DE594751C - Verfahren zur Fluorierung fester aliphatischer Halogenverbindungen - Google Patents
Verfahren zur Fluorierung fester aliphatischer HalogenverbindungenInfo
- Publication number
- DE594751C DE594751C DEF72652D DEF0072652D DE594751C DE 594751 C DE594751 C DE 594751C DE F72652 D DEF72652 D DE F72652D DE F0072652 D DEF0072652 D DE F0072652D DE 594751 C DE594751 C DE 594751C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- fluorination
- melting point
- temperature
- halogen compounds
- aliphatic halogen
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C17/00—Preparation of halogenated hydrocarbons
- C07C17/093—Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens
- C07C17/20—Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens of halogen atoms by other halogen atoms
- C07C17/202—Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens of halogen atoms by other halogen atoms two or more compounds being involved in the reaction
- C07C17/208—Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens of halogen atoms by other halogen atoms two or more compounds being involved in the reaction the other compound being MX
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
BiblioÜzcdk
rar. Ind. lÜige
2 4 APR. 1934
2 4 APR. 1934
AUSGEGEBEN AM
21. MÄRZ 1934
Die vorliegende Erfindung betrifft die
Herstellung von Fluorderivaten und/oder Halogenfluorderivaten fester aliphatischer
Kohlenwasserstoffe und besonders die Herstellung von Halogenderivaten solcher Me-.
thanhomologen, deren Schmelzpunkte höher liegen als die Temperaturen, bei denen die
Fluorierung vorteilhaft ausgeführt wird.
Vor kurzem hat eine Gruppe von Verbindüngen, die allgemein als Halogenfluor derivate
der aliphatischen Kohlenwasserstoffe bekannt sind, Bedeutung erlangt, und .zwar
infolge ihrer ungiftigen, nicht entflammbaren Eigenschaften. Die meisten dieser bisher
hergestellten Halogenfluorderivate sind Methanabkömmlinge oder Abkömmlinge von Methanhomologen, die bei mäßig niedriger
Temperatur durch Anwendung von Kälte verflüssigt werden können.
Das Verfahren, das Gegenstand der Erfindung ist, betrifft auch die Herabsetzung des
Schmelzpunktes der aliphatischen Halogenverbindungen auf die gewünschte Reaktionstemperatur, ferner eine Verflüssigung der
Halogenverbindungen und die Fluorierung dieser, verflüssigten Halogenverbindungen.
Durch dieses Verfahren können die Schmelzpunkte der Halogenderivate der Methanhomologen,
deren Schmelzpunkte relativ hoch liegen, herabgesetzt werden, so daß sie bei mäßig niedrig liegenden Temperaturen verflüssigt
und in flüssigem Zustand durch innige Berührung mit Fluorierungsmitteln (wie beispielsweise
SbF3 oder HF) fluoriert werden können. .
Hexachloräthan und Hexabromäthan sind typische Beispiele von Verbindungen, die gemäß
der vorliegendenErfindung fluoriert werden können. Der erste Körper hat ■ einen
Siedepunkt, der niedriger liegt als der Schmelzpunkt, er geht daher bei Anwendung
von Wärme direkt aus der festen Form in den gasförmigen Zustand über. Der zweite Körper
hat einen Schmelzpunkt, der höher liegt als die Temperatur, bei der wünschenswert
die Fluorierung ausgeführt wird, und der höher liegt als die Temperatur, bei der die
Verbindung stabil ist.
Als besonderes Beispiel diene die Fluorierung von Hexachloräthan zu Trifluortrichloräthan.
Hexachloräthan, C2Cl6, hat einen
Schmelzpunkt (bei etwa 1S70), der höher liegt als sein Siedepunkt (bei etwa 1S20); in
dem vorliegenden Beispiel wird der Schmelzpunkt auf etwa 1300 erniedrigt, so daß die
Fluorierung ausgeführt werden kann.
Durch Zusatz von 75 Teilen Antimonpentachlorid zu 213 Teilen Hexachloräthan oder
durch Zusatz von 57Teilen Antimontrichlorid
und 17 Teilen Chlor zu 213 Teilen Hexa-
chloräthan wird der Schmelzpunkt auf ungefähr 1300 erniedrigt. >
Die Fluorierung wird dann durch Einwir-. kung von fluorierenden Mitteln, wie beispielsweise
HF, SbF3, ausgeführt.
Bei der Anwendung von SbF3 werden ungefähr
360 Teile SbF8 obiger Mischung zugesetzt,
die Masse wird leicht erwärmt und dadurch flüssig. In dem flüssigen Zustand wird
das C2Cl6 durch das SbF3 fluoriert, wobei die
Temperatur- und Druckbedingungen im Dephlegmator so gehalten werden, daß das gewünschte
Halogenfluorderivat des Äthans entsteht.
Um Trichlortrifluoräthan zu erhalten, wird ebenfalls, Dephlegmation und Regelung der
ausströmenden Reaktionsprodukte angewendet. Die Temperatur des Dephlegmators liegt
bei..etwa 480 und der Arbeitsdruck bei ungefähr ι Atm. Dies sind die optimalen Bedingungen
für die Herstellung von C2Cl3F3.
Aus dem Dephlegmator kehren die erst . teilweise fluorierten Verbindungen, wie Difluortetrachloräthan,
und alle unangegriffenen Ausgangsstoffe in die Reaktionskammer zurück; diese Verbindungen werden weiter der
Fluoreinwirkung unterzogen, bis das gewünschte Derivat C2Cl3F3 entstanden ist.
Beim Fortschreiten der Reaktion kann im Autoklaven oder in der Reaktionskammer
Schichtenbildung eintreten; es ist daher vorteilhaft, im Autoklaven mechanische oder andere
Rührvorrkhtungen. anzubringen, um einen besseren Kontakt der Flüssigkeitsoberflächen
zu bewirken.
In vorstehendem wurde als besonderes Beispiel die Herstellung von C2Cl3F3 durch Dephlegmation
bei einer Temperatur von ungefähr 480 bei Atmosphärendruck geschildert.
Man kann den Prozeß auch bei höheren oder niedrigeren Drucken bei entsprechender Temperaturänderung
ausführen. Temperatur und Druck im Dephlegmator sind den Dampfdruckwerten des gewünschten Produktes anzunähern.
So wird bei der Herstellung von C2Cl4F2 die Dephlegmation bei einer Temperatur
von annähernd 90 ° und ungefähr bei Atmosphärendruck durchgeführt.
Ein anderes Beispiel ist die Dephlegmation bei einer Temperatur von ungefähr 50 und
annäherndAtmosphärendruck zur Herstellung von C2Cl2F4.
Um die Fluorverbindungen C2Cl5F,
C2Cl4F2, C2Cl3F3 herzustellen, werden Druck
und Temperaturbedingungen im Dephlegmator so geändert, daß sie den Dampfdruckwerten der gewünschten Produkte nahekommen.
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die Fluorierung von Chlorderivaten des
Äthans, wie C2Cl0, noch auf die Fluorierung
eines Derivates, dessen Schmelzpunkt höher liegt als sein Siedepunkt. So kann beispielsweise
Hexabromäthan, C2Br0, fluoriert werden.
Diese Verbindung hat einen verhältnismäßig hohen Schmelzpunkt, der höher liegt als die Temperatur, bei der vorteilhaft die
Fluorierung ausgeführt wird, und der auch höher liegt als die Temperatur, bei der die
Verbindung stabil ist. Gemäß der vorliegenden Erfindung wird erst der Schmelzpunkt
durch Zusatz von größeren Mengen an SbCl5 oder SbCl3 und Cl2 erniedrigt.
Durch Fluorierung werden die Stoffe C2Br5F, C2Br3F3, C2Br4F2 oder C2Br2F4. erhalten.
Wie bei den Chlorderivaten regeln die Dampfdruckwerte des gewünschten Produktes die Temperatur- und Druckbedingungen der Dephlegmation.
C2Br4CL ist wieder eine andere hochschmelzende
Verbindung. Ihr Schmelzpunkt liegt höher als die Temperatur, bei der sie stabil ist. Durch Mischen mit SbCl5 oder
SbCl3 und. Cl2 kann der Schmelzpunkt so erniedrigt
werden, daß C2Br4Cl2 ohne Gefahr
fluoriert werden kann. Die Fluorierung von C2Br4Cl2 kann dieEntstehung von C2Br3Cl2F
und/oder C2Br4ClF bewirken, je nach den
innegehaltenen Bedingungen im Dephlegmator. '
Auch andere Methanhomologe als die Äthanabkömmlinge können fluoriert werden,
wie z. B. C3Cl8 oder C3Br8.
Claims (2)
1. Verfahren zur Fluorierung fester aliphatischer Halogenverbindungen, deren
Schmelzpunkte oberhalb der Temperatur liegen, bei der vorteilhaft die Fluorierung
ausgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelzpunkt der aliphatischen
Halogenverbindimg vermittels größerer Mengen· an Antimonpentachlorid bzw. Antimontrichlorid und Chlor auf die
günstigste Reaktionstemperatur erniedrigt und die Fluorierung nach bekannten Methoden dμrchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als feste aliphatische
Halogenverbindung eine Verbindung, wie
z. B. Hexachloräthan, verwendet wird, deren Siedepunkt niedriger liegt als der
Schmelzpunkt, und daß der Schmelzpunkt vor der Fluorierutig unter den Siedepunkt 115.
erniedrigt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US378324XA | 1931-01-30 | 1931-01-30 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE594751C true DE594751C (de) | 1934-03-21 |
Family
ID=21896607
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEF72652D Expired DE594751C (de) | 1931-01-30 | 1932-01-26 | Verfahren zur Fluorierung fester aliphatischer Halogenverbindungen |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE594751C (de) |
FR (1) | FR730370A (de) |
GB (1) | GB378324A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE949821C (de) * | 1952-08-13 | 1956-09-27 | Hoechst Ag | Verfahren zur Herstellung von 1, 2, 3, 4-Tetrachlorhexafluorbutan |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2678953A (en) * | 1950-10-14 | 1954-05-18 | Douglas Aircraft Co Inc | Method of making fluorinated organic bromides and resulting new chemical compounds |
US2870224A (en) * | 1956-06-05 | 1959-01-20 | Hoechst Ag | Production of 1, 1-difluoro-1, 2, 2-trichloroethane |
-
1932
- 1932-01-23 FR FR730370D patent/FR730370A/fr not_active Expired
- 1932-01-25 GB GB2265/32A patent/GB378324A/en not_active Expired
- 1932-01-26 DE DEF72652D patent/DE594751C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE949821C (de) * | 1952-08-13 | 1956-09-27 | Hoechst Ag | Verfahren zur Herstellung von 1, 2, 3, 4-Tetrachlorhexafluorbutan |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR730370A (fr) | 1932-08-11 |
GB378324A (en) | 1932-08-11 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2036173C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von ungesättigten isomeren Phospholindihalogeniden | |
DE594751C (de) | Verfahren zur Fluorierung fester aliphatischer Halogenverbindungen | |
DE1104496B (de) | Verfahren zur Herstellung von 1-Chlor-2, 2, 2-trifluoraethan | |
DE2543788C2 (de) | Verfahren zur Herstellung einer aus Kohlenstoff, Fluor und einer Lewis-Säure bestehenden Zusammensetzung | |
DE1219460B (de) | Verfahren zur Reinigung von 2, 2, 2-Trifluor-1-chlor-1-bromaethan, welches als Verunreinigung 1, 1, 1, 4, 4, 4-Hexafluor-2, 3-dichlorbuten-2 enthaelt | |
DE670130C (de) | Verfahren zur Herstellung von Fluorverbindungen aliphatischer Kohlenwasserstoffe | |
DE259191C (de) | Verfahren zur herstellung von ketonen | |
DE596256C (de) | Verfahren zur Herstellung von Acetylen und Vinylchlorid | |
DE222622C (de) | ||
DE269239C (de) | ||
AT163169B (de) | Verfahren zur Herstellung von Hexachlorbutadien | |
DE743373C (de) | Verfahren zur Herstellung von aliphatischen Polymeren des Acetylens | |
DE1059450B (de) | Verfahren zur Herstellung von Alkylaluminiumsesquichloriden | |
DE734027C (de) | Verfahren zur Herstellung von Tetrachloraethylen | |
DE925949C (de) | Verfahren zur Herstellung von Perchloraethylen aus Acetylen und Chlor | |
DE1126387B (de) | Verfahren zur Herstellung von Vinylphosphonsaeure | |
USRE23274E (en) | Phenol esters of silicon oxychlo | |
CH382125A (de) | Verfahren zur Herstellung von eine Bor-Bor-Bindung aufweisenden Verbindungen | |
AT58178B (de) | Verfahren zur Darstellung von Isopren aus Terpenkohlenwasserstoffen. | |
DE2504938C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Trifluorbrommethan und Difluorchlorbrommethan enthaltenden Gemischen oder dieser Verbindungen als solcher | |
DE897565C (de) | Verfahren zur Herstellung von Aminoketonen | |
AT160135B (de) | Verfahren zur Herstellung von Tetrachlorkohlenstoff. | |
DE949821C (de) | Verfahren zur Herstellung von 1, 2, 3, 4-Tetrachlorhexafluorbutan | |
DE2332097C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von bestimmten verzweigtkettigen Perfluornonanen und die so hergestellten Verbindungen als solche | |
DE724517C (de) | Nicht brennbarer OElersatz |