DE598531C - Verfahren zum Herstellen von Sprengstoffen niedriger Ladedichte - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von Sprengstoffen niedriger Ladedichte

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DE598531C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B21/00Apparatus or methods for working-up explosives, e.g. forming, cutting, drying
    • C06B21/0008Compounding the ingredient

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Description

  • Verfahren zum Herstellen von Sprengstoffen niedriger Ladedichte Die neuere Sprengtechnik bevorzugt, besonders im Steinkohlenbergbau, Sprengstoffe von geringerer Ladedichte. Zur Herstellung derartiger Sprengstoffe werden verschiedene Materialien verwendet, die alle als gemeinsame Merkmale eine sehr geringe spezifische Dichte und hohe Saugfähigkeit haben. An und für sich wäre nun Cellulose ein sehr geeignetes Material zur Herstellung solcher Sprengstoffe, doch wurde sie bis jetzt für diesen Zweck Zvenig zur Anwendung gebracht, da ihrer Verarbeitung verschiedene Schwierigkeiten im Wege stehen. Bei den in Frage stehenden Sprengstoffen genügt nämlich infolge der sehr verschiedenen Dichte der Sauerstoffträger einerseits und der Kohlenstoffträger anderseits eine innige Mischung zur Erzielung eines homogenen Sprengstoffes nicht (ein solcher Sprengstoff -Würde sich vielmehr bald entmischen), sondern es ist nötig, die Nitrate auf irgendeine Weise -an den Kohlenstoffträger zu binden. Dies geschah bei den bis jetzt bekannten Sprengstoffen von geringer Dichte meist durch Schmelzen der Nitrate, denen zu diesem Zweck ein kristallwasserhaltiges Nitrat zugesetzt wurde, und Eintragen des Kohlenstoffträgers in diese Schmelze. Bei Verwenching von Cellulose als Kohlenstoffträger ist dieses Verfahren nicht anwendbar. Einerseits ist diese viel zu voluminös, um mit der dem Volumen der Cellulose gegenüber viel zu geringen Menge Nitratschmelze eine gleichmäßige Mischung zu ergeben. Es verhält sich nämlich das Volumen der Nitratschmelze zu dem des Kohlenstoffträgers bei Torf wie r :.2 und bei Leichtholzmehl wie z : 2,5, dagegen bei gerissenem Zellstoff ungefähr wie r : 8 (bei Sprengstoffen, die etwa zo °/o Cellulose enthalten und auf Sauerstoffgleichheit aufgebaut sind). Anderseits ist auch die Saugfähigkeit lufttrockener Cellulose, wenn sie auch in diesem Zustande noch 6 bis 8 °,1o Wasser enthält, viel größer als bei den übrigen Materialien. Dadurch wird die Schwierigz eit, durch Imprägnieren trockener Cellulose mit geschmolzenen Nitraten einen homogenen Sprengstoff herzustellen, weiter erhöht. Versuche mit Zerfasererkneten verliefen ebenfalls negativ. Man war deshalb darauf angewiesen, die Cellulose mit wässerigen Nitratlösungen zu tränken und das Wasser später wieder zu verdampfen. Dieses Verfahren hatte sowohl den Nachteil der Unwirtschaftlichkeit wegen der Notwendigkeit, das wässerige Lösungsmittel zu verdampfen, als auch weiter den, daß damit ein genau dosierter Sprengstoff nicht erzielt werden konnte.
  • Überraschenderweise konnte nun gefunden werden, daß es trotz der geschilderten Schwierigkeiten möglich ist, mit Cellulose Sprengstoffe niedriger Dichte herzustellen, wenn man dabei folgendermaßen verfährt. Man gibt Cellulose z. B. in der Form von Kreppapier mit den bei der Sprengstoffherstellung üblichen Salzen, wie den Nitraten und Chloriden des Ammoniums, der Alkalien und alkalischen Erden, zusammen in eine mit Pockholz- oder sonstigen geeigneten Kugeln beschickte Kugelmühle. Nach einigen Stunden ist die Cellulose gekleint und hat eine j e nach der Dauer der .Bearbeitung wollige bis grobpulverige Konsistenz angenommen. Die Bearbeitung in der Kugelmühle dauert je nach dem angestrebten Zerkleinerungsgrad und der Art des verwendeten Zellstoffs 2 bis 6 Stunden. Es war nicht vorauszusehen, daß das Mahlen der Cellulose zusammen mit dein Salzgemenge eine derartige Wirkung haben würde, da Cellulose allein erst nach sehr lange andauernder Behandlung bis zu einem gewissen, nicht sehr hohen Grade gekleint werden kann. Verschiedene Salze können verschiedene Wirkung haben, so daß die Mahldauer und der Grad - der Zerkleinerung bis zu einem gewissen Grad auch von dei Art der verwendeten Salze abhängig sind.
  • Die beigegebenen Salze sind nach beendigtem Mahlen derart innig mit der Cellulose vermengt, daß ihre Anwesenheit durch den Augenschein nicht mehr wahrgenommen werden kann. Zur Befestigung der Salze auf der Cellulose wird nun das Gemenge auf einem dampfgeheizten Tellertrockner oder .ähnlichen Maschinen, z. B. geheizten Knetern, unter ständiger Bewegung bis über den Schmelzpunkt des Salzgemisches erwärmt. Damit wird neben der, vollständigen Imprägnierung der Cellulose auch ihre Elastizität und damit ihre Ladedichte verringert. Zuletzt wird dieses Produkt durch eine Mühle geschickt zur Zerteilung etwa vorhandener Knollen und hierauf in bekannter Weise in einer Knetmaschine mit Nitroglycerin vermischt. Auf diese Weise lassen sich Sprengstoffe mit einem Gehalt von 5, io und mehr Prozent Cellulose herstellen. Als Beispiel seien folgende Zusammensetzungen; genannt: io °/o Nitroglycerin, 50 °/o Arnmonsalpeter, io °/o Magnesiumnitrat, 5 °/o Cellulose, 25 °%o Kochsalz, 15 % Nitroglycerin, 26 °/o Ammonsalpeter, i8 °/o Natronsalpeter, 7 °fo Kalksalpeter, 14'/, Cellulose, 2o °/o Kochsalz. Unter Cellulose ist hierbei immer lufttrockener Zellstoff, also solcher mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 6 bis 8 °1o verstanden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Herstellen eines Sprengstoffes niedriger Ladedichte unter Verwendung von Cellulose, dadurch gekennzeichnet, daß Cellulose in lufttrockenem Zustand zusammen mit beim Herstellen von Sprengstoffen üblichen Salzen in einer Kugelmühle zerkleinert, das entstandene Gemisch in geeigneten Apparaten, z.-B. Tellertrocknern, bei einer über dem Schmelzpunkt des kristallwasserhaltigen Salzgemisches liegenden Temperatur erhitzt und dann in üblicher Weise zu einem fertigen Sprengstoff weiterverarbeitet wird.
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