, einfache Herstellung
und Verarbeitung. Die Borid-Beschichtung
wirkt außerdem als
eine Sperre gegen das Eindringen von Natrium.
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Beim Anfahren von Zellenfür die elektrolytische
Gewinnung von Aluminium, die mit Kathoden versehen sind, die solche
mit Aluminium benetzbaren, hitzebeständigen Borid-Beschichtungen
haben, müssen
die Beschichtungen gegen Oxidation und/oder Korrosion geschützt werden,
bis sie mit geschmolzenen Aluminium beschichtet sind.
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Die WO 98/17843 (de Nora/Sekhar/Duruz/Liu)
offenbart ein Verfahren zum Anfahren einer Zelle, die eine Kohlenstoff-Kathode
aufweist, die mit einer Aluminium-benetzbaren, hitzebeständigen Borid-Beschichtung
beschichtet sein kann. Beim Anfahren ist die Kathode temporär mit Schichten
aus schützenden
Materialien überdeckt.
Die Schichten, die auf die Kathode aufgebracht sind, beinhalten
unter anderem Schichten, die aus einem Schlamm aus partikelförmigem Metall,
wie zum Beispiel Aluminium, Nickel, Eisen, Titan, Kobalt, Chrom,
Zirkonium oder Kupfer, in einem kolloidalen Träger oder in einem Polymer erhalten
werden.
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Das US-Patent 5,981,081 (Sue) offenbart
abnutzungs- und korrosionsbeständige
Beschichtungen, die aus Übergangsmetall-Borid-Partikeln hergestellt
sind, die in einer Matrix aus Nickel, Kobalt oder Eisen gelöst sind.
Die Beschichtungen werden durch Explosion oder Plasma-Sprühen einer
Mischung von Pulvern aus einer Übergangsmetall-Borid
und Boron enthaltenden Legierung auf einen Metallträger aufgebracht
und wärmebehandelt.
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Aufgaben der
Erfindung
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Eine Aufgabe der Erfindung besteht
darin, eine Aluminiumbenetzbare Schutzschicht auf einer Komponente
vorzusehen, die insbesondere aus Kohlenstoff oder aus einem anderen
oxidierbaren oder korrodierbaren und/oder einem der Abnutzung ausgesetzten
Material hergestellt ist, zur Verwendung bei erhöhter Temperatur in oxidierenden
und/oder korrosiven metallurgischen Umgebungen, insbesondere bei
der Produktion, Reinigung oder Wiedergewinnung von Metallen, um
eine verbesserte Schutzwirkung zu erzielen.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung
besteht darin, eine Vorrichtung für die Produktion, Reinigung
oder Wiedergewinnung von Metallen in einem geschmolzenen Zustand
zur Verfügung
zu stellen, die mit Komponenten versehen ist, die mit Schichten
beschichtet sind, die ihre schützenden
und benetzbaren Eigenschaften auch dann beibehalten, wenn sie stark
oxidierenden und/oder korrosiven Umgebungen ausgesetzt sind.
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Noch eine weitere Aufgabe der Erfindung
besteht darin, ein Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung für die Produktion,
Reinigung oder Wiedergewinnung von Metallen in einem geschmolzenen
Zustand zur Verfügung
zu stellen, die mit beschichteten Komponenten versehen ist, die
ihre schützenden
oder benetzbaren Eigenschaften auch dann beibehalten, wenn sie stark
oxidierenden und/oder korrosiven Umgebungen ausgesetzt sind.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft
eine Aluminiumbenetzbare Schutzschicht auf einem Substrat, das insbesondere
aus Kohlenstoff-Material hergestellt ist, zur Verwendung bei erhöhter Temperatur
in einer oxidierenden und/oder korrosiven, gasförmigen und/oder geschmolzenen
Umgebung. Die Schicht ist aufgebracht, um das Substrat gegen Angriffe
von Flüssigkeit
und/oder Gas zu schützen.
Die Schicht enthält
Partikel aus zumindest einem Metalloxid und/oder zumindest einem
teilweise oxidierten Metall in einem getrockneten und/oder gehärteten kolloidalen
Träger
und/oder einem organischen Bindemittel. Das Metalloxid und/oder
das teilweise oxidierte Metall können
mit geschmolzenem Aluminium reagieren, so dass die Partikel mit
Aluminium reagieren, wenn sie diesem ausgesetzt sind, um eine Aluminiumoxid-Matrix
zu bilden, die Metall dieser Partikel und Aluminium enthält.
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Normalerweise enthalten die Partikel
des zumindest einen teilweise oxidierten Metalls mindestens 10 Atom%
des Metalls bzw. der Metalle als Oxid(e), typischerweise 20 bis
30 Atom% oder mehr.
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Die Reaktion des Metalloxids und/oder
teilweise oxidierten Metalls mit dem geschmolzenen Aluminium beinhaltet
die Reduktion des Metalloxids und/oder teilweise oxidierten Metalls
sowie die Oxidation von Aluminium. Damit das Metalloxid und/oder
das teilweise oxidierte Metall durch das geschmolzene Aluminium
reduzierbar ist, ist es notwendig, dass ein solches Metall im wesentlichen
eine höhere
Elektronegativität
als Aluminium hat.
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Die Partikel können in dem kolloidalen Träger und/oder
in dem organischen Bindemittel nicht-dispergiert aber suspendiert
oder suspendierbar sein. Das Metall bzw. die Metalle dieser Partikel
können
aus Mangan, Eisen, Kobalt, Nickel, Kupfer, Zink, Niob, Molybdän und Tantal
ausgewählt
sein.
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Die Beschichtung kann einen getrockneten
kolloidalen Träger
enthalten, der aus kolloidalem Aluminiumoxid, Siliziumoxid, Yttriumoxid,
Ceroxid, Thoriumoxid, Zirkoniumoxid, Magnesiumoxid, Lithiumoxid,
Monoaluminiumphosphat und Ceracetat sowie Kombinationen daraus ausgewählt ist.
Die Beschichtung kann alternativ oder zusätzlich ein gehärtetes organisches
Bindemittel enthalten, das aus Polyurethan, Ethylenglykol, Polyethylenglykol,
Kunstharzen, Estern oder Wachsen ausgewählt ist.
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Beim Trocknen und/oder Härten kann
die Aluminium-benetzbare Schicht wärmebehandelt werden, bevor
sie geschmolzenem Aluminium ausgesetzt wird. Die Wärmebehandlung
kann aber auch durchgeführt werden,
indem die Schicht lediglich geschmolzenen Aluminium ausgesetzt wird.
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Im Vergleich mit bekannten hitzebeständigen Borid-Beschichtungen
wurde beobachtet, dass die erfindungsgemäße Schicht besser mit geschmolzenem
Metall benetzbar ist und es weniger wahrscheinlich ist, dass sie
negativ beeinträchtigt
wird, wenn sie stark oxidierenden und/oder korrosiven Umgebungen
ausgesetzt ist, zum Beispiel bei Anlauf-Vorgängen von Zellen für die elektrolytische
Gewinnung von Aluminium. Die verbesserte Benetzbarkeit resultiert
anfänglich
daraus, dass die Oxid-Partikel mit dem geschmolzenen Aluminium reagieren
können
und nachfolgend geschmolzenes Aluminium in die Schicht ziehen. Der
Oxid-Schutz an den Metall-Partikeln verbessert deren Widerstandsfähigkeit
gegen Oxidation beim Anlaufen. Daher bleiben Zellenkomponenten,
die mit einer solchen Schicht geschützt sind, mit Aluminium benetzbar,
und zwar auch dann, wenn der Anlauf-Vorgang nicht unter optimalen
Bedingungen stattfindet.
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Hitzebeständige Borid-Beschichtungen
von Kathoden, die in Zellen für
die elektrolytische Gewinnung von Aluminium verwendet werden, erfordern
genaue Zellen-Anlauf-Bedingungen, um nachteilige Veränderungen
der Schichten zu vermeiden. Beim Anlaufen müssen diese hitzebeständigen Borid-Beschichtungen
sehr gut gegen Oxidation geschützt
werden, wie zum Beispiel in der WO 98/17843 (de Nora/Sekhar/Duruz/Liu)
offenbart, da sie sonst ihre Fähigkeit
verlieren, mit Aluminium benetzt zu werden.
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Es kann jedoch bei bestimmten Anwendungen
von Vorteil sein, eine Aluminium-benetzbare Schicht gemäß der vorliegenden Erfindung
mit bekannten hitzebeständigen
Borid-Beschichtungen zu kombinieren, wie dies zum Beispiel in den
US-Patenten 5,364,513 (Sekhar/de Nora) und 5,651,874 (de Nora/Sekhar)
oder in der PCT/IBOO/01551 (Nguyen/Duruz/de Nora) offenbart ist.
In der Tat kann die Benetzbarkeit mit Aluminium der Schicht gemäß der vorliegenden
Erfindung so sein, dass geschmolzenes Aluminium bis zum Substrat
in die Schicht eindringt. Um den Kontakt zwischen dem geschmolzenen
Aluminium und dem Substrat zu verhindern, können ein oder mehrere Unterschichten
aus herkömmlichen
Borid-Beschichtungen
verwendet werden, die reaktionsträge und für geschmolzenes Aluminium undurchlässig sind,
um eine Schicht gemäß der Erfindung
von dem Substrat zu trennen. Beispielsweise kann eine dünne Schicht,
zum Beispiel 0,5 bis 2 mm dick, aus hitzebeständigem Borid-Material, wie
in der
US 5,651,874 (de
Nora/Sekhar) offenbart, als eine Unterschicht unter einer dickeren,
mit Aluminium benetzbaren Schicht gemäß der Erfindung verwendet werden,
die zum Beispiel 3 bis 8 mm dick ist.
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Außerdem können die langfristige mechanische
Widerstandsfähigkeit
und die Benetzbarkeit der erfindungsgemäßen Schutzschichten verbessert
werden, indem ein hitzebeständiges
Hartmetallborid hinzugefügt wird,
wie zum Beispiel Titandiborid und/oder Zirkoniumdiborid. Beispielsweise
können
die Partikel aus einem Kern aus einem hitzebeständigen Hartmetallborid hergestellt
sein, der mit einem Metalloxid oder einem teilweise oxidierten Metall überdeckt
ist. Die Schicht kann auch eine Mischung aus Metalloxid-Partikeln
und/oder teilweise oxidierten Metall-Partikeln mit Partikeln aus
hitzebeständigem
Hartmetallborid enthalten. Das Metalloxid und/oder das teilweise
oxidierte Metall, das mit dem hitzebeständigen Hartmetallborid kombiniert,
kann zumindest eines von Kupfer, Nickel und Eisen als ein Oxid oder
teilweise oxidiertes Metall enthalten.
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Eine Schicht gemäß der Erfindung mit hitzebeständigen Hartmetallborid-Partikeln
in einem getrockneten kolloidalen Träger, der getrocknetes kolloidales
Metalloxid enthält,
enthält
vorzugsweise Partikel des hitzebeständigen Hartmetallborids, das mit
gemischten Oxiden aus Metall überdeckt
ist, die aus dem hitzebeständigen
Hartmetallborid und Metall abgeleitet sind, das aus getrocknetem
kolloidalen Metalloxid abgeleitet ist. Darüber hinaus kann die durch Schlamm
aufgebrachte, Aluminium-benetzbare Schicht aus Schlamm erhalten werden,
der Metalloxid-Partikel enthält,
die bei Wärmebehandlung
mit getrocknetem kolloidalem Metalloxid reagieren, um gemischte
Oxide zu bilden, die mit den gemischten Oxiden mischbar sind, die
die Partikel des hitzebeständigen
Hartmetallborids überdecken,
wie dies in der PCT/IBOO/01551 (Nguyen/Duruz/de Nora) offenbart
ist.
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Wahlweise kann die Schicht Kohlenstoffpulver
enthalten, das mit dem kolloidalen und/oder anorganischen Bindemittel
gemischt ist, bevor die Schicht aufgebracht wird.
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Dicke oder dünne Schichten können auf
das Substrat aufgebracht werden, zum Beispiel mit einer Dicke von
0,1 bis 5 mm, normalerweise 0,3 bis 3 mm.
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In einem Ausführungsbeispiel ist die Schicht
aus einer Vielzahl von Lagen aus verschiedenen Zusammensetzungen
hergestellt. Beispielsweise liegen eine oder mehrere langlebige,
mit Aluminium benetzbare Lagen, die eine Mischung aus Borid-Partikeln und Partikeln
des Metalloxids und/oder des teilweise oxidierten Metalls enthalten,
das mit geschmolzenem Aluminium reagiert, unter einer oder mehreren
in hohem Maße
mit Aluminium benetzbaren Lagen, die aus den reaktionsfähigen Partikeln
des Metalloxids und/oder des teilweise oxidierten Metalls in dem
getrockneten und/oder gehärteten
kolloidalen Träger
und/oder organischen Bindemittel hergestellt sind. Wie oben erläutert, kann
die Beschichtung eine oder mehrere auf Borid basierende Unterlagen
aufweisen, die als Verankerungslagen auf dem Substrat dienen, wobei
die Unterlagen für
geschmolzenes Aluminium inert und undurchlässig sind.
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Die Erfindung betrifft auch eine
mit Aluminium benetzbare Schutzschicht auf einem Substrat, die erhalten
wird, indem eine Aluminium-benetzbare Schicht, wie vorstehend erläutert wurde,
geschmolzenem Aluminium ausgesetzt wird. Die benetzte Schicht einer
Aluminiumoxid-Matrix enthält
Metall des reaktionsfähigen Metalloxids
und/oder der teilweise oxidierten Metallpartikeln sowie Aluminium.
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Die Aluminium-benetzbare Schicht
kann beispielsweise in einer Zelle für die elektrolytische Gewinnung
von Aluminium oder in einer Vorrichtung verwendet werden, in der
die Schicht während
des Betriebs geschmolzenem Aluminium ausgesetzt ist, zum Beispiel
in einer Vorrichtung zur Reinigung von Aluminium. Bei der ersten
Benutzung wird die Aluminium-benetzbare Schicht mit geschmolzenem
Aluminium benetzt, so dass die Metalloxid-Partikel und/oder die
teilweise oxidierten Metall-Partikel der Schicht mit dem geschmolzenem Aluminium
reagieren, um zu der endgültigen
Aluminium-benetzbaren Schicht zu führen, wie oben beschrieben.
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Für
Anwendungen, bei denen die Schicht keinen (ausreichenden) Kontakt
mit dem geschmolzenen Aluminium hat, muss die Vorgänger-Schicht
vor der Benutzung dem geschmolzenen Aluminium ausgesetzt sein, so
dass die Reaktion zwischen den Metalloxid-Partikeln und/oder den teilweise oxidierten
Metalloxid-Partikeln und dem Aluminium vor der Benutzung stattfindet.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung
betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Aluminium-benetzbaren Schutzschicht
auf einem Substrat, wie vorstehend beschrieben. Das Verfahren beinhaltet
das Aufbringen von Partikeln aus zumindest einem Metalloxid und/oder
zumindest einem teilweise oxidierten Metall in einem kolloidalen
Träger
und/oder organischen Bindemittel auf das Substrat als eine oder
mehrere Lagen, Trocknen und/oder Härten der aufgebrachten Lage(n).
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Ein weitere Aspekt der Erfindung
betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Aluminium-benetzbaren Schutzschicht
auf einem Substrat, mit dem Aussetzen der Schicht, wie oben beschrieben,
dem geschmolzenen Aluminium, so dass die Partikel von zumindest einem
Metalloxid und/oder zumindest einem teilweise oxidierten Metall
mit dem Aluminium reagieren, um eine Aluminiumoxid-Matrix zu bilden,
die Metall der Partikel und Aluminium enthält.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung
betrifft eine Vorrichtung für
die Produktion, Reinigung oder Wiedergewinnung eines Metalls in
einem geschmolzenen Zustand. Diese Vorrichtung hat zumindest eine
Komponente mit einem Substrat, insbesondere einem Kohlenstoff-Substrat,
das mit einer Aluminium-benetzbaren Schutzschicht beschichtet ist,
wie vorstehend erläutert.
Insbesondere dann, wenn die Komponente nicht für die Benutzung mit geschmolzenem
Aluminium gedacht ist, wird die Komponente vor der Benutzung vorzugsweise
mit geschmolzenem Aluminium benetzt. Während der Benutzung ist eine
solche Komponente einer oxidierenden und/oder korrosiven, gasförmigen und/oder
geschmolzenen Umgebung bei erhöhter
Temperatur ausgesetzt und ist gegen Angriffe von Flüssigkeiten
und/oder Gas durch die Aluminium-benetzbare Schutzschicht geschützt.
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Die Vorrichtung kann eine Zelle für die elektrolytische
Gewinnung von Aluminium sein, wobei die beschichtete Komponente
in diesem Fall eine Zellen-Komponente ist. Die Zellen-Komponente
kann Teil von einem Zellen-Boden sein, die mit der mit Aluminium
benetzbaren Schutzschicht beschichtet ist, die die Zellen-Boden-Komponente gegen
geschmolzenes Aluminium und/oder geschmolzenen Elektrolyt schützt. Die Zellenkomponente
kann auch eine Kathode mit einer Aluminium-benetzbaren Fläche sein,
insbesondere eine drainierte Fläche,
die durch eine. obere Fläche
von einer mit Aluminium benetzbaren Schutzschicht gebildet ist,
durch die die Kathode gegen geschmolzenes Aluminium und/oder geschmolzenen
Elektrolyt geschützt wird.
Alternativ kann die Zellen-Komponente eine Anode sein, die ein oder
mehrere elektrochemisch inaktive Flächen hat, die mit der mit Aluminium
benetzbaren Schutzschicht beschichtet sind, die die inaktive Fläche gegen
geschmolzenen Elektrolyten und/oder anodisch erzeugtes Gas schützt. Eine
andere Zellen-Komponente ist eine Zellen-Seitenwand, die mit der
Aluminium-benetzbaren Schutzschicht beschichtet ist, die die Seitenwand
gegen geschmolzenen Elektrolyten, geschmolzenes Aluminium und/oder
anodisch erzeugtes Gas schützt.
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Die Vorrichtung kann aber auch ein
Lichtbogenofen für
die Wiedergewinnung von Stahl sein, wobei die beschichtete Komponente
eine Lichtbogen-Elektrode oder eine Lichtbogen-Elektroden-Halterung ist, die
mit der Aluminium-benetzbaren Schutzschicht beschichtet ist, die
sie gegen oxidierendes Gas und/oder geschmolzenen Stahl schützt.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist eine Vorrichtung
für die
Reinigung von einem geschmolzenen Metall, wie zum Beispiel Aluminium,
Magnesium, Gusseisen oder Stahl, durch das Einleiten von einem reinigenden
Fluid in das geschmolzene Metall, um Verunreinigungen in Richtung
auf dessen Oberfläche
zu entfernen. Die beschichtete Komponente kann ein drehbares Rührwerk oder
ein Kessel für
die Aufnahme von geschmolzenem, zu reinigendem Metall sein, wobei
die Aluminium-benetzbare Schutzschicht sie gegen das geschmolzene,
zu reinigende Metall, das reinigende Fluid und/oder Verunreinigungen
des geschmolzenen Metalls durch die Aluminium-benetzbare Beschichtung
schützt.
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Noch ein weiterer Aspekt der Erfindung
betrifft ein Verfahren für
die Produktion, Reinigung oder Wiedergewinnung von Metall in einer
Vorrichtung, wie vorstehend beschrieben, und beinhaltet zumindest
eine Komponente, die mit der Aluminiumbenetzbaren Schutzschicht
beschichtet ist. Das Verfahren umfasst das Aussetzen der beschichteten
Komponente einer oxidierenden und/oder korrosiven, gasförmigen und/oder
geschmolzenen Umgebung bei erhöhter
Temperatur. Das Produkt des Verfahrens kann primär Aluminium, wiedergewonnener
Stahl oder gereinigtes Metall sein, wie zum Beispiel gereinigtes
Aluminium, Magnesium, Eisen oder Stahl.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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Ausführungsbeispiele der Erfindung
werden nun anhand eines Beispiels unter Bezugnahme auf die beiliegenden
schematischen Zeichnungen beschrieben, in denen:
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1 eine
schematische Querschnittsansicht von einer Zelle für die Herstellung
von Aluminium ist, die drainierte kohlenstoffhaltige Kathoden aufweist,
die eine mit Aluminium benetzbare Schutzschicht gemäß der Erfindung
aufweisen;
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2 schematisch
einen Lichtbogenofen zeigt, der mit Schutzschichten gemäß der Erfindung
versehen ist;
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3 eine
Vorrichtung für
die Reinigung von geschmolzenen Metall mit einem kohlenstoffhaltigen Rührwerk zeigt,
das durch eine Aluminium-benetzbare Schutzschicht gemäß der Erfindung
geschützt
ist;
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3a eine
vergrößerte schematische
Querschnittsansicht von einem Teil des in 3 gezeigten Rührwerks ist; und
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4 schematisch
eine Abwandlung des in 3 gezeigten
Rührwerks
ist.
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Detaillierte
Beschreibung
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Zelle für die elektrolytische Gewinnung
von Aluminium:
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1 zeigt
eine Zelle für
die elektrolytische Gewinnung von Aluminium mit einer Reihe von
Kohlenstoff-Anodenblöcken 5 mit
funktionalen Flächen 6,
die über
einer drainierten, geneigten, abgeflachten, im wesentlichen V-förmigen Kathodenfläche 21 in
einem Fluorid enthaltenden geschmolzenen Elektrolyt 42 aufgehängt sind,
der geschmolzenes Aluminiumoxid enthält.
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Die drainierte Kathodenfläche 21 ist
durch eine Fläche
aus einer Aluminium-benetzbaren Schutzschicht 20A gebildet,
die auf den oberen Flächen
von einer Reihe von in Juxtaposition angeordneten Kohlenstoff-Kathodenblöcken 15 aufgebracht
ist, die sich paarweise erstrecken und Ende an Ende quer zur Zelle
angeordnet sind. Die Aluminium-benetzbare Schutzschicht 20A ist
aus Metalloxid-Partikeln und/oder teilweise oxidierten Metall-Partikeln
in einem kolloidalen Träger
und/oder organischen Bindemittel gemäß der Erfindung aufgebracht,
wie beispielsweise in Beispielen 1 bis 3 verkörpert.
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Die Kathodenblöcke 15 sind, eingebettet
in Aussparungen, die in ihren unteren Bodenflächen angeordnet sind, mit Stromzuführstangen 22 aus
Stahl oder aus einem anderem leitfähigen Material versehen, um mit
einer externen elektrischen Stromversorgung verbunden zu werden.
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Die drainierte Kathodenfläche 21 ist
durch einen zentralen Aluminiumsammelkanal 26 unterteilt,
der zwischen Paaren von Kathodenblöcken 15 angeordnet
ist, die Ende an Ende quer zur Zelle angeordnet sind. Der Aluminiumsammelkanal 26 befindet
sich am Boden der drainierten Kathodenfläche 21 und ist dazu
ausgestaltet, um das produzierte Aluminium zu sammeln, das von der
Kathodenfläche 21 abläuft. Der
Aluminiumsammelkanal 26 ist mit einer mit Aluminium benetzbaren
Schutzschicht 20B gemäß der Erfindung
beschichtet.
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Die Anodenblöcke 5 sind an ihren
inaktiven Oberflächen
ebenfalls mit einer mit Aluminium benetzbaren, hitzebeständigen Schutzschicht 20C beschichtet,
aber nicht an den funktionalen Anodenflächen 6, die in den
geschmolzenen Elektrolyt 42 eingetaucht sind.
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Die Zelle hat kohlenstoffhaltige
Seitenwände 16,
die dem geschmolzenen Elektrolyt und der Umgebung oberhalb des geschmolzenen
Elektrolyten ausgesetzt sind aber gegen den geschmolzenen Elektrolyt 42 und
gegen die Umgebung oberhalb des Elektrolyten durch eine mit Aluminium
benetzbare Schutzschicht 20D gemäß der Erfindung geschützt sind.
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Das Verfahren zum Aufbringen der
mit Aluminium benetzbaren Schichten 20A, 20B, 20C, 20D beinhaltet
das Aufbringen von einem Schlamm aus Metalloxid-Partikeln und/oder
teilweise oxidierten Metall-Partikeln in einem kolloidalen Träger und/oder
in einem organischen Bindemittel auf die Oberfläche der Komponente, wie vorstehend
erläutert,
gefolgt von einem Trocknungsvorgang. Die Kathoden-Schicht 20a und
die Schicht 20B des Sammelkanals kann vorher oder nach
der Installation der Zelle zur Herstellung von Aluminium wärmebehandelt
werden, und die Reaktion der Schicht mit dem geschmolzenen Aluminium
kann vor oder während
des Betriebs erfolgen. Die Anoden-Schicht 20C und die Seitenwand-Schicht 20D müssen jedoch
vor dem Betrieb in der Zelle wärmebehandelt
werden und mit geschmolzenem Aluminium reagieren, da diese Komponenten
während
des Betriebs keinen Kontakt mit geschmolzenem Aluminium haben.
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Das Verfahren zum Beschichten der
Komponenten 5, 15, 16 der vorliegenden
Erfindung durch Aufbringen von Schlamm beinhaltet Anstreichen (mit
einer Bürste
oder walze), Eintauchen, Besprühen
oder Auftropfen des Schlamms auf die Komponenten 5, 15, 16 und
das Ermöglichen
des Trocknens, bevor eine weitere Lage hinzugefügt wird. Die Schichten 20A, 20b, 20C, 20D müssen nicht
vollständig
austrocknen, bevor die nächste
Lage aufgebracht wird. Es ist bevorzugt, zumindest die letzte Schicht 20A, 20B, 20C, 20D mit
einer geeigneten Wärmequelle
wärmezubehandeln,
um so deren Trocknen zu vervollständigen und die Verdichtung zu
verbessern. Das Erhitzen und Trocknen findet vorzugsweise bei etwa
80–200°C statt,
normalerweise für eine
halbe Stunde bis mehrere Stunden, und weitere Wärmebehandlungen sind möglich.
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Die Flächen der Kohlenstoff-Komponenten 5, 15, 16,
die mit diesem Schlamm beschichtet werden, können durch Sandstrahlen behandelt
oder mit Säure
oder Flussmittel gebeizt werden, wie zum Beispiel Kryolith oder
andere Kombinationen von Fluoriden und Chloriden, und zwar vor der
Aufbringung der Schichten 20A, 20B, 20C, 20D.
Auf ähnliche
Weise können
die Flächen
mit einem organischen Lösungsmittel
gereinigt werden, wie zum Beispiel Aceton, um ölhaltige Bestandteile und anderen
Schmutz vor dem Beschichten zu entfernen. Diese Behandlungen verbessern
das Anhaften der Schichten an der Komponente.
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Vor oder nach dem Aufbringen der
Schichten 20A, 20b, 20C, 20D und
vor dem Betrieb können
die Flächen
der Komponenten 5, 15, 16 angestrichen,
angesprüht,
getaucht oder mit Reagenzien und Vorgängern, Gelen und/oder Kolloiden
infiltriert werden.
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Bei Betrieb der in 1 gezeigten Zelle wird Aluminiumoxid,
das in dem geschmolzenen Elektrolyt 42 gelöst ist,
bei einer Temperatur von 750°C
bis 960°C
einer Elektrolyse zwischen den Anoden 5 und den Kathodenblöcken 15 ausgesetzt,
um an den funktionalen Anodenflächen 6 Sauerstoff
zu erzeugen und um an der mit Aluminium benetzbaren drainierten
Kathoden-Schicht 20A geschmolzenes Aluminium zu erzeugen.
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Das kathodisch erzeugte geschmolzene
Aluminium fließt
an der geneigten drainierten Kathodenfläche 21 auf der Aluminiumbenetzbaren
Schutzschicht 20B nach unten in den Aluminiumsammelkanal 26,
und fließt von
dort in einen Aluminiumsammelbehälter,
um anschließend
abgelassen zu werden.
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1 zeigt
eine spezielle Zelle für
die elektrolytische Gewinnung von Aluminium anhand eines Beispiels.
Es ist offensichtlich, dass viele Alternativen, Abwandlungen und
Variationen für
den Fachmann selbstverständlich
sind. Beispielsweise kann die Zelle ein oder mehrere Aluminiumsammelbehälter quer
zur Zelle aufweisen, die jeweils den Aluminiumsammelkanal kreuzen,
um die drainierte Kathodenfläche
in vier Quadranten zu unterteilen, wie in der PCT/IB99/00698 (de
Nora) beschrieben. Die Anoden können
aus inerten Materialien hergestellt sein und eine elektrochemisch
aktive Struktur mit Gitter-ähnlicher
Konstruk tion haben, um eine Elektrolyt-Zirkulation zu ermöglichen,
wie beispielsweise in der PCT/IB99/01739 (de Nora/Duruz) offenbart.
-
Lichtbogenofen:
-
Der in 2 dargestellte
Lichtbogenofen weist drei sich verbrauchende Elektroden 15A auf,
die in einer dreieckigen Beziehung angeordnet sind. Zur Verdeutlichung,
die Distanz zwischen den Elektroden 15A, wie in 2 gezeigt, wurde bezüglich des
Ofens proportional vergrößert. Normalerweise
haben die Elektroden 15A einen Durchmesser zwischen 200
und 500 mm und können
mit einer Distanz beabstandet sein, die etwa ihrem Durchmesser entspricht.
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Die Elektroden 15A sind
mit einer elektrischen Stromversorgung (nicht dargestellt) verbunden
und hängen
von einem Elektrodenpositionierungssystem über der Zelle herab, das dazu
ausgestaltet ist, um deren Höhe
einzustellen.
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Die sich verbrauchenden Elektroden 15A sind
aus einem Kohlenstoff-Substrat hergestellt und seitlich mit einer
mit Aluminium benetzbaren Schutzschicht 20 beschichtet,
die das Kohlenstoff-Substrat gegen oxidierendes Gas schützt. Gemäß der Erfindung
wird die Schicht aus Partikeln von zumindest einem Metalloxid und/oder
zumindest einem teilweise oxidierten Metall in einem kolloidalen
Träger
und/oder einem organischen Bindemittel auf das Kohlenstoff-Substrat
in Form einer oder mehrerer Lagen aufgebracht, die getrocknet und/oder
gehärtet
und dann dem geschmolzenen Aluminium ausgesetzt werden, so dass
die Partikel mit Aluminium reagieren, um eine Aluminiumoxid-Matrix
zu bilden, die Metall der Partikel und Aluminium enthält.
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Das Verfahren des Aufbringens der
Schicht 20 ist ähnlich
dem Verfahren, das in Bezug auf die Kathodenblöcke 15 vorstehend
beschrieben wurde.
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Die Unterseite der Elektroden 15A,
die während
des Betriebs verbraucht werden und die die funktionale Fläche der
Elektroden bildet, ist nicht beschichtet. Die Schicht 20 schützt nur
die Seitenflächen
der Elektroden gegen eine vorzeitige Oxidation.
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Die Elektroden 15A tauchen
in eine Eisenquelle 41, die normalerweise Eisenoxid oder
oxidiertes Eisen enthält,
wie zum Beispiel Eisenschrott, Stahlschrott und Roheisen. Vorzugsweise
enthält
die Eisenquelle 41 außerdem
Reduktionsmittel, die aus gasförmigem
Wasserstoff, gasförmigem
Kohlenmonoxid oder festen Kohlenstoff enthaltenden Reduktionsmitteln
ausgewählt
sind. Die Reduktionsmittel können
außerdem
Nicht-Eisen-Mineralien enthalten, die als Gangmineralien bekannt
sind, die Siliziumoxid, Aluminiumoxid, Magnesiumoxid und Kalk umfassen.
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Die Eisenquelle 41 schwimmt
auf einem Bad aus flüssigem
Eisen oder Stahl 40, das aus der Wiedergewinnung der Eisenquelle 41 stammt.
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Während
des Betriebs wird ein dreiphasiger Wechselstrom durch die Elektroden 15A geleitet,
der direkt Eisen von der Eisenquelle 41 reduziert. Das
reduzierte Eisen wird dann in dem Eisen- oder Stahlbad 40 gesammelt.
Die Gangmineralien, die in dem reduzierten Eisen enthalten sind,
werden aus dem Eisen entfernt, indem sie geschmolzen werden und
aufschwimmen, wodurch eine Schlacke (nicht gezeigt) gebildet wird,
die entfernt wird, beispielsweise durch eine oder mehrere Öffnungen
(nicht dargestellt), die an den Seitenwänden von dem Lichtbogenofen
in Höhe
der Schlacke angeordnet sind.
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Das Bad aus Eisen oder Stahl 40 wird
periodisch oder kontinuierlich abgelassen, beispielsweise durch eine Öffnung (nicht
gezeigt), die sich in dem Boden des Lichtbogenofens befindet.
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Vorrichtung
zur Reinigung von geschmolzenem Metall
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Die Vorrichtung zum Reinigen von
geschmolzenem Metall, die teilweise in 3 gezeigt ist, weist einen Kessel 45 auf,
der geschmolzenes Metall 40' enthält, wie zum Beispiel geschmolzenes
Aluminium, das gereinigt werden soll. Ein drehbares Rührwerk 10,
das aus einem auf Kohlenstoff basierenden Material hergestellt ist,
wie zum Beispiel Graphit, ist teilweise in das geschmolzene Metall 40' eingetaucht
und dazu ausgestaltet, um sich darin zu drehen.
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Das Rührwerk 10 hat eine
Welle 11, deren oberer Teil mit einem Drehantrieb und einer
Haltekonstruktion 30 gekoppelt ist, die das Rührwerk 10 hält und in
Drehung versetzt. Der untere Teil der welle 11 basiert auf Kohlenstoff
und taucht in das geschmolzene Metall 40' ein, das in dem
Kessel 45 enthalten ist. An dem unteren Ende der Welle 11 befindet
sich ein Rotor 13, der mit Flanschen oder anderen Vorsprüngen versehen
ist, um das geschmolzene Metall 40' zu rühren.
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Innerhalb der Welle 11,
entlang deren Länge,
befindet sich ein axial verlaufendes Rohr 12, wie in 3a gezeigt, das mit dem
oberen Ende des Rührwerks über ein
flexibles Rohr 35 mit einer Gaszufuhr (nicht gezeigt) verbunden
ist, beispielsweise ein Gasbehälter,
der mit einem Gasventil versehen ist, das zu dem flexiblen Rohr 35 führt.
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Das axial verlaufende Rohr 12 ist
angeordnet, um ein Fluid zu dem Rotor 13 zu leiten. Der
Rotor 13 hat eine Vielzahl von Öffnungen, die mit dem inneren
Rohr 12 verbunden sind, um das Gas in das geschmolzenen
Metall 40' zu leiten, wie durch die Pfeile 51 gezeigt
ist.
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Der untere Teil der Welle 11,
d. h. der eingetauchte Teil und der Zwischenbereich an oder über der Schmelzlinie 14 der
Welle, wie auch der Rotor 13, sind mit einer Schutzschicht 20E beschichtet,
die in Form von Metalloxid-Partikeln und/oder teil weise oxidierten
Metall-Partikeln in einem kolloidalen Träger und/oder in einem organischen
Bindemittel gemäß der Erfindung
aufgebracht ist, wodurch die Widerstandsfähigkeit gegen Erosion, Oxidation
und/oder Korrosion des Rührwerks
während
des Betriebs verbessert wird.
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Wie in 3 gezeigt,
ist der obere Teil der Welle 11 ebenfalls mit einer Schutzschicht 20F gegen
Oxidation und/oder Korrosion geschützt. Der obere Teil der auf
Kohlenstoff basierenden Welle 11 ist mit einer dünnen Schicht
aus einem hitzebeständigen
Material 20F beschichtet, wodurch ein Schutz gegen Oxidation
und Korrosion erreicht wird, wohingegen die Schicht 20E,
die den eingetauchten Teil der Welle 11 und den Rotor 13 schützt, eine
dickere Schicht aus hitzebeständigem
Material ist, durch die Schutz gegen Erosion, Oxidation und Korrosion
erreicht wird.
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Auf ähnliche weise können die
Flächen
des Kessels 45, die mit dem geschmolzenen Metall in Kontakt kommen,
durch eine mit Aluminium benetzbare Schutzschicht gemäß der Erfindung
geschützt
sein.
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Das Verfahren zum Aufbringen der
Schichten 20E, 20F ist ähnlich dem Verfahren, das in
Bezug auf die Kathodenblöcke 15 vorstehend
beschrieben wurde.
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Während
des Betriebs der in 3 gezeigten
Vorrichtung wird ein reaktives oder nicht-reaktives Fluid, insbesondere
ein Gas 50 allein oder ein Flussmittel, zum Beispiel ein
Halogenid, Stickstoff und/oder Argon, in das geschmolzene Metall 40' eingeleitet,
das in dem Kessel 45 enthalten ist, und zwar durch das
flexible Rohr 35 und das Rührwerk 10, das in
das geschmolzene Metall 40' eingetaucht ist.
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Das Rührwerk 10 wird mit
einer Geschwindigkeit von etwa 100 bis 500 UpM gedreht, so dass
das eingeleitete Gas 50 in dem geschmolzenen Metall in
fein verteilte Gasblasen dispergiert.
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Die dispergierten Gasblasen 50,
mit oder ohne Reaktion, bewegen Verunreinigungen, die sich in dem geschmolzenen
Metall 40' befinden, in Richtung auf dessen Oberfläche, von
wo die Verunreinigungen abgeschieden werden können, wodurch das geschmolzene
Metall gereinigt wird.
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Das in 4 schematisch
gezeigte Rührwerk 10 ist
in ein Bad aus geschmolzenem Metall 40' eingetaucht und
weist eine Welle 11 und einen Rotor 13 auf. Das
Rührwerk 10 kann
von irgendeinem Typ sein, beispielsweise ähnlich dem Rührwerk,
das in 3 gezeigt ist,
oder eine herkömmliche
Konstruktion haben, wie aus dem Stand der Technik bekannt. Der Rotor 13 des
Rührwerks 10 kann
ein Zerkleinerungsrotor oder ein Pumpenrotor sein.
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In 4 sind,
anstelle der Beschichtung der gesamten Welle 11 und des
Rotors 13 nur die Teile des Rührwerks 10, die einer
Erosion ausgesetzt sind, wahlweise mit einer mit Aluminium benetzbaren
Schutzschicht gemäß der Erfindung
beschichtet.
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Der Zwischenbereich an und über der
Schmelzlinie 14 des auf Kohlenstoff basierenden unteren
Teils der Welle 11 ist mit einer hitzebeständigen Zwischenschicht
20E1 beschichtet, beispielsweise über eine
Länge bis
zur Hälfte
der Welle 11. Sehr gute Ergebnisse wurden mit einer Schicht über ein
Drittel der Welle 11 erreicht. Jedoch kann die Länge der
Schicht 20E1 auch ein Viertel der
Länge der
Welle 11 oder weniger sein, was von der Konstruktion des
Rührwerks 10 und
den Betriebsbedingungen abhängig
ist.
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Zusätzlich zu dem Zwischenbereich
solcher Rührwerke
können
auch andere Abschnitte korrosionsgefährdet sein, wiederum abhängig von
der Konstruktion und den Betriebsbedingungen des Rührwerks.
Das in 4 schematisch
gezeigte Rührwerk 10 zeigt
weitere beschichtete Flächen,
die besonders stark einer Erosion ausgesetzt sind. Das untere Ende
der Welle 11 benachbart zu dem Rotor 13 ist mit
einer Schicht 20E2 beschichtet,
die Seitenfläche
des Rotors 13 ist mit einer Schicht 20E3 geschützt, und die
untere Fläche
des Rotors 13 ist mit einer Schicht 20E4 beschichtet.
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Für
jede spezielle Rührwerk-Konstruktion
können
die Schicht oder verschiedene Schutzschichten an verschiedenen Teilen
des Rührwerks,
wie zum Beispiel die Schichten 20E1 , 20E2 , 20E3 und 20E4 , die in 4 gezeigt
sind, als Funktion der erwarteten Lebensdauer des Rührwerks
bestimmt sein. Für
den optimalen Betrieb können
die Menge und die Anordnung solcher Schichten so ausgelegt sein,
dass sie jeweils etwa die gleiche Lebensdauer haben.
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Bei einem alternativen Ausführungsbeispiel
(nicht gezeigt) kann die Schicht an solchen Rührwerken durchgehend sein,
wie in 3 gezeigt, aber
mit abgestuften Dicken oder Zusammensetzungen, um so an die Widerstandsfähigkeit
gegen Erosion und an die Intensität der Abnutzung von jedem Teil
des Rührwerks
angepasst sein, wodurch die Vorteile verschiedener Schichten kombiniert
werden, wie in 4 gezeigt.
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An der in 3, 3a und 4 gezeigten Vorrichtung können verschiedene
Modifikationen durchgeführt werden.
Beispielsweise kann die in 3 gezeigte
Welle so modifiziert werden, dass sie eine Baugruppe aufweist, deren
nicht-eingetauchter Teil aus einem Material hergestellt ist, das
nicht auf Kohlenstoff basiert, wie zum Beispiel Metall und/oder
Keramik, das gegen Oxidation und Korrosion beständig ist und daher keine Schutzschicht
benötigt,
wohingegen der eingetauchte Teil der Welle aus einem auf Kohlenstoff
basierenden Material hergestellt ist, das mit einer Schutzschicht
gemäß der Erfindung
geschützt
ist. Eine solche zusammengesetzte Welle wäre vorzugsweise so ausgestaltet,
um eine Demontage des eingetauchten und des nicht-eingetauchten
Teils zu ermöglichen,
so dass der eingetauchte Teil ersetzt werden kann, wenn er abgenutzt
ist.
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Auf ähnliche Weise kann ein auf
Kohlenstoff basierender, nicht-eingetauchter Teil der Welle gegen Oxidation
und Korrosion mit einer Schicht und/oder Imprägnierung aus einem Phosphat
von Aluminium geschützt
werden, das speziell in der Form einer Verbindung aufgebracht ist,
die aus Monoaluminiumphosphat, Aluminiumphosphat, Aluminiumpolyphosphat,
Aluminiummetaphosphat und Mischungen daraus ausgewählt ist,
wie im US-Patent 5,534,119 (Sekhar) offenbart. Es ist auch möglich, den
nicht-eingetauchten Teil der Welle mit einer Schicht und/oder Imprägnierung
aus einer Bor-Verbindung zu schützen,
wie zum Beispiel eine Verbindung, die aus Boroxid, Borsäure und
Tetraborsäure
ausgewählt
ist, wie im US-Patent 5,486,278 (Manganiello/Duruz/Bello) und in
der anhängigen
Anmeldung WO 97/26626 (de Nora/Duruz/Berclaz) offenbart ist.
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In einer Modifikation kann die Schutzschicht
der Erfindung einfach an irgendeinem Teil des Rührwerks aufgebracht sein, der
sich mit dem geschmolzenen Metall in Kontakt befindet, um während des
Betriebs gegen Erosion, Oxidation und/oder Korrosion geschützt zu sein.
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Die Erfindung wird nun in den nachfolgenden
Beispielen näher
erläutert.
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Beispiel 1
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Partikel-Einkapselung:
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Partikel, die aus Titandiborid-Partikel
bestehen, die in teilweise oxidiertem Kupfer eingekapselt sind, werden
wie folgt hergestellt: Eine Menge von 100 g aus TiB2-Pulver
mit einer Partikelgröße von weniger
als 15 μm
und einer Oberfläche
von etwa 0 , 2 m2/g wird zu 300 ml einer ätzenden
Lösung
beigefügt,
die 30 Volk konzentriertes HCl und 70 Vol% entionisiertes Wasser
enthält,
und in einem Becher bei Raumtemperatur mit einem Magnetrührwerk gemischt.
Nach 15 Minuten starken Rührens
ist das TiB2-Pulver vollständig in
der Ätzlösung dispergiert,
die zu einer violetten Lösung
geworden ist.
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Eine Menge von 40 g von CuSO4 · 5
H2O Feststoff wird der Dispersion beigegeben
(die Menge entspricht etwa 8,5 g Cu pro 100 g von TiB2),
worauf ein starkes Rühren
für 15
Minuten folgt. Die Temperatur der Mischung steigt auf etwa 50°C an, und
die violette Farbe der Dispersion wird intensiver.
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Die Dispersion wird gefiltert, um
das Pulver aus der Lösung
herauszufiltern. Das Pulver wird dann mehrere Male mit einem entionisierten
Wasser gewaschen, bis ein pH-Wert von 4,5 in dem Filtrat erreicht
wird. Anschließend
wird das Pulver in Luft bei 50 bis 60°C getrocknet.
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Die Analyse des Pulvers zeigt, dass
es aus TiB2-Partikeln besteht, die in teilweise
oxidiertem Kupfer mit einem Kupfergehalt von etwa 9,8 Gew.-% eingekapselt
sind, was einer durchschnittlichen Kupferschichtdicke von 0,06 μm an den
TiB2-Partikeln entspricht. Etwa 20 Atom%
des Kupfers liegt in Oxidform vor.
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Beschichtung:
-
Eine Beschichtung auf einem Kohlenstoff-Substrat
wird aus einem Schlamm der teilweise oxidierten, mit Kupfer eingeschlossenen
Titandiborid-Partikeln wie folgt hergestellt: Der Schlamm wird durch
Mischen von 125 g der teilweise oxidierten, mit Kupfer eingekapselten
Titandiborid-Partikeln mit 52 ml kolloidalem Aluminiumoxid erhalten,
das 28 ml Nyacol (A1–20,
eine milchige Flüssigkeit
mit einem kolloidalen Partikelgrößenbereich
von etwa 40 bis 60 nm) und 24 ml Condea® (CONDEA® 10/2
Sol, eine klare, opaleszierende Flüssigkeit mit einem kolloidalen
Partikelgrößenbereich
von etwa 10 bis etwa 30 nm) enthält.
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Die Verwendung eines kolloidalen
Mehrbereich-Trägers,
wie zum Beispiel eine Mischung aus Nyacol® und
Condea® bewirkt
eine Kombination von Eigenschaften, nämlich eine bessere Homogenität/ Bindung
ohne Spaltung und ein verbesserter Schutz gegen das Eindringen von
Natrium, wenn die Schicht oder der Körper als eine Komponente in
einer Zelle zur Herstellung von Aluminium verwendet wird. Außerdem hat
der Schlamm mit diesem gemischten kolloidalen Träger bessere thixotrope Eigenschaften,
insbesondere bleibt er viel länger
in Lösung
als Standard-Kolloide, was zu beträchtlichen Kosteneinsparungen
führt.
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Eine Schicht in einer Dicke von 2,5
mm wird auf einem Kohlenstoff-Substrat durch aufeinanderfolgendes
Anstreichen und Trocknen bei Raumtemperatur von 10 Lagen aus diesem
Schlamm auf dem Substrat gebildet.
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Um die Schicht zu aluminisieren,
wird das Substrat in einem Tiegel aus Aluminiumoxid angeordnet und mit
einer Platte aus Aluminium bedeckt, die eine Dicke von 3 bis 5 cm
hat. Der Tiegel wird dann in einem Ofen bei 970°C in Luft für 10 Stunden wärmebehandelt.
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Nach dem Abkühlen wird der Querschnitt des
beschichteten Substrats einer mikroskopischen Untersuchung unterzogen.
Die Beschichtung zeigt ein gutes Eindringen des Aluminiummetalls.
Das Aluminium hat mit dem Sauerstoff aus dem teilweise oxidierten
Kupfer der Einkapselung reagiert, um eine Aluminiumoxid-Matrix zu bilden,
und das übrige
metallische Kupfer ist mit Aluminium eine Legierung eingegangen,
das in die Schicht eingedrungen ist, wodurch eine sehr gute Benetzbarkeit
mit Aluminium bei hoher Temperatur erreicht wird.
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Eine solche Beschichtung ist insbesondere
für Kathoden
oder den Zellenboden von Zellen für die elektrolytische Gewinnung
von Aluminium geeignet, und ebenfalls in einer Vorrichtung für die Reinigung
eines geschmolzenen Metalls, insbesondere geschmolzenes Aluminium,
wie vorstehend erläutert.
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Verglichen mit bekannten hitzebeständigen Borid-Schichten,
wie beispielsweise im US-Patent Nr. 5,651,874 (de Nora/Sekhar) offenbart,
wird durch die Titandiborid-Partikel, die in teilweise oxidiertem
Kupfer eingekapselt sind, die Benetzbarkeit der vorliegenden Schicht
verbessert. Außerdem
bleibt die vorliegende Schicht mit Aluminium benetzbar, wenn sie
einer oxidierenden Umgebung ausgesetzt ist, im Gegensatz zu den bekannten
hitzebeständigen
Borid-Beschichtungen.
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Beispiel 2
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Eine Schicht aus einem Schlamm aus
teilweise oxidiertem, partikelförmigem
Kupfer in einem Kolloid wird wie folgt hergestellt: Der Schlamm
wird erhalten, indem 300 g teilweise oxidiertes, partikelförmiges Kupfer mit
einer Partikelgröße von weniger
als 10 μm
mit 52 ml kolloidalem Aluminiumoxid gemischt wird, das 28 ml Nyacol® (eine
milchige Flüssigkeit
mit einer kolloidalen Partikelgröße von etwa
40 bis 60 nm) und 24 ml Condea (eine klare, opaleszierende Flüssigkeit
mit einer kolloidalen Partikelgröße von etwa
10 bis etwa 30 nm) enthält.
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Eine Schicht in einer Dicke von 1,5
mm wird auf einem Kohlenstoff-Substrat durch aufeinanderfolgendes
Anstreichen und Trocknen bei Raumtemperatur von drei Lagen aus diesem
Schlamm auf dem Substrat gebildet.
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Um die Schicht zu aluminisieren,
wird das Substrat in einem Tiegel aus Aluminiumoxid angeordnet und mit
einer Platte aus Aluminium mit einer Dicke von 3 bis 5 cm bedeckt.
Der Tiegel wird dann in einem Ofen bei 970°C in Luft für 10 Stunden wärmebehandelt.
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Die Abmessungen der Schicht auf dem
Substrat sind nach dem Abkühlen
im wesentlichen unverändert.
Eine mikroskopische Unter suchung von einem Querschnitt der Schicht
hat eine kontinuierliche Matrix aus Aluminiumoxid gezeigt, gefüllt mit
Aluminium und 2–3
Atom% Kupfer in der Form von mit Kupfer angereicherten Kupferaluminium-Legierungspartikeln,
die gleichmäßig in dem
Aluminium dispergiert sind. Dies macht die Verwendung von der Aluminium-benetzbaren
Schutzschicht gemäß der Erfindung
für das
Anlaufen der Zelle besonders vorteilhaft.
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hBeispiel 3
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Eine Schicht aus einem Schlamm aus
partikelförmigem
Eisen in einem Kolloid wird wie folgt hergestellt: Der Schlamm wird
durch Mischen von 260 g von teilweise oxidierten Eisenpartikeln
mit einer Partikelgröße von weniger
als 10 μm
mit 28 ml kolloidalem Aluminiumoxid, wie zum Beispiel Condea® erhalten.
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Eine Schicht in einer Dicke von 1,5
mm wird auf einem Kohlenstoff-Substrat durch aufeinanderfolgendes
Anstreichen und Trocknen bei Raumtemperatur von drei Lagen aus diesem
Schlamm auf dem Substrat gebildet.
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Die Beschichtung wird aluminisiert
und wärmebehandelt,
wie in Beispielen 1 und 2 beschrieben.
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Die fertige Schicht hat metallische
Merkmale, und ihre Oberfläche
ist klar unter der obigen Aluminiummasse definiert, die aus der
Aluminisierungsbehandlung stammt.
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Eine mikroskopische Untersuchung
des Querschnitts der Schicht zeigt eine kontinuierliche Matrix aus Aluminiumoxid,
gefüllt
mit Aluminium und weniger als 1 Atom% Eisen in der Form von Eisenaluminium-Legierungspartikeln,
die gleichmäßig in dem
Aluminium dispergiert sind, wobei die Eisenaluminium-Legierungspartikel
35 bis 50 Atom% Aluminium enthalten.
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Als eine Abwandlung können ein
Teil oder alle Eisenpartikel durch eine entsprechende Menge von
Nickel-Partikeln oder durch Nickeleisen-Legierungspartikel mit ähnlicher
Partikelgröße ersetzt
werden.
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Beispiel 4
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Ein Schlamm, der frei von jeglichem
Metalloxid und/oder teilweise oxidiertem Metall ist, das mit geschmolzenem
Aluminium reagieren kann, zur Verwendung als eine Verankerungslage
für eine
Schicht gemäß der Erfindung
wird durch Suspension eines hitzebeständigen Hartmetallborids vorbereitet,
das 47,5 g oberflächenoxidiertes,
partikelförmiges
sphärisches
TiB2 (- 325 Mesh (<42 μm))
mit einem TiO2 Oberflächenfilm und ein Metalloxid
in der Form von 2,5 g TiO2 (- 325 Mesh (<42 μm)) in einem
kolloidalen Träger
enthält,
der 20 ml kolloidales Al2O3 (NYACOL® A1–20, eine
milchige Flüssigkeit
mit einer kolloidalen Partikelgröße von etwa
20 bis 60 nm) und 1 ml PEG (Polyethylenglykol) enthält, wodurch
die Viskosität
von dem Schlamm erhöht
und dessen Fähigkeit
verbessert wird, durch Anstreichen aufgebracht zu werden, wie dessen
Hafteigenschaft und Kohärenz
der fertigen Schicht.
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Dieser Schlamm erzeugt bei Wärmebehandlung
eine Oxid-Matrix aus gemischten Titanaluminiumoxiden aus der Reaktion
der kolloidalen Oxide Al2O3 und
TiO2, die als gelöste Oxid-Partikel vorliegen,
und dem Oxidfilm, der die suspendierten TiB2-Partikel überdeckt.
Die Oxid-Matrix enthält
und bindet TiB2-Partikel.
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Beispiel 4a
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Die Konstituenten des Schlamms aus
4 können verändert werden, wie in der folgenden
Tabelle gezeigt, in der jede Zeile mögliche Kombinationen von Konstituenten
darstellt:
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Beispiel 5
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Ein Schlamm für die Herstellung einer Schicht
gemäß der Erfindung
wird durch Suspension von 2,5 g partikelförmigem Fe2O3 (- 325 Mesh (<42 μm)),
einem hitzebeständigen
Hartmetallborid, das 92,5 g partikelförmiges, nadelförmiges oberflächenoxidiertes
TiB2 (- 325 Mesh (<42 μm))
mit einem TiO2 Oberflächenoxidfilm enthält, und
2, 5 g partikelförmigem
TiO2 (- 325 Mesh (<42 μm))
in einem Kolloid vorbereitet, das eine Kombination von zwei Gütebereichen
von kolloidalem Al2O3 enthält, nämlich 28
ml von einem ersten Gütebereich
von kolloidalem Al2O3 (NYACOL® A1–20, eine
milchige Flüssigkeit
mit einer kolloidalen Partikelgröße von etwa
40 bis 60 nm) und 24 ml von einem zweiten Gütebereich von kolloidalem Al2O3 (Condea 10/2
Sol, eine klare, opaleszierende Flüssigkeit mit einer kolloidalen
Partikelgröße von etwa
10 bis 3 0 nm) .
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Dieser Schlamm bildet bei Wärmebehandlung
eine Matrix aus gemischten Oxiden, die gemischte Titanaluminiumoxide
und eine geringe Menge an gemischten Eisentitanaluminiumoxiden enthält, und
zwar aus der Reaktion von TiO2, Fe2O3 und Al2O3. Diese Matrix
enthält
und bindet die TiB2 und FeO3-Partikel.
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Beispiel 5a
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Die Schlamm-Zusammensetzung aus Beispiel
5 enthält
Fe2O3 und eine Reaktionsmischung,
die aus dem Kolloid (Al2O3),
dem gelösten hitzebeständigen Metallborid
(TiB2) und dem suspendierten Metalloxid (TiO2) hergestellt ist. Dieses Beispiel kann
modifiziert werden, indem Fe2O3 vollständig oder
teilweise durch oxidiertes Kupfer und/oder Nickel bzw. deren Oxide
ersetzt wird und/oder durch Verändern
der Zusammensetzung der Reaktionsmischung wie in Beispiel 4a.
-
Beispiel 6
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Ein weiterer Schlamm für die Herstellung
einer stark mit Aluminium benetzbaren Anlauf-Schicht gemäß Erfindung
wird wie folgt hergestellt. Eine Menge von 60 g oberflächenoxidierten
Kupfer-Partikeln (- 325 Mesh (<42 μm)) wird
in einem Träger
suspendiert, der 13 ml kolloidales Al2O3 (7 ml NYACOL® A1–20, eine
milchige Flüssigkeit
mit einer kolloidalen Partikelgröße von etwa
40 bis 60 nm und 6 ml Condea® 10/2 Sol, eine klare,
opaleszierende Flüssigkeit
mit einer kolloidalen Partikelgröße von etwa
10 bis 30 nm) und 1 ml PEG (Polyethylenglykol) enthält, wodurch
die Viskosität
von dem Schlamm erhöht
und dessen Fähigkeit
verbessert wird, durch Anstreichen aufgebracht zu werden, ebenso
wie die Haftfähigkeit
und Kohärenz
der fertigen Schicht.
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Bei Wärmebehandlung erzeugt der Schlamm
eine Aluminiumoxid-Matrix,
die oxidierte Kupfer-Partikel enthält und bindet.
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Als eine Modifikation können oxidierte
oder teilweise oxidierte Partikel aus Nickel und/oder Eisen verwendet
werden, um teilweise oder vollständig
die oxidierten Kupfer-Partikel in dem kolloidalen Aluminiumoxid (Condea
25/5 mit einem pH-Wert > 7)
zu ersetzen.
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Beispiel 7
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Drei Kohlenstoff-Kathoden für die Verwendung
in einer drainierten Zelle für
die Erzeugung von Aluminium wurden jeweils mit den Schlämmen aus
den Beispielen 4, 5 und 6 folgendermaßen beschichtet: Erstens, eine
Verankerungslage mit einer Dicke von etwa 100 μm wurde auf die freiliegende
Fläche
der Kohlenstoff-Kathode mit dem Schlamm aus Beispiel 4 aufgestrichen.
Die Verankerungslage konnte dann für 30 Minuten trocknen.
-
Die Verankerungslage wurde dann mit
einer mit Aluminium benetzbaren Lage beschichtet, die durch Aufstreichen
von acht Lagen aus dem Schlamm aus Beispiel 5 erhalten wurde. Jede
aufgebrachte Lage konnte für
30 Minuten trocknen, bevor die nächste
Lage aufgebracht wurde. Die fertige mit Aluminium benetzbare Lage
hatte eine Dicke von etwa 1,8 mm.
-
Die mit Aluminium benetzbare Lage
wurde dann mit einer temporären
Anlauflage bedeckt, die durch Aufstreichen von einer Lage aus dem
Schlamm aus 6 erhalten wurde. Die
Anlauflage hatte eine Dicke von etwa 100 bis 150 μm.
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Die Schicht, die durch die Verankerungslage
gebildet wurde, die Aluminium-benetzbare Lage und die Anlauflage
auf der Kohlenstoff-Kathode konnten dann für 24 Stunden trocknen.
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Zwei der drei Kathoden wurden dann
mit einer Aluminiumplatte bedeckt, die eine Dicke von etwa 1,5 cm
hat, und in einem Ofen bei einer Temperatur von etwa 850–900°C in Luft
erhitzt.
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Die erste Kathode wurde nach 30 Minuten
aus dem Ofen herausgenommen und konnte auf Umgebungstemperatur abkühlen. Eine
Untersuchung des Querschnitts der Schicht zeigte, dass das Aluminium
in die Anlauflage eingedrungen ist, so dass die Schicht sehr gut
mit geschmolzenem Aluminium benetzt werden kann. Zwischen dem Aluminium
und dem Eisenoxid hatte noch keine Reaktion stattgefunden.
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Die zweite Kathode wurde nach 24
Stunden aus dem Ofen herausgenommen und konnte auf Umgebungstemperatur
abkühlen.
Eine Untersuchung des Querschnitts der Schicht zeigte, dass das
Aluminium in die Anlauflage in die Aluminium-benetzbare Lage eingedrungen
war. Ein Teil des Aluminiums hatte mit dem Fe2O3 reagiert, um Al2O3 und Fe-Metall zu bilden. Das Eindringen
des Aluminiums wurde an der Verankerungslage angehalten, und zwar
wegen des Fehlens von Oxid, das mit Aluminium reagieren kann, wodurch
gezeigt wurde, dass die Verankerungslage eine wirksame Sperrlage
gegen das Eindringen von Aluminium in die Kohlenstoff-Kathode ist.
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Das Eindringen von Aluminiummetall
in die Anlauflage und in die Aluminium-benetzbare Lage verbessert
die Leitfähigkeit
der Schicht. Bei Umgebungstemperatur beträgt der senkrechte elektrische
Widerstand durch die Schicht geringer als 1 Ohm nach dem Eindringen
gegenüber
mehr als 500 Ohm vor dem Eindringen.
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Die Schichten auf beiden Kathoden
zeigten eine kontinuierliche Matrix aus gemischten Titanaluminiumoxiden
zwischen der Verankerungslage und der Aluminium-benetzbaren Lage,
was eine sehr gute Haftung zwischen den beiden Lagen gewährleistet.
In beiden Fällen
waren die Partikel des TiB2 noch nicht durch
die Wärmebehandlung
oxidiert, und die Benetzbarkeit der Schicht durch Aluminium war
sehr gut. Das Ausmaß der Benetzbarkeit
war kleiner als 10 Grad.
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Die dritte beschichtete Kohlenstoff-Kathode
wurde bei einer drainierten Zelle für die Erzeugung von Aluminium
folgendermaßen
verwendet: Die Kathode, die mit der getrockneten Schicht gemäß der Erfindung beschichtet
war, wurde in der Zelle mit einer 1,5 cm dicken Platte aus Aluminium
bedeckt. Die Zelle wurde auf eine Temperatur von etwa 850–900°C erhitzt,
indem ein elektrischer Strom zwischen der Kathode und den gegenüberliegenden
Anoden durch Kohlenstoffpulver geleitet wurde. Es hätten auch
andere Anlauf-Erhitzungsprozeduren verwendet werden können, zum
Beispiel die Verwendung von Gasbrennern zur Erzeugung von Hitze.
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Nach 30 Minuten bei 850–900°C war die
Anlauf-Schicht ausreichend mit geschmolzenem Aluminium benetzt,
wodurch eine Barriere gegen die schädigenden, auf Fluorid basierenden,
geschmolzenen Elektrolyt-Konstituenten gebildet wurde, wie zum Beispiel
Natriumverbindungen, und ein auf Kryolith basierender Elektrolyt
wurde in die Zelle gefüllt.
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Die Zelle weiter bis auf 960°C erhitzt,
wobei bei dieser Temperatur die Zelle mit einer Elektrolysestromdichte
von 0,8 A/cm2 betrieben wurde, um Aluminium
unter üblichen
stabilen Bedingungen zu erzeugen.