-
Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von Backware für die Aufnahme
von festen, breiigen oder flüssigen Füllungen Den Gegenstand der Erfindung bildet
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Behandlung von Backware, insbesondere von
Teigwaren zur Aufnahme von Sandwichfüllungen; jedoch ist dabei zu bemerken, daß
einige der der Erfindung zugrunde liegendenMittel in gewissenFällen auch für andere
Zwecke verwendbar sind.
-
Insbesondere betrifft das neue Verfahren eine vorgebackene Teigware,
die als Hülle zur Aufnahme von Sandwichfüllungen benutzt wird, wodurch es ermöglicht
wird, das Verzehren eines derartigen Nahrungsmittels ohne Zuhilfenahme von Tellern,
Gabeln oder anderen Eßgeräten vorzunehmen. Ein Sandwichfrühstück erfreut sich einer
immer größeren Beliebtheit und hat nur den Nachteil, daß während des Verzehrens
der Nahrungsmittel die Füllungen sich zu oft verschieben und vom Sandwich auf ein
Kleidungsstück der betreffenden Person auffallen. Sandwichfüllungen sind häufig
mit verschiedenen Verzierungen versehen und enthalten auch oft saft- oder saucenartige
Appetitanreger, die sich schwer auf dem Sandwich in ordnungsmäßiger Lage halten
lassen. Aus diesem Grunde muß man häufig beim Belegen von Sandwich von solchen saftartigen
Geschmacksverbesserern absehen, und man ist daher gezwungen, die Sandwich meistens
in mehr oder weniger trockenem Zustande zu verzehren, was einen großen Nachteil
darstellt.
-
Mit der bisher üblichen Vorbereitung von Sandwich war man noch nicht
in der Lage, Brötchen und andere Teigwaren so vorzubereiten, daß sie sich längere
Zeit zum Verzehren brauchbar erhielten. Man mußte daher gewöhnlich die Brötchen
unmittelbar vor ihrem Verzehren herrichten.
-
Frühstücksbrötchen konnte man bisher überhaupt nicht in größeren Mengen
und in keinem Falle fabrikmäßig herstellen, was aber unter Verwendung der Erfindung
möglich wird, wobei man jedem beliebigen Geschmack Rechnung tragen kann, indem man
sich nicht auf trockenen Belag zu beschränken braucht, sondern salat-und breiartige
oder auch saucenartige und flüssige Geschmacksverbesserungsmittel benutzen kann.
Die gemäß der Erfindung vorbereiteten und gefüllten Backwaren lassen sich nicht
nur schnell und bequem und in unbeschränkten Mengen herstellen, sondern lassen sich
auch ebenso schnell und bequem ohne Benutzung von irgendwelchen Eßgeräten und ohne
Gefahr, sich die Kleider zu beschmutzen, verzehren.
-
Erreicht wird der angestrebte Zweck im wesentlichen dadurch, daß man
eine gebackene Teigmasse schlitzartig öffnet und bei der Erweiterung dieser Öffnung
die Masse nach außen in den Körper der Backware preßt, derart, daß ein Hohlraum
zur Aufnahme von eßbaren Füllungen aller Art entsteht, der unter Anwendung von Hitze
glattwandig abgeschlossen wird.
-
Durch Erwärmung der Backwarenöffnung kann man erreichen, daß die Wandung,
welche die Öffnung begrenzt, einen toastartigen Geschmack und Charakter erhält.
Zur
Ausführung des Verfahrens dient eine besondere Vorrichtung mit einem Heizkörper,
welche von einem Ständer getragen wird und eine messerartige Kante hat, die das
bequeme Einführen in die Backware ermöglicht.
-
Die Erfindung sei an Hand der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Es bedeutet: Fig. x die schaubildliche Darstellung einer gemäß
der Erfindung vorbereiteten Backware, Fig.2 eine schaubildliche Darstellung derselben
Backware, wie sie in Fig. i dargestellt ist, nachdem die vorgeschlitzte Öffnung
erweitert und mit den gewünschten Füllungen versehen ist, Fig. 3 eine Vorderansicht
der zur Ausübung des Verfahrens geeigneten Vorrichtung, wobei die Backware punktiert
angedeutet ist, und Fig. 4 eine Stirnansicht von Fig. 3.
-
Die Backware kann jede gewünschte Form und Beschaffenheit haben. An
und für sich ist zur Ausübung des Verfahrens eine besondere Vorrichtung nicht notwendig,
jedoch läßt sich das Verfahren unter Verwendung eines solchen besser ausführen.
-
Die bevorzugte Form der eßbaren Sandwichfüllungshülle besteht in einem
vorgebackenen Teigprodukt io, z. B. in einer Semmel oder einem Brötchen mit äußerer
Kruste und weichem Innern ii. Das Gebäck hat zweckmäßig eine langgestreckte, flache
Form und wird zunächst längs dem einen Ende 12 mit einem linienförmigen Schlitz
13 versehen, der bis in die Nähe des anderen Endes 14 der Backware reicht. Das Zerschneiden
muß so vorgenommen werden, daß ein Brechen der äußeren Kruste vermieden wird, die
lediglich an der Stirnseite 12, wo der Einschnitt 13 beginnt, durchstochen wird.
Die Backware wird derart durchlocht, daß eine Tasche entsteht, die allseitig mit
Ausnahme an der Eintrittsstelle 13 geschlossen ist. Die flachen Seiten der Tasche
werden hierauf voneinander getrennt, daß ein Hohlraum 15 entsteht, der eine entsprechende
Menge eßbarer Füllung aufzunehmen gestattet. Die Füllung wird dann vorbereitet und
kann aus Fleisch, Käse, Marmelade, Butter, Fett und einer entsprechenden Verzierung,
wie Salat, Gurke, Pickels usw., bestehen, die zur Geschmacksverbesserung der Sandwichs
dienen oder appetiterregend wirken.
-
Um den Geschmack eines in der geschilderten Weise vorbereiteten Sandwichs
noch zu erhöhen, werden die inneren Wandungen des Hohlraumes 15 genügend erhitzt,
um die Begrenzungswände des Hohlraumes toastartig auszubilden. Hierdurch erhalten
die Begrenzungswände des Hohlraumes auch gleichzeitig eine größere Festigkeit und
machen die Backware zur Aufnahme der Füllung besser geeignet, so daß man, ohne daß
man ein Herauslaufen der Füllung und ein Beschmutzen der Kleidungsstücke zu befürchten
braucht, oder Teller, - Messer oder andere EB-geräte benötigt, das Sandwich mit
Genuß verzehren kann. Die Saucen oder halbflüssigen Füllungen werden von dem Hohlraum
der Backware zuverlässig umgriffen und können nicht nach außen tropfen und Flecke
verursachen.
-
Die Vorbereitung des Sandwichs kann zweckmäßig mit Hilfe einer besonderen
Vorrichtung erfolgen, die aus einem Sockel 16 (Fig. 3 und 4) z. B. aus Blech besteht,
auf dessen Oberfläche 17 ein Hohlkörper 18 aufgesetzt ist, der bei der dargestellten
Ausführungsform aus einem rohrförmigen, im Querschnitt länglichen Schaft ig besteht,
der keilförmig geneigte Seiten 2o (Fig.4) aufweist, um ein oberes scharfkantiges
Ende 2i zu bilden. Die unteren Enden des Rohres sind mit einem Flansch 22 versehen,
mit dem sie an der Oberfläche 17 in passender Weise mit dem Sockel verbunden werden.
-
Die Semmel io kann mit einem Messer zunächst den Schlitz 13 erhalten,
und mit Hilfe dieses Schlitzes wird die Semmel dann auf die Spitze 21 des Hohlkörpers
18 aufgesteckt, der den weichen Teig ii der Backware zur Seite drängt und dadurch
den gewünschten Hohlraum 15 bildet. Die Semmel wird so tief auf den Schaft 18 aufgeschoben,
daß die Spitze 21 die gegenüberliegende Stirnseite 14 der Semmel noch nicht erreicht.
-
Gleichzeitig mit dem Herüberschieben der Semmel über den Schaft 18
wird das Innere derselben erhitzt, was z. B. mit Hilfe eines elektrischen Heizkörpers
23 erfolgen kann, dessen Heizdrähte 24 im Innern des Schaftes 18 vorgesehen sind.
Die Temperatur wird so weit erhöht, daß die Begrenzungswände des Hohlraumes 15 einen
toastartigen Charakter annehmen und knusprig werden, so daß sie eine feste Wandung
für die Füllung bilden. Die Semmel io wird hierauf von dem Schaft 18 heruntergezogen,
und der Hohlraum 15 wird dann mit der gewünschten Füllung versehen, worauf man ein
Sandwich erhält, das frei ist von den erwähnten Nachteilen.
-
Die Kante 21 (Fig. 4) des Schaftes 18 kann auch genügend scharf ausgebildet
werden, daß man ohne besondere Vorbereitung mit Hilfe derselben den Schlitz 13 bilden
kann.
-
Die Füllung 25 wird vorteilhaft vollständig vorbereitet und so gemischt,
daß man die Füllung ohne weiteres in den Hohlraum 15 einführen kann.
-
Die Backware io kann jede beliebige Form und Beschaffenheit haben
und, falls es mit dem jeweiligen Zweck vereinbar ist, auch ohne jede Kruste hergestellt
werden. Man kann auch eine Semmel oder ein Brötchen in zwei Hälften teilen und von
der dadurch entstandenen frei liegenden weichen Teigseite aus den Hohlraum 15 bilden.
-
Ohne vom Wesen der Erfindung abzuweichen, könnten die verschiedensten
Änderungen getroffen
werden, insbesondere könnte man auch den Einführungsschlitz
13 nach Fertigstellung des Sandwichs durch eine eßbare Teiglage o. dgl. schließen.
-
Die Vorrichtung selbst kann auch eine verschiedene Ausführung erfahren,
z. B. könnten mehrere Schäfte 20 in entsprechender Entfernung voneinander angeordnet
werden, um bei einem größeren Betrieb gleichzeitig eine Anzahl von Semmeln oder
Brötchen behandeln zu können.