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Die Erfindung betrifft eine Fassung für pankratische Objektive, welche mindestens zwei nach unterschiedlichen Gesetzen relativ zueinander verschiebbare optische Glieder enthalten, wobei an den Fassungsteilen dieser Glieder Führungsansätze angebracht sind, welche sich in axialer Richtung erstrecken und bei kürzester Relativentfernung der beiden Glieder Ausnehmungen im benachbarten Fassungsteil durchsetzen.
Bei pankratischen Objektiven ist es erstrebenswert, trotz langer Verschiebewege der bei der Brennweitenverstellung beweglichen Glieder die Baulänge des Objektivs kurz zu halten. Um trotzdem eine genaue mechanische Führung dieser Glieder entlang der optischen Achse zu gewährleisten, sind die Fassungen für diese Glieder von einer gewissen mechanischen Mindestlänge.
In der Weitwinkelstellung des Objektivs, wo die beiden benachbarten Innenglieder einen minimalen Abstand voneinander haben, ragen zumindest die das jeweilige Glied entlang der optischen Achse führenden Fassungsteile ineinander, wobei Ausnehmungen in jeweils dem Führungsteil der einen Fassung gegenüberliegenden Teil der andern Fassung ein dichtes Zusammenfahren der Glieder erlauben und dadurch der optisch erzielbare Weitwinkeleffekt-bezogen auf die Fassungen - fast keiner mechanischen Einschränkung unterliegt.
Durch diese Ausnehmungen, besonders bei auf Säulen geführten Fassungen, tritt in der Telestellung des Objektivs, wo die beweglichen Glieder einen maximalen Abstand voneinander haben, unerwünschtes Licht ein, welches an den Führungsflächen für die Fassungen reflektiert wird und bei Kameraobjektiven zu Fehlbelichtungen des zu exponierenden Filmes führt. Eine derartige Konstruktion ist beispielsweise in den DE-OS 2048393 und 2263756 beschrieben.
Aus der DE-OS 2340650 ist eine Objektivfassung bekanntgeworden, bei der die Fassungen der verschiebbaren Glieder im Inneren eines Führungstubus gleitend gelagert sind. Dabei wird in einem ersten Führungstubus die das vordere optische Glied lagernde Fassung geführt, die wieder axial von solcher Länge ist, dass die im Durchmesser kleinere Fassung für das hintere optische Glied darin gleitend gelagert ist. Dieser mechanische Aufwand hat zusätzlich den Nachteil, dass sich Toleranzen der vorderen Fassung auch auf die Lagerung für die hintere Fassung übertragen.
Durch die Erfindung werden diese Nachteile vermieden, und dies gelingt dadurch, dass mit dem Fassungsteil des vorderen Gliedes eine annähernd ringförmige Abdeckblende verbunden ist, deren lichte Öffnung den Abbildungsstrahlengang durch das betreffende optische Glied frei lässt und welche die Ausnehmungen im Fassungsteil abdeckt. Für die von Säulen gebildete Führung für die optischen Glieder weist die erfindungsgemässe Abdeckblende Bohrungen auf, wobei zwischen den Säulen jedoch - gesehen in Richtung der Säulenachse - die Fassungsteile ausserhalb der Objektivöffnung vom einfallenden Licht abgedeckt werden.
Da die Abdeckblende mit der Fassung für das vordere Glied gekuppelt ist, wird bei der Bewegung dieses Gliedes die Blende automatisch mitgenommen. Da nach einer erfindungsgemässen Weiterbildung die Blende relativ zur Fassung des vorderen Gliedes verschiebbar ist, wird in der Weitwinkelstellung des Objektivs die Fassung des benachbarten hinteren Gliedes beim Durchsetzen der Ausnehmung des vorderen Gliedes an die Abdeckblende anfahren und diese relativ zur vorderen Fassung verstellen. Soll das Objektiv in die Telestellung gefahren werden, rücken die beiden beweglichen Glieder voneinander ab, wobei das vordere Glied nach geringem Verschiebeweg an die Abdeckblende aufläuft und diese bis in die Telestellung des Gliedes mitschleppt.
Die - gesehen in Lichteinfallsrichtung - hinter der vorderen Fassung liegenden Führungsteile werden somit in jeder Brennweiteneinstellung des Objektivs von der Blende abgedeckt.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich an Hand der Beschreibung des in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles. Die Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch einen Objektivtubus, in dem die bei der Brennweitenverstellung verschiebbaren Fassungen bzw. die erfindungsgemässe Abdeckblende gelagert sind. Die Fig. 2 zeigt eine Frontansicht des Tubus in Richtung des Pfeiles II aus Fig. 1.
In einem Gehäuse --1--, beispielsweise einem Teil einer Photo- oder Kinokamera, ist ein Führungstubus --2-- gelagert. Ferner ist dieses Gehäuse --1-- mit Bohrungen versehen, in denen Säulen --3 bis 5-- gelagert sind, welche Säulen sich im Inneren des Führungstubus --2-- parallel zur optischen Achse - erstrecken. Auf diesen Führungssäulen sind Fassungen --6, 7-- für die bei der Brennweiten- änderung des Objektivs verstellbaren Linsenglieder gelagert. Es sei angenommen, dass in der Fassung
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--6-- das zur Änderung der Brennweite verschiebbare Glied und in der Fassung --7-- das zur Konstanthaltung der Bildlage verschiebbare Glied untergebracht ist.
In der in Fig. 1 in vollen Linien gezeichneten Stellung der Fassungen --6, 7-- ist das der Übersicht halber nicht dargestellte Gesamtobjektiv auf Weitwinkeleffekt eingestellt. In dieser Einstellung ist der gegenseitige Abstand der Fassungen --6, 7-- am geringsten, wobei auf den Säulen --3 und 4-- geführte Fassungsteile --8, 9-- in Freistellungen --10, 11-- der jeweils gegenüberliegenden Fassung ragen. Die Fassungsteile --8, 9-- tragen Kurvenfolger --12 bzw. 13--, die zur Steuerung der Bewegung der optischen Glieder entlang der Führungssäulen und somit entlang der optischen Achse --O-- Steuerkurven --14, 15-- im Führungstubus --2-- abtasten.
Die sich entlang der optischen Achse erstreckenden Fassungsteile 9--gewähren eine spielfreie Führung der Fassungen --6, 7-- auf den Säulen --3, 4--.
Die Fassungen --6, 7-- sind auf der den Teilen --8, 9-- gegenüberliegenden Seiten mittels eines Schlitzes - 16 bzw. 17-- auf der Säule --5-- geführt (vgl. Fig. 2).
In der in Fig. 1 in vollen Linien gezeichneten Stellung liegt an der Fassung --7-- eine Blende --18-an, die über drei Arme --19a, b, c-in in Nuten --20a, b, c-- der Fassung --6-- entlang der optischen Achse geführt ist. Diese Blende --l8-- deckt das vom Objekt kommende Licht im Bereich der Führungssäulen ab.
Um das Objektiv in die Telestellung zu schalten, wird ein nicht näher dargestellter Brennweiten-
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--2-- um- -12, l3-- abgetastet und in eine Bewegung entlang der optischen Achse --0-- umgewandelt. In der Telestellung nehmen die Fassungen --6, 7-- die in Fig. l strichpunktiert dargestellte Lage ein. Bei der Bewegung der Fassung --6-- in Richtung zum einfallenden Licht bleibt zunächst die auf der Fassung - 6-- geführte Blende in der Ruhelage, bis der Flansch --21-- des Fassungsteils --8-- auf der Blende - aufläuft und diese mitnimmt. Die Blende --18-- weist Bohrungen --22-- auf, mittels denen sie auf den Säulen --3 bis 5-- geführt ist.
Ehe die Telestellung erreicht ist, läuft die Blende auf einer Lagerplatte --23-- auf, wonach sich die Fassung --6-- noch um eine geringe Distanz relativ zur Blende verschiebt. Die Blende --18-- ist in Fig. l in der Telestellung des Objektivs entsprechenden Stellung ebenfalls strichpunktiert gezeichnet. Sie verhindert in dieser Stellung, dass das vom Objekt oder vom nicht dargestellten Frontglied kommende Licht in der Freistellung --10-- der Fassung --6-- hindurchtritt und an den aus Präzisionsgründen blanken Führungssäulen --3 bis 5-- reflektiert wird.
Beim Übergang in die Weitwinkelstellung nimmt ein Flansch --6'-- der Fassung --6-- die Blende - -18-- über Zapfen --24-- mit, da ein Verbleiben der Blende --l8-- in ihrer Telestellung ein Abdecken der beim Weitwinkeleffekt schief einfallenden Strahlenbündel bewirken würde.
Die erfindungsgemässe Einrichtung ist nicht auf eine Säulenführung der Fassungsteile beschränkt, sondern könnte auch bei Gleitführungen verwirklicht werden. Bei Säulenführungen ist jedoch die Gefahr einer unerwünschten Reflexion zumindest zwischen den beiden Fassungen am grössten.