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Einrichtung zur Scharfeinstellung der optischen Teile von Aufnahmekameras
Die Erfindung betrifft Einrichtungen zur Scharfeinstellung der optischen Teile von
Aufnahmekameras, insbesondere von Kino- und Fernsehkameras, mit einem Sucher und
mehreren auswechselbaren Aufnahmeobjektiven verschiedener Brennweite, von denen
jeweils eines in den Aufnahme- und eines in den Sucherstrahlengang geschaltet ist.
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Es ist bei Kinoaufnahmekameras bekannt, Objektive verschiedener Brennweite
auf einer Auswechselvorrichtung, beispielsweise einem Revolver, anzubringen und
eine ähnliche Anordnung für den Sucher vorzusehen. Man hat auch schon vorgeschlagen,
eines der auf dem Revolver befindlichen, aber gerade nicht für den Aufnahinestrahlengang
benötigten Objektive für den Sucher zu benutzen, beispielsweise das dem zur Zeit
benutzten Aufnahmeobjektiv benachbarte kurzbrennweitigere.
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Bisher machte bei solchen Einrichtungen die Scharfeinstellung der
Objektive Schwierigkeiten insofern, als jedes Objektiv entsprechend der Entfernung
des aufzunehmenden Gegenstandes einzeln von Hand eingestellt werden mußte. Mechanische
Vorrichtungen, die dem gleichen Zweck dienen, d. h. jedes einzelne Objektiv entsprechend
seiner längeren oder kürzeren Brennweite um einen größeren oder kleineren Betrag
verschieben, sind außerordentlich kompliziert. Bei dem bisherigen Einstellungsverfahren
war die Entfernung zu schätzen, mit einem vom Gerät getrennten Entfernungsmesser
zu ermitteln oder durch Prüfung der Tiefenschärfe auf dem Film festzulegen. - Diese
Maßnahmen
sind zeitraubend und nur bei Aufnahmen im Atelier anwendbar, wenn der Zeitverlust
keine Rolle spielt.
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Die Erfindung vermeidet die vorerwähnten Nachteile und verbessert
die Aufnahmebereitschaft dadurch, daß Objektive verschiedener Brennweite nicht nur
mit geringem Zeitverlust auch während einer Aufnahme gegeneinander ausgetauscht
werden können, sondern daß auch die Scharfeinstellung einfach und in kurzer Zeit
möglich ist und daß die Größe des Sucherbildes automatisch der Größe des Nutzbildes
angepaßt wird.
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Erreicht werden diese Vorteile dadurch, daß den dauernd auf eine feste
Entfernung, z. B. auf Unendlich, eingestellten Objektiven im Aufnahme- und Sucherstrahlengang
je ein dem anderen identisches, vorzugsweise zweilinsiges optisches System vorgeschaltet
ist, .in dem zwecks Scharfeinstellung auf verschiedene Dingweiten je eine Linse
längs der optischen Achsen verstellbar ist. .
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Im allgemeinen sind dabei die Objektive, wie an sich bekannt, auf
einer Wechselvorrichtung, z. B. auf einer Revolverscheibe, vereinigt. Durch die
Verschiebung der Linsen der Systeme längs der optischen Achsen ist die Scharfeinstellung
von Unendlich bis auf eine nahe Entfernung heran möglich. Der Abstand der Verstellsysteme
von der Kamera muß etwa der Brennweite der Objektive zuzüglich der Baulänge des
langbrennweitigsten Objektivs entsprechen, wobei der Durchmesser der Systemlinsen
dadurch gegeben ist, daß der Bildwinkel des kurzbrennweitigsten der zum Beispiel
auf einem Revolver vereinigten Objektive erfaßt wird. Da das eventuell einen sehr
großen Durchmesser der Vorschaltsysteme und einen großen Abstand der Sucherachse
von der Bildachse bedingt und Schwierigkeiten der Korrektion der Vorschaltsysteme
hinsichtlich sphärischer Aberration und Astigmatismus zur Folge haben kann, werden
in bevorzugter Ausführung ungeachtet der Verstellbarkeit der Einzellinsen die optischen
Vorschaltsysteme als Ganzes in Richtung der optischen Achsen entsprechend der Brennweite
bzw. der Baulänge der benutzten Objektive verstellbar gemach. Dadurch wird erreicht,
daß die Systeme immer dicht vor die jeweils benutzten Objektive gerückt werden können,
so daß der Durchmesser der Linsen nicht wesentlich größer zu sein braucht als der
des größten Objektivs, wobei die vorerwähnten Schwierigkeiten weitgehend entfallen.
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In bevorzugter Ausführungsform sind die beiden Vorschaltsysteme für
den Aufnahme- und Sucherstrahlengang miteinander gekuppelt und werden gemeinsam
verschoben. Desgleichen kann man die zu verstellenden Linsen der Vorschaltsysteme
kuppeln und zusammen verstellen. Die Brennweiten der Linsen der Vorschaltsysteme
sind zweckmäßig entgegengesetzt gleich, so daß sie bei gegenseitiger Anlage wirkungslos,
d. h. die Vorschaltsysteme afokal sind, wodurch die gesamte optische Einrichtung
auf Unendlich eingestellt ist, wenn die Objektive auch auf Unendlich eingestellt
sind.
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Wenn hierbei im Zusammenhang mit den Vorschaltsystemen von Einzellinsen
gesprochen wird, so bedeutet das nur den einfachsten Fall der praktischen Ausführung.
Es liegt durchaus im Rahmen der' Erfindung, an Stelle von Einzellinsen auch mehrlinsige
verkittete oder unverkittete Teilsysteme zu benutzen, falls dies wegen der Bildfehlerbehebungnötig
sein sollte.
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Die Verschiebung der Vorschaltsysteme längs der optischen Achsen kann
in einfacher Weise dadurch erfolgen, daß mit dem die Objektive enthaltenden Träger,
z. B. einem Revolver, eine möglichst steilgängige Schraube verbunden igt, die mit
der Drehung des Revolvers das oder die Systeme verstellt.
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Die Benutzung der Aufnahmeobjektive für den Sucher setzt voraus, daß
die Brennweiten nebeneinanderliegender Objektive in einem festen geometrischen Verhältnis
zueinander stehen. Das ist bereits in der Kinotechnik vorgeschlagen worden. Beispielsweise
werden für die Austauschobjektive Brennweiten von 25, 35, 50, =0o, 140 mm gewählt,
so daß das Brennweitenverhältnis zweier benachbarter Objektive etwa durch gegeben
ist. Die Begrenzung des Sucherbildes
muß dann hinsichtlich Länge und Breite dem Bruchteil
von der Länge und Breite des aufgenommenen Bildes entsprechen. Erfüllen die Objektivbrennweiten
nicht genau dieses Gesetz, so stimmt die Begrenzung des Sucherbildes nicht.
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Um die Begrenzung des Sucherbildes den Abweichungen der Objektivbrennweiten
anzupassen, kann man erfindungsgemäß die Begrenzung des Sucherbildes veränderlich
machen. Dazu ist beispielsweise eine Kulissenblende geeignet, deren Größe durch
Steuerorgane beeinflußt wird,. so daß die Veränderung der Sucherbildbegrenzung entsprechend
der Änderung des Brennweitenverhältnisses der jeweils in dem Aufnahme- und Sucherstrahlengang
befindlichen Objektive erfolgt.
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Eine Steuerungsmöglichkeit für die Sucherbildbegrenzung besteht darin,
an dem Objektivträger, z. B. an einem Revolver, einstellbare Nocken, Stifte od.
dgl. vorzusehen, die entsprechend dem Brennweitenverhältnis der jeweils benachbarten
und einzuschaltenden Objektive bei der Montage des Gerätes eingestellt werden. Diese
Nocken oder Stifte wirken entsprechend ihrer Einstellung mehr oder minder auf die
veränderliche Kulissenblende ein, so daß diese größer oder kleiner wird.
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Es ist mit Rücksicht auf eine schnelle und sichere Scharfeinstellung
vorteilhaft, die Einrichtung gemäß der Erfindung außerdem mit einem Entfernungsmesser
zu verbinden. In diesem Falle übernimmt der Entfernungsmesser die exakte Schärfenkontrolle,
während im Sucher vorzugsweise der Bildausschnitt überwacht wird. Hierfür kommt
vorzugsweise ein Basisentfernungsmesser in Betracht. Man kann dabei die Konstruktion
so wählen, daß für das Gesichtsfeld des Entfernungsmessers und das des Suchers ein
gemeinsames Okular vorhanden ist. Mit der zur Scharfeinstellung axial verschiebbaren
Linse des Vorschaltsystems vor dem Sucher kann ein an sich bekannter Linsenkeil
verbunden sein, der zusammen mit einer feststehenden Linse einen Entfernungsmesserstrahlengang
in Abhängigkeit von der Scharfeinstellung mehr oder weniger knickt. Da bei derartigen
Anordnungen Unterschiede in der Verschiebung des scharf zu stellenden
Objektivs
und der Verstellung des Entfernungsmessers auftreten können, ist es zweckmäßig,
die Basis des Entfernungsmessers variierbar zu machen, wobei die Verlängerung der
Basis bei sammelnden zur Scharfeinstellung verschobenen Linsengliedern oder die
Verkürzung der Basis bei streuenden Linsengliedern sich zur Verschiebung der Linsenglieder
selbst ebenso verhält wie die Länge der Basis zu der Brennweite der Linsenglieder.
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Die Veränderung der Entfernungsmesserbasis kann beispielsweise so
geschehen, daß ein den Meßstrahlengang rechtwinklig abknickendes Prisma verschoben
wird. Besonders geeignet ist hierfür ein 'Pentagonprisma.
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Für die Seitenvertauschung des Bildes kann man im Meßstrahlengang
eine zweite zusätzliche Spiegelfläche, beispielsweise in einem zweiten Pentagonprisma,
anordnen, die die vorherige Seitenvertauschung wieder aufhebt. Es ist vorteilhaft,-
wenn die in an sich bekannter Weise durch eine durchlässig spiegelnde Fläche vereinigten
Strahlengänge einem Fernrohr zugeführt werden, dessen Bildebene mit derjenigen des
Sucherstrahlenganges zusammenfällt. Dabei kann das Okular und das Bildumkehrsystem
des Fernrohres für beide Strahlengänge gleichzeitig dienen.
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Vor den beiden Einlässen des Entfernungsmessers werden zweckmäßig
gleiche optische Vorschaltsysteme mit denselben Einzelbrennweiten wie in dem Aufnahme-
und Sucherstrahlengang angeordnet, in denen die Scharfeinstellung ebenfalls mittels
einer verschiebbaren Linse erfolgt. Hierdurch erscheint auch für nahe Entfernungen
das Entfernungsmesserbild scharf.
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Die letztgenannte Einrichtung läßt sich dadurch vereinfachen, daß
die vor dem zwecks Basisänderung verschiebbaren .Prisma befindliche Linse so groß
ist, daß sie sich über die mögliche Veränderungslänge der Entfernungsmesserbasis
erstreckt und damit gleichzeitig für die Änderung des Strahlenwinkels für den Entfernungsmesser
benutzbar ist. Es ist so möglich, diese Linse selbst zur Änderung des Strahlenwinkels
für den Entfernungsmesser zu benutzen.
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Um die Sucherparallaxe bei Einstellung auf nahe Entfernungen auszugleichen,
kann man die die Sucherbildbegrenzung bewirkende Blendenanordnung seitlich verschiebbar
machen. Das gleiche wird erreicht, wenn eine der Linsen des Aufnahme- oder Suchervorschaltsystems,
insbesondere des Suchervorschaltsystems, seitlich verschiebbar ist, so daß durch
die eintretende Prismenwirkung ein Knicken der optischen Sucherachse erfolgt. Hierbei
ist die Sammellinse bei Einstellung auf nahe Gegenstände der optischen Aufnahmeachse
zu nähern, und zwar um den gleichen Betrag, um den das Prisma des Entfernungsmessers
zu verschieben ist, wobei vorausgesetzt wird, daß der Abstand der beiden optischen
Achsen des Aufnahme-und Sucherobjektivs ebenso lang ist wie die Basis des Entfernungsmessers.
Die Bewegungen des Entfernungsmesserprismas und der seitlich verschiebbaren Linse
können in diesem Falle leicht durch eine mechanische Verbindung zwischen ihnen bewirkt
werden.
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In der gleichen Weise kann auch die der vorerwähnten Linse zugehörige
Gegenlinse des gleichen Vorschaltsystems seitlich verschoben werden, um die Parallaxe
zu beheben. Auch in diesem Falle ist eine einfache mechanische Verbindung zwischen
Linse und Prisma möglich.
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Die Zeichnungen zeigen Ausführungsbeispiele der Erfindung, ohne damit
deren Anwendungs- und Ausführungsmöglichkeiten zu erschöpfen. Der Erfindungsgedanke
kann vielmehr auch in anderen Ausführungsformen verkörpert werden.
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Fig. z stellt den prinzipiellen Aufbau eines Aufnahmegerätes mit einem
drehbaren, verschiedene Objektive tragenden Revolver und vor ihm angeordneten optischen
Vorschaltsystemen in Seitenansicht, teilweise im Schnitt, dar; Fig. 2 zeigt in räumlicher
Darstellung eine Kulissenblende mit schematisch angedeutetem Verstellmechanismus;
Fig. 3 ist ein Teil eines Objektivrevolvers mit zwei Objektiven und in Schlitzen
einstellbaren Stiften, die die Kulissenblende nach Fig.2 entsprechend dem Brennweitenverhältnis
zwischen zwei benachbarten Objektiven verstellen; Fig. q. zeigt schaubildlich und
schematisch ein Aufnahmegerät für Fernsehzwecke mit Objektivrevolver, optischen
Vorschaltsystemen, Entfernungsmesser, -Sucher und Umlenkprismen; Fig. s läßt das
Gesichtsfeld des Suchers erkennen, in dem das Entfernungsmesserbild, das Aufnahmebild
und außerdem orientierende Randteile erscheinen.
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In Fig. = ist z die optische Achse des Bildaufnahmestrahlenganges
und 2 diejenige des Sucherstrahlenganges. 3 ist die Bildebene; in der sich die lichtempfindliche
Schicht eines Films oder bei Fernsehgeräten die einer Aufnahmeröhre befindet. q.
ist die Bildebene des Suchers. Die Revolverscheibe 5 ist um die Achse 6 drehbar.
Auf der Revolverscheibe sind mehrere Objektive 7, 8 und _ 9 befestigt. Das Objektiv
7 hat beispielsweise eine Brennweite f = 25 mm und befindet sich auf der Zeichnung
im Aufnahmestrahlengang z, während das Objektiv 8 mit der Brennweite f = 16 mm im
Sucherstrahlengang 2 liegt. ro und zz sind positive Linsen, die mit den Negativlinsen
r2 und 13 gemeinsam das zur Scharfeinstellung vorgesehene Vorschaltsystem bilden.
Ihre Brennweiten sind entgegengesetzt gleich, so daß sie ohne Wirkung sind, wenn
ihr gegenseitiger Abstand x' zu Null wird. In diesem Falle ist, wenn die Objektive
7 und 8 auf Unendlich eingestellt sind, das ganze Gerät auf Unendlich eingestellt.
Die Linsen 12 und 13 sind durch eine Hülse 1q. mechanisch miteinander verbunden.
Ebenso sind die Linsen zo und z= durch eine Hülse 15 mechanisch miteinander verbunden.
Die Hülse 1q. ist auf der Hülse 15 und die letztere auf der Achse 6 verschiebbar.
Werden die Linsen 12 und 13 in Richtung auf den nicht gezeichneten Aufnahmegegenstand,
in der Zeichnung nach rechts; um die Strecke x' verschoben, so wird der meiner Entfernung
x befindliche Aufnahmegegenstand in den Bildebenen 3 und q. dann scharf wiedergegeben,
da die Beziehung gilt x - x' = f2, wobei x die Entfernung des aufgenommenen
Gegenstandes von den Brennpunkten F der Linsen 12 und =3 und f deren Brennweite
ist.
Werden die Objektive durch Drehen der Revolver-Scheibe 5 gewechselt,
so daß beispielsweise das Objektiv 7 in den Sucherstrahlengang, also in die optische
Achse 2 kommt und das Objektiv 9 mit f = 35 mm Brennweite in den Bildaufnahmestrahlengang
der Achse i, so müssen aus Raumgründen die aus den Linsen io und 12 bzw. ii und
13 bestehenden Vorschaltsystemelängs der Achsen i und 2 gemeinsam in Richtung auf
den Aufnahmegegenstand zu, in der Zeichnung nach rechts, verschoben werden, wobei
das Ausmaß der Verschiebung im wesentlichen durch die Größe der Bauteile bestimmt
und von der Entfernung x' vollkommen unabhängig ist. Beim Wechsel der Objektive
werden also die Vorschaltsysteme als ganzes zusammen so weit verschoben, daß sie
jeweils dicht vor den benutzten Objektiven liegen. Die Scharfeinstellung erfolgt
dann durch Axialverschiebung der Linsen i2 und 13.
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An der Revolverscheibe 5 sind zwischen je zwei benachbarten Objektiven
einstellbare Stifte 16 angeordnet, die die Verstellung einer veränderlichen Kulissenblende
am Sucher bewirken. In Fig. 2 ist diese Kulissenblende dargestellt. Die Blende besteht
aus zwei rechtwinkligen hintereinanderliegenden, durchsichtigen Winkeln 17 und 18,
z. B. aus Zellhorn, die so gegeneinander verschiebbar sind, daß die zwischen ihnen
gebildete Durchlaßöffnung i9 vergrößert und verkleinert werden kann. Infolge der
Durchsichtigkeit der Blende können auch Dinge beobachtet werden, die zwar im Gesichtsfeld
des Suchers, aber außerhalb der Bildbegrenzung und damit noch außerhalb des Gesichtsfeldes
des Aufnahmestrahlenganges liegen. An dem Winkel 17 sind zwei Winkelhebel 2o und
21 angebracht und an dem Winkel 18 die beiden Winkelhebel 22 und 23. Die Winkelhebelpaare
sind durch Koppelstangen 24 und 25 miteinander verbunden. Zwei ortsfest gehaltene
Federn 26 und 27 suchen die Blende zusammenzuziehen. Die an der Revolverscheibe
5 befindlichen Stifte 16 wirken nun so auf die Verstelleinrichtung der Kulissenblende
ein, daß bei Einschaltung je eines Objektivs in den Aufnahme- und in den Sucherstrahlengang
der zwischen ihnen liegende, am Revolver befindliche, auf das Brennweitenverhältnis
der Objektive bei der Montage des Gerätes in Schlitzen 28 (Fig. 3) eingestellte
Stift 16 entsprechend dieser Einstellung mehr oder weniger auf den Winkelhebel 21
drückt. Dieser Hebel 21 schwenkt uni sein Lager 29 und verstellt damit den Blendenteil
17. Durch die Koppelstangen 24, 25 und die anderen -Winkelhebel 23,- 22, 2o erfolgt
in Verbindung mit den Federn 26, 27 eine zwangsläufige Verstellung der Blende.
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Fig. 3 läßt einen Teil der Revolverscheibe 5 mit den Objektiven 7
und 8 erkennen, zwischen denen in den radialen Schlitzen 28 die Stifte 16 ein- und
feststellbar sind, so daß sie, wie vorher erwähnt, je nach ihrer Stellung dem Winkelhebel
21 und damit der gesamten Kulissenblende eine bestimmte Lage geben. Die den benachbarten
Objektiven zugeordneten Stifte 16 brauchen nicht räumlich zwischen den Objektiven
angeordnet sein, sondern können sich an anderer Stelle der Revolverscheibe 5 befinden.
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In Fig. 4 ist ein anderes Aufnahmegerät dargestellt. Die Bezeichnung
der Teile entspricht bei gleicher Teilen der der Fig. = bis 3. Der Mechanismus,
mittel: dessen die Linsenpaare io und 12 sowie ix und i; während der Drehung der
Revolverscheibe 5 entsprechend der Länge der auf ihr befmdlichen Objektive 7, 8,
9, 30, 31 längs der Achsen i und 2 bewegt werden können, ist wegen der Übersichtlichkeit
nicht gezeichnet. Zwischen den Linsen 12, 13, 32, 33 ist eine mechanische Verbindung
durch die Striche 34, 35, 36, 37 angedeutet. Auf der- Revolverscheibe 5 sind die
Objektive 7,-8, 9, 30 und 31 verschiedener Brennweite vereinigt, deren Brennweiten,
wie üblich, in einem festen geometrischen Verhältnis zueinander stehen. In dem Aufnahmestrahlengang
i befindet sich das Vorschaltsystem aus den Linsen io und 12, in dem Sucherstrahlengang
2 das System aus den Linsen ii und 13. Über der Revolverscheibe 5 ist ein Entfernungsmessersystem
angeordnet, dessen optische Achsen mit 38 und 39 bezeichnet sind. Auf der Entfernungsmesserachse
38 befindet sich die Linse 32 mit gleicher Brennweite wie Linse 12; dahinter eine
Linse 40, deren Brennweite derjenigen von Linse io gleich ist, und hinter Linse
4o ein Pentagonprisma 41, welches rechtwinklig zur optischen Achse 38 verschiebbar
ist. Auf der optischen Achse 39 liegt die Linse 33 mit gleicher Brennweite wie Linse
13, dahinter eine Linse 42, entsprechend der Linse ii, und hinter dieser ein Prisma,
welches sich aus einem Pentagonprisma 43 und einem daran gekitteten Dreieckprisma
44 zusammensetzt. Auf der Kittfläche 143 ist das Pentagonprisma 43 halbdurchlässig
verspiegelt. Das Pentagonprisma 43 mit dem zusätzlichen Dreieckprisma 44 ist ortsfest
in dem Aufnahmegerät gelagert. Im weiteren Verlauf der optischen Achse 39 liegt
ein Winkelprisma 45, welches auch ein Spiegel sein könnte, und unter diesem ein
Fernrohrobjektiv 46, welches den Entfernungsmesserstrahlengang einem an der Kulissenblende
17, 18 befindlichem Prisma 47 zuführt und das Entfernungsmesserbild in die Sucherbildebene
umlenkt. Hinter der Kulissenblende 17, 18 liegt als Umkehrsystem eines Sucherfernrohres
ein Linsenpaar 48, welches auch ein Prismensystem sein kann, und als Okular das
Linsenpaar 49.
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Im Aufnahmestrahlengang i bezeichnet 5o das Bildfeld und 51 die schematische
Darstellung eines Ikonoskopes, wie es beispielsweise für Fernsehaufnahmen benutzt
wird.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende Die Linsen 13, 12,
32, 33 sind fest miteinander verbunden und zwecks Scharfeinstellung gemeinsam um
eine Strecke x' in Richtung der optischen Achsen verschiebbar. Die Linsen io, 11,
42, 4o nehmen an dieser Verschiebung zur Scharfeinstellung nicht teil, wohl aber
an der Verstellung der gesamten Vorschaltoptik bei Einschaltung anderer Objektive.
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Der Entfernungsmesserstrahlengang auf Achse 38 geht durch Linse 32,
40 in das verschiebbare Pentagonprisma 41, wird hier geknickt und gelangt in das
zweite Pentagonprisma 43. Von dort aus gelangt er über das Prisma 45 und durch das
Fernrohrobjektiv 46 in das Prisma 47 und damit in das Sucherbild der Kulissenblende
17, 18. Gleichzeitig geht der Strahlengang auf Achse 39 durch die Linsen 33, 42,
das Prisma
44 und Pentagonprisma 43 den gleichen Weg zum Sucherbild.
Wie gesagt, ist das Prisma 43, 44 vollkommen ortsfest. Das Prisma 41 kann durch
eine nicht gezeichnete Führung senkrecht zu den optischen Achsen im Sinne einer
Basisverkürzung verschoben werden, und zwar beispielsweise um ein Viertel des Betrages
von x', um den die Linsen 12, 13, 33. 32 bei der Scharfstellung nach dem Gegenstand
zu bewegt werden. Voraussetzung ist hierbei, daß die Basis, d. h. der Abstand der
Achsen 38, 39 seinerseits beispielsweise ein Viertel von der Brennweite der
Linsen 12, 13, 33, 32 beträgt. Diese seitliche Verschiebung des Prismas 41 macht
die Linse 40 mit; nicht jedoch die Linse 32, die entsprechend groß bemessen ist,
so daß der Verschiebung entsprechend der gegenstandsseitige Strahlengang längs der
Achse 38 mehr oder minder geknickt wird.
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In Fig. 5 ist schematisch das Gesichtsfeld des Suchers gezeigt. B
ist der Bildbereich, der innerhalb der Kulissenblende 17, 18 sichtbar ist und der
dem Bildfeld 5o des Aufnahmestrahlenganges entspricht. E ist das durch das Prisma
47 vermittelte Entfernungsmesserbild. Der schraffierte Bereich wird von Randteilen
des Bildes eingenommen, das das Objektiv 8 entwirft und das zur Orientierung bei
der Aufnahme dient, ohne daß diese Bildteile vom Bildfenster 50 erfaßt werden.