DE599981C

DE599981C - Mit der Einstellvorrichtung einer photographischen Kamera gekuppelter Entfernungsmesser

Info

Publication number: DE599981C
Application number: DEO20442D
Authority: DE
Original assignee: Optische Werke G Rodenstock
Current assignee: Optische Werke G Rodenstock
Priority date: 1933-02-16
Filing date: 1933-02-16
Publication date: 1934-07-12

Description

Es sind Laufbodenkameras mit mit der Einstellung gekuppeltem Entfernungsmesser bekanntgeworden, bei denen das Mittel zur Übertragung der Einstellung der Einstelloptik auf die Einstellung des beweglichen Teils des Entfernungsmessers in einer Zugvorrichtung (Zugschnur oder Kette) besteht. Eine solche ist bei ungeschützter Lage Verschmutzungen, Beschädigungen oder Verbiegungen durch

ίο Unterklemmen von Fremdkörpern ausgesetzt, wodurch Fehler in der Bewegungsübertragung und schließlich unscharfe Aufnahmen verursacht werden können. Außerdem kann sie bei Kameras ohne Laufboden (z. B. bei Spreizenkameras) infolge ihrer größeren Länge Formänderungen durch Durchhängen oder Anstreifen mit der Hand unterworfen sein.

Es sind, auch Kameras bekanntgeworden, bei denen eine Kette wenigstens teilweise in einem Rohr von unveränderlicher Form untergebracht ist, so daß sie in ihrem durch das Rohr geschützten Teil von den vorerwähnten Nachteilen frei ist; immerhin bestehen diese noch für den ungeschützten Teil. Die Zugvorrichtung in ihrer ganzen Länge in einem Rohr von unveränderlicher Form einzuschließen, ist jedoch bei Klappkameras nicht möglich, weil beim öffnen oder Schließen derselben zugleich auch eine Formänderung für das Rohr Voraussetzung ist.

Unter allen Umständen muß jedoch bei Verwendung einer Zugschnur oder Kette die Länge dieses Elements bei der Anbringung des Entfernungsmessers auf einer Kamera für den beabsichtigten Anbringungsort abgestimmt werden.

Zur Vermeidung dieser Nachteile wird erfindungsgemäß ein biegbares, aber nicht dehnbares Mittel zur Bewegungsübertragung (ζ. B. Draht oder Kette o. dgl.) als Seele in einer eng anschließenden biegbaren, aber nicht dehnbaren Hülse verwendet, wobei die Enden der Hülse an zwei Stellen gelagert sind, die bei der für die Aufnahmestellung geöffneten Kamera eine gegenüber Einstellungsänderungen unveränderliche Lage zueinander bewahren, während die in ihrer Hülse verschiebbare Seele die Bewegung der Einstelloptik auf den beweglichen optischen Teil des Entfernungsmessers überträgt. Die Funktionen der Seele und der Hülse können auch vertauscht sein. Erfindungsgemäß wird hier ein vollständiger Schutz der Zugvorrichtung vor Verschmutzung erzielt, und Nachteile bezüglich des Durchhängens derselben bleiben außer Betracht. Ferner gewährt die Verwendung einer biegbaren, aber nicht dehnbaren Seele in einer eng anschließenden bewegbaren, aber nicht dehnbaren Hülse den Vorteil, daß ein damit versehener Entfernungsmesser für sich allein zu einer bestimmten Objektivbrennweite justiert und dann an einer beliebig geeigneten Stelle einer Kamera angebracht werden kann.

Wird als Seele eine Kette verwendet, die zwar einen Zug, aber keinen Schub ausüben kann, so ist zur Spannung der Kette in ihrer

Hülse ein ständiger Gegenzug durch eine Feder o. dgl. notwendig;- bei Verwendung eines Drahtes oder eines anderen Mittels, das sowohl Zug als auch Schub ausüben kann, entfällt die Notwendigkeit dieser Gegenwirkung.

In der Abb. ι ist beispielsweise eine Spreizenkamera in Gebrauchsstellung dargestellt, wobei durch die eingeschnappten Spreizen ι und 2 eine feste Lage des Objektivbrettes 3 zum Mattscheibenteil 4 gegeben ist. Die Hülse 5 ist an den Stellen 6 und 7 am Objektivbrett 3 oder am Mattscheibenteil 4 befestigt. In der Hülse 5 gleitet die Seele 8, welche an den Stellen 9 und 10 mit dem beweglichen Teil 11 der Fassung der Einstelloptik oder dem beweglichen Teil 12 des Entfernungsmessers in Verbindung ist. Besteht die Verbindung an irgendeiner Stelle (hier 13) nur aus einer Berührung, so ist noch ein. Gegendruck, beispielsweise durch die Feder 14, notwendig.

Die verwendete Vorrichtung ist an sich bekannt und wird bei photographischen Kameras bisher schon als Verschlußauslöser verwendet. Neu ist die Verwendung zur Kupplung mit dem Entfernungsmesser, und neu ist auch die Verwendung auf Zug und Schub, während ein Verschlußauslöser nur auf Schub (an Stelle des Fingerdruckes auf den Auslösehebel des Verschlusses) beansprucht wird und die angebrachte Federwirkung nur zur Aufhebung dieses Schubes, aber nicht zur Erzeugung eines Zuges von bestimmtem Ausmaß dient.

Die Vorrichtung bietet gegenüber einer einfachen Kette neben dem Schutz vor Verschmutzung, Beschädigungen und Formänderungen den Vorteil, daß sie in gleicher Weise für Laufboden- und Spreizenkameras Verwendung finden kann, ebenso auch (bei passender Befestigung des objektseitigen Hülsenendes) für Hoch- und Querverstellung des Objektivs am Objektivbrett. In der Abb. 1 verschiebt sich das Ende 9 der Vorrichtung in der Richtung der optischen Achse, wobei die Einstellung beispielsweise durch einen Zahntrieb 15 erfolgen kann. In Abb. 2 ist eine Kamera mit automatischer Einstellung für Unendlich dargestellt, bei der durch Niederlegen des Laufbodens die (in der Abbildung nicht dargestellten) Spreizen in die Unendlichkeitsstellung einschnappen und die Naheinstellung durch Betätigung einer Schneckengangfassung vorgenommen wird; hier verschiebt sich beispielsweise das Ende 9 der Vorrichtung in radialer Richtung zur optischen Achse. Besteht dabei die Verbindung in einer Berührung, so ist zur Aufrechterhaltung derselben die Einfügung eines federnden Elements, z. B. der Druckfeder 14, erforderlich. Würde die Befestigung 9 in einem Schlitz der Fassung 11 geführt und wäre das Ende 10 der Vorrichtung im Hebel 12 fest angebracht, so könnte die Feder wegbleiben.

Für die Erfindung ist es belanglos, ob das ganze photographische Objektiv oder nur ein Teil desselben, z. B. die Frontlinse, zur Einstellung des Mattscheibenbildes bewegt wird.

Claims

Patentansprüche:

1. Mit der Einstellvorrichtung einer photographischen Kamera gekuppelter Entfernungsmesser, dadurch gekennzeichnet, daß zur Übertragung der Bewegung der Einstelloptik auf den beweglichen optischen Teil des Entfernungsmessers eine in einer biegbaren, aber nicht dehnbaren Hülse verschiebbare biegbare, aber nicht dehnbare Seele verwendet wird.

2. Mit der Einstellvorrichtung einer photographischen Kamera gekuppelter Entfernungsmesser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Seele so gestaltet ist, daß sie auf Druck und Schub beansprucht werden kann.

3. Mit der Einstellvorrichtung einer photographischen Kamera gekuppelter Entfernungsmesser nach Anspruch 1 g₀ oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ende der Vorrichtung parallel zur optischen Achse an der Einstelloptik angreift.

4. Mit der Einstellvorrichtung einer photographischen Kamera gekuppelter Entfernungsmesser nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ende der Vorrichtung radial an der Einstelloptik angreift. i'_O0

Hierzu/ 1 Blatt Zeichnungen