DE4442934C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Feinmehlbrot - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von FeinmehlbrotInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von
Feinmehlbrot, bei dem der Teig nach der Bereitung portioniert,
nachbehandelt und abschließend gebacken wird sowie auf eine Doppel
spindelpumpe zum Fördern von Teigen für Backwaren insbesondere zum
Ausführen des Verfahrens.
Beinahe jede Art von gewerblich hergestellten Gebäck vom Kuchen über
Brötchen und Toastbrot bis zum Vollkornbrot wird heutzutage mit
Hilfe von Maschinen hergestellt, die alle Verfahrensschritte zum
Herstellen des Gebäcks automatisch durchführen. Feinmehlbrot stellt
dabei besondere Anforderungen an das Herstellungsverfahren.
Ein herkömmliches Verfahren zum Herstellen von Toastbrot beginnt mit
der Teigbereitung, worunter hier verstanden wird, daß ein Teig
laut Rezeptur gemischt und anschließend geknetet wird. Beim Kneten
werden die Bestandteile einer Rezeptur gleichmäßig verteilt und
gehen in homogene, pastöse Form über. Der derart zubereitete Teig
wird daraufhin in einen Trichter eines Teigteilers gegeben. Eine
übliche Form eines Teigteilers ist ein Kammerteiler, bei dem ein
Auslauf am unteren Ende des Trichters in eine Kammer mündet, deren
Boden als Kolben ausgeführt ist. Mit Hilfe dieses Kolbens wird eine
bestimmte Teigmenge nach unten aus dem Trichter in die Kammer
gesogen. Anschließend wir diese Teigmenge mit Hilfe eines zwischen
der Kammer und dem Trichter befindlichen Horizontalmessers von dem
Rest des Teiges im Trichter abgeschnitten. Die Teigmenge in der
Kammer wird in mehrere Stücke zerteilt, welche dann seitlich vom
Kolben abgeschoben werden und als einzelne Teiglinge auf ein Förder
band gelangen.
Das Förderband transportiert die Teiglinge zu einer Einrichtung zum
Durchführen des nächsten Verfahrensschrittes, dem Rundwirken. Beim
Rundwirken wird der Teig teilgewalkt und ballig gewirkt, so daß die
Teiglinge straff und rund werden. Nach Erreichen der gewünschten
mechanischen und physikalischen Eigenschaften werden die Teiglinge
in einen Vorgärschrank transportiert und dort für ungefähr 10
Minuten einem bestimmten Klima ausgesetzt. Die Teiglinge werden
dadurch wieder leichter verformbar.
In einem nächsten Verfahrenschritt wird jeder bis dahin kugelförmige
Teigling ausgerollt und durch Walzen in eine flache Form gebracht,
anschließend aufgewickelt und auf die größere Länge einer Backform
ausgerollt. Daraufhin wird der Teigling in einer Backform in den
Endgärschrank transportiert. Dort verbleibt er für ca. 50 Minuten
zum Aufgehen des Hefeteiges. Abschließend gelangen Teig und Form in
einen Backofen und werden dort für ca. 30 Minuten gebacken.
Eine Variante des beschriebenen Verfahrens ergibt sich daraus, daß
bei wenig dehnbaren Teigen wie z. B. Vollkornteigen der oben be
schriebene Kammerteiler nicht benutzt werden kann, weil solche Teige
nicht genügend Zusammenhalt haben, sondern leicht zerreißen und
infolgedessen nur stückweise in die Kammer gelangen würden. Die
Variante besteht darin, daß zur Verarbeitung von wenig dehnbaren
Teigen Schneckenförderer verwendet werden, an deren Auslauf der Teig
durch Abschneiden portioniert wird.
Unbefriedigend ist bei dem beschriebenen, herkömmlichen Verfahren
zum Herstellen von Feinmehlbrot die große Anzahl von Verfahrens
schritten. Außerdem ist der Kammerteiler aufwendig in der Anwendung,
weil er viele bewegliche Teile enthält, wie z. B. das Horizontal
messer oder den kolbenartig zu bewegenden Boden der Kammer. Weil der
Teig außerdem weder am Horizontalmesser noch an den Wänden oder dem
Boden der Kammer kleben bleiben soll, müssen Trennmittel, wie z. B.
Öl, eingesetzt werden, außerdem muß der Teig eine bestimmte Kon
sistenz haben, so daß z. B. für den Wassergehalt des Teiges enge
Grenzen gelten.
Aus dem Artikel "Verkürzung der Brotherstellung durch intensiveres Kneten" von
D. de Ruiter, veröffentlicht im Brot und Gebäck, Heft 2/1965, S. 27 bis 34, ist ein
Verfahren zum Herstellen von Brot bekannt, bei dem der Teig nach der Bereitung
portioniert, nachbehandelt und abschließend gebacken wird. Ferner sind Knetma
schinen zum intensiven Kneten des Teiges beschrieben. Ein sogenannter Ko-Kneter
weist eine Vielzahl von Knetzähnen auf, die an einer Knetachse befestigt sind,
welche sowohl eine drehende als auch eine in Längsrichtung hin- und hergehende
Bewegung ausführt. Dieser Bewegungsablauf ist konstuktiv nur mit großem Auf
wand zu verwirklichen. Eine Portionierung des Teiges ist mit dieser Knetmaschine
nicht möglich, denn sie arbeitet im kontinuierlichen Betrieb. Eine ebenfalls kon
tinuierlich arbeitende sogenannte Kontinua-Knetmaschine weist eine zylindrische
Trommel mit einem spiralförmigen Ring und eine große Bauhöhe auf. Letzteres gilt
auch für die übrigen dargestellten Knetmaschinen.
Aus US 4,332,538 ist eine Doppelspindelpumpe mit zwei schneckenartigen
Schrauben bekannt, die nebeneinander angeordnet sind und miteinander in Eingriff
stehen. Die Doppelspindelpumpe dient zum Fördern von pastösen Massen wie
Teigen und ist ausgebildet, um die pastöse Masse in Portionen zu teilen. Hierzu ist
ein hin- und herbewegbares, als Paddel bezeichnetes Trennelement vorgesehen,
dass mit einer Austrittsöffnung für die mit der Doppelspindelpumpe geförderte
Masse oszillierend derart kooperiert, dass der aus der Austrittsöffnung austretende
Teig in Portionen getrennt wird, wenn eine einstellbare Menge an pastöser Masse
von der Doppelspindelpumpe gefördert worden ist. Diese Doppelspindelpumpe
sorgt nicht für eine häufig gewünschte sehr intensive Knetung oder Durchmischung
der zu fördernden pastösen Masse, denn sie ist als eine Fördereinrichtung mit
Portioniereinrichtung, und nicht als Knetmaschine ausgestaltet. Ein Kneten der
Masse erfolgt lediglich während der Förderung mittels der Doppelspindelpumpe.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Verfahren bzw.
eine gattungsgemäße Vorrichtung derart weiterzubilden, dass die im Stand der
Technik auftretenden Nachteile weitgehend vermieden werden und eine besonders
intensive Durchmischung des Teiges mit geringem konstruktiven Aufwand erfolgt.
Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Herstellen von Feinmehlbrot mit
den Merkmalen des Anspruchs 1.
Daraus, daß dem Teig während er von der Doppelspindelpumpe geför
dert, nachgeknetet und ihm somit Energie zugeführt wird, ergibt sich
der Vorteil, daß zumindest die herkömmlichen Verfahrensschritte
Rundwirken und Vorgären im erfindungsgemäßen Verfahren nicht mehr
nötig sind. Darüber hinaus kann beim Backen von Stangenbroten auch
auf das Langwirken verzichtet werden. Die für das Kneten bei der
Teigbereitung benötigte Zeit kann um bis zu 10% gegenüber der sonst
benötigten Zeit verkürzt werden, Probleme wie Verkleben oder Schwer
gängigkeit eines Kammerteilers infolge eines zu großen Wassergehal
tes des Teiges werden vermieden. Gleichzeitig wird die Wasserauf
nahmefähigkeit des Mehles besser ausgenutzt, so daß dem Teig eine
größere Menge Wasser zugegeben werden kann, was dazu führt, daß sich
das Brot nach dem Backen infolge einer besseren Stärkeverkleisterung
länger frisch hält. Beim Backen von Toastbrot kann zusätzlich auf
die dort vorteilhaften Intensiv-Vakuumkneter verzichtet werden.
Schließlich sind keine Trennmittel mehr erforderlich.
Eine vorteilhafte Ergänzung des Verfahrens besteht darin, daß das
Befüllen der Pumpe durch Unterdruck in derselben unterstützt wird.
In bestimmten Ausnahmefällen ist es darüber hinaus von Vorteil, wenn
zwischen das Portionieren und das Langwirken ein Zwischengärschritt
eingefügt wird.
Außerdem wird in der Erfindung eine Doppelspindelpumpe mit zwei Förderelementen zum Fördern
von Teigen für Backwaren angegeben, die insbesondere zum Ausführen
des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist und sich dadurch
auszeichnet, daß die beiden Förderelemente der Pumpe im und/oder
anschließend an den Pumpeneinlaufbereich einen Abschnitt mit zuein
ander offenen Förderkammern bilden, an den sich vor dem Pumpenauslaß
ein Abschnitt mit gegeneinander abgedichteten Förderkammern an
schließt, in dem die Spindelsteigung kleiner als in dem Abschnitt
mit den zueinander offenen Förderkammern ist, so daß sich zwischen
den zueinander offenen Förderkammern eine Strömung entgegen der
Förderrichtung ausbildet.
Besonders vorteilhaft ist eine Doppelspindelpumpe, bei der die
Förderelemente vor dem Pumpeneinlauf beginnen und in dem Abschnitt
zwischen ihrem Beginn und dem Pumpeneinlauf gegeneinander abgedich
tete Förderkammern bilden, die zum Teil mit einem Unterdruckanschluß
der Pumpe in Verbindung stehen.
Im Folgenden werden das Verfahren und eine Ausführungsform der Vor
richtung anhand eines Diagramms und einer Zeichnung näher beschrie
ben. Es zeigen:
Fig. 1: Ein Diagramm der Verfahrensschritte,
Fig. 2: eine Ansicht zweier Förderelemente der Doppel
spindelpumpe.
In Fig. 1 ist der Ablauf des Verfahrens nach der Erfindung schema
tisch dargestellt. Wie ein herkömmliches Verfahren zum Herstellen
von Feinmehlbrot beginnt auch das erfindungsgemäße Verfahren mit der
Teigbereitung, worunter hier das Zusammenstellen der Zutaten gemäß
der Rezeptur und das anschließende Mischen und Kneten der Zutaten
verstanden wird. Das Kneten dient der homogenen, pastösen Vermengung
der Zutaten und kann beim erfindungsgemäßen Verfahren gegenüber dem
herkömmlichen Verfahren um 10% gekürzt werden.
Anschließend an das Kneten gelangt der Teig in die erfindungsgemäße
Doppelspindelpumpe zum Fördern des Teiges. In der Doppelspindelpumpe
herrscht ein einstellbares Vakuum, welches das Befüllen der Pumpe
unterstützt und grundsätzlich eine feine, gleichmäßige Gebäckporen
struktur begünstigt.
Die Doppelspindelpumpe dient nicht allein der Beförderung des
Teiges. Vielmehr wird der Teig in der Pumpe zur Erhöhung seines
Energiegehaltes nachgeknetet. Unterstüzt wird das Nachkneten durch
die Konstruktion der erfindungsgemäßen Doppelspindelpumpe, die sich
dadurch auszeichnet, daß zwei Förderkurven der Pumpe in deren
Einlaufbereich zueinander offene Förderkammern bilden, an die sich
vor dem Pumpenauslaß gegeneinander abgedichtetete Förderkammern
anschließen und deren Spindelsteigung so gewählt ist, daß die
theoretische Förderleistung im Bereich der offenen Förderkammern
höher ist, als die Förderleistung im Bereich der geschlossenen
Kammern. Hierdurch wird bewirkt, daß sich zwischen den offenen
Förderkammern eine Teigströmung entgegen der Förderrichtung aus
bildet.
Die gegenüber dem Stand der Technik größere Menge Wasser, die dem
Teig zugegeben wird, bewirkt ein längeres Frischhalten durch bessere
Stärkeverkleisterung sowie geschmackliche Vorteile und führt zu
einem höheren Deckungsbeitrag durch Verminderung der Rohstoffkosten.
Das einstellbare Vakuum in der Doppelspindelpumpe und das Einwirken
der Förderkurven auf den Teig führen dazu, daß sich die Randzonen
des Gebäcks nicht verdichten, da große Gasblasen im Teig zerkleinert
und gleichmäßig verteilt werden. Schließlich wird in der Doppel
spindelpumpe zusätzlich die bei Weizenteigen erforderliche Teig
spannung erzeugt. All dies hat zur Folge, daß auf das herkömmliche
Vorgären und Rundwirken verzichtet werden kann.
Das Portionieren des Teiges erfolgt in dem Augenblick, in dem der
Teig die Doppelspindelpumpe verläßt. Der aus der Doppelspindelpumpe
austretende Teigstrom ist mittels des Antriebs für die Förderkurven
steuerbar. In Abhängigkeit dieses Teigstroms kann der Teig mit Hilfe
z. B. eines Messers, eines Drahtes oder einer Quetscheinrichtung am
Ausgang der Doppelspindelpumpe in die gewünschten Portionen aufge
teilt werden.
Wenn mit dem Verfahren Stückbrote hergestellt werden sollen, die bis
zu 2 kg wiegen und als ganzes in den Handel gelangen, schließt sich
an das Portionieren ein Langwirken an, um die zur Formgebung der
Stückbrote erforderliche Teigspannung zu erzielen. Anschließend
kommen die Stückbrote in die Endgare.
Beim Herstellen von Stangenbroten, mit einer Masse von ca. 8 bis 10
kg, die nach dem Backen in Scheiben geschnitten werden und in
abgepackten Portionen in den Handel gelangen, kann auf das Langwir
ken verzichtet werden, weil hier der Teig langextrudiert wird schon
dadurch genügend Teigspannung erzeugt wird. Beim Herstellen von
Stangenbroten schließt sich also das Endgären direkt an das Portio
nieren an. Der Verzicht auf das Langwirken hat zur erfreulichen
Folge, daß der Wassergehalt höher sein kann. Das Schnittbrot bleibt
dadurch länger frisch.
Das Endgären ist für Stück- und Stangenbrote gleichartig und besteht
in bekannter Weise darin, daß die Brote für eine bestimmte Zeit
einem bestimmten Klima ausgesetzt werden, so daß der Hefeteig
aufgehen kann.
Im Anschluß an das Endgären werden die Brote gebacken.
Erforderlichenfalls kann das erfindungsgemäße Verfahren um einen
Zwischengärschritt, der zwischen das Portionieren und das Langwirken
eingefügt wird, ergänzt werden. Dies ist in der schematischen
Darstellung des Verfahrensablaufs gestrichelt dargestellt. Außerdem
kann das erfindungsgemäße Verfahren auch mit einem solchen Feinmehl
brotteig durchgeführt werden, der einen gewissen Schrotanteil
enthält.
Fig. 2 zeigt die beiden Förderelemente 10, 20 in jener Lage zuein
ander, welche sie in der Doppelspindelpumpe einnehmen. Beide Förder
elemente 10, 20 weisen je einen zentralen Schaft 12, 22 auf. Jeder
der beiden Schäfte 12, 22 ist an einem Ende mit Anschlußflanschen
14, 24 ausgestattet, welche der Krafteinleitung zum Antreiben der
Förderelemente dienen. Die Anschlußflansche 14 und 24 beanspruchen
nur etwa 1/16 der Länge der beiden Schäfte 12, 22. Auf den verblei
benden 15/16 ihrer Länge sind die beiden Schäfte 12, 22 mit je einer
Wendel 16, 26 versehen.
Der Schaft 12 und die Wendel 16 sowie der Schaft 22 und die Wendel
26 bilden je eine Spindel mit drei aneinander anschließenden Ab
schnitten A, B und C, die sich jeweils durch die Steigung s und die
Stärke b der Wendeln voneinander unterscheiden. Die geringste
Steigung s weisen die beiden Wendeln in dem sich an die Anschluß
flansche anschließenden Abschnitt A auf. Dort greifen die beiden
Spindeln so ineinander, daß die Wendeln 16, 26 mit ihrem Umfang an
die Oberfläche der jeweils gegenüberliegenden Schäfte 22, 12 heran
reichen und eine Wendel den lichten Raum zwischen zwei Flanken der
anderen Wendel lückenlos ausfüllt, mit der Folge, daß die einzelnen
Förderkammern in diesem Abschnitt gegeneinander abgedichtet sind.
In dem Abschnitt B, der sich unmittelbar an Abschnitt A anschließt,
ist die Steigung s der beiden Wendeln erheblich größer als im Ab
schnitt A. Gleichzeitig ist die Stärke b der beiden Wendeln wesent
lich kleiner als die Hälfte ihrer Steigung s, so daß die Wendeln
zwar mit ihrem Umfang an die Ihnen jeweils gegenüberliegenden
Schaftoberflächen heranreichen, nicht aber die Flanken der einen
Wendel an die der anderen. Zwischen den Flanken der Wendeln bleiben
die Förderkammern im Abschnitt B verbindende Zwischenräume frei,
durch die ein Materialaustausch zwischen diesen Förderkammern
möglich ist.
Der Abschnitt C der beiden Spindeln schließt sich unmittelbar an den
Abschnitt B an und endet am Pumpenauslaß. In dem Abschnitt C haben
die Wendeln 16 und 26 eine Steigung s, die kleiner ist als im
Abschnitt B der Spindeln, aber größer als in deren Abschnitt A.
Genau wie im Abschnitt A greifen die beiden Spindeln lückenlos
ineinander, so daß die einzelnen Förderkammern auch im Abschnitt C
gegeneinander abgedichtet sind.
Der Einlauf 30 der Doppelspindelpumpe befindet sich im Bereich des
Abschnittes B der Spindeln. Dort haben die Wendeln 16, 26 größere
Steigungen als im Abschnitt C. Bei gegeneinander abgedichteten
Förderkammern ergäbe sich hieraus im Abschnitt B eine gegenüber dem
Abschnitt C größere Förderleistung der Doppelspindelpumpe. Die
tatsächliche Förderleistung der Doppelspindelpumpe im Abschnitt B
kann aber nicht größer sein als die im Abschnitt C, so daß es
zwischen den zueinander offenen Förderkammern des Abschnitts B zu
Materialflüssen entgegen der Förderrichtung der Doppelspindelpumpe
kommt.
In dem den Anschlußfanschen 14,24 benachbarten Bereich des Abschnit
tes A der Spindeln ist an der Doppelspindelpumpe ein Unterdruck
anschluß 32 vorgesehen. Durch diesen ist es möglich, die Doppel
spindelpumpe bei Unterdruck zu betreiben und so z. B. das Befüllen
der Pumpe zu erleichtern. Weil sich der Unterdruckanschluß 32 in
Förderrichtung aufwärts vor dem Einlauf der Doppelspindelpumpe
befindet und die Förderkammern im Abschnitt A der Spindeln gegenein
ander abgedichtet sind, ist sichergestellt, daß kein Teig durch den
Unterdruckanschluß 32 aus der Doppelspindelpumpe abgesaugt werden
kann.
Aufgrund der besonderen Konstruktion der Doppelspindelpumpe, die zu
Materialflüssen entgegen der Förderrichtung führt, wird der Teig in
der Doppelspindelpumpe nicht nur gefördert, sondern gleichzeitig
auch behandelt, so daß die eingangs beschriebenen Vorteile des
erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber dem Stand der Technik erzielt
werden.
Diese Behandlung weist für das Kneten eines Teiges typische Merkmale
auf: zu einen der Teig wird dadurch, daß er im Wesentlichen relativ
zu den Spindeln und der Pumpenwand bewegt wird, gleichzeitig aber
auch mehr oder weniger stark an den Spindeln und der Pumpenwand
haften bleibt, Scherkräften ausgesetzt, deren Größe von der Viskosi
tät des Teiges abhängt und die vom Spindelantrieb überwunden werden
müssen. Die dazu nötige Energie wird vom Teig dissipiert und trägt
zu der Erhöhung seiner inneren Energie bei.
Zum anderen wird der Teig gründlich durchmischt und weitgehend
homogenisiert, wozu der gegen die generelle Förderichtung zurück
strömende Teig zwischen den zueinander offenen Förderkammern wesent
lich beiträgt, da er seine Rückströmbewegung nicht beliebigt fort
setzten kann und sich am jeweiligen Wendepunkt seiner Bewegung
kontinuierlich mit dem vorwärtsgeförderten Teig vereinigt.
Claims (6)
1. Verfahren zum Herstellen von Feinmehlbrot, bei dem der Teig nach der
Bereitung portioniert, nachbehandelt und abschließend gebacken wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der Teig nach seiner Bereitung in eine Doppelspindel
pumpe mit zwei Förderelementen (10, 20) gegeben wird, die zusammen im und/-
oder anschließend an den Pumpeneinlaufbereich einen Abschnitt (B) mit zueinander
offenen Förderkammern bilden, an den sich vor dem Pumpenauslaß ein Abschnitt
(C) mit gegeneinander abgedichteten Förderkammern anschließt, in dem die Spin
delsteigung (s) kleiner als in dem Abschnitt (B) mit den zueinander offenen Förder
kammern ist, so daß sich zwischen den zueinander offenen Förderkammern eine
Strömung entgegen der Förderrichtung ausbildet, und der Teig beim Fördern
nachgeknetet und beim Verlassen der Pumpe in Portionen aufgeteilt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Teig unmittelbar anschließend grundsätzlich nur
durch Langwirken und abschließend durch ein übliches Endgärverfahren nach
behandelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Befüllen der Pumpe durch Unterdruck in dersel
ben unterstützt wird.
4. Doppelspindelpumpe zum Fördern von Teigen für Backwaren, insbesondere
zum Ausführen des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Förderelemente (10, 20) der Pumpe im
und/oder anschließend an den Pumpeneinlaufbereich einen Abschnitt (B) mit zuein
ander offenen Förderkammern bilden, an den sich vor dem Pumpenauslaß ein
Abschnitt (C) mit gegeneinander abgedichteten Förderkammern anschließt, in dem
die Spindelsteigung (s) kleiner als in dem Abschnitt (B) mit den zueinander offenen
Förderkammern ist, so daß sich zwischen den zueinander offenen Förderkammern
eine Strömung entgegen der Förderrichtung ausbildet.
5. Doppelspindelpumpe nach Anspruch 4,
bei der die Förderelemente (10, 20) vor dem Pumpeneinlauf (30) beginnen und in
dem Abschnitt (A) zwischen ihrem Beginn und dem Pumpeneinlauf (30) gegen
einander abgedichtete Förderkammern bilden, die zum Teil mit einem Unterdruckan
schluß (32) der Pumpe in Verbindung stehen.
6. Doppelspindelpumpe nach Anspruch 5,
bei der die Förderelemente (10, 20) jeweils einteilig sind.
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---|---|---|---|
DE4442934A DE4442934C2 (de) | 1994-12-02 | 1994-12-02 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Feinmehlbrot |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4442934A DE4442934C2 (de) | 1994-12-02 | 1994-12-02 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Feinmehlbrot |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4442934A1 DE4442934A1 (de) | 1996-06-05 |
DE4442934C2 true DE4442934C2 (de) | 2001-03-29 |
Family
ID=6534737
Family Applications (1)
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DE4442934A Expired - Fee Related DE4442934C2 (de) | 1994-12-02 | 1994-12-02 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Feinmehlbrot |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE4442934C2 (de) |
Cited By (2)
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---|---|---|---|---|
DE102008056881A1 (de) * | 2008-11-12 | 2010-05-27 | Werner & Pfleiderer Industrielle Backtechnik Gmbh | Verfahren zur Herstellung von Backgut sowie Anlage zur automatischen Herstellung von Backgut |
DE102022207633B3 (de) | 2022-07-26 | 2024-01-04 | Ulrich Gerhardt | Verfahren zur Herstellung von Toastbrot |
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US4332538A (en) * | 1980-10-06 | 1982-06-01 | Campbell Sterret P | Dough divider |
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1994
- 1994-12-02 DE DE4442934A patent/DE4442934C2/de not_active Expired - Fee Related
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Title |
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Rieß, K., Erdmenger, R.: Kontinuierliche Preß- und Knetverfahren, In: VDI-Zeitschrift Bd. 93, Nr. 19/20 11. Juli 1951, S. 633-638 * |
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DE102022207633B3 (de) | 2022-07-26 | 2024-01-04 | Ulrich Gerhardt | Verfahren zur Herstellung von Toastbrot |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4442934A1 (de) | 1996-06-05 |
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DE602004004161T2 (de) | Vorrichtung zum Ablegen von essbarer Masse. |
Legal Events
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: VEMAG MASCHINEN- UND ANLAGENBAU GMBH, 27283 VERDEN |
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Owner name: VEMAG MASCHINENBAU GMBH, 27283 VERDEN, DE |
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Effective date: 20120703 |