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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft ein Keramikmaterial, das zur Herstellung von
aluminiumbenetzbaren und aluminiumbenetzten Keramikkomponenten verwendet
werden kann, insbesondere zur Verwendung in der Aluminiumproduktion,
beispielsweise als Kathoden, Seitenwände und andere Zellkomponenten,
die während
des Gebrauchs geschmolzenem Aluminium, Elektrolyt und/oder korrosiven
Gasen ausgesetzt sind.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Aluminium
wird konventionell nach dem Hall-Héroult-Verfahren durch Elektrolyse
von Aluminiumoxid hergestellt, das in geschmolzenen Elektrolyten
auf Kryolithbasis bei Temperaturen bis zu etwa 950°C hergestellt
wird. Eine Hall-Héroult-Reduktionszelle
hat in der Regel einen Stahlmantel, der mit einer isolierenden Verkleidung
aus hitzebeständigem Material
versehen ist, das wiederum eine Verkleidung aus Kohlenstoff hat,
die die geschmolzenen Bestandteile und korrosiven Gase kontaktiert.
Zuführungsschienen,
die mit dem negativen Pol einer Gleichstromquelle verbunden sind,
sind in die Kohlenstoffkathode eingebettet, die den unteren Zellboden
bildet. Die Kathode ist üblicherweise
eine Kohlenstoffverkleidung auf Anthrazitbasis, die aus vorgebackenen
Kathodenblöcken
gefertigt ist, die mit einer Stampfmischung aus Anthrazit, Koks
und Kohleteer oder mit Leim verbunden sind.
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Seit
langem ist bekannt, dass es wünschenswert
wäre, die
Kathode einer Aluminiumelektrogewinnungszelle mit einem hitzebeständigen Borid
zu fertigen (oder zu beschichten oder zu bedecken), wie Titandiborid,
das die Kathodenoberfläche
für geschmolzenes
Aluminium benetzbar machen würde, was
wiederum zu einer Reihe von Vorteilen führen würde. Bei der Herstellung hitzebeständiger Boridbeschichtungen
traten viele Schwierigkeiten auf, die durch die rigorosen Bedingungen
in einer Aluminiumelektrogewinnungszelle kamen. Dennoch wurden solche
Beschichten entwickelt, die aus Aufschlämmungen auf Kohlenstoffkörper aufgebracht
wurden. Die neusten als Aufschlämmung
aufgebrachten Beschichtungen sind in WO 01/42168 (de Nora/Duruz) und
WO 01/42531 (Nguyen/Duruz/de Nora) offenbart.
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US-A-5
981 081 (Sue) offenbart verschleiß- und korrosionsbeständige Beschichtungen,
die aus Übergangsmetallboridteilchen
gefertigt sind, die in einer Matrix aus Nickel, Kobalt oder Eisen
dispergiert sind. Die Beschichtungen werden durch Explosions- oder
Plasmasprühen
einer Mischung von Pulvern auf ein Übergangsmetallborid und eine
borhaltige Legierung auf einem Metallsubstrat und Wärmebehandlung
aufgebracht.
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Es
ist zuvor vorgeschlagen worden, das Kohlenstoffmaterial der Kathoden
der Aluminiumproduktionszellen durch Keramikmaterial zu ersetzen. US-A-4
560 448 (Sane/Wheeler/Kuivila) offenbart eine poröse Komponente,
die aus Aluminium abstoßenden
Material hergestellt ist, das mit einer aluminiumbenetzbaren Metallboridbeschichtung
bedeckt ist, die während
des Gebrauchs aufrechterhalten wird, indem das geschmolzene Aluminium,
das die poröse Komponente
infiltriert, mit Beschichtungsbestandteilen gesättigt wird. US-A-4 650 552
(de Nora/Gauger/Fresnel/Adorian/Duruz) offenbart eine Aluminiumproduktionszellenkomponente,
die aus einer Pulvermischung von Aluminiumoxid und Aluminium hergestellt
ist. US-A-4 600 481 (Sane/Wheeler/Gagescu/Debely/Adorian/Derivaz)
offenbart eine Komponente einer Aluminiumproduktionszelle, die aus
einer offen porösen
Matrix hergestellt ist, z. B. einer Aluminiumoxidmatrix, die mit
geschmolzenem Aluminium gefüllt
ist. Die offen poröse
Matrix kann eine aluminiumbenetzbare Beschichtung umfassen, die
aus einem Borid oder Nickel hergestellt ist. Die Infiltration der
Matrix mit Aluminium wird bei einer Temperatur von 100° bis 1500°C durchgeführt.
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Materialien,
die aus einer Keramikmatrix hergestellt sind, die mit Metall infiltriert
ist, sind auch in den folgenden Druckschriften beschrieben worden. US-A-4
935 055 (Aghajanian/Claar), US-A-5 194 202 (Yun/Marra/Gurganus/Kelsey)
und US-A-5 676 907 (Ritland/Readey/Stephan/Rulis/Sibold) offenbaren verschiedene
Verfahren zum Infiltrieren von Keramikstrukturen, z. B. Al2O3, SiN oder SiC,
mit geschmolzenem Aluminium. US-A-5 043 182 (Schultze/Schindler/Deisenroth)
offenbart eine poröse Al2O3-Al2TiO5-Struktur, die unter Druck mit einer geschmolzenen
Aluminiumlegierung infiltriert wird.
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US-A-5
007 475 (Kennedy/Aghajanian) offenbart eine Keramikstruktur, z.
B. Aluminiumoxid, die mit geschmolzenem Aluminium mithilfe eines
Infiltrationsverstärkers
infiltriert wird, der aus einer Metall/Gas-Kombination ausgewählt aus
Mg/N, Sr/N, Zn/O und Ca/N besteht, der die Aluminiumoxidstruktur
vor und während
der Infiltration ausgesetzt wird. Es ist in diesem Patent auch vorgesehen,
in US-A-4 713 360 (Newkirk/Dizio) beschriebene Keramikstrukturen
zu verwenden, worin poröse
Keramikstrukturen offenbart sind, die durch Oxidieren von Aluminiummetall
mit Additiven ausgewählt
aus Mg, Zn, Si, Na, Li, Ca, B, P, Y, Seltenerdmetallen und möglicherweise
nichtfunktionalen Verdünnungsmitteln
oder Verunreinigungen wie Mn, Fe, Cu und W in einer Menge von viel
weniger als 1% der Struktur erhalten werden.
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ZIELE DER
ERFINDUNG
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Ein
Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung einer aluminiumbenetzbaren
Komponente für
eine Zelle zur Produktion von Aluminium aus Aluminiumoxid, das in
einem geschmolzenen Elektrolyten auf Fluoridbasis gelöst ist.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung einer aluminiumbenetzten
Komponente, die in hohem Maße
leitfähig
und beständig
gegenüber geschmolzenem
Elektrolyt ist, zur Verwendung als Kathode in einer Ablaufzelle
(Drain-Zelle) oder in einer Zelle, die mit einem flachen oder tiefen
Aluminiumpool arbeitet, oder als Zellseitenwand oder andere Komponente,
die geschmolzenem Aluminium, Elektrolyt und/oder korrosiven Gasen
ausgesetzt ist, oder als Verkleidung zum Schutz anderer Zellkomponenten
vor geschmolzenem Elektrolyt, oder um andere Zellkomponenten aluminiumbenetzbar
zu machen.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung einer aluminiumbenetzbaren
oder aluminiumbenetzten Komponente, die aus leicht erhältlichen Materialien
gefertigt werden kann.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung einer aluminiumbenetzbaren
Komponente, die mit Aluminium außerhalb einer Aluminiumproduktionszelle
oder in situ durch Einwirkung von katodischem geschmolzenem Aluminium
benetzt werden kann.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung einer aluminiumbenetzten
Komponente, die ihre schützenden
und Benetzungsfähigkeitseigenschaften
selbst dann behält,
wenn sie hoch oxidierenden und/oder korrosiven Umgebungen ausgesetzt
wird.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung von Material
auf Keramikbasis oder Keramik-Metall-Material, das in oxidierenden und/oder
korrosiven Medien bei erhöhter
Temperatur verwendet werden kann.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Ein
erster Aspekt der Erfindung betrifft eine aluminiumbenetzbare Komponente
einer Zelle zur Elektrogewinnung von Aluminium aus Aluminiumoxid,
das in einem geschmolzenen Elektrolyten auf Kryolithbasis gelöst ist.
Die Komponente umfasst eine offen poröse oder netzartige Keramikstruktur, deren
Oberfläche
im Betrieb geschmolzenem Aluminium ausgesetzt ist und dadurch benetzt
wird. Die Struktur ist hergestellt aus Keramikmaterial, das inert und
widerstandsfähig
gegenüber
geschmolzenem Aluminium ist, und einem aluminiumbenetzbaren Material,
das Metalloxid und/oder teilweise oxidiertes Metall umfasst, das
bzw. die mit geschmolzenem Aluminium unter Bildung einer Oberflächenschicht
reaktionsfähig
ist bzw. sind, die Aluminiumoxid, Aluminium und von dem Metalloxid
und/oder teilweise oxidierten Metall abgeleitetes Metall enthält.
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Das
inerte und widerstandsfähige
Keramikmaterial kann wenigstens ein Oxid ausgewählt aus Oxiden von Aluminium,
Zirkonium, Tantal, Titan, Silicium, Niob, Magnesium und Calcium
und Gemischen davon, als ein einfaches Oxid und/oder als Mischoxid,
beispielsweise ein Aluminat von Zink (ZnAlO4) oder
Titan (TiAlO5) umfassen. Andere geeignete
inerte und widerstandsfähige
Keramikmaterialien können aus
Nitriden, Carbiden und Boriden und Oxyverbindungen ausgewählt werden,
wie Aluminiumnitrid, AlON, SiAlON, Bornitrid, Siliciumnitrid, Siliciumcarbid,
Aluminiumboriden, Erdalkalimetallzirkonaten und -aluminaten und
deren Gemischen.
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Die
Reaktion des Metalloxids und/oder teilweise oxidierten Metalls mit
geschmolzenem Aluminium beinhaltet üblicherweise die Reduktion
des Metalloxids und/oder teilweise oxidierten Metalls und die Oxidation
von Aluminium. Damit das Metalloxid und/oder teilweise oxidierte
Metall durch geschmolzenes Aluminium reduzierbar sind, ist es erforderlich, dass
ein solches Metall elektronegativer als Aluminium ist. Das Metall
des Metalloxids und/oder teilweise oxidierten Metalls, das durch
geschmolzenes Aluminium reduzierbar ist, ist beispielsweise ausgewählt aus
Mangan, Eisen, Kobalt, Nickel, Kupfer und Zink sowie Kombinationen
davon.
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Die
Konzentration an reaktionsfähigem
Metalloxid und/oder teilweise oxidiertem Metall an der Oberfläche der
Keramikstruktur beeinflusst die Geschwindigkeit, mit der die Struktur
durch geschmolzenes Aluminium benetzt wird. Die Oberfläche der Keramikstruktur
sollte das reaktionsfähige
Metalloxid und/oder teilweise oxidierte Metall in einer Menge von
mindestens 2 bis 3 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 5 bis 25 Gew.-%
des Materials enthalten, das die Oberfläche der Keramikstruktur stellt.
Wenn die Keramikstruktur eine Beschichtung des aluminiumbenetzbaren
Materials wie nachfolgend beschrieben umfasst, kann die Beschichtung
viel mehr Metalloxid und/oder teilweise oxidiertes Metall, z. B.
bis zu 50 oder sogar 80 Gew.-% oder möglicherweise sogar mehr, umfassen.
Die Elektronegativität
des Metalls des reaktionsfähigen
Metalloxids und/oder teilweise oxidierten Metalls beeinflusst auch
die Geschwindigkeit der Aluminiumbenetzung. Die rascheste Benetzung
der Keramikstruktur wird erreicht, wenn das Metall des reaktionsfähigen Metalloxids
und/oder teilweise oxidierten Metalls ausgewählt ist aus Kupfer, Nickel,
Kobalt, Mangan und Eisen.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung umfasst die offen poröse oder netzartige Keramikstruktur
eine Beschichtung des aluminiumbenetzbaren Materials auf dem inerten
und widerstandsfähigen Keramikmaterial.
In anderen Worten besteht die offen poröse oder netzartige Keramikstruktur
aus einem Skelett aus dem inerten und widerstandsfähigen Keramikmaterial,
das mit dem aluminiumbenetzbaren Material beschichtet ist.
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Diese
aluminiumbenetzbare Beschichtung ist üblicherweise eine als Aufschlämmung aufgebrachte
Beschichtung, die Teilchen aus dem Metalloxid und/oder teilweise
oxidiertem Metall, die mit geschmolzenem Aluminium reaktionsfähig sind,
in einem getrockneten kolloidalen Träger ausgewählt aus Aluminiumoxid, Ceroxid,
Lithiumoxid, Magnesiumoxid, Siliciumdioxid, Thoriumdioxid, Yttriumoxid,
Zirkoniumdioxid, Titandioxid und Zinkoxid und Vorläufern und
Mischungen davon umfasst. Weitere Details derartiger als Aufschlämmung aufgebrachter
Beschichtungen sind in WO 01/42168 (de Nora/Duruz) offenbart, die
solche Beschichtungen auf festen Substraten beschreibt.
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Die
aus Aufschlämmung
aufgebrachte, aluminiumbenetzbare Beschichtung kann ferner Teilchen
aus mindestens einer Verbindung ausgewählt aus Metallboriden, Carbiden
und Nitriden umfassen. Die aluminiumbenetzbare Beschichtung umfasst
beispielsweise die Teilchen des Metalloxids und/oder teilweise oxidierten
Metalls, die mit geschmolzenem Aluminium reaktionsfähig sind,
und Teilchen aus Titandiborid in getrocknetem kolloidalem Aluminiumoxid.
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Teilchen
aus dem Metallborid, -carbid oder -nitrid können mit Mischoxiden von Metall,
das aus dem getrockneten kolloidalen Träger abgeleitet ist, und Metall,
das aus dem Metallborid, -carbid oder -nitrid abgeleitet ist, bedeckt
sein. Zur Verbesserung der Struktur der Beschichtung kann die als
Aufschlämmung
aufgebrachte, aluminiumbenetzbare Beschichtung aus einer Aufschlämmung erhalten
werden, die Metalloxidteilchen umfasst, die bei Wärmebehandlung
mit Metall, das aus dem getrockneten kolloidalen Träger abgeleitet
ist, unter Bildung von Mischoxiden kombinieren, die mit den Mischoxiden
mischbar sind, die die Teilchen des Metallborids, -carbids oder -nitrids
bedecken. Geeignete Aufschlämmungen,
die eine solche Beschichtung produzieren, sind in WO 01/42531 (Nguyen/Duruz/de Nora)
offenbart, die solche Beschichtungen auf festen Substraten beschreiben.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ist die offen poröse
Keramikstruktur aus einer Zusammensetzung gefertigt, die eine Mischung
des inerten und widerstandsfähigen
Keramikmaterials und des aluminiumbenetzbaren Keramikmaterials umfasst.
Eine solche Keramikstruktur sollte eine ausreichende Menge an inertem
und widerstandsfähigem
Keramikmaterial umfassen, das bei Kontakt/Reaktion des aluminiumbenetzbaren
Keramikmaterials mit geschmolzenem Aluminium die gesamte Keramikstruktur
ausreichende mechanische Eigenschaften beibehält. Das aluminiumbenetzbare
Material stellt üblicherweise
weniger als 15 Gew.-%, üblicherweise
weniger als 10 Gew.-% der Keramikstruktur.
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Die
offen poröse
Keramikstruktur kann zudem auf einem Verstärkungsmetallskelett, insbesondere
einer Metallmatte gebildet werden. Geeignete Metalle für ein derartiges
Skelett schließen
Eisen und Eisenlegierungen und andere Metalle ein, die bei erhöhter Temperatur
mechanisch widerstandsfähig sind.
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Es
kann für
einige Anwendungen vorteilhaft sein, innere Einsätze zu verwenden, die als Ballast im
Inneren einer aus der Keramikstruktur gefertigten Komponente wirken,
beispielsweise um die Keramikstruktur an dem Boden einer Aluminiumproduktionszelle
zu befestigen, wie in 2 und 3 von US-A-5 651 874 (de Nora/Sekhar)
offenbart ist. Die inneren Einsätze
können
aus Eisen oder Eisenlegierungen oder anderen schweren Materialien
hergestellt werden. Ein Verstärkungsmetall
kann auch als Ballast wirken.
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Die
erfindungsgemäße Komponente
hat zahlreiche Anwendungen, von denen einige nachfolgend beschrieben
sind.
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Die
Komponente kann beispielsweise eine Kathode oder Kathodenverkleidung
sein, beispielsweise platten- oder keilförmig auf einem Kathodenkörper, der
insbesondere aus Kohlenstoffmaterial gefertigt ist. Die Komponente
kann auch ein Aluminiumpoolstabilisator in Form einer Platte mit
einer Dichte sein, die entweder niedriger als diejenige des geschmolzenen
Aluminiums ist, so dass sie auf der Oberfläche des Aluminiumpools schwimmen
kann, oder höher
als diejenige des geschmolzenen Aluminiums ist, so dass sie am Boden
des Aluminiumpools ruhen kann. Alle der genannten Komponenten, die während des
Gebrauchs dem Produktaluminium ausgesetzt sind, können als
solche in der Zelle angeordnet und während des Gebrauchs benetzt
werden. Solche Komponenten können
mit einer hoch aluminiumbenetzbaren Inbetriebnahmeschicht deckbeschichtet
sein, wie beispielsweise in WO 01/42168 (de Nora/Duruz) offenbart
ist.
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Bei
bestimmten Anwendungen müssen
die Komponenten möglicherweise
andererseits vor Gebrauch mit geschmolzenem Aluminium benetzt werden.
Daher kann die aluminiumbenetzbare Komponente ein Skelett bilden,
das mit geschmolzenem Aluminium infiltriert werden kann, um beispielsweise eine
Zellseitenwand oder eine Seitenwandverkleidung oder einen keilförmigen Verbindungskörper zu bilden,
um die Oberfläche
eines Zellbodens mit einer angrenzenden Seitenwand an der Peripherie
des Zellbodens zu verbinden.
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Die
Erfindung betrifft auch eine aluminiumbenetzte Komponente einer
Zelle zur Elektrogewinnung von Aluminium. Die aluminiumbenetzte
Komponente umfasst eine offen poröse oder netzartige Keramikstruktur,
die eine Oberflächenschicht
hat, die Aluminiumoxid, Aluminium und anderes Metall enthält, z. B. Eisen,
Kupfer oder Nickel. Solche Komponente ist erhältlich, indem eine offen poröse oder
netzartige, aluminiumbenetzbare Komponente, die aus Keramikmaterial,
das inert und widerstandsfähig
gegenüber geschmolzenem
Aluminium ist, z. B. Aluminiumoxid, und einem aluminiumbenetzbaren
Material gefertigt ist, das Metalloxid und/oder teilweise oxidiertes
Metall, z. B. Eisen, Kupfer oder Nickel als Oxide und/oder teilweise
oxidierte Metalle umfasst, das bzw. die mit geschmolzenem Aluminium
reaktionsfähig
ist bzw. sind, geschmolzenem Aluminium ausgesetzt wird.
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Die
Komponente umfasst eine offen poröse oder netzartige Keramikstruktur,
deren Oberfläche während des
Gebrauchs geschmolzenem Aluminium ausgesetzt wird und damit benetzt
wird. Die Struktur ist aus einem Keramikmaterial, das inert und
beständig
gegenüber
geschmolzenem Aluminium ist, und einem aluminiumbenetzbaren Material
gefertigt, das Metalloxid und/oder teilweise oxidiertes Metall umfasst,
das mit geschmolzenem Aluminium reaktionsfähig ist bzw. sind, um eine
Oberflächenschicht
zu bilden, die Aluminiumoxid, Aluminium und von dem Metalloxid und/oder
teilweise oxidierten Metall abgeleitetes Metall enthält.
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Aluminiumbenetzte
Komponenten sind üblicherweise
vollständig
mit Aluminium gefüllt
und bedeckt, das ihre offen poröse
oder netzartige Keramikstruktur vor der Einwirkung von geschmolzenem Elektrolyten
und/oder korrosiven Gasen während
des Gebrauchs abschirmt.
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Die
aluminiumbenetzte Komponente kann eine Kathode oder eine Kathodenverkleidung
oder ein Aluminiumpoolstabilisator sein, der vor oder während des
Gebrauchs mit Aluminium benetzt wird. Die Komponente kann in einer
Zellseitenwand oder einer Seitenwandverkleidung oder einem keilförmigen Körper zum
Verbinden der Oberfläche
eines Zellbodens mit einer angrenzenden Seitenwand vorliegen, die alle
vor Gebrauch mit Aluminium benetzt werden.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist eine Zelle zur Elektrogewinnung
von Aluminium aus Aluminiumoxid, das in einem Elektrolyten auf Fluoridbasis
gelöst
ist, die eine oder mehrere der oben beschriebenen aluminiumbenetzbaren
und/oder aluminiumbenetzten Komponenten aufweist.
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Die
Zelle kann insbesondere eine Kathode oder einen Kathodenkörper umfassen,
deren bzw. dessen Oberfläche
mit einer Kathodenverkleidung wie oben offenbart verkleidet ist.
Der Kathodenkörper und
die Kathodenverkleidung können
durch eine Verbindungsschicht verbunden sein, insbesondere eine aus
Aufschlämmung
aufgebrachte, hitzebeständige Boridschicht
wie in WO 01/42168 (de Nora/Duruz) und WO 01/42531 (Nguyen/Duruz/de
Nora) offenbart. Die verkleidete Kathodenoberfläche ist beispielsweise Teil
eines horizontalen oder geneigten Kathodenbodens, insbesondere eines
horizontalen Kathodenbodens, der mit einer keilartigen Kathodenverkleidung
verkleidet ist, die eine aluminiumbenetzbare schräge Ablauf-Kathodenoberfläche darauf
bildet. Alternativ kann sich der Kathodenkörper oberhalb eines Zellbodens
befinden, der angeordnet ist, um geschmolzenes Aluminium aufzufangen,
das auf der Kathodenverkleidung produziert wird und von dieser abläuft.
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Weitere
Aspekte der Erfindung betreffen Verwendungen des oben beschrieben
Materials in anderen Gebieten als auf dem Gebiet der Elektrogewinnung
von Aluminium.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verbundmaterial auf Keramikbasis,
das eine offen poröse
oder netzartige Keramikstruktur umfasst, deren Oberfläche im Betrieb
geschmolzenem Aluminium ausgesetzt und davon benetzt wird. Diese
Struktur ist aus einem Keramikmaterial, das inert und widerstandsfähig gegenüber geschmolzenem
Aluminium ist, und einem aluminiumbenetzbaren Material gefertigt,
das Metalloxid und/oder teilweise oxidiertes Metall ausgewählt aus
teilweise oxidiertem oder Oxid von Kupfer, Nickel, Kobalt, Mangan
und Eisen und Mischungen davon umfasst, die bzw. das mit geschmolzenem
Aluminium reaktionsfähig
ist/sind, um eine Oberflächenschicht
zu bilden, die Aluminiumoxid, Aluminium und Metall enthält, das
von dem Metalloxid und/oder teilweise oxidiertem Metall abgeleitet
ist.
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Ein
solches Material kann beispielsweise zur Herstellung von Komponenten
oder Verkleidungen für
eine Vorrichtung zur Behandlung von geschmolzenem Aluminium verwendet
werden, insbesondere zur Reinigung von geschmolzenem Aluminium oder zum
Trennen legierender Metalle von einer Aluminiumlegierung. Weitere
Details über
derartige Vorrichtungen lassen sich WO 00/63630 (Holz/Duruz) entnehmen.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verbund-Keramik-Metall-Material,
das wie zuvor eine offen poröse
oder netzartige Keramikstruktur umfasst, die eine Oberflächenschicht
aufweist, die Aluminiumoxid, Aluminium und weiteres Metall enthält. Das
Verbund-Keramik-Metall-Material ist erhältlich, indem ein Verbundmaterial
geschmolzenem Aluminium ausgesetzt wird, welches aus einem Keramikmaterial,
das inert und widerstandsfähig
gegenüber
geschmolzenem Aluminium ist, und einem aluminiumbenetzbaren Material
gefertigt ist, das ein Metalloxid und/oder ein teilweise oxidiertes
Metall ausgewählt aus
Kupfer, Nickel, Kobalt, Mangan und Eisen und Mischungen davon umfasst,
das bzw. die mit geschmolzenem Aluminium reaktionsfähig ist/sind,
um eine Oberflächenschicht
zu bilden, die Aluminiumoxid, Aluminium und Metall enthält, das
von dem Metalloxid und/oder teilweise oxidierten Material abgeleitet
ist.
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Ein
solches Material kann zur Fertigung aluminiumbenetzter Komponenten
für Anwendungen bei
hoher Temperatur in oxidierenden oder korrosiven Gasen, insbesondere
Sauerstoff und/oder Fluor enthaltenden Gasen, oder Flüssigkeiten
verwendet werden, wie fluorhaltigen Flüssigkeiten oder geschmolzenem
Metall, insbesondere geschmolzenem Aluminium.
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Die
aluminiumbenetzten Komponenten können
insbesondere in einer Vorrichtung zur Behandlung von geschmolzenem
Aluminium verwendet werden. Die Komponenten können auch bei Temperaturen
unterhalb des Schmelzpunkts von Aluminium als Elektroden, Heizelemente,
Strukturmaterialien, metallurgische Tiegel, um von Aluminium verschiedene geschmolzene
Metalle zu enthalten, Anoden, Ofenbefestigungen, Formen, usw. verwendet
werden. Wegen der Fähigkeit
der Keramikstruktur, geschmolzenes Aluminium in seinen Poren und
auf seiner Oberfläche
durch Kapillarwirkung zurückzuhalten, können die
aluminiumbenetzten Komponenten in chemisch aggressiven Umgebungen
bei Temperaturen oberhalb des Schmelzpunkts von Aluminium verwendet
werden, beispielsweise als Verkleidungen in Öfen, vorausgesetzt, dass die
Komponenten keinem wesentlichem mechanischem Verschleiß ausgesetzt sind.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
Erfindung wird des Weiteren in Bezug auf die angefügten schematischen
Zeichnungen beschrieben, in denen 1, 2 und 3 Zellen mit
unterschiedlichen Konfigurationen illustrieren, die mit erfindungsgemäßen aluminiumbenetzten
Komponenten ausgestattet sind.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG
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1 zeigt
eine Aluminiumproduktionszelle mit Ablaufkonfiguration. Die Zelle
umfasst Nicht-Kohlenstoff-Anoden 10 auf Metallbasis, wie
beispielsweise in WO 00/40781 und WO 00/40782 offenbart ist (beide
im Namen von de Nora), die von entsprechend geneigten gegenüberliegenden
Kathodenoberflächen 20 beabstandet
sind, wie beispielsweise in WO 00/63463 (de No ra) offenbart wird,
in einem geschmolzenen Elektrolyten 5 auf Fluoridbasis.
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Der
Zellboden 25, 25',
der beispielsweise aus Kohlenstoffmaterial gefertigt ist, ist mit
aluminiumbenetzten Kathodenverkleidungen 21, 21' bedeckt, die
erfindungsgemäße aluminiumbenetzte schräge Ablauf-Kathodenoberflächen 20 bilden,
wobei in der rechten und der linken Seite von 1 unterschiedliche
Ausführungsformen
gezeigt sind. Die Kathodenoberflächen 20 neigen
sich wie gezeigt abwärts
in Richtung der Mitte des Zellbodens 25, 25'. Auf der linken
Seite von 1 ist der Zellboden 25 horizontal,
während
die Kathodenverkleidung 21',
die ihn bedeckt, ein Keil mit einem kleinen Winkel ist, der eine
geneigte Kathodenoberfläche 20 über dem
horizontalen Zellboden 25 bildet. Auf der rechten Seite von 1 ist
der Zellboden 25' eine
Schräge
und mit Kathodenverkleidungsplatten (Ziegeln) 21 mit einheitlicher
Dicke bedeckt, die eine geneigte Kathodenoberfläche 20 parallel zu
dem geneigten Zellboden 25' bilden.
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Der
Zellboden 25,25' ist
nur teilweise mit der Kathodenverkleidung 21,21' bedeckt, wodurch
ein Mittelkanal 30 verbleibt, der durch den Zellboden 25,25' und die angrenzenden
Kathodenverkleidungen 21,21' gebildet wird, die in der Mitte
der Zelle durch Kanal 30 beabstandet sind. Dieser Kanal 30 dient
zum Auffangen des geschmolzenen Produktaluminiums 60 von
den geneigten Kathodenoberflächen 20.
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Der
Zellboden 25,25' wird,
insbesondere wo er einen Teil des Aluminiumsammelkanals bildet,
vorzugsweise durch eine aluminiumbenetzbare Schicht 35 geschützt, beispielsweise
eine aus Aufschlämmung
aufgebrachte hitzebeständige
Boridschicht wie in WO 01/42168 (de Nora/Duruz) oder WO 01/42531 (Nguyen/Duruz/de
Nora) offenbart. Eine solche aus Aufschlämmung aufgebrachte Schicht 35 wird
auch durch geschmolzenes Aluminium 22 benetzt, das auch
den Boden der Kathodenverkleidungen 21,21' benetzt, wodurch
für einen
kontinuierlichen und optimalen elektrischen Kontakt gesorgt wird.
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Wie
in 1 gezeigt ist, umfasst die Zelle Seitenwände 40,
die beispielsweise aus Siliciumcarbid gefertigt sind, die mit einer
aluminiumbenetzten Seitenwandverkleidung 41 erfindungsgemäß geschützt sind.
Die Seitenwandverkleidung 41 ist vollständig mit geschmolzenem Aluminium
gefüllt,
das in ihren Poren durch Kapillareffekt zurückgehalten wird. Die Seitenwandverkleidung 41 erstreckt
sich vertikal von dem Zellboden 25,25' bis oberhalb
der Oberfläche
des geschmolzenen Elektrolyten 5 und schirmt die Seitenwände 40 vollständig vor
geschmolzenem Elektrolyt 5 ab.
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Die
aluminiumbenetzte Seitenwandverkleidung 41 und Kathodenverkleidungen 21,21' sind durch
im Allgemeinen keilförmige
aluminiumgefüllte Körper 51 erfindungsgemäß verbunden,
die sich an der Peripherie des Zellbodens 25,25' befinden.
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Alle
der Strukturelemente außer
Anoden 10 sind somit vollständig vor dem geschmolzenen
Elektrolyten 5 durch geschmolzenes Aluminium abgeschirmt,
das in und auf den erfindungsgemäßen aluminiumbenetzten
Komponenten zurückgehalten wird,
oder durch die Schicht aus geschmolzenem Aluminium 60,
das in Kanal 30 gesammelt wird. Eine solche Zellkonfiguration,
die diese Zellmaterialien verwendet, ermöglicht die Verwendung des Elektrolyten 5,
der sich vollständig
in einem geschmolzenen Zustand befindet, d. h. ohne erstarrte Elektrolytablagerungen
um die Seitenwände 40 und
ohne eine erstarrte Elektrolytkruste an der Oberfläche des
Elektrolyten 5.
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2,
in der dieselben Referenzziffern zur Bezeichnung derselben Elemente
verwendet werden, illustriert erfindungsgemäße Zellkomponenten in einer
anderen erfindungsgemäßen Zelle.
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Die
in 2 gezeigte Zelle hat einen horizontalen Zellboden 25,
der mit einer erfindungsgemäßen aluminiumbenetzten
Kathodenverkleidung 21 mit einheitlicher Breite bedeckt
ist, wodurch eine horizontale Ablaufkathodenoberfläche 20 gebildet
wird. Die Seitenwände 40 der
Zelle sind mit einer aluminiumbenetzten keilförmigen Seitenwandverkleidung 41' bedeckt, die
sich von der Peripherie des Zellbodens 25 bis oberhalb
der Oberfläche
des geschmolzenen Elektrolyten 5 erstreckt.
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Der
Zellboden 25 umfasst in der Mitte der Zelle einen Kanal 30 zum
Auffangen von Produktaluminium 60, das von den angrenzenden
aluminiumbenetzbaren Kathodenoberflächen 20 abläuft.
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Der
Aluminiumsammelkanal 30 ist vorzugsweise mit einer aus
Aufschlämmung
aufgebrachten hitzebeständigen
Boridschicht 35 wie oben beschrieben beschichtet. Die aus
Aufschlämmung
aufgebrachte Schicht 35 wird mit geschmolzenem Aluminium 22 benetzt,
das auch den Boden der aluminiumbenetzten Kathodenverkleidung 21 benetzt.
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Ähnlich wie
in der in 1 gezeigten Zelle sind alle
der inneren Bauelemente außer
Anoden 10 durch geschmolzenes Aluminium, das in und auf
den erfindungsgemäßen aluminiumbenetzten
Komponenten zurückgehalten
wird, oder durch die Schicht aus geschmolzenem Aluminium 60,
das in Kanal 30 gesammelt wird, vollständig vor geschmolzenem Elektrolyt 5 geschützt.
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Um
den Elektrolyten 5 an dem Erstarren entlang der Seitenwandverkleidung 41' und auf der Oberfläche des
Elektrolyten 5 zu hindern, ist die Zelle gut wärmeisoliert.
Wie in 2 gezeigt ist, ist die Zelle mit einer Isolierabdeckung 45 über dem
geschmolzenen Elektrolyten 5 ausgestattet. Weitere Details hinsichtlich
geeigneter Abdeckungen sind in WO 01/31086 (de Nora/Duruz) offenbart.
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Die
Anoden 10 sind vorzugsweise aus elektrolytbeständigem inertem
Material auf Metallbasis gefertigt. Geeignete Anodenmaterialien
auf Metallbasis schließen
Legierungen auf Eisen- und
Nickelbasis ein, die in einer oxidierenden Atmosphäre wärmebehandelt
werden können,
wie in WO 00/06802, WO 00/06803 (beide im Namen von Duruz/de Nora/Crottaz),
WO 00/06804 (Crottaz/Duruz), WO 01/42535 (Duruz/de Nora), WO 01/42534
(de Nora/Duruz) und WO 01/42536 (Duruz/Nguyen/de Nora) offenbart
ist. Weitere sauerstoffentwickelnde Anodenmaterialien sind in WO
99/36593, WO 99/36594, WO 00/06801, WO 00/06805, WO 00/40783 (alle
im Namen von de Nora/Duruz), WO 00/06800 (Duruz/de Nora), WO 99/36591
und WO 99/36592 (beide im Namen von de Nora) offenbart ist.
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Um
die Auflösung
der Anoden 10 in dem Elektrolyten zu verringern, kann die
Zelle mit einem Elektrolyten 5 bei herabgesetzter Temperatur
betrieben werden, in der Regel etwa 830° bis 930°C, vorzugsweise 850° bis 910°C. Das Arbeiten
mit einem Elektrolyten bei herabgesetzter Temperatur vermindert
die Löslichkeit
von Oxiden, insbesondere von Aluminiumoxid. Es ist daher vorteilhaft,
die Auflösung von
Aluminiumoxid in dem Elektrolyten 5 zu erhöhen.
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Erhöhte Aluminiumoxidauflösung kann
erreicht werden, indem eine Aluminiumoxidzufuhrvorrichtung verwendet
wird, die Aluminiumoxidteilchen über
eine große
Fläche
der Oberfläche
des geschmolzenen Elektrolyten 5 versprüht und verteilt. Geeignete
Aluminiumoxidzufuhrgeräte
sind detaillierter in WO 00/63464 (de Nora/Berclaz) offenbart. Die Zelle
kann außerdem
Mittel (nicht gezeigt) zur Förderung
der Zirkulation des Elektrolyten 5 von und zu dem Anoden-Kathoden-Spalt
umfassen, um die Auflösung
von Alumiumoxid in dem Elektrolyten 5 zu verstärken und
permanent eine hohe Konzentration an gelöstem Aluminiumoxid nahe an
den aktiven Oberflächen
der Anoden 10 aufrechtzuerhal ten, wie beispielsweise in
WO 00/40781 (de Nora) offenbart ist.
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Während des
Betriebs der in 1 und 2 gezeigten
Zellen wird in dem Elektrolyten gelöstes Aluminiumoxid elektrolysiert,
um an den Anoden 10 Sauerstoff und an den Ablaufkathodenoberflächen 20 Aluminium 60 zu
produzieren. Das Produktaluminium 60 läuft von den Kathodenflächen 20 in
den Sammelkanal 30, von dem es angezapft oder in ein Aluminiumreservoir
(nicht gezeigt) evakuiert werden kann, wie beispielsweise in WO
00/63463 (de Nora) offenbart ist.
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3,
wo dieselben Referenzziffern zur Bezeichnung derselben Elemente
verwendet werden, illustriert eine nachgerüstete Zelle, die erfindungsgemäße aluminiumbenetzte
Komponenten und konventionelle verbrauchbare Kohlenstoffanoden 10' verwendet.
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Der
Zellboden 25 ist horizontal und mit einer aluminiumbenetzten
Kathodenverkleidung 21 erfindungsgemäß vor Verschleiß geschützt, die
eine Ablaufkathodenoberfläche 20 bildet.
Die Zellseitenwände 40 sind
erfindungsgemäß mit einer
erfindungsgemäßen Seitenwandverkleidung 41 bedeckt,
die sich von dem Zellboden bis oberhalb der Oberfläche des geschmolzenen
Elektrolyten 5 erstrecken. Die aluminiumbenetzte Seitenwandverkleidung 41 und
die aluminiumbenetzten Kathodenverkleidungen 21 sind durch
im Allgemeinen keilförmige
Körper 51 erfindungsgemäß verbunden.
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Der
Zellboden 25 ist mit einer aus Aufschlämmung aufgebrachten hitzebeständigen Boridschicht 35 bedeckt,
die mit geschmolzenem Aluminium 22 benetzt ist, das auch
den Boden der aluminiumbenetzten Kathodenverkleidung 21 benetzt.
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Der
Zellboden 25 umfasst in der Mitte der Zelle einen Kanal 30 zum
Auffangen von Produktaluminium 60, das von den an grenzenden
aluminiumbenetzbaren Kathodenoberflächen 20 abläuft.
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Im
Unterschied zu der in 1 und 2 gezeigten
Zelle arbeitet die in 3 gezeigte Zelle mit einer Kruste 70 und
einer Ablagerung 71 aus erstarrtem Elektrolyten.
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Während des
Betriebs der in 3 gezeigten Zelle wird Aluminiumoxid
in dem Elektrolyten 5 gelöst und zwischen den Kohlenstoffanoden 10' und der Ablaufkathodenoberfläche 20 elektrolysiert,
um an den Kohlenstoffanoden 10' CO2 sowie
Aluminium zu produzieren, das in Kanal 30 abläuft.
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In
einer Variante kann eine nachgerüstete Zelle
ohne eine Aluminiumsammelrille mit einem flachen katodischen Aluminiumpool
mit wenig Bewegung von geschmolzenem Aluminium in dem flachen katodischen
Pool betrieben werden. Demnach kann der Abstand zwischen den Elektroden
auch reduziert werden, was zu einer Herabsetzung der Zellspannung
und Energieeinsparungen führt.
Verglichen mit konventionellen Tiefpoolzellen ist zudem eine geringere
Menge an geschmolzenem Aluminium erforderlich, um die Zelle zu betreiben,
wodurch die mit der Immobilisierung großer Aluminiumvorräte in Aluminiumproduktionsanlagen
verbundenen Kosten wesentlich herabgesetzt werden.
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Diese
aluminiumbenetzten Kathodenverkleidungen können trotzdem auch in Tiefpoolzellen
betrieben werden, die mit einer Ablagerung aus erstarrtem Elektrolyt
und/oder einer Elektrolytkruste über dem
geschmolzenen Elektrolyten betrieben werden. Zudem können eine
oder mehrere erfindungsgemäße große aluminiumbenetzte
leitfähige
Platten, die aus offen poröser
oder netzartiger Keramikstruktur mit niedriger Dichte gefertigt
sind, in den Aluminiumpool gegeben werden, so dass die Platten auf
der Oberfläche
des Aluminiumpools schwimmen, um die Bewegung des Aluminiums zu
begrenzen und den Aluminiumpool zu stabilisieren. Die Verwendung
von Stabilisatorplatten in einem Tiefaluminiumpool ermöglicht somit
eine Herabsetzung des Abstands zwischen den Elektroden.
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In
weiteren Varianten der obigen Zellen können nur eine oder einige der
oben beschriebenen erfindungsgemäßen Zellkomponenten,
d. h. Kathodenverkleidung 21,21', Seitenwandverkleidung 41,41', keilförmige Körper 51 und
Stabilisatorplatten in einer Aluminiumproduktionszelle in verschiedenen
Kombinationen verwendet werden.
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Die
Erfindung wird in den folgenden Beispielen weiter beschrieben.
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BEISPIEL 1
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Eine
offen poröse
Aluminiumoxidstruktur (10 Poren pro Zoll, was etwa 4 Poren pro Zentimeter
entspricht) wurde aluminiumbenetzbar gemacht, indem sie mit zwei
aus Aufschlämmung
aufgebrachten Schichten mit unterschiedlicher Zusammensetzung beschichtet
wurde.
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Die
erste Aufschlämmung
der ersten Schicht wurde aus 60 Gew.-% teilchenförmigem nadelförmigem oberflächenoxidiertem
TiB2 (–325
mesh) mit einem TiO2-Oberflächenoxidfilm,
3,3 Gew.-% Aluminiumbenetzungsmittel in Form von teilchenförmigem Fe2O3 (–325 mesh)
und 3,3 Gew.-% TiO2-Pulver (–325 mesh)
in 33 Gew.-% kolloidalem Al2O3 (NYACOL® Al-20,
einer milchigen Flüssigkeit
mit einer kolloidalen Teilchengröße von etwa
40 bis 60 Nanometern) hergestellt. Wenn diese Aufschlämmung wärmebehandelt
wird, reagiert das kolloidale Aluminiumoxid mit einem TiO2-Oberflächenoxid
und dem TiO2-Pulver unter Bildung einer
Mischoxidmatrix aus Al2O3 und
TiO2 über
die gesamte Beschichtung, wobei diese Matrix die TiB2-Teilchen
und die Fe2O3-Teilchen enthält und bindet.
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Die
zweite Aufschlämmung
wurde aus 33 Gew.-% teilweise oxidierten Kupferteilchen, 37 Gew.-%
einer ersten Sorte von kolloidalem Aluminiumoxid (NYACOL® Al-20)
und 30 Gew.-% einer zweiten Sorte von kolloidalem Aluminiumoxid
(CONDEA® 10/2
Sol, einer klaren opaleszierenden Flüssigkeit mit einer kolloidalen
Teilchengröße von etwa
10 bis 30 Nanometern) hergestellt.
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Eine
aluminiumbenetzbare Beschichtung wurde auf die poröse Aluminiumoxidstruktur
aufgebracht, indem diese Struktur in die erste Aufschlämmung getaucht
wurde, gefolgt von Trocknen für
4 Stunden bei 40°C,
und sie in die zweite Aufschlämmung
getaucht wurde, gefolgt von Trocknen für 15 Stunden bei 40°C. Die beschichtete
Aluminiumoxidstruktur wurde dann 3 Stunden in Luft bei 700°C wärmebehandelt,
um die Beschichtung zu verfestigen.
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Die
resultierende Struktur ist aluminiumbenetzbar und ist geeignet,
um durch Aluminium vor Gebrauch benetzt zu werden, oder kann in
situ benetzt werden, wenn sie als Kathode verwendet wird.
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Die
aluminiumbenetzbare poröse
Struktur wurde mit Aluminium benetzt, indem sie in geschmolzenes
Aluminium bei 850°C
getaucht wurde. Nach 20 Stunden wurde die benetzte poröse Struktur
aus dem geschmolzenen Aluminium geholt und auf Raumtemperatur abkühlen gelassen.
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Untersuchung
der aluminiumbenetzten porösen
Struktur zeigte, dass sie vollständig
mit Aluminium gefüllt
war, das in den Poren durch die Benetzbarkeit der Struktur und die
Kapillarwirkung zurückgehalten
wurde, und über
der Außenfläche mit
Aluminium bedeckt war.
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Der
spezifische elektrische Widerstand der aluminiumbenetzten Struktur
lag in der Größenordnung
des spezifischen Widerstands des metallischen Aluminiums (2,65 μΩ·cm), während die
Struktur vor dem Benetzen einen spezifischen Widerstand von 35 bis
45 kΩ·cm hatte.
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Eine
solche benetzte Aluminiumoxidstruktur kann für verschiedene Anwendungen
in einer Zelle zur Elektrogewinnung von Aluminium, insbesondere als
Kathode oder Kathodenverkleidung, Zellseitenwand oder Seitenwandverkleidung
oder als nicht stromführende
Komponente des Zellbodens verwendet werden, die geschmolzenem Aluminium
und/oder Elektrolyt ausgesetzt ist.
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BEISPIEL 2
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Eine
aluminiumbenetzbare Keramikstruktur wurde aus einer Mischung aus
Material, das inert und widerstandsfähig gegenüber geschmolzenem Aluminium
war, d. h. Aluminiumoxid und Titandioxid, und aluminiumbenetzbarem
Material, d. h. Kupferoxid hergestellt. Die Keramikstruktur wurde
hergestellt, indem ein Polyurethanschaum mit einer Aufschlämmung von
Keramikteilchen beschichtet wurde, gefolgt von einer Wärmebehandlung.
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Die
Aufschlämmung
aus Keramikmaterial bestand aus einer Suspension von 40 g teilchenförmigem Al2O3 mit einer durchschnittlichen
Teilchengröße von 10
bis 20 μm,
2,5 g teilchenförmigem
CuO mit einer Teilchengröße von weniger
als etwa 45 μm, 2,5
g teilchenförmigem
TiO2 mit einer Teilchengröße von weniger
als etwa 45 μm
in einem kolloidalen Aluminiumoxidträger, der aus 93 g entionisiertem
Wasser und 6,6 g kolloidalen Aluminiumoxidteilchen mit einer kolloidalen
Teilchengröße von etwa
10 bis 30 nm bestand.
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Ein
Polyurethanschaum mit 10 bis 20 Poren pro Zoll (entsprechend etwa
4 bis 8 Poren pro Zentimeter) wurde in die Aufschlämmung getaucht
und in Luft bei 40° bis
50°C 20
bis 30 Minuten getrocknet. Das Tauchen wurde drei Mal wiederholt.
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Nach
dem Tauchen wurde der Schaum in Luft bei 50°C 4 bis 5 Stunden getrocknet.
Der Schaum enthielt etwa 0,3 bis 0,5 g/cm3 der
getrockneten Aufschlämmung.
Dem Trocknen folgte eine Wärmebehandlung
bei etwa 850° bis
1000°C in
Luft für
4 bis 5 Stunden, um den Polyurethanschaum zu eliminieren und das
aus der Aufschlämmung
gebildete Keramikmaterial zu einem sich selbst tragenden Schaum
zu verfestigen. Dieser Wärmebehandlung folgte
eine Aluminisierungsbehandlung durch Eintauchen in geschmolzenes
Aluminium für
2 Stunden bei 850°C.
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Der
aluminisierte Schaum wurde aus dem geschmolzenen Aluminium genommen,
auf Raumtemperatur abkühlen
gelassen und senkrecht zu einer Oberfläche geschnitten.
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Die
Untersuchung des aluminisierten Schaums zeigte, dass der Polyurethanschaum
verschwunden war. Das TiO2 hatte mit Al2O3 in dem Keramikschaum
reagiert, um eine Titan-Aluminium-Mischoxid-Matrix zu bilden. Auf der
Oberfläche des
Keramikschaums vorhandenes CuO hatte mit geschmolzenem Aluminium
unter Bildung einer aluminiumbenetzten Oberflächenschicht aus Al2O3 und einer Legierung aus Kupfer und Aluminium
reagiert. Die Poren des Keramikschaums waren vollständig mit
geschmolzenem Aluminium gefüllt.
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In
einer Variante werden die Wärmebehandlungsstufe
und die Aluminisierungsstufe simultan als eine einzige Stufe durchgeführt. In
einer weiteren Variante wird das Kupferoxid der Keramikstruktur
teilweise oder vollständig
durch Eisenoxid und/oder Nickeloxid ersetzt.
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BEISPIEL 3
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Eine
aluminiumbenetzbare offen poröse
Keramikstruktur wie in Beispiel 1 wurde als katodisches Material
zur Aluminiumproduktion getestet.
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Die
aluminiumbenetzbare Keramikstruktur wurde auf dem Boden eines Graphitbehälters mit
einem Innendurchmesser von 85 mm angeordnet. Die Struktur wurde
mit 120 g Aluminium bedeckt. Der Behälter und sein Inhalt wurden
mit einer Rate von 120°C/Stunde
erwärmt.
Bei einer Temperatur von 700°C
hatte das Aluminium einen Aluminiumpool gebildet, auf dem die Keramikstruktur
schwamm. Die Temperatur wurde weiter auf etwa 850°C erhöht und danach
4 Stunden gehalten, so dass das geschmolzene Aluminium die Keramikstruktur
vollständig
aluminisierte und benetzte.
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Nach
der Aluminisierung wurde eine Menge von 1,5 kg geschmolzenem Elektrolytbad,
das aus 68 Gew.-% Kryolith, 28 Gew.-% Aluminiumfluorid und 4 Gew.-%
gelöstem
Aluminiumoxid bestand, in den Behälter auf den Aluminiumpool
und die aluminiumbenetzte Keramikstruktur gegossen. Eine Kohlenstoffanode
wurde in den Elektrolyten getaucht, so dass sie der schwimmenden
Keramikstruktur gegenüberlag, die
sowohl einen Aluminiumpoolstabilisator als auch eine Kathodenoberfläche bildete.
Ein Elektrolysestrom wurde zwischen der Anode und dem Graphitbehälter mit
einer Stromdichte von etwa 0,8 A/cm2 an der
Anode geleitet. Während
der Elektrolyse wurde eine konstante Zellspannung von etwa 4 bis
4,2 Volt gemessen.
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Nach
10 Stunden wurde die Elektrolyse unterbrochen und die schwimmende
aluminiumbenetzte Keramikstruktur aus dem Graphitbehälter entnommen.
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Die
Keramikstruktur wurde auf Raumtemperatur abkühlen gelassen und senkrecht
zu einer ihrer Oberflächen
geschnitten. Die Untersuchung der Keramikstruktur zeigte, dass sie
nach wie vor vollständig
mit geschmolzenem Aluminium benetzt und hiermit gefüllt war.
Die Keramikstruktur selbst blieb unverändert, wodurch ihre Stabilität und Eignung
als Kathodenmaterial gezeigt wird.
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BEISPIEL 4
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Eine
offen poröse
Siliciumcarbidstruktur (30 Poren pro Zoll, was etwa 12 Poren pro
Zentimeter entspricht) wurde alu miniumbenetzbar gemacht, indem sie
mit einer aus Aufschlämmung
aufgebrachten Schicht beschichtet wurde.
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Die
Aufschlämmung
bestand aus 75 g oberflächenoxidierten
Eisenteilchen (–325
mesh), 75 g Siliciumdioxidsol Nyacol 830 (einer milchigen wässrigen
Flüssigkeit,
die 32 Gew.-% kolloidales Siliciumhydroxid enthielt, das bei Wärmebehandlung
in Siliciumdioxid überführt wird)
und 0,35 g einer wässrigen Lösung, die
15% PVA (Polyvinylalkohol) enthielt, die zum Einstellen der Viskosität der Aufschlämmung verwendet
wurde.
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Die
offen poröse
Struktur wurde in die Aufschlämmung
getaucht und danach 30 Minuten bei 60°C getrocknet. Die imprägnierte
poröse
Struktur enthielt 0,278 g/cm3 getrocknete
Aufschlämmung, die
0,214 g/cm3 oberflächenoxidierte Eisenteilchen enthielt.
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Die
resultierende Struktur war aluminiumbenetzbar und geeignet, um durch
Aluminium vor Gebrauch oder in situ benetzt werden, wenn sie beispielsweise
als Kathode verwendet wurde.
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Die
aluminiumbenetzbare poröse
Struktur wurde mit Aluminium benetzt, indem sie in geschmolzenes
Aluminium mit 850°C
eingetaucht wurde. Nach 15 Stunden wurde die benetzte poröse Struktur
aus dem geschmolzenen Aluminium genommen und auf Raumtemperatur
abkühlen
gelassen.
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Untersuchung
der aluminiumbenetzten porösen
Struktur zeigte, dass sie mit Aluminium gefüllt war, das in den Poren durch
die Benetzbarkeit der Struktur und die Kapillarwirkung zurückgehalten
wurde, und über
der Außenseite
mit Aluminium bedeckt war. Die Poren hatten ein Aluminiumfüllverhältnis von mehr
als 90 Vol.%.
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Die
aluminiumbenetzte poröse
Struktur kann wie in Beispiel 3 als katodisches Material verwendet werden.