DE593971C

DE593971C - Schienenfehlersuchwagen

Info

Publication number: DE593971C
Application number: DES102274D
Authority: DE
Original assignee: Sperry Products Inc
Current assignee: Sperry Products Inc
Priority date: 1930-12-13
Filing date: 1931-12-06
Publication date: 1934-03-07
Also published as: FR728050A; US1922019A

Description

Die Erfindung betrifft Schienenfehlersuchwagen mit Kontaktbürsten zum Leiten von Strom in die Schiene und aus ihr heraus, mit Einrichtungen zum Senken und Heben der Kontaktbürsten in und außer Eingriff mit der Schiene . und mit einem Fahrtrichtungsumschalter. Bei derartigen Wagen sind die Kontaktbürsten gewöhnlich schräg gestellt, um ihre Bewegung über die Schienen zu erleichtern. Die Schrägstellung führt aber zu schweren Beschädigungen der Kontaktbürsten, wenn der Wagen rückwärts fahren sollte, ohne daß die Kontaktbürsten von der Schiene abgehoben sind.

Der Zweck der Erfindung liegt darin, die Beschädigungen der Kontaktbürste)! bei Umkehr der Fahrtrichtung des Wagens zu verhindern. Das Neue der Erfindung besteht darin, daß die Kontaktbürsten mit dem Fahrtrichtungsumschalter verbunden, so daß sie bei dessen Bewegung in Rückwärtsfahrstellung abgehoben werden.

Vorzugsweise ist durch den Fahrtrichtungsumschalter bei dessen Bewegung in Rückwärtsfahrstellung ein Relais erregbar, durch dessen Kontakte einerseits der Stromkreis für den Ventilsteuerelektromagneten unterbrochen und anderseits ein besonderer Stromkreis geschlossen wird, der das Relais unabhängig von der weiteren Verstellung des Fahrtrichtungsumschalters erregt und zum Senken der Kontaktbürsten nur durch einen besonderen Schalter unterbrochen werden kann. Hierdurch wird erreicht, daß die Kontaktbürsten, auch wenn der Wagen nach Rückwärtsfahrt wieder in seiner normalen Vorwärtsrichtung fährt, so lange in Hochlage gehalten werden, bis der Bedienungsmann durch eine besondere Handhabung die Kontaktbürsten senkt.

Nach der Erfindung ist ferner das Senken der Kontaktbürsten nur durch das Zusammenwirken mehrerer Schalter möglich, die an räumlich getrennten Arbeitsplätzen angeordnet sind. Dadurch wird eine der vereinten Kontrolle des Fahrers und des Beobachters •unterstellte Einrichtung geschaffen, so daß die Kontakte nicht eher gesenkt werden können, als nicht Fahrer und Beobachter vereint die nötigen Handlungen zum Senken der Kontaktbürsten vorgenommen haben.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt, und zwar zeigt:

Fig. ι eine Seitenansicht der Kontaktbürsteneinrichtung des Schienenfehlersuchwagens und

Fig. 2 das Schaltbild für die Einrichtungen nach Fig. 1.

Am Wagenboden ι ο ist ein Träger 11 angebracht, an dem die Kontaktbürsten 12, 13 zum Anlegen an die Schiene 14 schwingbar gelagert sind. An den Träger 11 sind mittels der Anschlüsse 15 Führungsräder 16 mit Spurkränzen angelenkt. Der Träger 11 ist mit den Kontaktbürsten 12, 13 heb- und senkbar. Der Träger 11 wird gewöhnlich in Hochlage durch eine Feder 20 gehalten, deren eines Ende am Wagenboden einen Festpunkt 25 hat und deren anderes Ende 26 an zwei Kabel 21 und 22 angreift, die über Rollen 23 und 24 zu Befestigungen 27,28 an den Enden des Trägers 11 laufen. Das Senken des Trägers 11 zwecks Anlegens der Kontaktbürsten 12, 13 an die Schiene 14 erfolgt mittels Preßluft, die über Ventile V zu den Zylindern 30 geführt wird und die Kolben 3 r gegen die Kraft der Federn 20 niederdrückt.

Um die Bewegung der Kontaktbürsten 12,

13 über kleine Hindernisse an der Schiene

14 zu erleichtern, haben die Kontaktbürsten 12, 13 eine Neigung gegen die durch den Pfeil A angedeutete Fahrtrichtung und sind federnd gelagert. Wenn die Fahrtrichtung wechselt, so würde die Neigung der Kantaktbürsten 12, 13 zum Anprall an jedes kleine Hindernis und damit zu Beschädigungen führen. Daher sind Vorkehrungen getroffen, um die Kontaktbürsten 12, 13 selbsttätig von der Schiene 14 abzuheben, wenn die Fahrtrichtung sich umkehrt. Der Wagen wird durch eine Gasmaschine o. dgl. mit einem Fahrtrichtungsumschalter 40 angetrieben. Wird der Fahrtrichtungsumschalter 40 in Pfeilrichtung B bewegt, um die Fahrtrichtung umzukehren, so wird der Kontakt 41 geschlossen und ein Relais 42 erregt, dessen Kern 43 die Kontakte 44 und dadurch den Stromkreis für den Ventilsteuerelektromagneten 45 unterbricht, so daß das Ventil V die Preßluftleitung zu den Zylindern 30 absperrt. Die Feder 20 hebt dann den Träger 11 und bringt die Kontaktbürsten 12, 13 außer Berührung mit der Schiene 14.

Wird nun der Fahrtrichtungsumschalter 40 bei gleichzeitigem Öffnen der Kontakte 41 in Vorwärtsfahrstellung bewegt, so führt dies nicht zu erneuter "Erregung des Ventilsteuerelektromagneten 45, weil das Relais 42 durch den Parallelstromkreis Leitungen 1, 3, 4, Kontakte 46 und Rückleitung 2 erregt bleibt, der bereits geschlossen wurde, als der Kern 43 die Kontakte 44 und den Stromkreis durch den Ventilsteuerelektromagneteii 45 unter-. brach. Der Träger 11 und die Kontaktbürsten 12, 13 bleiben daher in Hochlage, obwohl der Fahrtrichtungsumschalter 40 wieder in Vorwärtsfahrstellung bewegt worden ist, so daß, wenn der Wagen durch 'sein Beharrungsvermögen noch weiter rückwärts läuft, die Kontaktbürsten 12, 13 zu dieser Zeit nicht gesenkt werden.

Der Fahrer kann die Kontaktbürsten 12, 13 nur senken, indem er einen besonderen Schalter 50 drückt, der den Parallelstromkreis 1,3, 4, 46, 2 unterbricht. Dadurch wird das Relais 42 stromlos, und dessen Kern 43 öffnet die Kontakte 46 und schließt die Kontakte 44, die den Stromkreis durch den Ventilsteuerelektromagneten 45 wiederherstellen. Dieser Stromkreis verläuft über die Leitungen 1, 3, Kontakte 44, Ventilsteuerelektromagnet 45 und Rückleitung 2.

Es ist Vorsorge getroffen, daß beim Anfahren des Wagens die Kontaktbürsten 12, 13 nicht eher auf die Schiene 14 gesenkt werden können, bis sowohl der vorn am Fahrtrichtungsumschalter 40 befindliche Fahrer als auch der hinten am Tisch 55, über den der Schreibstreifen läuft, sitzende Beobachter das Senken der Kontaktbürsten 12,13 wünschen. Hierzu sind in den Stromkreis für den Ventilsteuep· elektromagneten 45, der den Luftzutritt zu den Zylindern 30 und damit die Senkung des Trägers 11 steuert, zwei Schalter S, S' eingebaut, einer neben dem Fahrer und einer neben dem Beobachter (Fig. 1). Erst wenn beide Schalter S, S' geschlossen sind, wird der Ventilsteuerelektromagnet 45 erregt, so daß Preßluft zu den Zylindern 30 gelangt und die Kontaktbürsten 12,13 gesenkt werden.

Der Träger 11 trägt auch den Sucherwagen 60 mit den Suchspulen 61, 62.

Claims

Patentansprüche:

1. Schienenfehlersuchwagen mit Kontaktbürsten zum Leiten von Strom in die Schiene und aus ihr heraus, mit Einrichtungen zum Senken und Heben der Kontaktbürsten in und außer Eingriff" mit der Schiene und mit einem Fahrtrichtungsumschalter, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktbürsten (12, 13) mit dem Fahrtrichtungsumschalter (40) verbunden sind, so daß sie bei dessen Bewegung in Rückwärtsfahrstellung abgehoben werden.

2. Schienenfehlersuchwagen nach Anspruch ι mit Kolben, die durch Druckmittel bewegt werden, zum Senken der Kontaktbürsten gegen Federwirkung, gekennzeichnet durch ein an sich bekanntes elektromagnetisch bewegtes Ventil (V) zum Steuern der Druckmittelzufuhr zu den Kolben (31), dessen Stromkreis durch den Fahrtrichtungsumschalter (40) ausschaltbar ist, so daß bei der Bewegung des Fahrtrichtungsumschalters (-40) in Rückwärtsfahrstellung die Kolben (31) entlastet werden und die Federn (20) die Kontaktbürsten (11, 12) heben.

3. Schienenfehlersuchwagen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch den Fahrtrichtungsumschalter (40) .bei dessen ' Bewegung in Rückwärtsfahrstellung ein Relais (42) erregbar ist, durch dessen Kontakte (44,46) einerseits der Stromkreis für den Ventilsteuerelektromagneten (45) unterbrochen und anderseits ein besonderer Stromkreis geschlossen wird, der das Relais (42) unabhängig von der weiteren Verstellung des Fahrtrichtungsumschalters (40) erregt und zum Senken der Kontaktbürsten (11,12) nur durch einen besonderen Schalter (50) unterbrochen werden kann.

4. Schienenfehlersuchwagen' nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Senken der Kontaktbürsten (12, 13) nur durch das Zusammenwirken mehrerer Schalter (S, S') möglich ist, die an räumlich getrennten Arbeitsplätzen angeordnet sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen