DE58993C - Apparat zur ununterbrochenen schnellen Umwandlung gegohrener Bierwürze in ein reifes und unter Umständen alkoholarmes Bier - Google Patents
Apparat zur ununterbrochenen schnellen Umwandlung gegohrener Bierwürze in ein reifes und unter Umständen alkoholarmes BierInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
unter Umständen alkoholarmes Bier.
Der in der Zeichnung dargestellte Apparat soll dazu dienen, bei ununterbrochenem Betrieb
gegohrene und durch ein geeignetes Brauverfahren zu einem bestimmten Attenuationsgrad
gelangte Bierwürze in ein haltbares, reifes und nach Umständen alkoholarmes Bier
umzuwandeln.
Ein solcher Apparat besteht zweckmäfsig aus zwei kegelförmigen Behältern A und B,
von denen der erstere mit dem weiteren, der letztere mit dem engeren Ende nach oben aufgestellt
wird. In dem Behälter A wird das bis zu einem bestimmten Attenuationsgrad gelangte
Bier sehr langsam durch Erwärmung sterilisirt, um jeder weiteren Ga'hrungsentwickelung
vorzubeugen, dann filtrirt, gekühlt und endlich in dem Behälter B gelüftet, wobei
nöthigenfalls ozonisirte Luft in Anwendung kommt.
Zur möglichst vollkommenen Ausnutzung der vom Behälter A ausgestrahlten Wärme ist
der untere Theil desselben mit einem Mantel b
umgeben und fiiefst das zu behandelnde Bier durch das Rohr α in diesen Mantelraum ein,
um in demselben vorgewärmt zu werden und dann bei c in den eigentlichen Behälter A
überzutreten.
In diesem steigt das Bier dann — im Verbältnifs
zur Querschnittszunahme — mit stetig abnehmender Geschwindigkeit durch die Siebböden
dund/ und eine Schicht Glasscherben g,
welche zur besseren Vertheilung dient, die Heizschlangen Imn entlang aufwärts, wird
durch eine (zwischen Siebböden gehaltene) Cellüloselage h filtrirt und tritt endlich durch
das Rohr i in den Behälter B über, um am Boden desselben durch das Rohr k abzufliefsen.
Der vorzugsweise zur Erwärmung dienende frische Dampf tritt bei n° in die obere Rohrschlange
η des Behälters A und fliefst entweder weiter durch die Schlangen m und /,
oder er wird durch die Hähne m° und /° in die letzteren besonders eingeleitet, in welchem
Falle die unterste Windung H1Tn1I1 einer jeden
Rohrschlange mit einem Niederschlagwasserableiter, verbunden ist, während im ersten Falle
nur das Abflufsrohr ll an einen Niederschlagwasserableiter
angeschlossen zu sein braucht. Der Dampf durchströmt die Rohrschlangen entgegen dem Bierzuflufs von oben nach unten,
so dafs hierdurch das aufsteigende Bier mit Heizkörpern in Berührung kommt, welche in
der Nähe des Bodens nur eine geringe Oberfläche haben und gegebenenfalls nur sehr
. mäfsig erwärmt werden, gegen das weitere Ende des Behälters hin aber allmälig an Oberfläche
und beziehentlich auch an Wärme zunehmen. Da überdies infolge der kegelförmigen Gestalt des Behälters A die Geschwindigkeit
des aufsteigenden Bieres gegen das obere weitere Ende stetig abnimmt, so findet eine
durchaus gleichmäfsige schichtenweise Erwärmung statt, und zwar bleiben die einzelnen
Schichten mit zunehmender Temperatur auch allmälig immer länger mit den Heizkörpern in
Berührung.
Es ist diese allmälige, schichtenweise Erwärmung des Bieres zur Erzielung günstiger
Resultate und heller Biere bei ununterbrochenem Betrieb von aufserordentlicher Wichtigkeit,
indem bei anderen Arbeitsweisen durch die unmittelbare Berührung der Würze mit den
überhitzten Wandungen der Heizkörper gewisse Bestandtheile ausgeschieden werden, oder
eine Umformung derselben stattfindet, welche, je nach der Dauer der Operation, dem Bier
eine mehr oder weniger dunkle Färbung ertheilen und überdies den Geschmack des fertigen Bieres beeinträchtigen.
Oberhalb der Filterschicht h ist eine mit dem Behälter A dicht verbundene Kühlpfanne
ο angeordnet, in welche beständig Kühlwasser durch das Rohr o2 eingeleitet und
durch den Abflufs o3 abgeleitet wird, so dafs
das fertig sterilisirte klare Bier am Boden dieser Pfanne ο eine erste Kühlung erfährt. Von
der höchsten Stelle dieses etwas gewölbten Bodens zweigt ein Rohr χ ab, durch welches
die aus dem Bier getriebene Kohlensäure in einen Sammelbehälter geleitet und von dort
nach erfolgter Reinigung dem abgekühlten Bier wieder zugeführt wird.
Diese weitere Kühlung wird in dem Gefäfs B erzielt, welches in der ganzen Höhe mit einem
Mantel r umgeben ist; in den durch letzteren gebildeten Raum fiiefst am Boden durch ein
Rohr ρ stetig Kühlflüssigkeit zu, welche, nachdem sie sich an der Wandung des Behälters B
erwärmt hat, am höchsten Punkt durch ein Rohr q abfliefst. Das Rohr k pflegt mit
einem Hahn versehen zu werden, durch welchen der Abflufs des Bieres derart geregelt
werden kann, dafs der Behälter B stets vollständig mit Bier angefüllt ist.
In diese kegelförmige Flüssigkeitsschicht wird nun durch eine mit dem Hahn t und Rohr s
verbundene Krone u am Boden des Behälters B gereinigte oder vorzugsweise ozonisirte Luft
eingeblasen, welche beim Aufsteigen infolge der kegelförmigen Gestalt des Behälters B unbedingt
mit allen Flüssigkeitstheilchen in Berührung kommen mufs und endlich durch den
Hahn w und das Rohr ν entweicht. *
Auf das Rohr i ist ein Hahn y mit Rohr \
aufgesetzt, durch welches zur Reinigung der Apparate Wasser oder Dampf eingeleitet werden
kann.
Das bei k abfliefsende Bier ist infolge der beschriebenen Behandlung durchaus reif und
haltbar und hat völlig den Geschmack des alten Lagerbieres, so dafs es ohne Weiteres abgefüllt
und verzapft werden kann.
Claims (2)
1. Apparat zum Sterilisiren von Bier u. dergl.
bei ununterbrochenem Betrieb, bestehend aus einem sich gegen das obere Ende erweiternden
Behälter (A), in welchen das Bier etc. am Boden eingeleitet wird, um
darin mit stetig abnehmender Geschwindigkeit einem Schlangenrohrsystem Im η entlang
aufzusteigen, welches gegen das obere Ende des Behälters eine immer gröfser werdende Oberfläche darbietet und vom
oberen Ende gegen das untere von den Heizdämpfen etc. durchflossen wird, so dafs
hierdurch das Bier etc. eine allmälige schichtenweise Erwärmung erfährt und
nöthigenfalls nach dem Durchleiten durch ein Filter gekühlt und stetig abgeleitet
werden kann.
2. In Verbindung mit dem unter i. bezeichneten Apparat eine Einrichtung zum Reifmachen
vergohrener sterilisirter Bierwürze, bestehend aus einem kegelförmigen Behälter S, von dessen oberem engeren Ende
das Bier gegen den weiteren Boden durchfliefst und dabei mit einem vom Boden
aufsteigenden, nöthigenfalls ozonisirten Luftstrom infolge der kegelförmigen Gestalt des
Behälters allerseits in innige Berührung gebracht wird.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=333245
Family Applications (1)
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