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Mechanische Schutz- und Sperrvorrichtung für motorisch angetriebene
Wäschekastenmangeln Bei der Bedienung von motorisch angetriebenen Wäschemangeln
kann leicht der Fall eintreten, daß von der bedienenden Person nach Herausnahme
der einen Keule zum Austausch `gegen eine neu bewickelte Keule vergessen wird, diese
überhaupt einzulegen, und daß die Mangel so in Betrieb gesetzt wird, was unbedingt
Störungen der Mangel, unter Umständen Verletzungen der bedienenden Person, zur Folge
haben kann.
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Diesem Übelstande abzuhelfen, gibt es bereits Schutzvorrichtungen
verschiedener Art, die zum Teil erst bei wieder in Gang gesetzter Mangel, zum Teil
auch schon vorher in Tätigkeit treten. Sie kranken aber alle daran, daß entweder
der Endzweck, eine absolute Sicherung, nicht voll erreicht wird oder daß sie bei
Handbetrieb der Mangel, z. B. bei elektrischen Wächtervorrichtungen, die vom Motorstrom
abhängig sind, für den Fall des Ausbleibens des Stromes unwirksam sind. Der vorliegende
Erfindungsgegenstand, der auf rein mechanische Weise, ohne Stromunterbrechung o.
dgl., eine Sicherung und Sperrung der Mangel bzw. ihres Antriebs herbeiführt, stellt
daher eine wesentliche Neuerung auf dem Gebiete solcher Mangelschutzvorrichtungen
dar.
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In den Zeichnungen i bis 5 ist die Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigen Abb. i eine Wäschemangel im waagerechten Schnitt kurz über
der Rollbahn und im senkrechten Schnitt bei auf beiden Keulen aufliegendem Kasten
und die dazugehörige Stellung der einzelnen Teile .der Schutzvorrichtung, Abb. a
dieselbe Mangel mit den gleichen Schnitten bei auf einer Seite hochgehobenem Kasten
und der dabei eintretenden Stellung der Teile der Schutzvorrichtung; Abb. 3 bis
5 stellen die Mangel in der Rückansicht dar, und zwar das Zusammenwirken von Schutzvorrichtung
mit Einschalt- und Antriebsvorrichtung in aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten;
Abb. 3 zeigt die Mangel in eingeschaltetem Zustand; der Riemen ist durch die Spannrolle
gespannt, die Bremse gelüftet, die Schutzvorrichtung verriegelt.
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Abb. q.. Der Kasten ist eben im Begriff hochzukippen, wodurch die
eine Verriegelung der Schutzvorrichtung, die mit der senkrechten Bewegung des Kastens
zwangsläufig verbunden ist, freigegeben wird.
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Abb. 5. Die Rolle ist ausgeschaltet, der Riemen entspannt, die Bremse
liegt an. Die zweite Verriegelung der Schutzvorrichtung, die mit der Schaltvorrichtung
in zwangsläufigem Zusammenhange steht, ist nun auch freigegeben.
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Dabei ist zu bemerken, daß unter Ein- und Ausschalten immer nur das
mechanische Unterbrechen bzw. Einrücken der Kraftübertragung verstanden wird, da
der Motor selbst 'während des Keulenwechsels elektrisch nicht abgeschaltet wird.
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Am Mittelstiel i des Mangelgestells 2 sind zu beiden Seiten desselben
über der Rollbahn 2' Scharnieraugen 3 und 3' angebracht,
in denen
waagerecht schwenkbare Doppelhebel 4 und 4.' gelagert sind, die an ihrem inneren
Ende sich gegenseitig übergreifende Finger 5 und 5' tragen, wodurch sie in der Lage
sind, sich gegenseitig mitzunehmen. Außen endigen diese Doppelhebel in der Höhe
der Keulenköpfe. Diese äußeren Hebelarme stehen unter Wirkung von Spiralzugfedern
6 und 6', die sie in die Rollbahn einzuschwenken suchen.
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Am Mittelstiel i, ebenfalls unmittelbar über der Rollbahn 2', ist
durch einen Schlitz. hindurch ein um einen Bolzen 7 senkrecht schwenkbarer weiterer
Doppelhebel 8 angeordnet, der mit seinem inneren Arm unter den Rollkasten 9 greift.
An seinem Ende trägt er die Rolle io, die am Boden des Kastens 9 anliegt. Am nach
außen ragenden Ende des Doppelhebels 8 sitzt ein Gewicht i i, das diesen Außenarm
dauernd nach unten drückt.
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Mit diesem Arm ist z. B. gelenkig ein in Führungsaugen 12 und 12'
senkrecht verschiebbarer Sperriegel 13 verbunden, der sich vor die Hebel 4 und 4'
zu schieben vermag. Neben diesem Sperriegel. 13 ist ebenfalls senkrecht eine
Sperrstange 14 in gleicher Ebene angeordnet, die in Führungsaugen 15 und 15' gleitet
und einen Zapfen 16 trägt. Dieser Zapfen 16 ist dauernd im Eingriff in den Schlitz
17 des einen Hebelarmes 18 des dreiarmigen Hebellagerkörpers i9, der auf dem Bolzen
2o drehbar gelagert ist und die weiteren Hebel 21 und 22 trägt. Der Bolzen 2o sitzt
fest am Gestell. Am Hebel 21 ist die Spannrolle 23 befestigt, am Hebel 22 der Bremsschuh
2q..
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Mit dem Ende des Hebels 21 ist gelenkig eine Stange 25 verbunden,
die mit einer halbkreisförmigen Aussparung versehen ist, finit Hilfe deren sie in
den Zapfen 25a am Gestell einklinken und die Schaltvorrichtung in Einschaltstellung
festhalten kann. Das Ende der Stange 25 trägt einen starren Fortsatz, mit dem wiederum
in einem Gelenk das Verbindungsstück 26 verbunden ist. Dieses hängt gelenkig mit
dein auf der Schaltwelle 27 festsitzenden Hebel 28 zusammen. Die Schaltwelle 27
trägt ferner noch in der Mitte fest einen Ausschaltnocken 29 und am vorderen Ende
den Handschalthebel 30.
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Der Antrieb erfolgt vom :Motor 31 oder irgendeinem Vorgelege durch
Treibriemen 32 auf die Riemenscheibe 33. Die Zahnstange 34 ist an beiden Seiten
in Lagern 35 gelagert, die auf dem Kasten 9 befestigt sind und je einen federnden
Puffer 36 bzw. 36' tragen.
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Der Arbeitsvorgang ist folgender: Die Wäschemangel sei bereits im
Betrieb (Abb. 3), der Kasten 9 rollt auf den mit Wäsche bewickelten Keulen 37 und
37' hin und her. Die Keulen selbst sind noch ohne Einfiuß auf die Doppelhebel d.,
4.', da sich diese in der Stellung nach Abb. i befinden, in welcher sie in einer
Ebene an den Mittelstiel i des Gestells 2 eingeschwenkt sind und in dieser Lage
durch die Sperrstange 14 einerseits und den Sperriegel 13 anderseits festgehalten
werden.
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Nun soll eine neue Wäschekeule eingelegt werden. Der Kasten 9 wird
auf bekannte Weise auf der gewünschten Seite zum Auflaufen gebracht, und nun wird
durch die zwangsläufige Verbindung der Schalt- mit der Sperrvorrichtung, wie weiter
unten noch gezeigt wird, das Doppelhebelpaar zur Wirkung freigegeben.
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Gleichzeitig mit dem Hochkippen des Kastens 9 wird der Sperriegel
13 von den inneren Armen der Doppelhebel q., q.' weggezogen; denn der bisher in
waagerechter Lage befindliche Doppelhebel 8 wird durch die nach unten wirkende Kraft
des Gegengewichtes ii finit dem Außenarm nach abwärts schwenken. Der Sperriegel
13 ist aber gelenkig mit dein äußeren Arm dieses Hebels 8 verbunden, folgt also
seiner Bewegung nach unten (Abb. 4).
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-Noch ist aber die eigentliche Schutzvorrichtung nicht freigegeben,
da die Sperrstange 14. noch ein Ausschwenken der Hebel 4, d.' verhindert. Wenn aber
durch Drehung der Schaltwelle 27 durch den Druck des am Zahnstangenlager 35 befestigten
Puffers 36 auf den Anschlagnocken 29 vermittels des Hebelzuges 28, 26, 25 auch der
dreiarmige Hebellageikörper i9 mit seinen Hebeln 18, 21, 22 auf dem Bolzen
2o entgegen dem Uhrzeiger geschwenkt wird, hört nicht nur der Antrieb vom Motor
3 i über die Riemenscheibe 33 durch Entspannen des Treibriemens 32 auf, sondern
es wird auch durch Heranführen der Bremse 24 an die Riemenscheibe die Mangel fast
augenblicklich stillgesetzt. Dabei wird die Sperrstange 1.4 durch den mitschwenkenden
Schlitzhebel 18 hochgezogen, wodurch die Doppelhebel 4., d.' endgültig freigegeben
sind. Diese schwenken nun, sobald die gerade vor dem äußeren Ende des einen Hebelarmes
bzw. 4' liegende Keule entfernt wird, unter der Wirkung der Federn 6, 6' sofort
in waagerechter Richtung aus (in die in Abb. 2 dargestellte Lage), wobei sie mit
ihren Fingern 5 und 5' einen Widerstand am gekröpften senkrechten Endstück der Sperrstange
14 (Abb. 2) finden.
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In dieser Stellung wirken die Doppelhebel 4,4.' im Verein mit der
Sperrstange 14. als Sicherheitsvorrichtung, solange keine neue Keule ordnungsmäßig
untergelegt ist, auf folgende Weise: Wollte man jetzt, wo eine Keule fehlt, die
Rolle in Gang setzen, was dadurch geschieht, daß der Handschalthebel 30 (Abb. 3)
und damit
auch Welle 27 im entgegengesetzten Uhrzeigersinn herumgedreht
werden, wodurch wieder vermittels des Hebelzuges 28, 26, 25 der dreiarmige Hebel
18, 21, 22 im Uhrzeigersinn geschwenkt würde, so müßte dieser Bewegung auch zwangsläufig
die Sperrstange 14 nach unten folgen. Das kann diese aber nun nicht, weil sie durch
die ausgeschwenkten inneren Arme der Doppelhebel 4, 4' daran gehindert wird; denn
diese haben sich beim Ausschwenken sperrend vor das waagerecht gekröpfte Stück der
Stange 14 gelegt. Die Einschaltung ist also nicht möglich, solange die Keule fehlt.
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Diese Sperrung wird erst aufgehoben, wenn die neue Keule so eingelegt
wird, daß sie mit dem einen Kopfende den äußeren Flügel des einen Doppelhebels 4
bzw. 4' wieder in die ursprüngliche Lage entgegen der Federkraft 6, 6' zurückführt,
wobei wieder infolge der zwangsläufigen Verbundenheit der beiden Doppelhebel der
andere gleichzeitig folgt.
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Die Rolle ist wieder betriebsfertig, die Einschaltung durch den Handschalthebel
30 kann, wie vorhin beschrieben, erfolgen, der Sperrstange 14 ist der Weg
nach unten freigegeben, und sie verriegelt ihrerseits nun wieder die Doppelhebel
4, 4'. Dabei wird durch Einrücken der Spannrolle 23 die Kraft vom Motor wieder auf
die Riemenscheibe übertragen und die Bremse 24 gelüftet. Der Kasten beginnt sich
wieder auf die Keule zu senken, und damit wird auch der Hebel 8 in die ursprüngliche
Lage zurückgeführt, durch den auch der Sperriegel 13 wieder nach oben geschoben
wird.
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Die Bedeutung des Sperriegels 13 liegt darin daß es möglich sein muß,
die Mangel, die bei nicht hochgekipptem Kasten stillgesetzt wurde, wieder einzuschalten.
Da nun bei jedem Ausschalten, ob von Hand mit Handschalthebel 30 oder automatisch
durch Pufer@36 bzw. 36', zwangsläufig die Sperrstange 14 nach oben mitgeht und die
Verriegelung öffnet, würden jedesmal die Doppelhebel 4, 4' ausschwenken, wenn unterdessen
die Keulen weitergerollt sind und nicht mehr im Anschlag gegen die Außenflügel derselben
stehen. Das hätte zur Folge, daß nicht wieder eingeschaltet «-erden könnte, weil
nun die Schutzvorrichtung, allerdings unzweckmäßig, wieder in Betrieb wäre. Dies
verhindert aber die zweite Verriegelung durch den Sperrriegel 13, die nur geöffnet
wird, wenn der Kasten zum Keulenwechsel hochgeht.