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Selbsttätige Waage mit nacheinander gesteuerter Grob- und Feinfüllung
Die Erfindung betrifft eine Einrieb tung an selbsttätigen Waagen mit nacheinander
gesteuerter Grob- und Feinfüllung, bei denen eine Vormeßeinrichtung die Grobfüllung
in die Lastschale abgibt und die dann einsetzende Feinfüllung beim Erreichen des
Vollgewichtes abgestellt wird. Bei derartigen Waagen wird durch die Erfindung eine
besonders einfache und zweckmäßige Ausbildung der Feinmeßvorrichtung für stückiges
Wiegegut erstrebt, und der genannte Zweck wird erreicht durch die Anordnung eines
Magazins zur Aufnahme eines Stapels von Materialbarren, einer Zuführvorrichtung,
welche die Barren einzeln nacheinander einer Schneidvorrichtung zum Abschneiden
einzelner Stücke zuführt, sowie einer Einrichtung, welche die abgeschnittenen Stücke
nacheinander dem Wiegegefäß bis zum Erreichen des genauen Vollgewichtes zuführt.
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Es sind bereits Schneid- oder Brechvorrichtungen an Waagen bekannt,
welche zur Ergänzung des Wiegegutes dienen, diese werden jedoch als Zusatzgerät
in Verbindung mit einer vorgeschalteten weiteren Wiegevorrichtung benutzt. Bei der
bekannten Einrichtung handelt es sich um eine verhältnismäßig komplizierte und empfindliche
Anlage, welche zum Nachwiegen und gegebenenfalls zum Auffüllen von bereits gefüllten
Packungen Verwendung finden. Dagegen gewährleistet die Bauart gemäß der Erfindung
die Abteilung einer vorbestimmten Gewichtsmenge stückigen Wägegutes bei nur einem
Wiege- bzw. Nachfüllvorgang, welcher in Verbindung mit der Überleitung der Grobfüllmenge
in die Lastschale selbsttätig eingeleitet wird und bis zum Erreichen des genauen
Sollgewichtes tätig bleibt, worauf sich das Wiegegefäß selbst entleert.
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In der Zeichnung ist beispielsweise eine Ausführungsform der Erfindung
dargestellt.
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Oben an der Vorrichtung befindet sich eine obere Tasche =, welche
durch irgendeine beliebige Vorrichtung mit Zucker . oder einer anderen Warenart
beschickt wird. Die dort gezeichnete Warenart besteht aus einzelnen Stücken Würfelzucker?,
welche längs der schrägen Gleitfläche 3 dieser Tasche i in einen Vorratsbehälter
q. hinabgleiten, aus welchem der Zucker periodisch mittels eines in vertikaler Richtung
auf und ab gehenden Schöpfgefäßes 5 abgezogen wird, welches in einer Öffnung im
Boden des Vorratsbehälters q. gleitet. Das Schöpfgefäß 5 wird bei seiner Aufwärtsbewegung
vollständig mit Zuckerstücken gefüllt und gibt darauf seinen Zuckerinhalt durch
die Bodenklappen 6 ab, welche selbsttätig in dem geeigneten Augenblick geöffnet
und geschlossen weiden.
Die Menge des Zuckers, wcclche von dem Schöpfgefäß
aufgenommen und abgegeben wird, ist etwas geringer als die genau bestimmte Menge,
welche in den Karton 7 für die Zwecke des Detailverkaufes abgegeben werden soll.
Die Abgabe einer genau abgemessenen Menge Zucker in den Karton 7 wird dadurch bewirkt,
daß der Zucker von dem Schöpfgefäß 5 in eine Wiegeschale 8 abgegeben wird, welche
sich zwischen dem Schöpfgefäß 5 und der Stütze für den Karton 7 befindet, damit
nach dieser Überführung in die Wiegeschale 8 das Gewicht aufgefüllt werden kann,
um ein ganz genaues Endgewicht zu erhalten, nämlich dasjenige, welches man vorher
durch entsprechende Einstellung der Wiegevorrichtung bestimmt hat. Der Boden der
W iegeschale 8, welcher aus zwei Klapptüren g besteht, öffnet sich nach Erreichen
des Sollgewichtes und gibt die genau abgemessene Menge in den Karton 7 ab, welcher
dann fortgenommen wird zu einer Vorrichtung, welche den Karton verschließt.
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Die Einrichtung, welche dazu dient, um daangenäherte Gewicht, welches
von dem Schöpfbehälter 5 abgeteilt wird, aufzufüllen, ist in dem gezeichneten Ausführungsbeispiel
zusammengesetzt aus einem Magazin zo, in welchem .der Stückenzucker in hauptsächlich
horizontalen Barren zz aufgestapelt ist. Der unterste Barren ruht auf einem endlosen
Bande 12, welches mit einer geeigneten Anzahl von Fingerstücken 13 besetzt ist,
welche dazu dienen, sich gegen das hintere Ende des untersten Barrens zu legen und
diesen vorwärts längs einer rohrförmigen Führung 14 zu schieben. Die Barren xz gelangen
dabei zwischen ein Paar kreisförmiger Schneideinrichtungen 15, 16, deren am Umfange
befindliche Messer in das Führungsrohr 14 hineingreifen, wodurch unter dem Einfluß
radial stehender Messer 17 Zuckerwürfel, vom vorderen Ende jedes Barrens anfangend,
abgeschnitten werden. Diese abgetrennten Würfel gleiten darauf der Reihe nach über
die Fallrille z8 in den W egebehälter 8 hinein.
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Die Wiegeschale 8 wird von der Gabel 22 eines Waagebalkens 2o gehalten,
auf dessen anderem Ende das verschiebbaxe Gewicht zg über eine Skala verschiebbar
ist. Der Waagebalken ist bei 21 schwenkbar gelagert und wird während der Grobfüllung
des Wiegebehälters 8 durch den Schöpfbehälter 5 mittels eines 0-
förmigen
Anschlages 23 festgehalten. Dieser Anschlag ergreift den Wiegehebel2o beiderseits
des Schwenkpunktes 2= und wird von einem aufrechten Arm 24 getragen, welcher im
geeigneten Zeitpunkt angehoben wird und dadurch den Wiegehebel2o freigibt, so daß
der vorgefüllte Behälter 8 sich frei nach oben bewegen kann, ehe die Gleitrinne
18 das erforderliche Ergänzungsgewicht von Stücken abgegeben hat, um das Gewicht
=g auszugleichen. In diesem Augenblick kommt ein Kontakt 25 an dem Arm
2,5" in Berührung mit Einem anderen Kontakt 26 des Relais 27, welcher die
Stromquelle mit einem Elektromagneten oder Solenoid 28 verbindet, so daß dieses
unter Strom gesetzt wird. Hierdurch wird eine Kupplung auf der Welle 29 elektrisch
betätigt, auf welcher sich das untere Schneidrad 16 befindet. Auf diese Weise werden
die Schneidräder 15, 16 selbsttätig in Tätigkeit gesetzt, zu dem Zwecke,
das Gewicht des Zuckers in dem Wiegebehälter 8 zu dem gewünschten Endgewicht zu
ergänzen. Bei Erreichen dieses Endgewichts bewirkt das darauffolgende Herabsinken
des Wiegebehälters 8 das Aufsteigen eines an den Wiegebalken 2o angeordneten Kontaktes
30, so daß dieser Kontakt in Berührung kommt mit dem fest angeordneten Kontakt 31.
Hierdurch wird das Relais 27 in der Weise betätigt, daß der Elektromagnet oder das
Solenoid 28 stromlos wird und das Scbneichad 16 von seiner Welle 29 abgekuppelt
wird. Das Schneidrad 16 steht in starrer Verbindung mit einem Zahnrad 32, welches
mit dem Zahnrad 33 in Eingriff steht, welches seinerseits wieder das Zahnrad 33a
auf der einen Welle des endlosen Förderbandes 12 antreibt.
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Die Bodenklappen 6 des Schöpfbehälters 5 öffnen sich, sobald der Schöpfbehälter
seine höchste Lage erreicht hat, und zwar unter dem Einfluß der in vertikaler Richtung
verschiebbaren Stoßstange 34, welche gegen den die Bodenklappen 6 betätigenden Hebel
35 gestoßen werden kann. Die Bodenklappen g des Wiegebehälters 8 werden in ähnlicher
Weise von der Stoßstange 36 betätigt, welche nach oben gegen den Arm 37 gestoßen
werden kann, welcher die Bodenklappen g betätigt. Wenn der Schöpfbehälter 5 seinen
Inhalt abgegeben hat, wird die Stoßstange 34 nach unten zurückgezogen. Die Bodenklappen
6 schließen sich und der Behälter 5 nimmt wieder seine untere Lage ein. In diesem
Augenblick wird die Tasche x von der Stange 38 geschüttelt, so daß die Zuckerstücke
in den Behälter 4 sowie in den Schöpfbebälter 5 nachrutschen. Dies erfolgt während
derjenigen Zeit, während welcher das Abwiegen und Entleeren des Wiegebehälters 8
stattfindet.
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Die Auf- und Abwärtsbewegung des Schöpfbehälters 5 erfolgt unter dem
Einfluß eines Armes 39, welcher zusammen mit den anderen Stoßstangen 24, 34, 36
und 38 von einer gemeinsamen Nockenwelle 41 aus betätigt wird, welche mit einem
oder zwei Nocken besetzt ist, welche mit Hebeln 40 zusammenwirken, welche ihrerseits
mit den genannten Stoßstangen in Verbindung stehen, wobei die Anordnung der Nocken
und Hebel so eingestellt ist, daß die Reihenfolge der einzelnen Bewegungen wie erforderlich
verläuft. Die Wellen 4z und 29
sind über eine Kette 42 miteinander
verbunden sowie über entsprechende Kettenräder, so daß sie sich in dem gleichen
Sinne drehen.
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Obgleich zweckmäßig als Ausgangsmaterial für die Abgabe der einzelnen
Zuckerstücke Barren verwendet werden, von denen die einzelnen Würfel abgeschnitten
werden, so kann auch in gleicher Weise eine Reihe von bereits fertiggeschnittenen
selbständigen Würfeln in den rohrförmigen Hilfsbehälter gegeben werden, und an Stelle
der in dem Ausführungsbeispiel gezeichneten rotierenden Schneidwerkzeugekann ein
Messer oder Finger oder Plunger verwendet werden, welche die einzelnen Würfel aus
dem Behälter herausschieben.
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Mit einer Vorrichtung der beschriebenen Art ist es möglich, selbsttätig
bestimmte Materialmengen eines stückigen Wägegutes mit erheblicher Genauigkeit und
Sicherheit abzuwiegen oder abzumessen. Da man hierbei das Sollgewicht mit einer
Genauigkeit von mir einem Stück erreichen kann, so ergibt sich beim Abfüllen einer
großen Anzahl Packungen eine sehr erhebliche Ersparnis an Material gegenüber einer
Vorrichtung, welche die Menge nur rnit einer Genauigkeit von beispielsweise 3 Würfeln
abwiegt. Denn es ist erwünscht, daß das Endgewicht auf jeden Fall über dem Sollgewicht
liegt, so daß der eine solche Packung erstehende Käufer die unbedingte Gewißheit
dafür hat, daß die Packung zum mindesten dasjenige Gewicht enthält, welches auf
ihr angegeben ist. Infolge der durch die erhöhte Genauigkeit der Vorrichtung verringerten
Übergewichte erzielt man also eine wesentliche Ersparnis.