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Die
Erfindung betrifft eine Hüftbandage.
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Bei
einer bekannten Hüftbandage
weist die Lappeneinheit mehrere zusammenhängende Lappen auf, die straff
um die Taille und um den Oberschenkel der betroffenen Hüfte des
Patienten gelegt und fixiert werden. Mit dieser Hüftbandage
soll die Hüfte
stabilisiert werden.
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Die
DE 90 07 115 U1 zeigt
eine Hüftbandage mit
einer Lappeneinheit und zwei einzelnen, getrennt von einander angeordneten
Gurten, wobei mit der Hüftbandage
eine großflächige Druckeinwirkung
erreicht werden soll. Die
DE
94 01 914 U1 offenbart ein Mieder mit einem zusätzlichen
Gurt, der nach dem Anziehen des Mieders eine Anpassung an die individuelle
Form des Patienten erlaubt. Das Mieder wird durch einen Zick-Zack-Gurt
verschnürt.
In der
DE 40 14 236
A1 und
US 4
977 893 A sind reine Lappeneinheiten beschrieben, wobei
die gekreuzten Lappen gemäß der
US 5 928 175 A nach
dem Anziehen an verschiedenen Beinen zu liegen kommen, d.h. gekreuzten
Gurte darstellen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Hüftbandage
der eingangs genannten Art zu verbessern. Diese Aufgabe wird durch
eine Hüftbandage
mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Durch
die Gurteinheit, welche wie die Lappeneinheit um die Taille und/oder
Schenkel legbar und fixierbar ist und wenigstens punktuell einen Druck
auf die Lappeneinheit ausübt,
erhöht
sich der Druck auf den Hüftkopf;
so daß dieser
besser stabilisiert wird. Damit die Gurteinheit und eventuelle weitere
mit ihr verbundene Gurte straff gespannt werden können und
um zugleich das Bein so weit wie möglich zu abduzieren, wird eine
Achterschlaufe gebildet, indem die Gurteinheit zwei gekreuzte Gurte
aufweist, die dann geschlossen werden. Dabei ist der Kreuzungspunkt
im Gebrauch vorzugsweise unterhalb des Hüftkopfes angeordnet.
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Für eine bessere
Anpassung an verschieden geformte Hüften sind die Lappenheit und
die Gurteinheit vorzugsweise gesondert ausgebildet, wobei die Gurteinheit
zur Vereinfachung des Anlegens vorzugsweise lösbar auf der Lappeneinheit
anbringbar ist. Sofern weitere, mit der Gurteinheit zusammenwirkende
Gurte vorgesehen sind, können
diese gesondert einstellbar sein, beispielsweise durch Umlenker und
Gurtverschließmöglichkeiten,
oder eine feste Länge
aufweisen. Der oder die Gurte können
an der Lappeneinheit angenäht
oder ablösbar
angebracht sein
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Durch
eine Pelotte kann der Druck auf den Hüftkopf nochmals gesteigert
werden, wobei die Pelotte im Gebrauch vorzugsweise beim Kreuzungspunkt
angeordnet ist, insbesondere auf der Verbindungslinie zwischen dem
Kreuzungspunkt und dem Hüftkopf.
Auch hier ist für
eine bessere Anpassung an verschiedene Größen die Pelotte vorzugsweise gesondert
ausgebildet und zur Vereinfachung des Anlegens vorzugsweise lösbar an
der Lappeneinheit anbringbar.
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Um
ein Einschnüren,
beispielsweise im Bereich des Oberschenkels, aufgrund der straff
gespannten Gurte zu vermeiden, ist die Lappeneinheit vorzugsweise
durch ein Verstärkungsteil
versteift, welches vorzugsweise in einer Tasche der Lappeneinheit
angeordnet ist. Die Tasche ist dabei vorzugsweise an der Stelle
angeordnet, an welcher die Gurte angreifen, vorliegend also im Oberschenkelbereich.
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Im
folgenden ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es
zeigen
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1 eine Ansicht der im Gebrauch
nach außen
gewandten Seite der Bestandteile des Ausführungsbeispiels,
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2 eine Ansicht der im Gebrauch
nach innen gewandten Seite der Lappeneinheit und der Gurteinheit,
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3 eine Seitenansicht der
Pelotte, und
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4 eine Ansicht des in Gebrauch
befindlichen Ausführungsbeispiels.
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Eine
Hüftbandage 1 zur
Stabilisierung einer Hüfte
weist einen länglichen
Mittellappen 3, einen senkrecht zur Längsrichtung des Mittellappens 3 an dessen
im Gebrauch oberen Ende angebrachten ersten Bauchlappen 5,
einen senkrecht zum Mittellappen 3 an dessen oberem Ende
dem ersten Bauchlappen 5 gegenüberliegenden zweiten Bauchlappen 7 von
geringerer Länge,
und einen am unteren Ende des Mittellappens 3 senkrecht
zu diesem angebrachten Schenkellappen 9 auf. Die genannten
Lappen bilden zusammen eine Lappeneinheit 10. Versetzt
zum Mittellappen 3 ist im Schenkellappen 9 eine
Tasche 11 ausgebildet, welche ein Verstärkungsteil 13 aufnimmt.
Auf der im Gebrauch außen
liegenden Seite der Hüftbandage 1 ist
am Schenkellappen 9 ein unterer Gurt 15 angenäht, und
zwar im Bereich der Tasche 11.
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Die
Hüftbandage 1 weist
als gesondertes Teil eine Gurteinheit 21 auf, welche ausgehend
von einem Kreuzungspunkt 23 mit einem oberen Gurt 25, einem
senkrecht zum oberen Gurt 25 vom Kreuzungspunkt 23 ebenfalls
nach oben abstehenden Zwischengurt 27 und drei Umlenker 29 oder
Schnallen versehen ist. Die aus aus Kunststoff gefertigten Umlenker 29 sind
an dem im Bereich des Kreuzungspunktes 23 angeordneten
unteren Ende des oberen Gurtes 25 und an beiden Enden der
Zwischengurtes 27 angebracht. Die Hüftbandage 1 weist
als weiteres gesondertes Teil eine Pelotte 31 mit einer
gepolsterten und einer harten Seite auf.
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Auf
der im Gebrauch innen liegenden Seite sind an dem vom Mittellappen 3 abgewandten
Ende des ersten Bauchlappens 5, an der entsprechenden Stelle
des Schenkellappens 9 und an der Gurteinheit 21 im
Bereich des Kreuzungspunktes 23 und auf der wenigstens
zunächst
außen
liegenden Seite an den beiden Enden des unteren Gurtes 15 und
an dem freien Ende des oberen Gurtes 25 sowie an der harten
Seite der Pelotte 31 jeweils Streifen 33 mit Verhakungselementen
eines bekannten Haftsystems angenäht. Entlang der Längsrichtung
des Mittellappens 3 ist auf der im Gebrauch nach innen
weisenden Seite ein Vliesstreifen 35 angenäht. Im übrigen eignen sich
sämtliche
anderen Oberflächen
der Hüftbandage 1 dazu,
daß die
Streifen 33 sich einhaken können.
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Die
Hüftbandage 1 kommt
zur Anwendung, wenn der Hüftkopf
stabilisiert werden soll. Beim Anlegen der Hüftbandage 1 um die
Hüfte des
Patienten werden zunächst
die beiden Bauchlappen 5 und 7 straff um die Taille
gelegt und mittels des zugehörigen
Streifens 33 fixiert. Der Mittellappen 3 kommt
dabei auf der Außenseite
der betroffenen Hüfte
und des Oberschenkels zu liegen. Nun wird die Pelotte 31 mit der
gepolsterten Seite etwas unterhalb des Hüftkopfes platziert, wobei die
Oberkante der Pelotte 31 direkt unter dem Trachanter Major
angeordnet ist. Durch den Haftschluß zwischen dem Vliesstreifen 35 des
Mittellappens 3 und dem Streifen 33 der Pelotte 31 wird
die Pelotte 31 in der gewünschten Position gehalten.
Nun wird der Schenkellappen 9 um den Oberschenkel gelegt
und mittels des zugehörigen Streifens 33 fixiert.
Das Verstärkungsteil 13 kommt auf
der Innenseite des Oberschenkels zu liegen.
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Die
Gurteinheit 21 wird mit dem Kreuzungspunkt 23 so
auf dem Mittellappen 3 positioniert und mittels des Streifens 33 fixiert,
daß der
Kreuzungspunkt 23 sich auf der Höhe der Pelotte 31 befindet und
der obere Gurt 25 und der Zwischengurt 27 unter 45° nach oben
weisen. Die beiden Enden des unteren Gurtes 15 werden durch
die beiden knapp unterhalb des Kreuzungspunktes 23 befindlichen
Umlenker 29 gezogen, umgeklappt und mittel der zugehörigen Streifen 33 fixiert.
Der obere Gurt 25 wird um die gegenüberliegende Taille gelegt,
durch den freien Umlenker 29 des Zwischenbandes 27 gezogen,
umgeklappt und mittel des zugehörigen
Streifens 33 so fest wie möglich fixiert. Die Gurte 15, 25,
und 27 bilden damit eine geschlossene Achterschlaufe. Diese Achterschlaufe übt dann
im Bereich des Kreuzungspunktes 23 einen Druck auf die
Pelotte 31 aus, welche wiederum auf den Hüftkopf wirkt.
Dies reduziert die Gefahr, daß der
Hüftkopf
die Hüftpfanne
verläßt.
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- 1
- Hüftbandage
- 3
- Mittellappen
- 5
- erster
Bauchlappen
- 7
- zweiter
Bauchlappen
- 9
- Schenkellappen
- 10
- Lappeneinheit
- 11
- Tasche
- 13
- Verstärkungsteil
- 15
- unterer
Gurt
- 21
- Gurteinheit
- 23
- Kreuzungspunkt
- 25
- oberer
Gurt
- 27
- Zwischengurt
- 29
- Umlenker
- 31
- Pelotte
- 33
- Streifen
- 35
- Vliesstreifen