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Fernsehaufnahmekamera
Die Erfindung betrifft die Fokussierung von Objektiven für Fernsehkameras, besonders die Fokussierung pankratischer Femsehobjektive.
Die Fokussierung auf verschiedene Gegenstandsentfernungen wird bei pankratischen Photoobjektiven im allgemeinen durch eine Verschiebung des Frontgliedes oder der Frontgruppe bewirkt (vgl. SMPTE, Jänner 1959, S. 26).
Ein solches Verfahren ist unbequem, wenn man schnell die Entfernung ändern will ; es hat zudem den Nachteil, dass im allgemeinen sich bei der Frontgliedverstellung auch die Brennweite etwas ändert, so dass also bei der Fokussierung eine Änderung des Abbildungsmassstabes erfolgt, was im allgemeinen ein unerwünschter Nebeneffekt ist.
Es wurde bereits vorgeschlagen (vg1. deutsches Bundespatent Nr. 1101793), dieFokussierung eines pankratischen Photoobjektivs durch Verschiebung einer oder mehrerer Glieder im hinteren Teil des Objektivs zu bewirken.
Es wurde ferner vorgeschlagen, bei Fernsehkameras im Interesse einer gedrungenen Bauweise den Strahlengang durch zweimaliges Umlenken mittels zweierumlenkspiegel um je 900 so zu fUhren, dassdie optische Achse beim Eintritt in die Aufnahmeröhre parallel, aber gegenläufig zu der optischen Achse des in das Objektiv eintretenden Bündels liegt (vgl. franz. Patentschrift Nr. 1. 195. 263).
Erfindungsgemäss wird vorgeschlagen, bei Fernsehkameras, bei denen die optische Achse zweimal um je 900 umgelenkt wird. die Fokussierung des Objektivs auf verschiedene Gegenstandsentfemungendadurch zu bewirken, dass die beiden Umlenkspiegel oder-prismen parallel zu der Richtung der optischen Achsen vor und nach der Umlenkung verschiebbar angeordnet sind, wobei in dem Falle, dass zwischen diesen beiden Spiegeln bzw. Prismen auch noch Linsengruppen liegen, diese mit den Spiegeln bzw. Prismen ge- meinsam verschoben werden.
Wenn die Schnittweite des Objektivs es zulässt, dann kann man die beiden Umlenkungen hintei dem Gesamtobjektiv vornehmen. Ist aber die Schnittweite des Objektivs für eine derartigeAusführung zu klein, dann kann man die eine oder auch beide Umlenkungen innerhalb des Objektivs vornehmen. Welche Lösung man vorzieht, hängt von dem Bau des Objektivs ab, insbesondere von der Frage, wo sich am leichtesten Platz für Umlenkspiegel oder Umlenkprismen schaffen lässt.
Die für die Fokussierung eines Objektivs auf eine endliche Aufnahmeentfernung notwendige Verschiebung ist bekanntlich abhängig von der Brennweite des betreffenden Objektivs. Bei pankratischen Objektiven ist also der Verschiebeweg abhängig von zwei variablen Parametern, nämlich der Entfernung und der eingestellten Brennweite f.
Es sind Funktionsgetriebe bekannt, welche eine von zwei Variablen abhängige Bewegung automatisch zu bilden gestatten. Ein für ähnliche Zwecke bereits vorgeschlagenes Funktionsgetriebe ist beispielsweise ein Kurvenkörper. Ein Kurvenkörper empfiehlt sich besonders bei solchen pankratischen Objektiven, bei denen man Mittel vorsehen muss, um bei konstanter Entfernung. aber variabler Brennweite immer konitante Bildlage zu gewährleisten (Bildlageausgleich). Bei derartigen Objektiven kann der für die Fokus- sierung benötigte Kurvenkörper so gefertigt werden, dass er gleichzeitig den Bildlageausgleich bei Brennweitenänderung bewirkt.
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Es ist evident, dass man nicht nur zwei, sondern auch mehrere Umlenkungen vorsehen kann, wenn z. B. die Form der Kamera eine besondere Lage der Bildröhre erfordert. Wesentlich ist, dass mindestens zwei Umlenkungen stattfinden und dass die optischen Achsen vor der einen und nach der andern Umlen- kung parallel und gegenläufig sind.
In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele der Einrichtung gemäss der Erfindung schematisch dargestellt. Dabei ist in den Fig. l - 3 jeweils mit 1 die feststehende Frontlinsengruppe eines pankratischen
Fernsehaufnahmeobjektivs dargestellt. Eine zweite Linsengruppe 2 ist zum Zwecke der Brennweitenver-
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schiebung erfolgt mittels eines Handgriffes 5.
Eine weitere Linsengruppe 6 ist als dritte Linsengruppe des Objektivs vorgesehen. Am unteren Teil der Fassung 3 ist ein Kurvenkörper 7 angebracht, gegen den ein Taststift 8 an einem Hebelarm 9 mittels einer Feder 10 ständig zur Anlage gebracht wird. Die Fassung 3 mit der Linsengruppe 2 und damit auch der Kurvenkörper 7 können mittels des Handgriffes 5 nicht nur in Richtung der optischen Achse verschoben, sondern auch um diese Achse verschwenkt werden.
Durch Verschwenken des Kurvenkörpers wird die Fokussierung bewirkt, indem der die Umlenkspiegel oder-prismen enthaltende Teil 13 über den kurzen Arm 12 des bei 11 gelagerten Hebels in Richtung der optischenAchse (vor und nach der Strahlumlenkung) verschoben wird. Zu diesem Zwecke istdie Prismenanordnung 13 mit ihrer Fassung 14 in einer rohrförmigen Hülse 15 verschiebbar gelagert. An dieser Hülse 15 ist auch die Lagerung für eine Fernsehaufnahmeröhre 16 angebracht. Die Möglichkeit, dem Kurvenkörper 7 beim Verschieben als auch beim Verschwenken verschiedene Funktionen zuzuordnen, erfordert, dass seine
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während der Brennweitenveränderung der Bildort konstante Lage beibehält (Bildlagenausgleich).
Bei der Ausführungsform gemäss Fig. l wird durch den Kurvenkörper lediglich eine Prismenanordnung
13 bewegt.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist einespiegelanordnung mit den Spiegeln 18 und 19 vorgesehen, zwischen denen sich ein Teil der Linsengruppe 6 befindet, die also bei der Fokussier- und Ausgleichsbewegung mitbewegt wird, während die ebenfalls zur Linsengruppe 6 gehörende Linse 22 feststeht.
Bei der Ausführungsform gemäss Fig. 3 befindet sich ebenfalls nur ein Teil der Linsengruppe 6 zwischen den Spiegeln 18 und 19, während hier die zur Linsengruppe 6 gehörige Einzellinse 20 feststeht und die letzte Linse 21 an der Fokussierbewegung teilnimmt. Es wäre auch eine solche Anordnung möglich, bei der die letzte Linse 21 ebenfalls feststeht.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Fernsehkamera, bei welcher der Strahlengang durch zweimaliges Umlenken um je 900 so geführt ist, dass die optische Achse beim Eintritt in die Bildabtaströhre parallel, aber gegenläufig zur optischen Achse des in das Objektiv eintretenden Bündels verläuft, dadurch gekennzeichnet, dass zwecks Fokussierung des Objektivs auf verschiedenenGegenstandsentfernungen die beiden Umlenkspiegel oder-prismen parallel zu der Richtung der optischen Achsen vor und nach der Umlenkung verschiebbar angeordnet sind, wobei in dem Falle, dass zwischen diesen beiden Spiegeln bzw. Prismen auch noch Linsengruppen liegen, diese mit den Spiegeln bzw. Prismen gemeinsam verschoben werden.