DE1446934C1 - Verfahren zur Herstellung von Treibmitteln mit verbesserten Brenneigenschaften - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Treibmitteln mit verbesserten BrenneigenschaftenInfo
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- DE1446934C1 DE1446934C1 DE1965N0026128 DEN0026128A DE1446934C1 DE 1446934 C1 DE1446934 C1 DE 1446934C1 DE 1965N0026128 DE1965N0026128 DE 1965N0026128 DE N0026128 A DEN0026128 A DE N0026128A DE 1446934 C1 DE1446934 C1 DE 1446934C1
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C06—EXPLOSIVES; MATCHES
- C06B—EXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
- C06B25/00—Compositions containing a nitrated organic compound
- C06B25/18—Compositions containing a nitrated organic compound the compound being nitrocellulose present as 10% or more by weight of the total composition
- C06B25/20—Compositions containing a nitrated organic compound the compound being nitrocellulose present as 10% or more by weight of the total composition with a non-explosive or a non-explosive or a non-thermic component
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Description
Im Hauptpatent 14 46 929 wird ein Treibmittel mit verbesserten Brenneigenschaften auf der Basis von
Nitrocellulose und gegebenenfalls einem Sprengöl sowie einem Anteil an Metallsalzen organischer Säuren
beschrieben, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es bis zu 6%, vorzugsweise 1 bis 2% Polyacetylen in
Verbindung mit bis zu 12%, vorzugsweise 2 bis 4% einer
Bleiverbindung einer organischen Säure mit Ausnahme von BIei-2-äthylhexoat, Bleisalicylat und Bleistearat
enthält. Dieses Treibmittel zeigt gegenüber den bisher bekannten insbesondere eine sehr starke Erhöhung der
Brenngeschwindigkeit in dem für die Anwendung von Treibsätzen wichtigen Druckbereich von 50 bis 200 atü.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird nun ein besonders vorteilhaftes Verfahren beschrieben, das eine
kürzere Fertigungszeit der Pulverherstellung erlaubt und es ermöglicht, die Einwirkung auf die im
Hauptpatent beschriebene Verbesserung der Brenneigenschaften in vorher festlegbarer Richtung zu lenken
und quantitativ zu dosieren. Auf diese Weise wird es möglich, die Abbrandeigenschaften beliebiger Basispulvermassen
in ganz bestimmter, gezielter Weise zu beeinflussen und zu verbessern, was insbesondere bei
der Herstellung von Treibsätzen äußerst vorteilhaft ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß zur Herstellung von Treibmitteln gemäß dem Hauptpatent
nicht die Bleiverbindung einer organischen Säure und das Polyacetylen gesondert in die Pulvermasse
eingearbeitet werden, sondern daß diese Bleiverbindung zunächst durch inniges Vermengen oder Verkneten,
gegebenenfalls in Gegenwart eines flüssigen Mediums, an Polyacetylen fixiert, das erhaltene Addukt unmittelbar
der wasserfeuchten Rohmasse zugemischt und diese in üblicher Weise gelatiniert und homogenisiert wird.
Wie gefunden wurde, fixiert Polyacetylen die in Betracht zu ziehende Bleiverbindung einer organischen
Säure in bestimmten definierten Gewichts-Verhältnissen, wobei die Art der Bindung zwischen beiden Stoffen
außer Betracht bleiben soll.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann beispielsweise in einer Aufschlämmung von Polyacetylen
und Blei-jS-resorcylat beim Kochen in absolutem
Alkohol 44% Blei-ß-resorcylat an Polyacetylen fixiert
oder mit ihm zur Reaktion gebracht werden. Nach Abfiltrieren und Auswaschen dieses Gemenges mit
heißem Wasser läßt sich auch durch ca. 15stündiges Extrahieren im Soxhlet mit siedendem Wasser kein
Blei-jS-resorcylat herauslösen.
Ferner kann eine Fixierung oder Reaktion zwischen Polyacetylen und anderen geeigneten Bleiverbindungen
organischer Säuren auch durch Verkneten der Komponenten bei geeigneten Temperatur- und Reaktionsbedingungen
vorgenommen werden.
Die jeweils vorteilhafteste Arbeitsweise für die einzelnen Verbindungen läßt sich vom Fachmann
anhand eines einfachen Vorversuches ohne weiteres ermitteln. Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind erheblich. Wie überraschenderweise festgestellt wurde, liegen die Komponenten in den erfindungsgemäßen
Polyacetylen-Addukten in ihren optimalen Mengenverhältnissen, wie sie zur Erreichung der
maximalen Brenngeschwindigkeit erforderlich sind, vor. Da die Polyacetylen-Addukte nicht wasserlöslich sind,
kann der Herstellungprozeß wesentlich vereinfacht werden, denn sie können wie andere Pulver-Zusätze
unmittelbar der wasserfeuchten Rohmasse zugemischt werden und das Pulver sodann in üblicher Weise in
einem Verfahrensgang, z. B. auf Walzenstühlen, gelatiniert und homogenisiert werden.
Ein weiterer Vorteil der Verwendung der erfindungsgemäßen Addukte liegt in der Möglichkeit, daß die
Brenngeschwindigkeit sowie der Temperatur- und Druckexponent des Treibmittels in gezielter Weise
beeinflußt werden kann. Wie im Hauptpatent ausgeführt, wird durch die gemeinsame Verwendung von
Polyacetylen und Bleiverbindungen organischer Säuren eine besonders große Erhöhung der Brenngeschwindigkeit
erreicht. Andererseits ist es bekannt, daß z. B. durch Zusatz von Bleisalzen in Pulvermassen der Temperatur-
und Druckexponent günstig beeinflußt werden kann, so daß bei Pulvern von z. B. 850 cal/g in bestimmten
Druckbereichen ein Plateau- oder Mesaeffekt erzielt werden kann.
Die Bleiverbindungen organischer Säuren, die in Gegenwart von Polyacetylen die maximale Brenngeschwindigkeit
ergeben, und solche, die den Temperatur- und Druckexponenten der Pulvermasse am günstigsten
beeinflussen, sind nicht immer identisch, wobei aber
■iO beide Stoffe mit Polyacetylen reagieren können. Nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren können zur Erhöhung der Brenngeschwindigkeit geeignete Bleiverbindungen
vorher an Polyacetylen durch Adduktbildung fixiert werden, und es bleibt die Möglichkeit, durch
Einbau anderer Bleiverbindungen z. B. den Temperatur- und Druckexponenten in gewünschter Weise zu
beeinflussen. Würde die vorherige Fixierung der Bleiverbindungen organischer Säuren an Polyacetylen
nicht durchgeführt werden, so könnten die Stoffe in
so nicht beeinflußbarer Weise mit Polyacetylen während der Pulververarbeitung reagieren, und die gewünschte
gezielte Beeinflussung der Pulvereigenschaften träte nicht ein.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Treibmittel erfolgt in der im Hauptpatent beschriebenen Weise mit
der Maßgabe, daß das Polyacetylen-Addukt der wasserfeuchten Nitrocellulose-Rohmasse zugegeben
wird.
Im folgenden wird ein typisches Ausführungsbeispiel beschrieben.
Es wurde eine Pulvermasse aus folgenden Komponenten hergestellt:
Nitrocellulose mit 12,75% N
Nitroglycerin
Nitroglycerin
Gew.-%
50,16
42,85
42,85
Dibutylphthalat
(Methyldiphenylharnstoff)
Akardit II
Magnesiumoxyd
Candelilla-Wachs
Graphit
Addukt aus n-Blei-ß-resorcylat
und Polyacetylen
Der Zusatz dieses Adduktes entspricht einem Gehalt von 2,86% n-Blei-jS-resorcylat und 1,48% Polyacetylen
im Pulver.
Das Addukt wurde in der Weise hergestellt, daß eine Aufschlämmung der beiden Komponenten im absoluten
Alkohol mehrere Stunden gekocht wurde. Das Verhältnis der beiden Komponenten betrug 286 Teile
Gew.-°/o n-Blei-jS-resorcylat auf 148 Teile Polyacetylen. Das
1,00 Reaktionsprodukt wurde auf einer Nutsche abgesaugt
und mehrmals mit heißem Wasser nachgewaschen.
1,50 Das wasserfeuchte Addukt wird unter Berücksichti-
1,50 Das wasserfeuchte Addukt wird unter Berücksichti-
0,05 r> gung seines Wassergehaltes in einer Menge von 4,34%
0,05 — bezogen auf Trockensubstanz — der wasserfeuchten
0,05 Rohmasse zugesetzt.
Das Zusammenmischen der Pulverrohmasse aus den 4,34 einzelnen Komponenten wird in an sich bekannter
Weise auf Knetern vorgenommen. Es kann jedoch auch durch Aufziehen des Sprengöls auf die Nitrocellulose in
wäßriger Aufschlämmung unter Rühren geschehen. Die Verarbeitung zum fertigen Pulver geschieht in üblicher
Weise auf Walzenstühlen oder geeigneten Knetern. Das Pulver der obengenannten Zusammensetzung hat eine
Explosions wärme von 1100 cal/g. Seine Brenngeschwindigkeit
bei 70 kp/cm2 und 20° C beträgt 23,0 mm/sec.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Treibmitteln mit verbesserten Brenneigenschaften auf der Basis von Nitrocellulose und gegebenenfalls einem Sprengöl sowie einem Anteil an Metallsalzen organischer Säuren nach Patent 14 46 929, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst die Bleiverbindung einer organischen Säure durch inniges Vermengen oder Verkneten, gegebenenfalls in Gegenwart eines flüssigen Mediums, an Polyacetylen fixiert, das erhaltene Addukt unmittelbar der wasserfeuchten Rohmasse zugemischt und diese in üblicher Weise gelatiniert und homogenisiert wird.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1965N0026128 DE1446934C1 (de) | 1965-01-28 | 1965-01-28 | Verfahren zur Herstellung von Treibmitteln mit verbesserten Brenneigenschaften |
GB4976065A GB1498172A (en) | 1965-01-28 | 1965-11-23 | Propellant having burning properties |
IT2742465A IT1046001B (it) | 1965-01-28 | 1965-12-09 | Propellente con migliorate caratteristiche di combustione particolarmente per razzi |
BE21553A BE673715A (en) | 1963-06-12 | 1965-12-14 | Propellant with improved burning properties - contains nitrocellulose and an adduct of polyacetylene and an organic cpd. of a polyvalent metal |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1965N0026128 DE1446934C1 (de) | 1965-01-28 | 1965-01-28 | Verfahren zur Herstellung von Treibmitteln mit verbesserten Brenneigenschaften |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1446934C1 true DE1446934C1 (de) | 1978-06-22 |
Family
ID=7343716
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1965N0026128 Expired DE1446934C1 (de) | 1963-06-12 | 1965-01-28 | Verfahren zur Herstellung von Treibmitteln mit verbesserten Brenneigenschaften |
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---|---|
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GB (1) | GB1498172A (de) |
IT (1) | IT1046001B (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB2274840B (en) * | 1993-02-05 | 1997-04-09 | Standard Fireworks Ltd | Composition and device incorporating it |
-
1965
- 1965-01-28 DE DE1965N0026128 patent/DE1446934C1/de not_active Expired
- 1965-11-23 GB GB4976065A patent/GB1498172A/en not_active Expired
- 1965-12-09 IT IT2742465A patent/IT1046001B/it active
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1498172A (en) | 1978-01-18 |
IT1046001B (it) | 1980-06-30 |
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Legal Events
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