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Maschine zum Schreiben von Stenographie und Klarschrift für alle Sprachen
Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Schreiben von Stenographie und Klarschrift
für alle Sprachen, bei der auf jedem Typenträger mehrere. Klarschrift-undStenographiezeichen
angeordnet sind, und bei der die Papierwalze und die Typenträger der Höhe nach gegeneinander
verstellt werden können, um jedes Zeichen des Typenträgers zum Abdruck zu bringen,
und außerdem noch feine Höhenverstellungen der genannten Teile um die Schriftlinie
herum ausgeführt werden können, um 'die Zeichen auch oberhalb und unterhalb der
Schriftlinie abzudrucken.
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Bei einer bekannten Maschine dieser Art hat man die zum Nachschreiben
des gesprochenen Wortes notwendige Schreibgeschwindigkeit dadurch zu erreichen gesucht,
daß man- unter Verwendung der gewöhnlichen kleinen Klarschrifttypen die Regeln eines
bekannten (beispielsweise des Gabelsbergerschen) Stenographiersystems -(Hoch-und
Tiefstellen der Buchstaben, Kürzungen usw.) befolgt. Abgesehen davon, daß hierbei
ein sehr ungewohntes und deshalb schwer lesbares Schriftbild entstand, konnten ohne
Vergrößerung der normalen Tastatur die in der Stenographie als Sigel bezeichneten
Kürzungen, soweit sie durch Zusammensetzen mehrerer Buchstaben gebildet sind, nicht
mit einem Tastenanschlag zum Abdruck gebracht werden.
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Weiter sind Maschinen bekannt, bei denen auf jedem Typenträger mehrere
Klarschrift-und sogenannte Stenographiezeichen angeordnet sind. Diese Stenographiermaschinen
haben jedoch den Nachteil, daß sie für ihre Zwecke ein besonders hierzu aufgebautes
Kurzschriftsystem benutzen, welches der großen Mehrzahl der Stenographen unbekannt
ist. Um derartige Maschinen 'zu benutzen, müßte also der Stenotypist neben der in
seinem Lande anerkannten und gebräuchlichen Stenographie noch eine zweite erlernen,
die sich auf der Verwendung in der Maschine beschränkt, wobei noch hinzukommt, daß
andere Personen, die eine solche Maschine zu bedienen nicht in die Lage kommen,
nicht in der Lage sind, diese Stenographie zu lesen.
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Demgegenüber besteht die Erfindung darin, daß auf jedem der in ihrer
Reihenfolge und Anordnung vorzugsweise der üblichen Normaltastatur entsprechenden
Typenträger außer je einer Type für den gleichen kleinen und großen Klarschriftbuchstaben
eine Type angeordnet ist, die denselben Buchstaben in der gebräuchlichen . Handstenographie
der Sprache, zu deren stenographischer Wiedergabe die Maschine - dienden soll, wiedergibt,
und außerdem eine- weitere -Type eines Zeichens oder Sigels der Handstenographie
dieser Sprache, das entweder eine andere Kombination oder Ausbildung des ersten
steno°-graphischen.Buchstabenzeichens darstellt, ihm alphabetisch angepaßt ist oder
stimmlich oder gedächtnismäßig in naher Beziehung dazu, steht, wobei die Anordnung
der Zeichen auf jedem Typenträger derart getroffen ist,
daß in einer
Grundstellung das stenographische Buchstabenzeichen, in umgeschalteter Stellung
das zweite stenographische Zeichen, weiter in einer durch eine zweite Umschaltvorrichtung
hergestellten neuen Grundstellung der dem stenographischen Buchstabenzeichen entsprechende
kleine Klarschriftbuchstabe und von dieser neuen Grundstellung aus durch Umschaltung
der Großbuchstabe zum Anschlag gebracht wird.
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Die Anordnung kann natürlich auch so getroffen werden, daß umgekehrt
in der ursprünglichen Grundstellung die Klarschriftbuchstaben und in der umgeschalteten
neuen Grundstellung die stenographischen Buchstaben zum Abdruck gelangen. Ferner
können die Typen der Klarschriftbuchstaben ganz fortgelassen werden, während die
Typen der stenographischen Schriftzeichen in der gekennzeichneten Anordnung beibehalten
werden, um eine reine Stenographiermaschine zu erhalten, die dann entsprechend leicht
und dadurch bequem transportabel ausgeführt werden könnte.
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Die Erfindung besteht weiter darin, daß zur Unterscheidung von Stark-
und Feindruck, den die bekannten und gebräuchlichen Stenographiersysteme aller Sprachen
erfordern, der stark zu druckende Stammteil des stenographischen Zeichens durch
einen freien Raum umschließende Doppelstriche ohne Änderung des bekannten äußeren
Umrisses des Zeichens wiedergegeben wird. Dies ergibt den Vorteil, daß mit den Original
gleichzeitig beliebig viele, ebenso gut lesbare Durchschläge anzufertigen sind.
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Da die mit einer Maschine gemäß der Erfindung hergestellte Maschinenstenographie
in allen Sprachen mit der handschriftlichen übereinstimmt, ist vom Nichtstenographen
nur eine Stenographie zu erlernen. Die Handhabung der Tastatur ist leicht und schnell
zu beherrschen, da sie mit ihren stenographischen Schriftzeichen den Klarschriftbuchstaben
angepaßt ist. Hierdurch läßt sich erreichen, daß auch ein in der Stenographie völlig
unbewanderter Schreiber schon nach kurzer Zeit mit einer gewissen Schnelligkeit
die größte Zahl der stenographischen Zeichen schreiben kann, indem er die Maschine
in der aus der gewöhnlichen Klarschrift her bekannten Weise bedient. Ferner kann
der mit der Maschine hergestellte stenographische Text von jedem - anderen Stenographen
ohne Schwierigkeiten gelesen werden.
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Die Veränderlichkeit der Bedeutung der stenographischen Schriftzeichen
und Sigel in allen Sprachen bei einer Änderung in bezug auf die Stellung der Zeichen
zur Schriftgrundlinie und in bezug auf ihre Gestaltung bewirkt neben der erfindungsgemäß
erfolgten Ein- und Anordnung der stenographischen Zeichen, daß man mit der Maschine
gemäß der Erfindung bei der üblichen Tastenzahl (q.5 oder 46) in allen Sprachen
sechshundertundfünfzig oder mehr Worte, .Silben, Buchstaben, Zahlen, kaufmännische
oder andere Kürzungen abdrucken und mehr als tausend zusammengesetzte Worte mit
weniger Anschlägen, als die Worte Silben besitzen, schreiben kann.
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Die Vorteile der erfindungsgemäß eingerichteten .Maschine sind in
allen Sprachen die gleichen, obgleich der Aufbau der gebräuchlichen Stenographiersysteme
der deutschen wie beispielsweise der in der ganzen Welt geschriebenen englischen
Stenographie: Pitmans shorthand, ganz verschieden ist (deutsche, schwedische, finnische
Stenographie: Teile eines lateinischen Buchstabens; englische, französische: auf
geometrischer Grundlage).
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Um von dem Stenographiersystem eines Landes auf das eines anderen
überzugehen, braucht in die Maschine nur die Tastatur und der Typenkorb mit den
Schriften der gewünschten Sprache eingesetzt zu werden, während die übrigen Teile
der Maschine dieselben bleiben können.
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Eine Maschine gemäß der Erfindung ist auf den Zeichnungen beispielsweise,
dargestellt.
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Abb. t ist eine Seitenansicht der Papierwalzendrehvorrichtung für
das Hoch- und Tiefstellen der Schriftzeichen um die Schriftlinie herum sowie einer
damit verbundenen Umschaltvorrichtung; Abb. z und 3 sind dazugehörige Teilansichten
; Abb. q. ist eine Seitenansicht der Schreibwalzenhebe- und -senkvorrichtung; Abb.
5 ist eine Aufsicht auf eine Tastatur, welche die Anordnung der Schriftzeichen für
eine zum Schreiben der deutschen Sprache und beispielsweise der deutschen Reichseinheitskurzschrift
dienende Maschine zeigt; Abb. 6 ist eine Aufsicht auf eine Tastatur mit den Schriftzeichen
für englische Sprache und Kurzschrift: Pitmans shorthand, als Beispiel für eine
fremde Sprache.
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Auf jedem Typenhebel lt (Abb. q.) sind vier Typen angeordnet,
von denen die Type für das stenographische Buchstabenzeichen mit X1, für das zweite
stenographische Zeichen mit Y1, für den kleinen Klarschriftbuchstaben mit X. und
für den großen Klarschriftbuchstaben mit Y, bezeichnet ist.
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In Abb. z bis 3 ist eine Walzendreh- und Umschaltvorrichtung dargestellt,
die wie folgt arbeitet: Drückt man auf die Taste U des Umschalthebels a, so werden
die beiden durch den Zapfen b scherenartig verbundenen Hebel c
und
d, die durch Wirkung der Flachfeder e
eine gestreckte Schubstange bilden,
gehoben. Hierdurch hebt die von einem Gestänge ge-, tragene Wagenführungsrolle f,
welche in die Führungsschiene g eingreift, den Walzenwagen W in lotrechter Richtung
und bewirkt, daß bei gleichzeitigem Anschlag eines Typenhebels h die Type Y, anstatt
der Type X, zum Abdruck kommt.
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Um ein Tiefsetzen der Schriftzeichen zu erreichen, drückt man den
Hebel i, der im Ausführungsbeispiel mit dem Umschalthebel a verbunden ist, in Pfeilrichtung
T1. Die Bewegung des Hebels i wird durch die Verbindungsstange Z auf den Hebel d
übertragen, der mit seinem Führungsstift m (Abb. 2) in einer Führungsplatte gelagert
ist, so daß der Hebel d in Pfeilrichtung T2 gezogen wird. Dadurch wird der Hebel
e mit der Führungsrolle f durch die scherenartige Verbindung der Hebel c und d entsprechend
bewegt, nimmt die Führungsschiene in derselben Richtung mit und bewirkt die Drehung
des Walzenwagens W mit der Papierwalze S
uni die in den Hebeln o gelagerte
Walzenachse p, wodurch sich der Berührungspunkt des Pfeiles T4 an der Walze S nach
dem Berührungspunkt des Pfeiles N (Anschlagstelle des Schriftzeichens) verschiebt.
Auf diese Weise kommt das angeschlagene Schriftzeichen iunt@erhalb der normalen
Schreib'-Linie zum Abdruck.
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Das Abdrucken der Schriftzeichen oberhalb der normalen Schreiblinie
wird durch entgegengesetzte Bewegung des Hebels i bewirkt. Zieht man nämlich den
Hebel i in Pfeilrichtung Hl, so sind alle vorbeschriebenen Bewegungen der einzelnen
Teile entgegengesetzt. Dadurch wird bewirkt, daß sich der Berührungspunkt des Pfeiles
H4 an der Walze S nach dem Berührungspunkt des Pfeiles N verschiebt und das angeschlagene
Schriftzeichen oberhalb der normalen Schreiblinie zum Abdruck kommt.
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Die in Abb. q. dargestellte Vorrichtung, die neben der Vorrichtung
nach Abb. z bis 3 in der Maschine angeordnet ist, wird zum Schreiben mit gewöhnlichen
Klarschriftbuchstaben bzw. dann benutzt, wenn an dritter und vierter Stelle auf
einzelnen Typenhebeln ebenfalls stenographische Schriftzeichen sich befinden oder
wenn Zahlen und kaufmännische Zeichen in den Text des Stenogramms hineinbezogen
werden. Die Arbeitsweise dieser Vorrichtung ist folgende: Drückt man auf die Taste
U2, -so dreht sich der Winkelhebel z um die Achse s. Hierbei zieht die Zugstange
oi die beiden eingeknickten Gelenkhebel o2 und o3 gerade. Der Hebel o3 dreht sich
uin die Gleitrolle u am Tastenhebel r, der durch den Anschlag 4 in seiner Bewegung
nach unten begrenzt ist. Der Hebel o2 dreht sich um den oberen Drehbolzen an der
Schubstange v. Durch das Strecken der beiden Gelenkhebel o2 und o3 wird die Schubstange
mit Gleitrolle f um so viel gehoben, daß nunmehr die Type X2 zum Abdruck gelangt
und somit die Maschine von Stenographie zur Klarschrift bzw. auf Zahl, Zeichen oder
eventuell drittes stenographisches Schriftzeichen umgeschaltet ist.
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Nachdem diese Umschaltung erfolgt ist, die durch eine federnde Sperrklinke
festgestellt werden kann, kann man den Umschalter Ui benutzen, um die Type Y2 zum
Abdruck zu bringen. Drückt man nämlich auf die Taste Ul, so dreht sich der Tastenhebel
y uni die Achse s bis zum verstellbaren Anschlagt, Dabei hebt er mittels- der Gleitrolle
z4 die Schubstange v mit der Wagenführungsrolle f
und somit den Walzenvagen
W hoch, so daß anstatt der Type X2 die Type Y2 bei festgestellter Umschalttaste
U2. zum Abdruck kommt. Ist die Umschalttaste U2 nicht niedergedrückt, so kann durch
Niederdrücken der Taste Ui auch ein Umschalten von Type X, auf Type Y, erfolgen.
Der Walzenwagen W wird durch Gleitlager w in lotrechter Richtung in dem Führungsschlitz
x geführt.