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Gürtelkorsett zum Zurückführen von Brüchen Die Erfindung betrifft
ein Gürtelkorsett zum -Zurückführen von Brüchen unter Verwendung zweier elastischer
Zugbänder, die an dem aus nicht elastischen Stoff bestehenden Hauptteil des Gürtelkorsetts
befestigt sind. Erfindungsgemäß sind die beiden elastischen Zugbänder mit den Enden
von seitlich angebrachten, nicht dehnbaren und frei beweglichen Übertragungsbändern
verbünden, die ihrerseits in an sich bekannter Art nur an je einem Punkt der rückwärtigen
Mittellinie des Gürtelkorsetts. mit diesem zusammenhängen.
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Es sind bereits Gürtelkorsetts vorgeschlagen worden, deren Hauptteil
aus nicht elastischem Stoff besteht und durch elastische Bänder an den Körper gepreßt
werden. Bei den bekannten Ausführungsformen sind aber diese elastischen Bänder entweder
am Leibteil des Gürtels befestigt oder sie reichen bis zur Rückenlinie des Gürtels.
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung lehnt sich an letztere Art an, unterscheidet
sich aber von ihr dahingehend, daß die nach rückwärts reichenden Bänder in einen
elastischen, über dem Leib liegenden Teil und m einen nicht elastischen, über die
Hüfte zur Rückenlinie führenden Teil (Übertragungsbänder) unterteilt sind. Hierdurch
wird erreicht, daß trotz schonender Behandlung der Organe unter der Bauchdecke ein
kräftiger Druck an den Hüften und damit auf die Außenseite der geraden Muskeln des
Unterleibes ausgeübt wird.
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Um diesen Vorteil richtig würdigen zu können, muß man den anatomischen
Bau des Unterleibes in Rücksicht ziehen, was nachfolgend geschehen soll. Die Abb.'i
und a der Zeichnung dienen zur Erläuterung dieser Darlegungen, wobei Abb. i die
geraden Muskeln (a der rechten Seite und b der linken Seite) in der Stellung zeigt,
in der sie sich nach dem Hervortreten des Bruches befinden, und Abb. z die gleichen
geraden Muskeln nach ihrer Zurückführung in ihre ursprüngliche Stellung, d. i. diejenige
vor dem Bruche, durch das Tragen des erfindungsgemäßen Gürtels.
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Der Bruch, der sich im Verlaufe von Schwangerschaften bilden kann,
zeigt sich besonders in der Nabelgegend des Unterleibes und äußert sich vor allem
in einem Auseinandertreiben der zwei geraden Muskeln a und b
und in der Erweiterung
dieser Muskeln.
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Es empfiehlt sich, wenn man die Muskelüberwucherung durch das Fett
vermeiden will, die den Unterleib in seiner krankhaften Stellung festlegen würde,
die Rückführung der Bauchwand in die günstige Lage durch das Tragen eines Gürtels
zu unterstützen, der in richtiger Weise die geraden Muskeln ieinander nähert.
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Dies wird durch das Tragen des erfindungsgemäßen Gürtelkorsetts erzielt,
das man etwa am zehnten Tag nach der Entbindung anlegen und während der drei auf
die Entbindung folgenden Monate tragen soll. Dieses Gürtelkorsett ist in Abb.3 von
vorn flach ausgebreitet dargestellt, und zwar in nach der Schnürlinie X-X in der
Rückenmitte geöffnetem Zustand.
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Das Gürtelkorsett ist im allgemeinen aus unelastischem Stoff c hergestellt.
Die Regelung des Druckes auf den Körper wird für gewöhnlich durch die Verschnürung
am Rükken. mittels Schnürbandes und Schnürlöcher
dl, d2 bewirkt;
das Schließen erfolgt beispielsweise durch eine Knopfreihe und zu .gehörige Klappen
e. Ausgehend von ausschließlich auf der mittleren Rückenlinie liegenden Punkten
f1, f°, f3, f4 sind vier Bänder gl,g2,g3,g4 befestigt, die nicht ausdehnbar,
aber gegenüber dem am Körper liegenden Stoff c frei beweglich sind. Die Bänder sind
durch Durchlaßringe hl, h2, h3; h4 durchgezogen, die in bestimmten Höhen
seitwärts auf der Hüftlinie vorgesehen sind, wie später noch erläutert werden wird.
Jedes dieser nicht dehnbaren Bänder trägt eine einfache Öse il, i2; .i3;
i4.
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An der einen Seite des Gürtelkorsetts in halber Höhe zwischen den
.Durchlaßringen 113,1t4 und auf derselben vertikalen Linie wie diese ist auf dem
Gewebe c selbst nicht ausdehnbar eine bandartige Klappe il befestigt, die
mit einer Stegöse zum selbsttätigen Festhalten versehen, ist. Letzteres Organ ist
an sich bekannt, aber hier zu einem besonderen Zweck angewendet; zur besseren Kenntlichmachung
ist es gesondert in Abb. q. in größerem Maßstab dargestellt.
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An der gegenüberliegenden Seite auf der Vertikallinie der Durchlaßringe
hl, h2 und unterhalb dieser ist in gleicher Weise eine bandartige Klappe f2 vorgesehen;
auch diese mit einer Stegöse zum selbsttätigen Festhalten.
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Schließlich sind zwei elastische Zugbänder, etwa Gummibänder k1, k2;
von bestimmter Länge angebracht, das eine an der :einen Saite des Korsetts an der
Öse i3 des undehnbaren Bandes g3, das zweite an der Gegenseite des Korsetts an der
Öse i2 des undehabaren Bandes g2. Auf der vorderen des Gürtels können zweckmäßigerweise
in geeigneten Höhen Durchlaßringe 11, 12 vorgesehen sein für die elastischen
Zugbänder k1, k2.
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In der Abb. 5 ist das Gürtelkorsett in seiner Stellung auf dem Körper
dargestellt; mit Punktlinien ist die Lage der geraden Muskeln angedeutet, die in
ihre Normallage zurückgeführt sind wie in Abb. z; in dieser Abbildung sind die elastischen
Zugbänder durch ihre zugehörigen Durchlaßringe und Ösen durchgezogen. Das elastische
Zugband k1, dessen elastische Dehnung erst bei der Befestigungsöse i3 beginnt, dessen
Zugwirkung sich aber in Wirklichkeit bis zum Befestigungspunkt f3 auf dem Rücken
überträgt, geht zunächst durch den Führungsdurchlaßring l1, dann durch die öseil
hindurch, von der die Zugwirkung auf der gegenüberliegenden Seite bis zum Rückenpunkt
il übertragen wird, und kehrt dann zwecks regelbaren Zusammenziehens mit einer Hand
und selbsttätigen Festhaltens zur Gleitstegöse il zurück, die vorn an der Seite
des Gürtelkorsetts befestigt ist. Das zweite elastische Zugband kz, das unter den
gleichen Bedingungen, aber in symmetrisch veränderter Stellung arbeitet, zieht an
dem Band g2, das im Punkt f2 an der Rückseite des Gürtelkorsetts befestigt ist,
doch erfolgt eine elastische Dehnung nur von der öseP aus; das Band geht durch den
Durwhlaßring 12, ist dann durch die Öse i4 durchgezogen, von wo aus sich der Zug
durch das undehnbare Band g¢ auf den Befestigungspunkt/4 am Rücken des Gürtelkorsetts
überträgt, und kehrt schließlich zwecks regelbaren Zusammenziehens mit einer Hand
und selbsttätigen Festhaltens zur Gleitstegöse f2 zurück; die vorn an der der Öse
il gegenüberliegenden Seite befestigt ist.
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Das vorbeschriebene Gürtelkorsett kann außer bei der Behandlung von
Nachschwangerschaftsbrüchen auch bei anderen Brüchen mit Muskelwanddurchbrechung
Anwendung finden. Der Hauptteil des Gürtels kann aus elastischem oder nicht elastischem
Stoff bestehen.