DE598100C - Photographischer Verschlussausloeser mit Kontakten - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen photographischen Verschlußauslöser, der mit 'elektrischen Kontakten versehen ist. Durch Betätigung des Drückers dieses Verschlußauslösers wird außer der Betätigung des Linsenverschlusses ein elektrischer Stromkreis zwecks Entzündung einer Blitzlichtlampe geschlossen.

Bei bekannten Ausführungen dieser Art wird gleichzeitig mit der Betätigung des Linsenverschlusses der elektrische Kontakt geschlossen, bedingt dadurch, daß nur ein ein-ZLgES elastisches Organ vorhanden ist, so daß tSBf dem Eindrücken des Drückers gleichzeitig oder annähernd gleichzeitig der Linsenver-

X5 Schluß betätigt wird und der Stromkreis zum Entzünden der Blitzlichtlampe geschlossen wird, um mit dieser bekannten Vorrichtung genau arbeiten zu können. Um insbesondere zu ermöglichen, daß das Schließen des Stromkreises dem Betätigen des Linsenverschlusses kurz hinterher nachfolgt, ist eine äußerst feinmechanische Präzisionsarbeit erforderlich. Diese Nachteile werden dadurch überwunden, daß bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zwei elastische, an sich voneinander unabhängige Systeme vorhanden sind, die zusammenarbeiten und in einem bestimmten Kräfteverhältnis zueinander stehen.

Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der Drücker des Auslösers elastisch mit dem einen Kontaktträger gekuppelt ist, der seinerseits mit dem als Gegenhalter dienenden anderen Kontaktträger elastisch gekuppelt ist, wobei die Kupplung zwischen den beiden Kontaktträgern steifer ist als diejenige zwischen dem Drücker und dem ersten Kontaktträger. Zweckmäßig ist es, für die Kupplung der Kontaktträger Druckfedern zu verwenden und weiterhin die Kontaktträger mit einer Bohrung zu versehen, durch die der abnehmbare Verschlußauslöser gesteckt werden kann, wobei es von Vorteil ist, das Verhältnis der Federspannungen durch entsprechend angeordnete Mittel einregelbar zu machen.

Als Blitzlichtquelle können Blitzlichtlampen verwendet werden, die z. B. die Form einer elektrischen Glühlampe aufweisen und mit einem unter aktinischer Wirkung reagierenden Gasgemisch, z. B. Schwefelkohlenstoff und Stickstoffoxyd, oder mit anderen mit aktinischer Wirkung reagierenden Stoffen, z. B. Aluminium oder Magnesium, und Sauerstoff gefüllt sein können.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.

Fig. ι ist ein Längsschnitt einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, in dem mit 1 und 2 zwei aus Isolierstoff bestehende, als Kontaktträger dienende Teile bezeichnet sind, die unter Druckwirkung der Federn 3 mit Hilfe des mit Schraubengewinde versehenen, mittels der Mutter 5 einstellbaren Stiftes 4 mitein-

ander verbunden sind. Der in Fig. 2 dargestellte Stift 4 paßt mit etwas Spielraum in entsprechende Bohrungen der Teile 1 und 2. Der durch eine zentrale Bohrung 7 der Kontaktteile geführte Verschlußauslöser 6 einer Kamera ruht mit einem Kragen 8 auf dem Rande des Teiles 2, aus dem der Drücker 9 herausragt. Die zu der BEtzlichüampe führenden Stromleitungsdrähte 10, 11 sind elektrisch und mechanisch mit Metallstücken 12 und 13 verbunden, die sich berühren, wenn die Teile 1 und 2 aneinandergedrückt werden. Beim Auseinanderdrücken dienen die Teile 14 und 15 als Führungsstifte. In Fig. 2 ist die Lage angegeben, bei welcher der Drücker 9 im Begriff ist, eingedrückt zu werden. Fig. 3 zeigt die Lage, in welcher der Drücker 9 eingedrückt ist, so daß der Auslöser betätigt und der Linsenverschluß ge-Öffnet · wird. In Fig. 4 ist die Lage veranschaulicht, in der nach Überwindung des Druckes der Federn 3 die Metallteile 12 und 13 aneinandergedrückt sind. In diesem Augenblick wird die in den Stromkreis eingeschaltete Blitzlichtlampe entflammt.

In Fig. 5 ist eine schematische Darstellung der beschriebenen Vorrichtung angegeben.

Die Kamera 16 ist mit dem Auslöser 6, dem Drücker 9 und mit zusammenarbeitenden, aus Isolierstoff bestehenden Teilen 1 und 2 versehen, und die Stromleiter ι ο und 11 sind mit der Blitzlichtlampe und der Batterie 18 elektrisch verbunden.

Nicht nur, daß die Ausbildung dieses Verschlußauslösers mit Sicherheit ein Entzünden der Blitzlichtlampe verhindert, bevor die Öffnung der Linse herbeigeführt ist, es wird noch der weitere Vorteil erreicht, daß auf einfache Weise während einer beliebig kurzen Zeit eine Nebenbelichtung mit Tageslicht ohne Gefahr für Überbelichtung angewandt werden kann. Diese Tageslichtnebenbelichtung geht der eigentlichen Blitzlichtlampenbelichtung voran, indem der Linsenverschluß schon, sei es auch nur während einer sehr kurzen Zeit, geöffnet ist, bevor die Blitzlichtlampe entzündet wird. Daß es möglich ist, so einfach die erwähnte Nebenbelichtung anzuwenden, ist für die Praxis von wesentlicher Bedeutung, weil gerade damit besonders schöne Heimaufnahmen hergestellt werden können. Es ist z. B. möglich, Photos herzustellen, wenn das Objektiv des Apparats der Fensterseite eines Zimmers zugekehrt ist, in die das Tageslicht eindringt, mit anderen Worten, wenn die Nebenbelichtung ein Gegenlicht darstellt, womit besonders schöne Wirkungen hervorgerufen werden können. Es ist auch möglich, die Erfindung im Freien anzuwenden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht das Photographieren beweglicher Gegenstände, z. B. Kinder, tagsüber auch durch Laien, da Irrtümer praktisch nicht gemacht werden können.

Der vorgenannte Kontaktteil kann auch so 6g ausgebildet werden, daß mittels der Führungsstifte oder aber mittels des mit dem Kragen versehenen Teiles des Auslösers der Stromdurchgang zum Zünden der Blitzlichtlampe herbeigeführt wird.

Außer bei einem Linsenverschluß kann die Erfindung auch bei einem sogenannten Vorhang- oder Spaltverschluß verwendet werden.

Claims (4)

1. Patentansprüche:

   i. Photographischer Verschlußauslöser mit Kontakten, die kurz nach dem Auslösen einen Stromkreis zum Entzünden einer Blitzlampe schließen, dadurch gekennzeichnet, daß der Drücker (9) des Auslösers elastisch mit dem einen Kontaktträger (2) gekuppelt ist, der seinerseits mit dem als Gegenhalter dienenden anderen Kontaktträger (1) elastisch gekuppelt ist, wobei die Kupplung zwischen den beiden Kontaktträgern (1, 2) steifer ist als diejenige zwischen dem Drücker und dem ersten Kontaktträger (2).
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktträger (1, 2) durch Druckfedern miteinander gekuppelt sind.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1, jdadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktträger (1,2) mit Bohrungen (7) versehen sind, durch die der abnehmbare Verschlußauslöser gesteckt werden kann.
4. 4. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Mittel (4, 5), mittels deren das Verhältnis der Federspannungen regelbar ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen