DE59733C

DE59733C - Gekühlte Geräthe zum Auswalzen von Teig

Info

Publication number: DE59733C
Application number: DENDAT59733D
Authority: DE
Original assignee: G. E. A. MUSTON in Barcelona Nr. 116 Calle de Claris
Anticipated expiration: 1911-05-17

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 2: Bäckerei.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 17. Mai 1891 ab.

Bei der Bereitung von Blätterteig z. B. wird das mit Butter untermischte Mehl zunächst zu" einem Teig verarbeitet, welcher rasch ausgerollt und alsdann in einer Anzahl Lagen auf einander gelegt wird.

Beim Aufeinanderlegen der dünnen Teigblätter wird alsdann noch Butter zugesetzt, was durch das Bestreichen der Oberseite jedes Blattes mit Butter geschieht, ehe das nächste Teigblatt aufgelegt wird.

Das erforderliche Aus- und Aufeinanderrollen geschieht dabei bis jetzt vermittels einer hölzernen Walze auf einem Tisch mit einer Holz-, Marmor- oder Schieferplatte.

Zur Herstellung von Blätterteig ist es nun aber unbedingt nöthig, dafs die Butter, welche man während des Ausrollens und Aufeinanderlegens der Teigblätter zuführt, kalt gehalten wird. Es können deshalb diese Arbeiten bei Verwendung der bis jetzt gebräuchlichen Geräthschaften ■ auch nicht in einer warmen Küche oder einem warmen Zimmer vorgenommen werden, sondern das Ausrollen und Uebereinanderlegen des Teiges mufs, besonders bei warmem Wetter, im Keller oder in einem sonstigen kühlen Raum vor sich gehen.

Vorliegende Erfindung ermöglicht nun durch die Anwendung von Kühlvorrichtungen in Teigwalzen und Nudelbrettern das Ausrollen und das Anfertigen von Teig, der nicht aufgehen und dessen Beimischungen nicht zerfliefsen sollen, bei dem heifsesten Wetter in der Küche oder einem beliebigen sonstigen Raum, und bedingt dadurch eine ganz bedeutende Zeitersparnifs bei der Anfertigung von entsprechendem Backwerk.

Zu diesem Zwecke ist die Teigwalze ein hohler Cylinder, welcher mit einer passenden, verschliefsbaren Oeffnung versehen ist, durch welche kurz vor dem Gebrauch der Walze Eis, Schnee oder andere natürliche oder künstliche Kälteerzeugungsstoffe oder Mischungen in das Innere der Teigwalze eingeführt werden.

Das Kuchenbrett hat die Gestalt einer schmalen Schachtel, welche mit einer passenden Oeffnung versehen ist, durch welche der Hohlraum derselben mit dem erforderlichen Stoff oder einer passenden Mischung zur Kälteerzeugung gefüllt wird.

Die neue Teigwalze, sowie das neue Kuchenbrett wird entweder gegossen, geformt oder geprefst oder auf eine beliebige andere Art und Weise aus Glas, Porcellan, Steingut, Metall (glasirt, emaillirt oder blank) oder aus einem sonstigen geeigneten Material hergestellt.

In den Fig. 1, 4, 5 und 6 sind mit A die Walzen, mit B und C die Handgriffe der Teigwalze bezeichnet.

Die Füllöffnung befindet sich bei der in Fig. ι _ dargestellten Ausführungsform in dem Handgriff B und "wird durch einen passenden Pfropfen D verschlossen.

Die Handgriffe B und C würden vorteilhaft mit einem Ueberzug F versehen, der aus Material hergestellt ist, welches die Wärme schlecht leitet, damit die von den Händen ausgestrahlte Wärme nicht auf die Kälteerzeugungsmittel einwirkt.

Das Ueberziehen der Handgriffe B und C kann wegfallen, wenn dieselben selbst aus einem schlechten Wärmeleiter, wie Holz etc., hergestellt sind.

Das in Fig. 2 und 3 dargestellte (gegenüber der Teigwalze in einem bedeutend kleineren Mafsstabe gezeichnete) Kuchenbrett ist mit einer Füllöffnung E versehen, welche durch einen passenden Pfropfen verschlossen werden kann.

Bei der durch Fig. 4 dargestellten Construction geht der Schaft G, an welchem die Handgriffe B und C befestigt sind, durch eine in der Walze A entsprechend angeordnete Röhre und dreht sich in dieser. Die Einfüllöffnung sitzt dabei nicht im Handgriff, sondern etwas seitlich bei G¹.

Die Fig. 5 stellt ferner eine Teigwalze dar, bei der die Stange G, welche die Handgriffe B trägt, zu gleicher Zeit den Verschlufs G¹ für die Füllöffnung der Teigwalze bildet.

Der Theil G¹ kann hierbei entweder durch ein Schraubengewinde oder einen Bajonnetverschlufs etc. auf dem entsprechenden Ende der Teigwalze befestigt und ein wasserdichter Verschlufs der Füllöffnung durch Unterlegen einer Dichtungsplatte aus beliebigem Material bewirkt werden.

Fig. 6 stellt endlich eine Teigwalze dar, deren hohler Handgriff durch einen mit Handgriff d versehenen Pfropfen D verschlossen wird.

Claims

Pate nt-Anspruch':

Zum Auswalzen von Teig, der nicht aufgehen und dessen Beimischungen durch Wärme nicht zerfliefsen sollen, die gleichzeitige oder auch einzelne Anwendung hohler Teigwalzen und Kuchenbretter, deren Hohlräume mit einem beliebigen Kälteerzeugungsstoff oder einer entsprechenden Kältemischung gefüllt werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.