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Einrückvorrichtung für Kupplungen an Pressen, Stanzen und ähnlichen
Arbeitsmaschinen Kupplungen an Pressen, Stanzen und ähnlichen Arbeitsmaschinen müssen
in besonderer Weise dem Arbeitsverlauf und der an sich gefahrvollen Bedienung solcher
Werkzeugmaschinen angepaßt sein. Zum großen Teil kann den durch den Pressenbetrieb
bedingten Schwierigkeiten bereits durch besondere Gestaltung der Einrückvorrichtung
für die Kupplungen dieser Maschinen Rechnung getragen werden. Die Erfindung betrifft
eine solche Einrückvorrichtung. Arbeits- und Bedienungsweise der Pressen werden
im allgemeinen dadurch miteinander in Übereinstimmung gebracht, daß die Maschine
bei Handeinrückung im Einzelhub und bei Fußeinrückung im Dauerlauf arbeitet. Die
Arbeits- und Bedienungsweise der Pressen hängt in erster Linie von der Art des Werkzeugs
sowie der Zu- und Abführung der Werkstücke ab. Um in der Benutzung einer Presse
möglichst wenig beschränkt zu sein, weisen daher diese Maschinen fast durchweg je
eine Umstellung von Hand- auf Fußeinrückung und von Einzelhub auf Dauerlauf auf.
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Bei solchen Pressen od. dgl. ist es unerläßliches Erfordernis, daß
diese Maschinen nur in der vorgeschriebenen Weise benutzt werden, d. h. daß diese
bei Handeinrückung nur im Einzelhub und bei Fußeinrückung im Einzelhub oder im Dauerlauf
arbeiten. Wird diese Vorschrift versehentlich oder absichtlich nicht beachtet, so
besteht für den Pressenarbeiter eine große Unfallgefahr. Ist beispielsweise beim
Wechsel der Bedienungsweise von Fuß- auf Handeinrückung vergessen worden, gleichzeitig
von Dauerlauf auf Einzelhub einzustellen, so macht die Presse bei nur einmaliger
Betätigung der Handeinrückung mehrere Niedergänge anstatt des
erwarteten
einzigen, so daß der Pressenarbeiter beim Hineingreifen in das Werkzeug auf das
äußerste gefährdet ist. Umgekehrt bedeutet es eine unwirtschaftliche Arbeitsweise
der Presse od. dgl., wenn bei Übergang von Hand- auf Fußeinrückung übersehen wurde,
gleichzeitig von Einzelhub auf Dauerlauf umzustellen, weil dadurch der Arbeiter
zunächst nur im Einzelhub arbeiten kann, so daß die Presse jeweils nur einen Niedergang
macht, anstatt in ununterbrochener Folge zu arbeiten.
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Mit der Erfindung ist die Aufgabe gestellt, diese Mängel so weitgehend
zu beseitigen, daß jede Unfallgefahr ausgeschlossen und trotzdem ein möglichst einfacher
Wechsel in der Bedienungs- und Arbeitsweise der Presse gewahrt bleibt. Gemäß der
Erfindung ist der Aufbau beider Umstelleinrichtungen so gestaltet, daß deren Wirksamwerden
einen in diese einzusetzenden, in jeder Presse od. dgl. jedoch nur in einem Stück
vorhandenen Maschinenteil erfordert, der bei Handeinrückung in die Umstelleinrichtung
für Hand- bzw. Fußeinrückung, bei Fußeinrückung dagegen zum Übergang von Einzelhub
auf Dauerlauf in die Umstelleinrichtung von Einzelhub auf Dauerlauf eingesetzt wird.
Bei solcher Gestaltung der Einrückvorrichtung ist es somit ausgeschlossen, daß etwa
bei Übergang von Fuß- auf Handeinrückung die gleichzeitige Änderung der Wirkungsweise
der Kupplung von Dauerlauf auf Einzelhub vergessen wird. Da in jede der beiden Umstellungen
der gleiche Maschinenteil gehört, dieser jedoch nur in einem Stück vorhanden ist,
kann die Presse od. dgl. gar nicht anders als vorschriftsmäßig arbeiten, d. h. bei
Handeinrückung ist nur Einzelhub und bei Fußeinrückung ist nur Dauerlauf möglich.
Das unbefugte Verwenden eines zweiten Stückes des für beide Umstellungen gleich
ausgebildeten Maschinenteils in einer Presse muß naturgemäß durch die Aufsicht unterbunden
werden. Solche Verwendung eines zweiten Stückes kann aber dadurch praktisch unmöglich
gemacht werden, daß dieser Maschinenteil nach Art eines Sicherheitsschlüssels gestaltet
ist, der für jede Presse eine andere Form aufweist.
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Der vorstehend erläuterte Erfindungsgedanke kann auf einfache Weise
durch eine solche Vorrichtung verkörpert werden, bei der die Umstellung von Hand-
auf Fußeinrückung aus je einem von Hand und von Fuß bedienten Hebel und einem Gestänge
besteht. Dieses ist jeweils mit einem dieser beiden Hebel derart kuppelbar, daß
bei Fußbetätigung nach Herausnehmen des gemeinsamen Maschinenteils aus dem Gestänge
der Fußhebel selbsttätig, beispielsweise unter Federwirkung mit dem Gestänge gekuppelt
ist und gleichzeitig der Handhebel gleichfalls selbsttätig, beispielsweise durch
die gleiche Federwirkung entkuppelt ist. Umgekehrt ist bei Handbetätigung durch
Einsetzen des gemeinsamen Maschinenteils in das Gestänge der Handhebel mit diesem
gekuppelt und gleichzeitig der Fußhebel von diesem entkuppelt.
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Weiterhin besteht eine erfindungsgemäße Bauform der Umstellung von
Einzelhub auf Dauerlauf aus zwei bei Einzelhub durch eine Nachschlagklinke miteinander
gekuppelten Hebeln. Der eine dieser Hebel ist mit einem von Hand oder Fuß betätigten
Gestänge und der andere durch Federwirkung od. dgl. in der Ausrückstellung gehaltene,
mit dem eigentlichen, die Pressen- od. dgl. Kupplung einrückenden Maschinenteil
verbunden. Hierbei gibt bei Einzelhab ,die durch einen mit der eingerückten Pressen-
od.dgl. Kupplung umlaufenden Exzenter ausgehobene Klinke die Federwirkung frei.
Bei Dauerlauf kuppelt dagegen der in den anderen Hebel eingesetzte gemeinsame Maschinenteil
diesen mit dem einen Hebel, so daß die Ausrückfeder wirkungslos wird und die Pressen-
od. dgl. Kupplung für die Dauer der Betätigung des Einrückgestänges eingerückt bleibt.
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Der gemeinsame Maschinenteil kann in mannigfachen Ausführungsformen
verwendet werden. Eine der vorerwähnten Umstellung von Hand- auf Fußeinrückung besonders
angepaßte Form dieses Maschinenteils besteht in einem Schlüssel, der bei Einsetzen
in die Umstellung von Hand auf Fuß entgegen Federwirkung einen Kupplungsbolzen aus
der Fußeinrückung zurückzieht und diesen in die Handeinrückung einlegt. Im übrigen
ist dieser Schlüssel so gestaltet, daß dieser auch bei Einsetzen in die vorbeschriebene
Umstellung von Einzelhub auf Dauerlauf die verlangte Wirkung ausübt.
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Ausgehend von der Umstellung von Einzelhub auf Dauerlauf kann der
gemeinsame Maschinenteil gleichfalls aus einem Schlüssel bestehen, der bei Einsetzen
in die Umstellung von Einzelhub auf Dauerlauf die den Einzelhub sichernde Feder
od. dgl. außer Wirkung setzt. Sinngemäß muß dieser Schlüssel darüber hinaus gleichfalls
so gestaltet sein, daß die Einrückung von Hand und von Fuß in der vorgeschriebenen
Weise arbeitet.
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Zweckmäßig wird dafür Vorsorge getroffen, daß der gemeinsame Maschinenteil
nicht unvorschriftsmäßig benutzt werden oder die diesem gegebene Einstellung selbsttätig
ändern kann. Zu diesem Zweck sind gemäß der Erfindung der gemeinsame Maschinenteil
und die diesen aufnehmenden Gegenstücke so ausgebildet, daß der Maschinenteil in
den Wirkungsstellungen verriegelt ist.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht.
Es stellt dar Abb. I die Umstellung von Hand- auf Fußeinrückung in Draufsicht, Abb.
2 eine Vorderansicht der Umstellung nach Abb. I, Abb. 3 einen Schnitt nach Linie
III-III der Abb. 2, Abb. 4 die Umstellung von Einzelhub auf Dauerlauf, Abb. 5 einen
Schnitt nach Linie V-V der Abb. 4, Abb. 6 die Umstellung nach Abb. q. in der eingerückten
Stellung, Abb.7 einenSchlüsseHnSeiten-und Stiirnansicht. Aufbau und Wirkungsweise
der Umstellung von Hand- auf Fußeinrückung wird wie folgt beschrieben (Abb. z bis
3) Im Maschinenständer r ist der Bolzen 2 fest verschraubt. Auf diesem sind zwischen
dem Bund 3
und dem auf dem Bolzenende 4 fest angeordneten Federhebel
5 die Naben 6, 7 und 8 unabhängig voneinander frei drehbar gelagert. Die Nabe 6
gehört zu dem zur Fußeinrückung führenden Hebel 9, die Nabe 7 zu dem Einrückgestänge
Io und die Nabe 8 zu dem zur Handeinrückung führenden Hebel II. Die Fußeinrückung
ist in der bei Pressen, Stanzen und ähnlichen Arbeitsmaschinen bekannten Weise ausgebildet.
Auch die Handeinrückung weist an sich die bekannten Merkmale auf und kann beispielsweise
mit nur einer Hand oder gleichzeitig mit zwei Händen bedient werden.
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Zum Einrücken der Pressen- od. dgl. Kupplung ist somit erforderlich,
entweder die Nabe 6 oder die Nabe 8 mit der Nabe 7 zu kuppeln, da, wie erwähnt,
die Naben 6 und 8 auf dem Bolzen 2 frei drehbar sind und daher diesen Naben von
der Fuß- oder Handeinrückung erteilte Bewegungen das Einrückgestänge Io unbeeinflußt
lassen. Die Hand- und Fußeinrückung sollen derart betätigbar sein, daß entweder
nur die Fußeinrückung oder nur die Handeinrückung zum Einrücken der Pressen- od.
dgl. Kupplung benutzt werden kann. Zum wahlweisen Übertragen der Einrückbewegungen
auf das Gestänge Io dient der in der Nabe 7 gelagerte Kupplungsbolzen I2. Dieser
greift mit seinen Enden entweder in die Bohrung I3 der Nabe 6 oder in die Bohrung
14 der Nabe B. Unter dem Druck der sich gegen den Bund I5 des Bolzens I2 legenden
Feder I6 ist der Bolzen I2 bestrebt, mit seinem in der in die Nabe 7 eingesetzten
Büchse I7 geführten Ende I8 in die Bohrung I3 der Nabe 6 einzufallen. Bei dieser
aus Abb.3 nicht ersichtlichen zwangsläufigen Verbindung zwischen den Naben 6 und
7 kann somit das Einrückgestänge Io durch die Fußeinrückung betätigt werden.
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In Abb. 3 ist dagegen gezeigt, wie die Naben 8 und 7 miteinander gekuppelt
sind, wenn die Pressen- od. dgl. Kupplung von der Handeinrückung aus betätigt werden
soll. Die Übertragung der Schwenkbewegungen des Hebels I I auf die Nabe 7 kommt
durch Einlegen des Endes I9 des Kupplungsbolzens I2 in die Bohrung I4 der Nabe 8
zustande. Dies wird erreicht durch Verschieben des Bolzens I2 in seiner Achsenrichtung
derart, daß der Bolzen I2 entgegen der Wirkung der Feder I6 aus der Bohrung I3 zurückgezogen
und gleichzeitig in die Bohrung I4 eingeschoben wird. Hierzu dient der Schlüssel
2o, der im Fall des Ausführungsbeispieles den zu der Umstellung von Hand- auf Fußeinrückung
und von Einzelhub auf Dauerlauf gehörenden, bei jeder Presse od. dgl. jedoch nur
in einem Stück vorhandenen Maschinenteil gemäß der Erfindung bildet. Dieser Schlüssel
2o ist an seinem Ende 2I exzentrisch ausgebildet und weist ferner eine Eindrehung
22 auf. Ist die Einrückvorrichtung durch Kupplung der beiden Naben 6 und 7 mittels
des Bolzenendes I8 auf Fußeinrückung eingestellt, so wird der Schlüssel 2o zunächst
in die Bohrung 23 der Nabe 7 in in bezug auf Abb. 3 um I8o° um seine Achse verdrehter
Lage eingeführt, so daß sich die Abflachung 24 und der Bund I5 des Bolzens I2 unmittelbar
gegenüberstehen. Bei einer Drehung des Schlüssels 2o um I8o° drückt das exzentrische
Ende 2I auf den Bund I5, so daß der Bolzen I2 schließlich in die aus Abb. 3 ersichtliche
Lage verschoben wird, in der das Bolzenende I8 aus der Bohrung I3 der Nabe 6 heraus-
und das Bolzenende I9 in die Bohrung I4 der Nabe 8 eingetreten ist. Damit ist die
zwangsläufige Verbindung zwischen den Naben 6 und 7 gelöst und zwischen den Naben
8 und 7 zustande gekommen, so daß die Fußeinrückung außer Wirkung gesetzt ist und
die Handeinrückung durch Betätigen des Hebels I I wirksam werden kann. Beim Verdrehen
des Schlüssels 2o in die aus Abb. 3 ersichtliche Stellung tritt gleichzeitig der
in die Nabe 7 eingesetzte Stift 25 in die Eindrehung 22 des Schlüssels 2o, so daß
dieser aus der Bohrung 23 weder herausfallen noch ohne weiteres abgezogen werden
kann. Zum Herausnehmen des Schlüssels 2o aus der Nabe 7 ist vielmehr erforderlich,
daß der Schlüssel 2o vorher wieder um I8o° verdreht wird, so daß der Stift 25 dem
von der Eindrehung freien Ende des Schlüssels 2o gegenüberliegt und dieser daher
nicht mehr verriegelt ist. Durch dieses Verdrehen des Schlüssels 2o wird der Exzenter
2I verschwenkt, so daß die Feder I6 wieder wirksam werden kann. Hierdurch tritt
das Bolzenende I8 in die Bohrung I3 ein und wird gleichzeitig das Bolzenende I9
aus der Bohrung I4 zurückgezogen. Damit ist die Einrückvorrichtung wieder auf Betätigung
von Fuß umgestellt und die Einrückung von Hand wirkungslos. Als zusätzliche Sicherung
gegen unbefugtes Herausnehmen oder Verstellen des Schlüssels 2o kann in der Nabe
7 eine weitere Bohrung 26 vorgesehen sein, die zum Einführen eines in eine nicht
gezeigte Bohrung des Schlüssels 2o einzuführenden Sicherheitsschlüssels dient, wie
solche an sich bei Sicherheitsschlössern aller Art bekannt sind.
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In den Hebel 5 ist der Bolzen 27 eingeschraubt, an dem eine die Handeinrückung
in :der Ausgangslage haltende Zugfeder angreift. In gleicher Weise ist in dem zwischen
dem Maschinenständer i und der Nabe 6 gelegenen Teil des Bolzens 2 der Zapfen 28
eingesetzt, in den eine die Fußeinrückung in der wirkungslosen Stellung haltende
Feder eingehängt ist.
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Es folgt die Beschreibung von Aufbau und Wirkungsweise der Umstellung
von Einzelhub auf Dauerlauf (Abb. q. bis 6).
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Im Bereich der nicht dargestellten Pressen- od. dgl. Kupplung ist
in das Kupplungsgehäuse 29 der Zapfen 30 eingesetzt. Dieser trägt die beiden
gegeneinander frei drehbaren Hebel 31 und 32. An dem einfacher gestalteten, im wesentlichen
aus der Nabe 33 und dem Arm 34 bestehenden Hebel 31 greift das andere Ende 35 des
Einrückgestänges io an, dessen eines Ende an der Nabe 7 angelenkt ist.
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Der vielgestaltiger ausgebildete Hebel 32 weist gleichfalls
eine Nabe 36 und einen armartigen Teil 37 auf, der in gewisser Hinsicht ähnlich
wie die Nabe 7 ausgebildet ist. An einem lappenförmigen Fortsatz 38 der Nabe 36
greifen das Federgestänge 39, die Nachschlagklinke 40 und die Lasche 41 an. Das
unter Federwirkung stehende Gestänge 39 hält
die beiden Hebel 3I
und 32 in der aus Abb. 4 ersichtlichen Ausrückstellung, in der der Hebel 32 mit
seinem Anschlag 42 bei 43 gegen das Kupplungsgehäuse 29 anliegt. In gleicher Weise
wird die Einrückstellung nach Abb. 6 durch den sich bei 44 gegen das Kupplungsgehäuse
29 legenden Anschlag 45 des Hebels 32 begrenzt. Die regelrechte Kupplung zwischen
den beiden Hebeln 3I und 32 kommt durch die am Zäpfen 46 des Fortsatzes 38 schwingbar
gelagerte Nachschlagklinke 40 zustande, die in der Rast 47 der Hebelnabe 33 liegt,
so däß einerseits bei Betätigen des Gestänges 10, 35 in Pfeilrichtung 48 der Hebel
32 vom Hebel 3I über Klinke 40 im Sinn der Abb. 4 und 6 im Uhrzeigersinn verschwenkt
wird und andererseits bei Freigeben des Einrückgestänges 10, 35 das Federgestänge
39 die beiden Hebel 3I und 32 gleichfalls wieder über die Klinke 40 im Sinn der
Abb. 4 und 6 entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn verschwenkt. Die Lasche 4I ist außer
an dem Fortsatz 38 auch an der Ausrückkurve 49 angelenkt. Diese Kurve wirkt beispielsweise
mit einer auf der getriebenen Kupplungshälfte angebrachten Rolle 5I zusammen. Wenn
die Kurve 49 beim Einkuppeln aus der in Abb. 4 gezeigten Stellung in die Stellung
nach Abb.6 gebracht wird, vermag sich die Rolle 5I unter der Wirkung einer nicht
gezeichneten Feder von der Welle 55 weg nach außen zu bewegen; durch diese Auswärtsbewegung
wird der Kupplungsvorgang eingeleitet. Die getriebene Kupplungshälfte beginnt sich
zu drehen, Rolle 5I läuft von der Kurve 49 herunter und gelangt nach nahezu einer
Umdrehung der Welle 55 in die in den Abb. 4 und 6 strichpunktiert angedeutete Lage.
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Die Einrückbewegung kommt durch Betätigen des Gestänges I0, 35 in
Pfeilrichtung 48 zustande. Hierdurch wird der Hebel 3I im Sinn der Abb. 4 und 6
im Uhrzeigersinn verschwenkt. Durch den Eingriff der Klinke 4o in die Rast 47 wird
der Hebel 32 im gleichen Sinn mitgenommen. Unter Zusammendrücken der Ausrückfeder
52 gelangt der durch die Mitten der Zapfen 30, 53 und 54 gebildete Kniehebel aus
der selbsthemmenden Stellung (Abb.4) über die Strecklage in die Knickstellung (Abb.
6). Hierdurch wird die Kurve 49 so weit auf das Kupplungsgehäuse 29 zu zurückgezogen,
daß die Kurvenrolle 5I die vorerwähnte radiale Auswärtsbewegung vollführen kann.
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Für die weitere Erläuterung der Arbeitsweise dieses Teils der Einrückvorrichtung
ist zu unterscheiden zwischen Einzelhub und Dauerlauf. Zunächst sei angenommen,
daß die Vorrichtung im Einzelhub, d. h. also durch Handbetätigung arbeiten soll.
Hierzu ist die Umstellung von Fuß- auf Handeinrückung in die aus Abb. 3 ersichtliche
Lage der einzelnen Teile erforderlich, bei der der Handhebel II mit dem Einrückgestänge
Io gekuppelt ist. Der den gemeinsamen Maschinenteil bildende Schlüssel 20 ist in
die Nabe 7 eingesetzt, so daß also die Umstellung von Einzelhub auf Dauerlauf im
Einzelhub und ohne Verwendung des Schlüssels 2o wirksam sein muß. Dies wird dadurch
erreicht, daß im Verlauf einer Umdrehung der Pressen- od. dgl. Hauptwelle 55 die
Nachschlagklinke 4o durch einen nicht dargestellten Exzenter in Pfeilrichtung 56
zurückgezogen und damit aus der Rast 47 der Nabe 33 ausgehoben wird. Hierdurch ist,
auch wenn. die Stange 35 noch weiter von Hand in der Einrückstellung gehalten werden
sollte, auf alle Fälle die zwangsläufige Verbindung zwischen den beiden Hebeln 32
und 3I aufgehoben, so daß das Federgestänge 39 wieder wirksam wird und den Hebel
32 sowie die Lasche 4I und die Kurve 49 in die aus Abb. 4 ersichtliche Ausrückstellung
zurückführt. Der Kniehebel 30, 53, 54 nimmt wieder die Ausgangslage ein, in der
dieser die Kurve 49 selbsthemmend festhält. Die Klinke 4o verhindert somit das Nachschlagen
der Kupplung, d. h. einen unbeabsichtigten zweiten Arbeitshub der Presse od. dgl.
bei versehentlich zu lange betätigter Handeinrückung. Mit dem selbsttätigen Zurückführen
der Kurve 49 in die Ausrückstellung ist das weitere Verbleiben des Hebels 3I in
der Einrückstellung auf die Kupplung wirkungslos, so daß für einen weiteren Arbeitshub
die Handeinrückung zunächst freigegeben und darauf erneut betätigt werden muß. Beim
Freigeben des Einrückgestänges I0, 35 nimmt auch der Hebel 3I die aus Abb. 4 ersichtliche
Ausgangslage wieder ein, wobei die Nachschlagklinke 40 in die Rast 47 der Nabe 33
einfällt. Erst hierauf kommt bei erneuter Betätigung des Einrückgestänges I0, 35
eine vorschriftsmäßige Einrückung der Kupplung für einen Einzelhub wieder zustande.
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Die andere Betätigungsmöglichkeit der Einrückvorrichtung ist die von
Fuß, wobei die Presse od. dgl. im Dauerlauf arbeitet. Dies erfordert eine andere
Einstellung der beiden Umstellungen von Handauf Fußeinrückung und von Einzelhub
auf Dauerlauf. Durch Verdrehen des Schlüssels 2o um I8o° und Herausnehmen aus der
Bohrung 23 der Nabe 7 wird die Wirkung der Feder I6 freigegeben, so daß der Bolzen
I2 mit seinem Ende I8 in die Bohrung 13 der Nabe 6 ein- und mit dem Ende zg aus
der Bohrung 14 der Nabe 8 heraustritt. Durch diese Verschiebung des Bolzens 12 ist
demnach die Fußeinrückung mit dem Einrückgestänge 1o gekuppelt, während gleichzeitig
die Handeinrückung durch Lösen der Kupplung zwischen dem Hebel i1 und der Nabe 7
außer Wirkung gesetzt ist.
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Das Einstellen der Umstellung von Einzelhub auf Dauerlauf erfolgt
auf folgende Weise: In dem Arm 37 des Hebels 32 ist ähnlich wie in der Nabe 7 ein
Bolzen 57 verschiebbar gelagert. Dieser gleitet in der in den Arm 37 eingesetzten
Büchse 58 und mit dem Ende 59 in der Bohrung 6o des Armes 37. Unter dem Drück der
Feder 61 nimmt der Bolzen 57 die aus Abb. 5 ersichtliche Lage ein; in der diese
Einrichtung auf Einzelhub eingestellt ist. Entsprechend der Bohrung 23 weist auch
der Arm 37 eine Bohrung 62 für das Einführen und einen Stift 63 für das Verriegeln
des Schlüssels 2o auf. Durch Einschieben dieses Schlüssels in die Bohrung 62 und
Verdrehen um 18o° wird der Bolzen 57 entgegen der Wirkung der Feder 61 so weit verschoben,
daß sich der Bund 64 gegen die Fläche 65
des Armes 37 legt. Dadurch
tritt das Bolzenende 59 vor den Arm 34 des Hebels 3I. Im Sinn der Abb. 4 und 6 liegt
dieses vorgeschobene Bolzenende 59 unter der Fläche 66 des Hebelarmes 34. Hierdurch
wird bei Betätigen des Einrückgestänges I0, 35 von Fuß der Hebel 32 vom Hebel 3I
nicht mehr allein über Klinke 40 und Rast 47, sondern auch unmittelbar durch das
gegen die Fläche 66 vorstehende Bolzenende 59 mitgenommen. Die Einrückkurve 49 wird
in der gleichen Weise wie bei Einrückung von Hand durch das Kniegelenk 30, 53, 54
unter Zurückziehen des Federgestänges 39 radial nach außen verschwenkt, so daß die
Kupplung einrückt.
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Wenn nun im Verlauf der Umdrehung der Pressenhauptwelle 55 der die
Klinke 40 in Pfeilrichtung 56 zurückziehende Exzenter wirksam wird, so wird zwar
die Klinke 4o aus der Rast 47 ausgehoben, jedoch kann die Ausrückfeder 52 nicht
wirksam werden, weil bei weiterhin betätigtem Einrückgestänge Io, 35 der Hebel 32
durch das vorgeschobene Bolzenende 59 von dem Hebelarm 34 weiter in Einrückstellung
gehalten wird. Die Klinke 40 wird also von dem Exzenter ausgehoben und fällt in
die in der Einrückstellung gehaltene Nabe 33 wieder ein. Die Presse arbeitet demnach
ununterbrochen, solange das Einrückgestänge I0, 35 betätigt ist, d. h. im Dauerlauf.
Erst bei Freigeben des Gestänges I0,35 kann die Feder 52 wieder wirksam werden.
Die Hebel 3I und 32 gelangen dadurch in die Ausrückstellung. Bei erneutem Betätigen
des Gestänges Io, 35 arbeitet die Presse weiter im Dauerlauf.
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Das Einstellen der Presse od. dgl. von Fuß- auf Handeinrückung und
von Dauerlauf auf Einzelhub erfolgt umgekehrt durch Entnehmen des Schlüssels 2o
aus der Bohrung 62 und durch Einsetzen in die Bohrung 23.
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Befindet sich der Schlüssel 2o weder in der Bohrung 23 noch in der
Bohrung 62, so arbeitet die Presse unter Fußeinrückung im Einzelhub.