DE59817C - Anwendungsart des durch das Patent Nr. 57152 geschützten Verfahrens und der Einrichtung zur Gewinnung von Butter in Schleuderrnaschinen - Google Patents
Anwendungsart des durch das Patent Nr. 57152 geschützten Verfahrens und der Einrichtung zur Gewinnung von Butter in SchleuderrnaschinenInfo
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- B04—CENTRIFUGAL APPARATUS OR MACHINES FOR CARRYING-OUT PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES
- B04B—CENTRIFUGES
- B04B15/00—Other accessories for centrifuges
- B04B15/08—Other accessories for centrifuges for ventilating or producing a vacuum in the centrifuge
Landscapes
- Dairy Products (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 4S: Landwirthschaftliche Geräthe.
(LlLJEHOLMEN, SCHWEDEN).
Patentirt im Deutschen Reiche vom i. Februar 1891 ab.
Nach dem durch die Patentschriften N0.53821
und 57152 bekannt gewordenen Verfahren wird die Gewinnung von Butter in Schleudermaschinen
dadurch erzielt, dafs man eine Flüssigkeit oder Luftart entweder in der Richtung
gegen die Drehachse der Trommel oder von der Drehachse in der Richtung gegen den
Trommelmantel in feinen Strahlen und unter Druck in die der Achse zunä'chstliegenden
Rahmschichten treibt.
Das Neue gegenüber diesen Verfahren und Einrichtungen besteht nun darin, dafs man
den Druck zum Eintreiben der feinen Flüssigkeitsstrahlen in die äufseren Rahmschichten durch
die Schleuderkraft selbst erzielt, welche der in der Trommel behandelten Flüssigkeit während
dieser Behandlung innewohnt.
Zu diesem Zweck ist, wie in der Zeichnung dargestellt ist, am Boden der auf einer senkrechten
Welle C im Gehäuse B gelagerten Schleudertrommel A ein Gefäfs L und in
diesem ein kleineres Gefäfs H axial angeordnet. Der obere Rand des Gefäfses L ist nach innen
unter einem Winkel umgebogen und ragt dabei bis über die innere Fläche der Flüssigkeitsschicht in der Trommel hinweg, während das
Gefäfs H sich nur in geringem Grade nach oben verjüngt. In letzteres wird die Vollmilch
oder der Rahm aus einem Gefäfs D durch ein Rohr G eingeleitet, welches innerhalb des Gefäfses
D bei J geschlitzt ist und einen diesen Schlitz mehr oder weniger verdeckenden Kolben
K aufnimmt. Durch die Wandung der Gehäuse H und L sind kurze Rohre M geführt,
welche die dem Gefäfs H zugeführte Vollmilch oder den Rahm bis in die den
Trommelmantel entlang gebildeten Flüssigkeitsschichten leiten. Von der Trommelwandung A
aus führen ferner Rohre NN nach dem Gefäfs L, welche dazu dienen, die äufserste
Schicht abgeschiedener Magermilch in das Gefäfs L zurückzuleiten.
In dieses Gefäfs L führen zwei Schälrohre O
und P, welche drehbar unter einander und mit einem in die Trommel niedergehenden
Arm Q verbunden sind. Das eine Rohr O ist in der unteren Hälfte mit einer Reihe
feiner Löcher oder einem feinen Längsschlitz versehen und am oberen Ende geschlossen,
während das zweite, P, am oberen Ende offen ist. Beide Rohre sind ferner am unteren Ende
derart gebogen, dafs sie die abgerahmte Milch aus dem Raum L abschälen. Da das Rohr O
am oberen Ende geschlossen ist, so entsteht darin ein nicht unbeträchtlicher Druck, infolge
dessen die abgerahmte Milch mit grofser Geschwindigkeit durch die seitlichen feinen Löcher
in die demselben gegenüber stehenden Rahmschichten strömt.
Das Rohr P dient zum Ableiten der abgerahmten Milch und ist mit einem Zahnbogen R
verbunden, welcher mittelst der mit Kurbel versehenen Schnecke S, Fig. ia, derart eingestellt
werden kann, dafs das Flüssigkeitsniveau in der Nähe der Halsöffhung der Trommel
steht, damit die Butter gegen diese emporsteigen kann und daselbst gegen den Schirm T
und in das Gefäfs U abgeschleudert werde. Dieses Gefäfs U ist mit doppelten Wänden
versehen und wird zwischen dieselben irgend ein Kühlmittel gebracht. Die Butter, welche
leichter als der Rahm ist, sammelt sich auf der Oberfläche und steigt nach und nach bis
zum Hals der Trommel.
Damit keine Vollmilch bei zu starker Zuleitung mit der Butter übertrete, sind von dem
Trommelmantel aus zwei Rohre V nach dem Trommelhals geführt, welcher in halber Höhe
mit Bohrungen X versehen ist. Durch die Rohre V und die Kanäle X tritt die abgerahmte
Milch in das Gefäfs Y über, sobald das Flüssigkeitsniveau die innere Seite des Trommelhalses
erreicht. Wird der Trommelhals an der Mündung etwas enger gemacht, so können die Rohre V die eigentlichen Ablafsrohre bilden,
und ist alsdann das Rohr P entbehrlich. Es können aber selbst die Rohre V und P fortfallen
und die abgerahmte Milch am oberen Ende des Rohres O abgeleitet werden.
Soll der Apparat nur zum Abrahmen der Milch benutzt werden, so genügt es, das
Rohr O derart zu drehen, dafs es aufser Wirksamkeit tritt, und kann in diesem Fall die
Ableitung der Magermilch durch ein Rohr P oder V erfolgen.
Die Welle C wird von den beiden Halslagern A1 und A2 geführt, von denen das
erstere von einer Gummipackung A3 umgeben und entweder mit durchgehenden Löchern A*
. oder mit gegen die Packung A3 sich stutzenden Armen versehen ist, so dafs etwa umhergespritzte
Milch sich nicht auf dem Lager ansammeln kann. Durch das Lager A2 geht die
Welle A*, welche an ihrem oberen Ende einen
hölzernen Würfel .A6 trägt. Auf diesem ruht
die Welle C, während die Welle .45 mittelst
eines kleinen Zapfens selbst von zwei geneigten Scheiben A1 getragen wird, welche sich mit
ihren Zapfen As leicht drehen. Die Welle C
wird von A5 durch die Reibung des Spurlagers A6 mitgenommen.
Bei der Ausführungsform Fig. 2 wird die Vollmilch durch das Rohr Bl in das kleine
Gefäfs B2 geleitet und tritt von da aus durch das Rohr S3 in die Schleudertrommel. Ferner
ist auf der Trommel ein weiterer, die Stelle des Gefäfses L vertretender Raum B1 angeordnet,
in welchen die abgerahmte Milch durch das Rohr B5 übertritt. In diesen Raum B1
tauchen zwei Schälrohre Be B7, von denen
das eine in die Trommel zurückgeführt und gelocht oder geschlitzt ist, während das andere
zum Ableiten der abgerahmten Milch dient. Diese beiden Rohre entsprechen also den in
Fig. ι dargestellten Rohren O und P.
Fig. 3 stellt eine weitere Abänderung dar. Bei dieser ist die Trommel der Höhe nach in
zwei Abtheilungen getheilt. In die obere Abtheilung G1 wird die Vollmilch eingeleitet und
findet darin das Abscheiden statt. Der Rahm fliefst über den Rand des Bodens, welcher die
beiden Abtheilungen trennt, und wird in der unteren Abtheilung aufgefangen, während die
abgerahmte Milch in die Rohre G2 tritt, welche gegen den Trommelmäntel gelocht oder geschlitzt
sind und in die untere Abtheilung reichen. Im Boden der letzteren sind in einem Kreis Löcher G2 angeordnet, durch welche die
Butter in den Trichter G4 übertritt, während die Buttermilch durch das Rohr G5 in das
Gefäfs GG fliefst. Die Rohre G2 drehen sich
in diesem Fall allerdings mit der Trommel, doch kommt hierbei zu statten, dafs'die Rahmmasse
etwas langsamer als die Trommel rotirt. Es ist in diesem Fall vorzuziehen, den Strahlen
der Rohre G2 eine nicht radiale Richtung zu geben.
Die Fig. 4 zeigt endlich eine Ausführungsform für nicht continuirlichen Betrieb. Bei
derselben wird die zu Butter zu schlagende Rahmmenge in das Gefäfs H1 eingefüllt und
dieses dann in schnelle Umdrehung versetzt. In dieses Gefäfs H1 taucht ein verhältnifsmäfsig
weites Rohr H2, dessen eines Ende so geformt ist, dafs es den Rahm beständig abschält,
während das andere Ende geschlossen und seitlich gelocht oder geschlitzt ist, so dafs der
abgeschälte Rahm gegen die rotirende Rahmmasse ausströmt. Im Rohr H2, welches in
verschiedener Weise gebogen sein kann, sind Stäbchen ΗΆ oder andere feste oder bewegliche
Hindernisse angebracht, damit der Rahm auch im Rohr bearbeitet werde. Das Rohr kann mit einem Aufsatz zur Aufnahme eines
Thermometers versehen werden, um die Temperatur des Rahmes zu messen.
Claims (3)
1. Die Anordnung der bei Anwendung des durch das Patent No. 57152 geschützten
Verfahrens zur Gewinnung von Butter in Schleudermaschinen gebräuchlichen Einspritzrohre
in der Weise, dafs der zum Eintreiben der Flüssigkeitsstrahlen in die Rahmschichten erforderliche Druck in den
Einspritzrohren durch Entnahme der Flüssigkeit (Magermilch) aus der Schleudertrommel,
gegebenenfalls durch Vermittelung des Schälrohres, mit Hülfe der Schleuderkraft selbst
erzeugt wird.
2. Eine Abänderung der im Anspruch 1. bezeichneten Anordnung in der Weise, dafs
die Einspritzflüssigkeit einem mit der Schleudertrommel umlaufenden, gesonderten
Behälter (G1J, in welchem die Abscheidung des Rahmes von der Magermilch stattfindet,
entnommen wird (Fig. 3).
3. Die Anordnung von Widerständen im Innern der in den Ansprüchen 1. und 2.
bezeichneten Schälrohre, zum Zweck, während des Durchströmens des als Einspritzflüssigkeit
verwendeten Rahmes die Butterbildung einzuleiten.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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