DE2446668B2 - Verfahren zur schmelzflusselektrolyse, insbesondere von aluminiumoxid, und anode zur ausfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur schmelzflusselektrolyse, insbesondere von aluminiumoxid, und anode zur ausfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Al2O3 + 3/2C —2Al + 3/2CO2
beträgt dieser Abbrand theoretisch 0,334 kg C/kg Al; in
der Praxis werden aber bis zu 0,5 kg C/kg Al verbraucht. Brennbare Kohlenstoffanoden haben verschiedene
Nachteile:
— Als Anodenkohle muß, um Aluminium von annehmbarer Reinheit zu erhalten, ein reiner Koks
mit geringem Aschegehalt eingesetzt werden.
— Wegen dem Abbrand müssen die Kohlenstoffanoden
von Zeit zu Zeit nachgeschoben werden, um die optimale Interpolardistanz Anodenoberfläche-Aluminiumspiegel
wieder herzustellen. Vorgebackene Anoden müssen periodisch durch neue ersetzt
werden, kontinuierliche Anoden (Söderberg-Anoden) müssen nachchargiert werden.
— Bei vorgebackenen Anoden ist ein separater Herstellungsbetrieb, die Anodenfabrik, erforderlich.
Es ist offensichtlich, daß dieses Verfahren arbeits- und koätenintensiv ist.
Interessanter ist die direkte Zersetzung von Al2O3 in
die Elemente
Al2O3 ->
2Al + 3/2 O2
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Schmelzflußelektrolyse, insbesondere von Aluminiumoxid,
in einer Zelle, die mit einer oder mehreren Anoden an einer Anode, die keine Reaktion mit dem Sauerstoff
eingeht.
Mit dieser Methode fallen die genannten Nachteile der Kohlenstoffanoden weg. Im weiteren wird als
Nebenprodukt Sauerstoff abgeschieden, der industriell wieder verwertbar ist. Die unverbrauchbar Anode ist
besonders günstig für einen gekapselten Ofen, dessen Abgase, die größtenteils aus Sauerstoff bestehen, leicht
gesammelt und gereinigt werden können. Dieser Ofen kann mit einer automatischen Regelung versehen sein.
Dadurch werden die Bedingungen am Arbeitsplatz verbessert und die Umweltschutzprobleme vermindert.
Die Anforderungen, die an unverbrauchbar Anoden gestellt werden, sind sehr hoch. Sie müssen beispielsweise,
wie in der Schweizer Patentanmeldung Nr. 75 22/73 näher beschrieben, auch bei Betriebstemperaturen von
1000° C korrosionsbeständig und in der Schmelze unlöslich sein, sowie eine gute elektrische Leitfähigkeit
haben.
Für die Anodenfläche, die in Kontakt mit dem
bo korrosiven Schmelzfluß steht, kommen vor allem Oxide
als Grundstoffe in Betracht, beispielsweise Zinn-, Eisen-, Chrom-, Kobalt-, Nickel- oder Zinkoxid.
Diese Oxide können jedoch meist nicht ohne Zusatzstoffe dicht gesintert werden und weisen
außerdem bei 1000° C einen verhältnismäßig hohen spezifischen Widerstand auf. Es müssen deshalb Zusätze
von mindestens einem anderen Metalloxid mit einer Konzentration von 0,01 bis 20 Gewichts-%, Vorzugs-
O 05 bis 2%, gemacht werden, um die EigenschafwelSfp
'reinen Oxids zu verbessern.
Erhöhung der Sinterfähigkeit, der Dichte und der • rhie'keit erweisen sich Zusätze aus den Oxiden
Leittar'B ^jetaHe, die einzeln oder in Kombination
f0'8ewendet werden können, als zweckmäßig:
ange Mn Fr, Sb, Cu, Nb, Zn, Cr, Co, W,
CdZr1Ta1In1Ni1Ca1Ba1Bi
. Jj6 Herstellung von oxidkeramischen Körpern
_ ur »rj kann nach bekannten Verfahren der
^mischen Technologie gearbeitet werden. Das
Hl emisch wird gemahlen, durch Pressen oder
?hlickerguß in eine Form gebracht und durch Erhitzen
f hohe Temperatur gesintert
nas Oxidgemisch kann aber auch di'-ch Kalt- oder
Heißpressen, Plasma- oder Flammspritzen, Detoira-Seschichtung,
physikalische oder chemische Ab- - aus der Gasphase, oder durch eine andere
teMethode als überzug auf einen Träger, der als
stromverteiler dienen kann, aufgebracht und wenn 1 nachgesintert werden. Die Haftfestigkeit auf dem
Sr wird verbessert, wenn die Trägeroberfläche vor Hr Beschichtung mechanisch, elektrisch oder chemisch
aufgerauht oder wenn ein Drahtgewebe aufgeschweißt
W'nie oxidkeramische Anode kann jede beliebig! Form
annehmen, bevorzugt sind jedoch Platten oder Zylinder. Derartige Keramikanoden haben folgende Vorteile:
— Gute Temperaturwechselbeständigkeit _ Geringe Löslichkeit im Schmelzfluß bei hoher
Temperatur
_ Kleiner spezifischer Widerstand _ Oxidationsbeständigkeit
_ Vernachlässigbare Porosität
_ Vernachlässigbare Porosität
Der schmelzflüssige Elektrolyt kann, wie in der Praxis üblich aus Fluoriden, vor allem Kryolith, oder aus einem
,,.< der Fachliteratur bekannten Oxidgemisch bestehen.
Für den Einsatz in der Aluminiumelektrolyse muß die keramische Anode einerseits mit dem Schmelzfluß und
andererseits mit einer Stromzuleitung m Kontakt stehen Die Entladung der O*-Ionen findet an der
Grenzfläche zwischen Schmelze und Oxidkeramik statt, der entwickelte Sauerstoff entweicht durch die Schmel-
Z6Anhand von Versuchen ist festgestellt worden, daß,
wenn ein keramischer Körper aus Zinnoxid, beispielsweise
ein Zylinder, ohne Strombelastung in den Schmelzfluß getaucht wird, ein rascher Abtrag des
Zinnoxids eintritt. Da Zinnoxid gegen reinen Kryolith erfahrungsgemäß beständig ist, spielt sich die Reaktion
offensichtlich mit dem im Kryolith gelösten und suspendierten Aluminium ab:
(3)
3SnO2 + 4Al-* 3 Sn + 2Al2O3
Bei der Verwendung von Elektrolyten, die aus anderen Verbindungen als Kryolith bestehen, aber auch
Aluminium enthalten, liegen ähnliche Verhältnisse vor.
Wird die mit dem schmelzflüssigen Elektrolyten in Kontakt stehende Anodenfläche mit Strom belastet, so
wird die Korrosion stark vermindert und praktisch auf Null reduziert, falls die Stromdichte überall einen
gewissen minimalen Wert überschreitet. Diese minimale Stromdichte muß, wie in der Schweizer Patentanmeldung
Nr. 75 22/73 beschrieben, 0,001 A/cm2 betragen, mit Vorteil verwendet man jedoch mindesten:; 0,01
A/cm2, insbesondere mindestens 0,025 A/cm2.
In der Praxis hat es sich aber gezeigt, daß es unter
Umständen schwierig sein kann, über die gesamte, mn dem Elektrolyten in Kontakt stehende Anodenoberfla-',
ehe eine gleichmäßige Stromdichte zu erzwingen, weil
diese Stromverteilung nicht nur vo.i der Leitfähigkeit der Keramik und der Schmelze, sondern auch von der
Geometrie der Zelle, den lokalen Strömungsverhältnissen, der Badtemperatur und anderen Faktoren abhängt.
κι Die Stromdichte über die eingetauchte Anodenfläche
kann nicht nur ungleichmäßig werden, sondern sie kann unter Umständen an gewissen Stellen den vorgeschriebenen
Minimalwert unterschreiten, was zur Folge hat, daß sich dort die Korrosionsreaktion (3) abspielt.
,-, Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Verfahren zu entwickeln, bei dem
die gesamte in die Schmelze eingetauchte Anodenoberflache geschützt wird. Dann können die obenerwähnten
Mängel nicht auftreten, und die Anodenkorrosion wird vollständig verhindert.
Die Aufgabe wird bei einem gattungsgemaßen Verfahren erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens
diejenigen Teile der Anodenoberflache, die nicht durch eine genügende Stromdichte geschützt sind,
mit einem oxidierenden Gas bespült werden.
Zur Ausführung dieses Verfahrens ist eine Anode vorgesehen, die mit einem System von Poren und/oder
Kanälen, das die Zufuhr von Gas mindestens zu einem Teil der Anodenoberfläche erlaubt, versehen ist.
Als oxidierende Gase werden zweckmäßig Sauerstoff Luft, Chlor, Fluor, Kohlendioxid, Stickstoffoxid
oder Gemische davon verwendet. Bei der Ausfuhrung des Verfahrens tritt das oxidierende Gas an den
entsprechenden Stellen durch die Poren und/oder j5 Kanäle aus der oxidkeramischen Oberfläche der Anode
in die Schmelze der Zelle aus.
Der minimale Gasdurchsatz beträgt zweckmäßig 001 mmol/(cm2 . n). Mit Vorteil beträgt der minimale
Gasdurchsatz jedoch mindestens 0,1 mmol/(cm2 · h), ja
sogar insbesondere mindestens 0,2 mmol/(cm2 · h) des oxidierenden Gases. ..
Die Poren der erfindungsgemäßen Anode können erzeugt werden, indem entweder keine Sinterhilfsmittel
zum Grundmaterial gegeben, oder aber Sintertempera-45
tür und -zeit so gewählt werden, daß die Endstruktur
nicht dicht ist. Im weiteren können vor dem Sintern Zusatzstoffe hinzugefügt werden, die während dem
Sintern verdampfen, oder die nachträglich chemisch aus der oxidkeramischen Struktur herausgelöst werden
50 ^Ferner ist es auch möglich, die Anode mit Kanälen zu
versehen, die vor oder nach dem Sinterprozeß herausgebohrt werden.
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen.
In den Figuren sind verschiedene Ausführungsvananten
der erfindungsgemäßen oxidkeramischen Anoden, die in einen schmelzflüssigen Elektrolyten getaucht sind,
im Vertikalschnitt dargestellt. Dabei wird angenommen
b0 daß die Kathode parallel zum Anodenboden verlauft,
und daß der Strom vollständig durch den Boden der Anode austritt. Es zeigt .
Fi-I eine Anode mit poröser Struktur im Bereich
der Seitenfläche, unter Schutz der stromlosen Stellen b5 durch Zufuhr des oxidierenden Gases von außen und
Fig 2 eine Anode mit poröser Struktur über die
gesamte Oberfläche, unter Schutz der stromlosen Stellen durch Umleiten des Anodengases.
SS üb
Die in Fig. 1 dargestellte Anode zur Schmelzflußelektrolyse, insbesondere von AI2Oi, wird an Stellen mit
zu kleiner Stromdichte durch im Bereich der porösen Seitenfläche austretendes oxidierendes Gas vor dem
Angriff durch gelöstes und suspendiertes Metall geschützt. Der Stromzuleiter 1 besteht aus einem Metall
oder einem anderen elektronenleitenden Werkstoff wie Karbid, Nitrid oder Borid. Der oxidkeramische Teil 2
der Anode steht mindestens teilweise in Kontakt mit dem schmelzflüssigen Elektrolyten 3. Das oxydierende
Gas wird durch den Kanal 4 zugeleitet und tritt dann durch Löcher im Stromverteiler 5 und Poren 7 in der
Seitenfläche der Oxidkeramik gleichmäßig durch die Anodenoberfläche aus. Der Stromverteiler 5 besteht aus
einem Hohlkörper oder einem Drahtgeflecht im Zentrum der Anode, er erniedrigt den inneren
Widerstand der Anode und erleichtert eine gleichmäßige Stromverteilung. Er besteht aus einem Metall,
vorzugsweise Nickel, Kupfer, Kobalt, Molybdän oder Legierungen davon, oder einem nichtmetallischen, bei
Betriebstemperatur elektronisch leitenden Material wie Karbid, Nitrid, Borid oder Mischungen davon. Wichtig
ist, daß der Stromverteiler das oxidierende Gas zu der porösen Oxidkeramik der Anodenoberfläche leitet und
bei Betriebstemperatur, z. B. im Temperaturbereich von 1000°C, weder mit dem oxidierenden Gas noch mit der
Oxidkeramik reagiert. Stromzuleiter 1 und Stromverteiler 5 können aus demselben Material bestehen,
gegebenenfalls aus einem Stück hergestellt werden.
Mindestens ein Teil der Oberfläche der Anode in deren oxidkeramischem Teil 2 besteht zweckmäßig aus
porösem oxidkeramischem Material auf der Basis von Zinn-, Eisen- Chrom-, Kobalt-, Nickel- oder Zinkoxid.
Das Grundmaterial aus einem der Oxide ist dabei zweckmäßig mit einem weiteren Metalloxid dotiert.
Dieses kann z. B. SnO2 sein. Das weitere Metalloxid liegt
zweckmäßig mindestens mit einer Konzentration von je 0,01 bis 20%, vorteilhaft von 0,05 bis 2%, vor.
Als Metallkomponenten der weiteren Metalloxide kommen z. B.
Mn, Fe. Sb, Cu, Nb, Zn, Cr, Co, W,
Cd, Zr, Ta, In, Ni, Ca, Ba, Bi
Cd, Zr, Ta, In, Ni, Ca, Ba, Bi
in Frage. Sie können auch mit 0,1 % MnO2 dotiert sein.
F i g. 2 zeigt eine vollständig eingetauchte Anode, bei welcher keine externe Zufuhr von oxidierendem
Schutzgas notwendig ist. Sie ist derart konzipiert, daß das erzeugte Anodengas von Stellen mit genügender
Stromdichte an diejenigen Stellen, an welchen die Stromdichte einen minimalen Wert unterschreitet,
geleitet werden kann. Die treibende Kraft ist dabei der von der Eintauchtiefe abhängige Flüssigkeitsdruck. Der
in den Schmelzfluß 3 eingetauchte Stromzuleiter 1 wird mit einer Schutzschicht 6 überzogen, die aus einem
schlecht leitenden und gegen die Schmelze beständigen Material, beispielsweise Bornitrid, elektrisch geschmolzenem
Aluminiumoxid oder Magnesiumoxid, besteht. Das Eindringen des Elektrolyten 3 in die Poren 7 der
Oxidkeramik 2 wird bei genügend kleinem Porendurchmesser durch die hohe Oberflächenspannung und
schlechte Benetzung der Schmelze verhindert. Sind jedoch die Poren von größerem Durchmesser oder
werden Kanäle angeordnet, so kann der Schmelzfluß eindringen. Dann müssen mindestens die Durchgänge 8
durch den Stromverteiler 5 mit einer schlecht leitenden, kryolithbeständigen Schicht, die aus demselben Material
wie die Schutzschicht 6 bestehen kann, ausgekleidet sein.
Nach einer nicht dargestellten Variante kann ein Gemisch von oxidierenden Gasen, die von außen zu
geführt werden, und von abgeschiedenem Anodengas zu den gefährdeten Stellen geleitet werden. So können
-, Anoden mit dichten, d. h. nicht porösen oxidkeramischen Oberflächen an Stellen mit zu geringer Stromdichte
vor der Reduktion geschützt werden, indem die Geometrie und Ausrüstung der Zelle so gewählt
werden, daß das entwickelte Anodengas und gegebe-
II) nenfalls von außen in den Schmelzfluß eingeleitete
oxidierende Gase der Anodenoberfläche entlang entweichen müssen. Durch Ausbildung von Rinnen in
der Bodenfläche der Anode, die vom Zentrum gegen den Umfang verlaufen, kann ein regelmäßig verteilter
ι -, Gasabfluß gefördert werden.
Im folgenden Ausführungsbeispiel wird die Wirkung der vorgeschlagenen Maßnahmen geprüft, indem die
Wirkung eines Sauerstoffilms an einem Probekörper aus oxidkeramischem Material, der stromlos in eine
:ii Kryolithschmelze eingetaucht worden ist, untersucht
wird.
Zur Herstellung der Probekörper wird als Trägermaterial Zinnoxid verwendet, das folgende Eigenschaften
hat:
Reinheit:
Wahre Dichte:
Korngröße:
Wahre Dichte:
Korngröße:
99,9%
6,94 g/cm3
< 5 μπι
6,94 g/cm3
< 5 μπι
Als Sinterhilfsmittel wird Mangandioxid verwendet. Für die Herstellung einer dichten SnO2-Keramik sind
mindestens 0,3% MnO2 notwendig. Weil aber ein mindestens teilweise poröser Sinterkörper erwünscht
ist, wird das Trägermaterial mit nur 0,1% MnO: versetzt, und dann während 20 Minuten in einem
Mischer trocken gemahlen.
Davon werden 250 g in eine zylindrische Vinamoid Form gefüllt und manuell mit einem Eisenzylinder
komprimiert. Die gefüllte Form wird in die Druckkammer einer isostatischen Presse gegeben. Der Druck wird
in 3 Minuten von 0 auf 2000 kg/cm2 erhöht, während 10 Sekunden auf Maximaldruck belassen und anschließend
innerhalb weniger Sekunden entspannt. Der ungesinterte (»grüne«) Probekörper wird aus der Form herausgenommen,
poliert und in Einzelstücke von etwa 6 cm Länge geteilt. Anschließend werden die zylinderförmigen
Einzelstücke mit einem Bohrer von 1 cm Durchmesser entlang der Zylinderachse 5,5 cm tief ausgehöhlt, so
daß die Wandung der anderen Stirnfläche noch eine Stärke von ungefähr 0,5 cm hat.
In einem Ofen mit Heizstäben aus Molybdänsilizid werden die »grünen« Preßlinge während 18 Stunder
von Zimmertemperatur auf 125O0C erhitzt, 5 Stunder
bei dieser Temperatur belassen und dann während dci folgenden 24 Stunden auf 4000C abgekühlt. Nach den·
Erreichen dieser Temperatur werden die gesinterter Körper aus dem Ofen genommen und nach den
Abkühlen auf Zimmertemperatur gewogen, vermesser und die Dichte berechnet:
Äußerer Durchmesser 2,46 cm
Stirnfläche 4,75 cm^
Gemessene Dichte 4,53 g/cm3
% der theoretischen Dichte 65,3
Der Vergleich der gemessenen mit der theoretischei Dichte zeigt, daß die gesinterten Probekörper verhält
nismäßig stark porös sind.
Auf die Außenfläche der Probekörper wird ei ungefähr gleich langer, hochgesinterter Aluminiumoxid
.-in zu
as en ii-
ill ete
ig in en er
t. d η it
ring zementiert, indem der Zwischenraum mit einer Aufschlämmung von Hüttentonerde gefüllt und derart
gesintert wird, daß das eine Ende des Schutzringes mit der vollen Stirnfläche des Probekörpers bündig ist.
Damit ist die volle Stirnfläche der porösen Zinnoxid-Probekörper frei zugänglich, während die Außenfläche
ganz oder größtenteils abgedeckt ist.
In die zentrale Bohrung der Probekörper wird auf die gleiche Weise ein hochgesintertes Aluminiumoxidrohr
einzementiert, das vorzugsweise bis zum Ende der Bohrung reicht und aus den Probekörpern herausragt.
Ein so vorbereiteter Probekörper wird 2 cm tief in eine KryoHthschmelze getaucht, die folgende Zusammensetzung
hat:
15
Kryolith | 1105 g | = 85% |
Hüttentonerde | 130 g | = 10% |
AlF3 | 65 g | = 5% |
Dieses Schmelze liegt über 100 g flüssigem Aluminium, das vorgelegt worden ist, um den Bedingungen der
technischen Elektrolyse, bei welcher das Bad mit Aluminium gesättigt ist, möglichst nahe zu kommen.
Dieses Elektrolysebad befindet sich in einem Grafittiegel von 11 cm Durchmesser und 11 cm Tiefe, die
Badhöhe beträgt ungefähr 6 cm. Das Bad wird durch 4 Heizplatten mit einer totalen Leistung von 3,6 kW
äußerlich beheizt.
Unmittelbar nach dem stromlosen Eintauchen des Probekörpers wird durch das einzementierte Aluminiumoxidrohr
eine bestimmte Sauerstoffmenge eingeleitet, die wegen des dichten äußeren Aluminiumoxidringes
und der ebenfalls dichten Auskleidung der Bohrung gezwungen ist, durch die poröse Struktur der Bodenfläche
gleichmäßig in die Kryolithschmelze auszutreten. Die Bodenoberfläche des Probekörpers wird damit mit
einem Sauerstoffilm überzogen, der die Reduktion der
Oxidkeramik verhindern soll.
Nach dem Versuch wird der Probekörper aus der Schmelze gezogen und abgekühlt. Dann wird mit der
Schublehre die Verminderung der Länge der Oxidkeramik des Probekörpers gemessen und der spezifische
Korrosionsabtrag in cm3 Material pro Stunde berechnet.
Versuch
Versuchsdauer
(h)
SauerstotT-durchsatz
Korrosion der Bodenfläche
42
41
42
42
41
41
42
42
41
0,10
0,25
1,83
11,2
0,25
1,83
11,2
0,0083
0,0014
0,0014
nicht meßbar nicht meßbar nicht meßbar
Die Tabelle zeigt, daß die Bodenoberfläche des Probekörpers ohne Sauerstoffschutz stark korrodiert.
Schon ein Durchsatz von 0,1 mmol/(cm2 · h) vermindert den Korrosionsabtrag stark, aber er ist immer noch
meßbar. Bei Sauerstoffdurchsätzen von 0,25 mmol/ (cm2 · h) und mehr ist ein Angriff der Bodenfläche des
Probekörpers weder zu messen noch festzustellen.
Aus diesen Resultaten kann gefolgert werden, daß die Oberfläche der Oxidkeramik effektiv durch einer
stromlos erzeugten Sauerstoffilm vor der Reduktior durch suspendiertes und gelöstes Aluminium geschütz
wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (14)
1. Verfahren zur Schmelzflußelektrolyse, insbesondere von Aluminiumoxid, in einer Zelle, die mit
einer oder mehreren Anoden mit Arbeitsflächen aus oxidkeramischem Material ausgerüstet ist, d a durch
gekennzeichnet, daß mindestens diejenigen Teile der Anodenoberfläche, die nicht durch eine genügende Stromdichte geschützt sind,
mit einem oxidierenden Gas bespült werden.
2. Verfahren nach Anspmch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das oxidierende Gas von außen eingeleitet und im Innern der Anode zu den Teilen
der Oberfläche mit ungenügender Stromdichte geführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erzeugte Anodengas von Stellen
der Oberfläche mit genügender Stromdichte zu den Stellen mit ungenügender Stromdichte geleitet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das oxidierende Gas derart von außen
in den Schmelzfluß eingeleitet wird, daß es längs derjenigen Teile der Anodenoberfläche, die eine
ungenügende Stromdichte haben, entweicht
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1—4, dadurch gekennzeichnet, daß als oxidierendes Gas
Sauerstoff, Luft, Chlor, Fluor, Kohlendioxid, Stickstoffoxid oder Gemische davon verwendet werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1—5, dadurch gekennzeichnet, daß als oxidierendes Gas
ein Gemisch von Anodengas und mindestens einem von außen zugeführten Gas verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1—6, dadurch gekennzeichnet, daß der minimale Gasdurchsatz
0,01 mmol/(cm2 ■ h) beträgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1—6, dadurch gekennzeichnet, daß der minimale Gasdurchsatz
0,1 mmol/(cm2 · h) beträgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1—6, dadurch gekennzeichnet, daß der minimale Gasdurchsatz
0,2 mmol/(cm2 ■ h) beträgt.
10. Anode zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit
einem System von Poren (7) und/oder Kanälen, das die Zufuhr von Gas mindestens zu einem Teil der
Anodenoberfläche erlaubt, versehen ist.
11. Anode nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Teil ihrer Oberfläche aus porösem oxidkeramischem Material (2) besteht.
12. Anode nach einem der Ansprüche 10 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Gaszufuhrsystem (4, 7, 8), das von außen durch den Stromzuleiter (1)
und den Stromverteiler (5) zur oxidkeramischen Oberfläche führt, ausgebildet ist.
13. Anode nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß verschiedene Teile der oxidkeramischen Oberfläche der Anode durch ein
Gasleitungssystem miteinander verbunden sind.
14. Anode nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenfläche der
Anode mit vom Zentrum gegen den Umfang verlaufenden Rinnen versehen ist.
mit Arbeitsflächen aus oxidkeramischem Material ausgerüstet ist, sowie auf eine Anode zur Ausführung
dieses Verfahrens.
Bei der Aluminiumelektrolyse nach Hall-Heroult
■-, wird eine Kryolithschnielze mit gelöstem AI2O3 bei
340—1000° elektrolysiert. Das abgeschiedene Aluminium sammelt sich auf dem kathodisch geschalteten
Kohlenstoffboden der Elektrolysewanne, während an den Kohlenstoffanoden CO2 und zu einem kleinen Teil
CO gebildet werden. Dabei brennt die Anode ab.
Für die Reaktion:
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