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Vorrichtung zum Spannen und Verwinden der Enden einer Drahtbereifung
für Packstücke Gegenstand des HauptpAents 566 004. ist eine Vorrichtung zum Umschnüren
von Kisten, Ballen o. dgl. mit Draht, bei der eine Kupplung ohne Unterbrechung der
Drehung der Antriebwelle zuerst mit dem Spannwerk und dann nach Erzielung einer
hinreichenden Spannung mit dem Verwindwerk in Eingriff kommt. Die Umschaltung vom
Spannen zum Verwinden erfolgt gemäß dem Hauptpatent durch im Kupplungsglied verschiebbar
angeordnete Schaltzähne, die mittels eines von Hand umzulegenden Schalthebels betätigt
werden, wobei die Rückschaltung vom Verwindwerk auf das Spannwerk nach beendeter
Verwindung des Drahtes durch ein selbsttätiges Sperr- und Umschaltgetriebe erfolgt.
Das Verwindwerk wird dabei während des Spanners durch einen Sperrbolzen verriegelt,
der den Verwindungsvorgang selbsttätig abbricht. Gleichzeitig wird durch diesen
Sperrbolzen, wenn er sich in Sperrstellung befindet, eine geringe Rückdrehung des
Verwindwerkes zum Ausgleich für die erforderliche Überdrehung,des Drahtes bewirkt,
so daß der Draht nach beendeter Umschnürung und Verwindung ebenso leicht aus dem
Verwindwerk wieder entfernt werden kann, wie zu Beginn des Umschnürens die einzelnen
Drähte hineingelegt werden konnten.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine weitere Ausgestaltung
der Einrichtung nach dem Hauptpatent. Es wird jedoch die Umschaltung vom Spannen
auf Verwinden selbsttätig vorgenommen, wie es bei Vorrichtungen zum Umschnüren von
Kisten o. dgl. schon früher vorgeschlagen wurde. Die Erfindung besteht vor allem
darin, daß .das zum Einschnappen der Sperrbolzennase dienende Loch,des Getrieberades
als Langloch mit einer derartigen Abschrägung ausgebildet ist, daß die Sperrbolzennase
während des Einschnappens beim Entlanggleiten an der Abschrägung des Loches das
Getriebe entgegen sein-in ursprünglichen Drehsinn ein wenig zurüc@edreht, bis der
zur Aufnahme des Drahtes dienende Schlitz des Verwindwerkes wieder in seiner Ausgangslage
steht.
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In .den Abb. z bis 5 ist eine AusfÜhrungsform des Erfindungsgegenstandes
dargestellt; es zeigen die Abb. r eine Vorderansicht, die Alhyb. 2 eine Rückansicht
der Umschnürungsvorrichtung teilweise im Schnitt, die Abb. 3 einen Schnitt nach
der Linie A-A in der Abb. 2, die Abb. q. eine Rückansicht der Umschnürungsvorrichtung
in einer anderen Betriebsstellung, teilweise im Schnitt, und Abb. 5 einen Schnitt
nach der Linie B-B in
Abb. q..
Die Urnschnürungsvorrichtung
i wird auf die Kiste 2, .den Ballen oder das sonst zu umschnürende Packstück aufgesetzt
und alsdann das eine Ende 3 des Drahtes 13 .durch Klemmung auf der Unterlage 5 festgespannt,
das andere Ende 14 des Drahtes in .den lose auf der Welle sitzenden Spannring 16
eingelegt. Die in den Lagerböcken io und 21 drehbare Antriebw elle 22 nimmt die
auf ihr verschiebbare Kupplung 26 durch Nut und Feder mit. Gemäß der Arbeitsstellung
nach Abb. i versetzen bei der Drehung der Welle 22 die Zähne 27 der Kupplung die
lose auf der Antriebwelle angeordnete Schnecke 29 in Drehung über die an dieser
befindlichen Zähne 28. Durch die Schnecke 29 wird das Schneckenrad 30 gedreht,
das auf der Welle 17 aufgekeilt ist. Hierdurch wird das ebenfalls mit der Welle
17 fest verbundene Rad 19 mit Greifzähnen entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn in Drehung
versetzt, und der eingelegte Draht 14 festgeklemmt und alsdann gespannt. Sobald
nun der durch das Spannen des Drahtes entstehende Zug größ genug geworden ist, wird
durch das als Reaktion am Schneckenrad 30 auftretende Drehmoment die auf
der Antriebwelle 22 verschiebbar ange-@ ordnete Schnecke 29 gemäß Abb. i in bekannter
Weise nach rechts verschoben. (In Abb. 2, die eine Rückansicht der Umschnürungsvorrichtung
zeigt, geschieht die Verschiebung der Schnecke sinngemäß nach links.) Durch die
Verschiebung der Schnecke 29 wird der hinter einen Bund 7o der Schnecke greifende
Hebel 71 :um seinen an der Grundplatte 9 angeordneten Drehzapfen 72 gemäß Abb. 2
nach links verschwenkt. Ein an dem Hebel 71 angebrachter Lenker 73 dreht hierbei
den die Kupplung 26 erfassenden Schalthebel 38 der-. art um seinen Drehzapfen 40,
daß die Kupplung 26 gemäß Abb. a nach rechts verschoben wird und ihre Zähne 33 mit
den Zähnen 34 des Verwindwerkes 44, 43, 45,i in Eingriff kommen (Stellung nach Abb.4).
Da der Hebel 38 mit seinem unteren Ende den waagerecht geführten Sperrbolzen 48
erfaßt, so ist dessen Nase 49 bei der Umschaltung der Kupplung von der Stellung
nach Abb. 2 in die Stellung nach Abb. 4 aus dem Loch 46 des Zahnrades 45 herausgezogen
worden, womit gleichzeitig das Getriebe (Verwindwerk) ähnlich wie bei .dem Patent
566 004 entsperrt worden ist. Die erwähnte Verschiebung des Bolzens 48 erfolgt unter
Anspannung der auf ihn wirkenden Feder 47. Der Zug ,des Drahtes 13, durch dessen
Wirkung das Drehmoment an dem Schneckenrad 30 entsteht und die Schnecke 29
verschoben wird, muß also zuerst die Spannkraft der Feder 47 überwinden, dem die
Verschiebung der Schnecke 29 und damit das Umlegen der Kupplung 26 zum Einschalten
in :das Verwindwerk folgt. Man hat es also durch Einstellen der Federkraft mittels
der Stellschraube 78 in .der Hand, die Vorrichtung entsprechend der jeweils zu verarbeitenden
Drahtstärke derart einzustellen, daß die Verschiebung der Kupplung 26 erst nach
genügendem Spannen des Drahtes bzw. ohne Zerreißen desselben erfolgt. Infolgedessen
ist die Vorrichtung zur Verarbeitung aller gebräuchlichen Drahtstärken geeignet,
was ebenfalls einen Vorteil gegenüber dem Hauptpatent bildet.
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Sobald nun in der oben beschriebenen Weise die Kupplung 26 gemäß Abb.
4 mit dem Verwindwerk in Eingriff gekommen ist, beginnt das Verwinden des Drahtes,
indem die gleichbleibende Drehung der Welle 22 mittels der Zahnräder 43 und 45 nunmehr
auf das Zahnrad 7 übertragen wird, in dessen Schlitz 6 der Draht 13 mit seinen beiden
Enden eingelegt ist. Das Übersetzungsverhältnis der Räder 43, 45, 7 ist in bekannter
Weise derart gewählt, daß nach dreimaliger Umdrehung der Antriebwelle 22 das Zahnrad
45 gerade eine Umdrehung gemacht hat und das Zahnrad 7 in die in Abb. 5 dargestellte,
um den Winkel ß überdrehte Lage gekommen ist. Während des Verwindens des Drahtes
wird eine axiale Verschiebung ' des Sperrbolzens 48 durch einen an letzterem sitzenden
Nocken 75 verhindert, der an einer auf der Welle 62
des Zahnrades 45 befestigten
Scheibe 74 anliegt. Erst wenn nach einmaliger Umdrehung des Zahnrades 45 das in
diesem angeordnete Loch 46 vor der Sperrbolzennase 49 steht, ist die Scheibe 74
nach Abb. 5 in eine derartige Lage gekommen, daß der Nocken 75 zwischen der Aussparung
76 der Scheibe hindurchschlüpfen kann, wodurch das Verwindwerk 6 gesperrt wird.
Hierbei verschwenkt der Sperrbolzen 48 den an ihm angelenkten Schalthebel 38 in
seine Ausgangslage, so daß die Kupplung 26 wieder selbsttätig in die in Abb.2 dargestellte
Lage verschoben wird. Sie ist hierbei außer Eingriff mit dem Verwindwerk und in
Eingriff mit dem Spannwerk gekommen. Diese Rückverschiebung der Kupplung ist möglich,
da inzwischen der Draht 13 mittels des Messers 6o (Abb. i) abgeschnitten worden
ist und somit der Zug des Drahtes aufgehört hat.
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Es ist nun noch die Einrichtung zu erwähnen, mit deren Hilfe das Zahnrad
7 aus der zur Verwindung des Drahtes erforderlichen überdrehten Stellung gemäß Abb.5
wieder in seine Ausgangslage gebracht wird. Zu diesem Zwecke ist nämlich das Loch
46 des Zahnrades 45 als Langloch ausgebildet und besitzt eine Abschrägung 77, die
sich axial erstreckt wie in Abb. 4 und Abschrägungen an den Enden des Langloches
in
axialer Richtung aufweist. Bei dem weiter oben erwähnten Durchschlüpfen
des Nockens 75 durch die Aussparung 76 ist der Sperrbolzen 48 zunächst um einen
der Dicke der Scheibe 74 entsprechenden Weg gegen das Zahnrad 45 verschoben worden,
ohne daß dabei seine Nase 49 schon in das Loch 46 eingeschnappt ist. Diese Teilverschiebung
des Sperrbolzens ist groß genug, daß mittels des angelenkten Schalthebels 38 die
Zähne 33 der Kupplung 26 aus den Zähnen 34 des Verwindwerkes ausgeschaltet worden
sind. Nach diesem Vorgang schnappt die Nase49 des sich unter dem Druck der Feder_47
weiterbewegenden Sperrbolzens 48 zunächst, soweit es die Abschrägung 77 zuläßt,
in das eine Ende des Langloches teilweise ein. Alsdann drückt die Nase während ihres
weiteren Einschnappens in das Langloch unter Entlanggleiten an der Abschrägung 77
das Zahnrad 45, das durch das erwähnte selbsttätige Ausschalten der Kupplung kurz
zuvor freigegeben worden ist, entgegen seinem ursprünglichen Drehsinn ein wenig
zurück. Hierbei kommt die Nase 49 in das andere Ende des Langloches. Das Getriebe
ist jetzt gesperrt. Die Verdrehung des Zahnrades 45 ist gerade so groß, daß das
Zahnrad 7 um den Winkel ß (Abb. 5) in die Stellung nach Abb-. 3 zurückgebracht worden
- ist. Das Zahnrad 45 sitzt lose auf der Welle 62 und ist mit ihr mittels eines
Stiftes verbunden. Dieser greift in eine Aussparung 79, deren Breite dem Winkel
ß in Abb. 5 entspricht. Hierdurch ist ein toter Gang erzeugt, durch den ermöglicht
wird, daß sich das Zahnrad 45 ohne gleichzeitige Bewegung der Welle 62 zurückdreht,
die in diesem Augenblick durch einen an der Abschneidevorrichtung angebrachten Nocken
an der Zurückdrehung gehindert wird, somit während des Rückganges das Zahnrades
45 stillsteht. Die Einrichtung ist wieder für einen weiteren Arbeitsvorgang zur
Aufnahme eines neuen Drahtes bereitgestellt. Die durch das Einschnappen der Nase
49 verursachte Zurückdrehung des Zahnrades 45 erfolgt gleichzeitig mit der Wiedereinschaltung
der Kupplung 26 in das Spannwerk. Da, wie oben angegeben, die Kupplung 26 kurz vor
der Sperrung des Getriebes selbsttätig aus dem Verwindwerk ausgeschaltet wird, so
wird abweichend von dem Hauptpatent beim Einschnappen des Sperrbolzens 48 auf die
Handkurbel, die auf den Vierkant 23 der Antriebwelle 22 aufgesetzt wird, kein unangenehmer
Stoß ausgeübt und das Weiterdrehen der letzteren nicht verhindert. Man kann vielmehr
die Handkurbel weiterdrehen, die sofort nach dem Ausschalten der Kupplung 26 leer
läuft. Die später erfolgende Sperrung des Getriebes hat hierauf keinen Einfluß.