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Einsatzeinrichtung zum Verfeuern von Kleinkalibermunition aus MaschinengeAlven
Im Patent 565 370 ist eine Einsatzeinrichtung zum Verfeuern von Kleinkalibermunition
beschrieben, welche sich im Maschinengewehr ohne Bearbeitung bereits vorhandener
Teile des Maschinengewehrs einbauen läßt, nachdem die denEinsatzteilen entsprechenden
wirkungsgleichen Teile daraus entfernt worden sind.
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Diese Eüisatzeinriclitung umfaßt dort im wesentlichen einen Tragkörper,
der ein Gestänge zur wahlweisen Abgabe von Einzel-oder Dauerfeuer und den Führungsbolzen
für die Kammervorholfeder enthält, sowie ein Zufuhrgehäuse, das einen mit Kleinkaliberinunition
gefüllten Patronengurt und ein Zwischenmagazin aufnimmt; die Patronen werden durch
einen an der Kammer befestigten Stößel von dem Gurt in das Magazin und von diesem
in das Patronenlager des Laufes geführt, der ebenfalls für kleines Kaliber eingerichtet
ist. .
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Bei der Einrichtung nach dem Patent 565 370 war es noch nicht möglich,
die Umschaltung von Einzel- auf Dauerfeuer und umgekehrt sowie die Rückführung der
Kammer von Hand vorzunehmen, ohne den Schloßkasten zu öffnen, weil die dafür erforderlichen
Bedienungsgriffe im Innern des Schloßgehäuses lagen. Auch hatte der Tragkörper eine
komplizierte Form und war infolgedessen schwer herzustellen. Schließlich war auch
die Art der. Patronenzuführung noch etwas verwickelt, da die Patronen erst vom Gurt
in das Magazin und von diesem in das Patronenlager -gelangten, wobei das Magazin
ebenfalls nicht ohne weiteres von außen zugänglich wat.
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Die den Gegenstand der Erfindung bildende Einsatzeinrichtung zum Verfeuern
von Kleinkalibermunition aus Maschinengewehren weist demgegenüber erhebliche-Vereinfachungen
auf, ohne daß dabei der Grundgedanke der Einsatzeinrichtung nach dem Patent 565
370 verlassen worden ist, die Einsatzeinrichtung so auszubilden, daß sie, ohne eine
Bearbeitung erforderlich zu machen, in normale Maschinengewehre, insbesondere der
Bauart o8 oder o8/z 5, eingesetzt werden kann.
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Die Patronenzufuhr findet hier ausschließlich durch Magazine statt,
die in Öffnungen des Schloßkastens eingesetzt werden und aus diesen nach außen ragen.
Ein besonderes Zuführergehäuse sowie Patronengurt werden dadurch entbehrlich.
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Die Öffnungen des Schloßkastens, in denen das Zuführergehäuse eingesetzt
wurde, können
gemäß der Erfindung nicht nur zur Einführung der Magazine,
sondern auch zum Einbau einer Spannvorrichtung für die Kammer ausgenutzt werden,
deren Handgriff durch eine dieser Öffnungen nach außen ragt.
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Auch der Tragkörper ist erfindungsgemäß dadurch vereinfacht, daß er
nicht mehr den Führungsbolzen für die Kaminervorholfeder trägt. Dieser wird vielmehr
für sich an der Schloßkurbel angebracht. Der Tragkörper enthält lediglich das Gestänge
zur wahlweisen Einstellung von Einzel- auf Dauerfeuer sowie einen wannenförmigen
Behälter zur Aufnahme leergeschossener Patronenhülsen.
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Das Gestänge für die Abgabe von Einzel-und Dauerfeuer ragt -mit einem
Handgriff durch das auf der Rückseite der Schloßwand angeordnete Lichtloch hindurch,
kann also ebenfalls von außen betätigt werden.
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In den Zeichnungen ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise
dargestellt.
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Abb. i zeigt die gesamte Einsatzeinrichtung, eingebaut in den Schloßkasten
eines Maschinengewehres Bauart o8, im Schnitt in Richtung der Linie A-B der Abb.
2. Die Teile . der Einsatzeinrichtung sind hier wie in den übrigen Abbildungen mit
starken Linien gezeichnet, die ohnehin vorhandenen Teile des Maschinengewehres dagegen
mit schwachen Linien.
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Abb.2 ist ein Schnitt in Richtung der Linie C-D der Abb. i, der eine
Art der Magazinbefestigung im Schloßkasten wiedergibt.
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Abb. 3 ist eine Draufsicht auf den Tragkörper der Abb. i nebst daran
befindlichem wannenförmigen Behälter zur Aufnahme der leergeschossenen Patronenhülsen.
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Abb.4 ist eine Einzeldarstellung eines im Abzuggestänge zur. Umschaltung
von Einzelauf Dauerfeuer verwendeten Hubstückes im Schnitt in Richtung der Linie
E-F der Abb. i.
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Abb. 5 ist eine der Abb. i entsprechende Teildarstellung einer anderen
Befestigungsmöglichkeit des Magazins im Schloßgehäuse: Abb. 6 ist eine Ansicht der
Abb. 5 von der Linie G-H aus.
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Abb. 7 ist eine Draufsicht auf die Kammer und ihre Spannmittel.
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Abb.8 ist ein Schnitt in Richtung der Linie I-K der Abb. 7.
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Abb.9 ist ein Schnitt durch den Tragkörper in Richtung der Linie L-Il
der Abb. i. Das hier nicht näher bezeichnete Schloßgehäuse enthält in dem an seiner
Stirnwand vorgesehenen Lager den Lauf a.. Dieser kann ein Nr ormallauf sein, in
welchen ein Kleinkaliberlauf eingesteckt ist. Es kann aber auch ein an Stelle des
Normallaufes eingesetzter Lauf mit einer Bohrung für Kleinkalibermunition sein.
Hinter diesem Lauf befindet sich das bei der Ausführungsform nach Abb. i durch den
Deckel b des Schloßgehäuses durchgesteckte Magazin c. Von diesem ist in den Abbildungen
nur der Unterteil gezeichnet, es ist jedoch erkennbar, daß das Magazin aus dem Schloßgehäuse
nach oben frei herausragt und von dort bequem eingesetzt bzw. entfernt werden kann.
Zum Festhalten des Magazins im Deckel b dient eine Halteplatte
d, die das Magazin sicher und unverrückbar führt. Aus dem Magazin gelangen
die Patronen unmittelbar in bekannter Weise in das Patronenlager des Laufes a.
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Bei der Ausführungsforen nach Abb. i ragt das Magazin, wie gesagt,
durch den Deckel des Schloßkastens und ist an diesem befestigt. Man kann die Anordnung
jedoch auch so treffen, daß das Magazin seitlich aus dem Schloßkasten durch eine
der in diesem ohnehin für das nunmehr nicht mehr erforderliche Zuführergehäuse vorhandenen
Öffnungen lr herausragt. Dies ist in den Abb. 5 und 6 wiedergegeben. Das Magazin
f wird dann in eine Halterung e (Abb. 5) eingesteckt, die am Lauf angebracht ist.
Der Laufring g, der bei der Ausführung nach Abb. i vorhanden ist, fällt dann fort,
da an seine Stelle diese Halterung tritt. Zur weiteren Festhaltung des Magazins
können noch andere, hier nicht dargestellte Mittel vorgesehen sein.
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Die Kammer o ist in die Führungen der Gleitwände im Schloßgehäuse
eingeschoben und in Richtung der Seelenachse beweglich. Eine Verriegelung der Kammer
ist nicht vorhanden. Sie untersteht dem Einfluß einer Vorholfeder q, die
auf einem Bolzen v aufgeschoben ist. Der Bolzen v ist an einem Winkelstück
zc festgemacht, das mittels eines Bolzens t in das Lochs der Schloßkurbel
r
eingesteckt ist, nachdem diese in die Stellung der Abb. i geführt worden
ist.
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Die Kammer wird also ausschließlich von den Gleitwänden getragen.
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Zum Spannen der Kammer von Hand ist eine Vorrichtung vorgesehen, die
ebenfalls in einer durch Herausnahme des Zuführergehäuses entstandenen Öffnung hl
im Schloßkasten eingesetzt ist. Diese Einrichtung umfaßt den Einsatz 1, der
sich mit Nuten min den Seitenwänden des Schloßkastens führt und mit Stiften
rz (Abb. 6 und 8) gegen die Ober- und Unterseite dieser Öffnung abstützt, so daß
sie unverrückbar darin festgehalten ist. In einer Ausnehmung des Einsatzes L ist
der aus dein Gehäuse herausstehende Handgriff p sowie ein an ihm angebrachter Stößel
lz verschiebbar.
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Der Stößel k wird durch eine Feder k1 in dem Sinne belastet, daß er
bestrebt ist, nach vorn zu gehen. Mit seinem rückwärtigen
Ende legt
er sich gegen die Stirnwand der Kammer o (Abb. 7). Zieht man den Handgriff und damit
den Stößel nach hinten,- so wird die Kammer o zurückgeschoben und gespannt. Läßt
man den Handgriff los, so wird der Stößel durch seine eigene Feder k1 nach vorn
geschoben.
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Der Tragkörper i, der den Abzugmechanismus trägt, ist aus Flacheisen
winkelförmig gebogen und stützt sich bei 2 gegen den Boden des Schloßkastens auf,
während er sich bei 3 gegen dessen Rückwand 5 anlegt. An rückwärtigen Ende des Tragkörpers
i ist eine gelenkig gelagerte Stütze 4. angebracht, welche sich bei 6 gegen den
Vorsprung der Kastenrückwand 5 abstützt.
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Am vorderen Ende hat der Tragkörper i einen wannenförmigen Behälter
7, der sich bei 8 an der Vorderwand des Mantelbodens abstützt und zur Aufnahme leergeschossener
Patronenhülsen dient. Durch die Punkte 3 und 8 ist der Tragkörper i sowie sein Behälter
7 nach vorn und hinten unverrückbar festgelegt. Zu seiner seitlicher. Festlegung
dienen beiderseits vorhandene Lappen 9 und ro (Abb. 3), die sich an die Seitenwand
des Schloßkastens anlegen. -Zu dem im Tragkörper i angebrachten Abzugmechanismus
-gehört ein in der Mitte des Tragkörpers angeordneter Schieber ii, der mittels einer
Stift- und Schlitzverbindung 12 gegen den Tragkörper um einen begrenzten Betrag
bewegbar ist. In seiner vorderen Endstellung liegt er gegen die Abzugstange 13 der
Waffe an. In diese Stellung wird er dauernd durch eine mit ihrem einen Ende am Tragkörper
festgemachte Blattfeder 14. gedrängt. Wird der Abzug der Waffe betätigt, so wandert
der Schieber i i entgegen der Wirkung der Blattfeder 1¢ nach hinten.
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Im Schieber i i befindet sich ein drehbar angeordneter, durch eine
Blattfeder belasteter Hebel 15, der mit seiner Unterkante 'auf einem Hubkörper 16
aufliegt. Der Hubkörper 16 ist starr mit einer Stange 17 verbunden, die vorn und
hinten: im Tragkörper i drehbar gelagert ist. Der Hubkörper 16 ist exzentrisch zur
Stange 17 ausgebildet, wie insbesondere aus Abb. 4 hervorgeht, aus der zu ersehen
ist, daß die Höhe 18 des Hubkörpers kleiner ist als seine Höhe i9. Die Stange 17
endigt mit ihrem rückwärtigen Ende in einem Griff 17'', der durch das in der Kastenrückwand
5 befindliche Lichtloch nach außen ragt und zur Betätigung der Stange 17 und damit
des Hubkörpers 16 dient. Je nachdem er mit seiner Höhe 18 oder i9 unter den Hebel
15 tritt, -wird dieser mehr oder weniger angehoben.
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Oberhalb des Hebels 15 ist ein Schwenkteil 21 in Lappen -o des Tragkörpers
i beiderseits gelagert (Abb.9). Im Schwenkteil2I ist ein Mitnehmerstift 23 federnd
gelagert, der normalerweise an einer Spitze des Hebels 15 anliegt. Oberhalb des
Schwenkteils 21 liegt der ebenfalls drehbar gelagerte, gefederte Abzugstollen 22,
der in eine Rast der Kammer eingreift. Die mit dem Abzugstollen 22 in Fühlung stehenden
Teile des Schwenkteiles 21 sind exzentrisch ausgebildet, so daß bei einer Drehung
des Schwenkteiles um seine Achse im Sinne des Uhrzeigers der Abzugstollen an dieser
Stelle an seinem vorderen Ende angehoben und infolgedessen an seinem rückwärtigen
Ende aus der Kammerrast ausgehoben wird.
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Eine solche Drehung findet dann statt, wenn der Schieber i i durch
die Abzugstange 13 nach hinten bewegt wird. Der Hebel 15 geht dann ebenfalls nach
hinten und verschwenkt dort über den Mitnehmer 23 den Schwenkteil 21 in diesem Sinne.
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Stehen die Stange 17 und der Hubkörper 16 so, daß- die Höhe 18 unter
dem Hebel 15 liegt und dieser nur wenig angehoben wird, so ist die Abzugeinrichtung
auf Einzelfeuer geschaltet, denn der Mitnehmer 23 kann nach seinem Abgleiten vom
Hebel 15 unter der Wirkung der Abzugstollenfeder frei nach vorn zurückgehen. DerAbzugstollen
schnappt infolge des Abgleitens des Mitnehmers 23 vom Hebel 15 wieder hoch und fängt
die Kammer sofort nach ihrem Rückgang, selbst wenn die Abzugstange 13 noch gespannt
und der Schieber i i sowie der Hebel 15 sich hinten befinden sollten. Es wird also
Einzelfeuer abgegeben.
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Wird der Abzug losgelassen, so drückt die Blattfeder 1q. den Schieber
i i nach vorn in die Ruhestellung. Dabei wird der Mitnehiner vorübergehend zusammengedrückt,
springt jedoch über den Hebel 15 sofort in seine Anfangsstellung zurück..
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Bei Dauerfeuer wird die Stange 17 so gedreht, daß der Hubkörper 16
mit seiner Höhe i9 unter den Hebel 15 tritt. Dadurch wird der Hebel i 5 so weit
angehoben, daß der Mitnehmer 23 nicht mehr vom Hebel 15 abgleiten kann. Das Schwenkstück
21 bleibt daher in seiner den Abzugstollen 22 hochdrückenden Lage stehen, so lange,
wie der Abzug gespannt ist; es wird also Dauerfeuer abgegeben.