DE972458C

DE972458C - Spreizensystem fuer photographische Kameras

Info

Publication number: DE972458C
Application number: DEG8451A
Authority: DE
Inventors: Erhard Hempel
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1952-03-20
Filing date: 1952-03-20
Publication date: 1959-07-23

Description

AUSGEGEBEN AM 23. JULI 1959

G 8451IX157a

Erhard Hempel, Dresden

ist als Erfinder genannt worden

Eckart v. d. Gönna, Dresden

Patenterteilung bekänntgemacht am 9. Juli 1959

Die Erfindung betrifft ein Spreizensystem für photographische Kameras, bei welchem der Objektivträger beim Ausfahren in die Gebrauchsstellung parallel zu sich selbst geführt ist und nicht bei »Unendlich« einrastet, sondern bis zur Einstellung auf kurze Entfernungen durchschwingt.

Bei den bekannten Kameras, bei denen mit dem öffnen des Bodens der Verschluß mit der Optik selbsttätig in die Gebrauchsstellung gebracht wird, wird der Objektivträger durch das Spreizensystem nur bis zu einem bestimmten, der Brennweite des Objektivs entsprechenden Auszug herausgebracht und dort fest verriegelt. Im allgemeinen ist in dieser verriegelten Stellung die Schärfe des Objektivs auf »Unendlich« eingestellt. Die Einstellung der nahen Entfernungen erfolgt dann entweder durch das Verschrauben des ganzen Objektivs mittels eines Schneckenganges, oder des vorderen Objektivgliedes durch ein Frontlinsenverstellgewinde. Die Handhabung derartiger Kameras ist umständlich.

Es ist eine Flachkamera mit axial symmetrischen Doppelgeienkspreizen bekannt, bei welcher die Entfernungseinstellung durch Veränderung der Spreizweite erfolgt. Dabei ist eine Einrastung auf »Unendlich« nicht vorgesehen. Die Bewegung des Ob- as jektivträgers zum Zwecke der Naheinstellung erfolgt durch Bewegung der Spreizen. Hierbei wird das Objektiv bei der Scharfeinstellung in Richtung

909 561/12

der optischen Achse verschoben. Die verwendeten Gelenkspreizen haben sich in der Praxis als wenig stabil erwiesen.

Es ist. weiter eine photographische Kamera bekannt, welche eine Scherenspreize besitzt, die nicht einknickt. Die Durchschwingung des Spreizensystems erfolgt ebenfalls unter Parallelführung des Objektivs bis zur Einstellung auf kurze Entfernung, ohne in der Unendlichstellung einzurasten. Das

ίο System bedingt bei größeren Formaten unschöne große Kameragehäuse, weil entsprechend der längeren Brennweite die Scherenarme, die mit im Gehäuse untergebracht werden müssen, eine größere Länge . aufweisen, wenn sie einigermaßen stabil halten sollen.

Ein erheblicher Naehteil der beiden zuletzt erwähnten Kamerasysteme besteht aber darin, daß bei ihnen ein Parallaxenausgleich weder vorgesehen noch durch die angeführten Konstruktionen

ao möglich ist. Die vorliegende Erfindung schafft dagegen einen Parallaxenausgleich mit dem Sucher, d. h. bei der Verschiebung wird die optische Achse parallel zu sich selbst verschoben, so daß der Bildausschnitt, welchen das Objektiv auf den Film pro-

»5 duziert, immer dem Bildausschnitt, der durch den Sucher sichtbar wird, entspricht.

Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die Spreize der Kamera als Knicksprerze ausgebildet und der Objektivträger derart an ihr befestigt ist, daß letzterer im Scharfeinstellbereich eine kurvenförmige Bahn beschreibt, durch die die Höhenparallaxe des Suchers weitgehend ausgeglichen wird.
Das verwendete Spreizensystem besteht aus zwei gelenkig miteinander verbundenen Spreizen, deren eine am Kameragehäuse und deren andere am Klappboden angelenkt ist. Dabei ist der Objektivträger an der einen Spreize und über eine Führungslasche mit der anderen Spreize derart gelenkig verbunden, daß die parallaxausgleichende kurvenförmige Bahn des Objektivträgers bewirkt wird. Die eine Spreize wirkt zweckmäßig gegen einen Verstellhebel, während an der anderen Spreize ein Federelement angeordnet ist.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dieser Schwingspreizenkamera im Seitenriß dargestellt.

Aus dem Gehäuse 1 ist der obere Spreizenteil 2 drehbar in Punkt 3 befestigt. In Punkt 4 ist der obere Spreizenteil mit dem unteren Spreizenteil 5 verbunden, der in Punkt 6 an den Boden 7 angelenkt ist. In Punkt8 ist der Objektivträger 17 gelagert, der durch den Parallelführungsspreizenteil 9 mit dem oberen Spreizenteil verbunden ist. Die oberen Spreizenteile werden durch Zugfedern 10 in Pfeilrichtung . bewegt, bis Punkt 11 des unteren .Spreizenteiles 5 an den verstellbaren Anschlag 12 anschlägt.

Dieser Anschlag begrenzt somit das Ausfahren des Objektivs. Es wird zweckdienlich so angeordnet, daß seine vorderste Stellung das Objektiv bei »Unendlich« und seine hintere Stellung das Objektiv bei der geringsten Einstellungsentfernung abbremst.

In Punkt 13 des oberen Spreizenteils ist eine Kurve vorgesehen, die auf den Tasthebel eines im Innern des Gehäuses angeordneten Entfernungsmesser mit seinen als bekannt vorausgesetzten beweglichen Konstruktionsteilen einwirkt.

Die Kurve 14 stellt den Weg eines Objektivpunktes beim Schließen der Kamera dar. Bei Punkt dieser Kurve ist das Objektiv auf »Unendlich« eingestellt. Beim Ausfahren zwecks Naheinstellung bewegt sich dieser Punkt in einer Kurve nach oben bis Punkt 16. Die Höhendifferenz zwischen Punkt und 16 ist'durch entsprechende Abmessungen so eingerichtet, daß die Sucherparallaxe nahezu ausgeglichen wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

ι. Spreizensystem für photographische Kameras, bei welchem der Objektivträger beim Ausfahren in die Gebrauchsstellung parallel zu sich selbst geführt ist und nicht bei »Unendlich« einrastet, sondern bis zur Einstellung auf kurze Entfernungen durchschwingt, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreize als Knickspreize ausgebildet und der Objektivträger derart an ihr befestigt ist, daß letzterer im Scharfeinstellbereich eine kurvenförmige Bahn beschreibt, durch die die Höhenparallaxe des Suchers weitgehend ausgeglichen wird.
2. Spreizensystem nach Anspruch i, gekennzeichnet durch zwei gelenkig miteinander verbundene Spreizen (2) und (5), wobei die Spreize (2) am Gehäuse und die Spreize (5) an dem Klappboden (7) angelenkt sind und wobei der Objektivträger (17) an der Spreize (5) und über eine Führungslasche (9) mit der Spreize

(2) derart gelenkig verbunden ist, daß die parallaxausgleichende kurvenförmige Bahn des Objektivträgers bewirkt wird.
3. Spreizensystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreize (5) gegen einen Verstellhebel (12) wirkt und an der Spreize (2) ein Federelement (10) angeordnet ist.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 747 379, 594 064, 246.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen