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Gärbottichanlage.
Vorliegende Erfindung hat eine Gärbottichanlage für Bier und andere durch Gärung zu erzeugende Flüssigkeiten zum Gegenstande. In den Zeichnungen zeigt Fig. 1 die Gär- bottiche und ihre Verbindungen, Fig. 2 ist ein Schnitt der Vorrichtung zum Einpressen von Luft in die gärende Flüssigkeit, Fig. 3 veranschaulicht einen Flüssigkeitsverschluss.
Fig. 4 und 5 zeigen im Schnitt abgeänderte Ausführungsformen des unteren Teiles eines der Gärbottiche.
Die Gärung wird in vorliegender Vorrichtung von Anfang bis zum Ende in solcher Weise durchgeführt, dass das Eindringen von Kleinweson in die gärende Flüssigkeit ausgeschlossen ist. Zu dem Zweck lässt man die ganze Gärung in einem geschlossenen, innen
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Fiillun-Würze in den Bottich pumpt.
In den Zeichnungen bezeichnet a die stählernen innen emaillierten Gärbottiche, die auf stellbaren Füssen b ruhen, so dass sie genau in die richtige Lage gebracht werden können. Jeder Bottich ist mit einem Mannloch mit dem gebräuchlichen Deckel c und Ver- schluss d ausgestattet, e ist ein Probehahn zur Untersuchung der gärenden Flüssigkeit und zur Bestimmung des Standes derselben im Gärbottich. f sind Öffnungen (von etwa 76 mm
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I und i sind das Ein-bzw.
Austrittsende eines in den Bottich verlegten Scblangenrohres. das in Fig. 1 in punktierten Linien angedeutet ist und durch welches ein Kühlmittel laufen gelassen wird, um die Flüssigkeit abzukühlen, wenn ihre Temperatur während der Gärung zu hoch steigen sollte ; j ist ein zur Regelung des Durchflusses des Kühlmittels dienendes Absperrorgan am Einlassende h des Rohres.
Jeder Bottich n ist mit einem federbelasteten Ventil ausgestattet, das für gewöhnlich durch eine am Bottich befestigte Kappe l gedeckt ist. Die Würze wird mittelst eines Rohres A-mit Ventil oder Hahn und einen Schlauch durch das foderbelastetc Venti) in
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welches mitte1st der in einem Ansatz q am Bottich gelagerten Stange 0 mit Handrad 1) betätigt wird, wobei das Handrad von aussen bequem zugänglich ist Beim Ablassen der Flüssigkeit nach der Gärung wird an das Rohr fit in gebräuchlicher Weise ein Schlauch angesetzt.
Am Deckel des Bottichs ist ein Rohr f befestigt, durch das zu Beginn der Gärung Kohlensäure entweicht und gegen Ende der Gärung keimfrei gemachte und filtrierte Luft in den oberen Teil des Bottichs eingepumpt wird. Das Rohr r kann, wie gezeichnet, in der Mitte des Deckels oder an einer anderen Stelle desselben in den Bottich eintreten
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man den Flüssigkoitsvorschluss (Fig. 3) : Von dem die Kohlensäure ableitenden Rohr t zweigt ein kleines Rohr 30 mit Probehahn 81 zur Untersuchung der Kohlensäure auf ihre Reinheit ab. Das Rohr t selbst reicht durch den Deckel eines geschlossenen Gefässes 32
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Der Wasserstand in den Gefässen 32, 35 wird durch ein Rohr 86 mit Hahn 37 konstant erhalten, das an Stutzen 38,39 mit Ablaufrohren angeschlossen ist, welche in den Boden dur Gefässe 3, 2, 35 eingeschraubt sind. Gewöhnlich wird das Wasser in das Gefäss 35 durch einen von oben in dasselbe eintretenden Schlauch eingeleitet. Ein mit dem Gefäss 35 verbundenes hebernrtig gekrümmtes Überlaufrohr 40 vorhindert, dass das Wasser in diesem Gefass über dem vorgeschriebenen Stand steigt. Dieses Rohr 40 besitzt eine kleine Öffnung 41, um die Wassersäule zum Abreissen zu bringen und ein Ventil mit Handrad 42.
Um zu verhindern, dass beim Abziehen des Bieres oder der sonstigen vergorenen Flüssigkeit die Hefe mitgerissen werde, ist die in Fig. 4 und 5 dargestellte Einrichtuug getroffen. In Fiss. 5 ist oberhalb der Ablauföffnung ein abnehmbarer Schirm 43 angeordnet, in Fig. 4 ist in das Ende des Ablaufrohres ein abnehmbarer kurzer Stutzen 44 eingesetzt, der etwas über den Boden emporragt. Um diesen Stutzen 44 herum setzt sich die Hefe ab. 45 ist ein Probehahn und 46 ein Thermometer.
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raumes von 1-2 Minuten alle 3-4 Stunden im ersten Stadium der Gärung.
Die Würze wird dann durch etwa zwei Stunden absetzen gelassen und hierauf in einen der ge- schlossenen innen emaillierten Gärbottiche a gepumpt, indem man den zugehörigen Dreiweg- hahn s derart stellt, dass die Luft aus dem Bottich entweichen kann ; der Überlaufhahn e Ist dabei gleichfalls geöffnet.
Man benützt Vorgärbottiche nicht selten, u. zw. um die Harze des Hopfens und die Eiweisskörper fortzuschaffen, bevor die Hauptgärung beginnt ; man kann also auch bei vor- hegondom Verfahren einen Vorgärbottich benützen, doch ist dies nicht notwendig und es ist sogar vorzuziehen, die ganze Gärung im Bottich a durchzuführen. Wird ein Vorgärbottich nicht benützt, so sind die einleitenden Schritte der Gärung in den Bottichen a dtcselben wie die vorstehend angegebenen, d. h. die Würze wird durch Luft, die man durch
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strömen lässt, kräftig gelüftet, bis die Lage von weissem Schaum auf der Oberfläche der Flüssigkeiterscheint.
Beim Einpumpen der Würze in den Bottich a tritt diese durch das Rohr k ein, wobei der Überlaufhahn e offen ist. Sobald die Würze durch letzteren auszulaufen beginnt, wird er geschlossen und das Einpumpen unterbrochen ; die Würze reicht dann gerade bis
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bottich a erfolgt, wird die Würze dem leichten oder feinen Lüften unterzogen, indem man den Hahnwirbel 3 so stellt, dass Luft aus dem Rohr f) durch die Öffnungen 1 in den Bottich (J strömt. Dieses Lüften wird durch einige Zeit etwa 6-8 Stunden stetig fortgesetzt.
Nach l'ntorbrechung de ? feinen Lüftens beginnen alsbald Luft und Gase durch
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bis zu welcher die Gärung getrieben werden soll, so nimmt man die letzte Operation vor, die darin besteht, dass man die Pfropfen 9 entfernt, so dass die Kohlensäure durch die Öffnungen f entweicht und an ihre Stelle Luft durch die Röhren u, v einströmt. Will man beispielsweise die Vergärung von 120/0 auf 40/0 nach den Angaben des Saccharometors treiben, so wird diese letzte Operation vorgenommen, wenn das Saccharometer 43/, -50/0 anzeigt.
Zur guten Klärung dos Bieres ist es notwendig, dass die letzten Stadien der Gärung in Abwesenheit einer das Bier Überlagernden Kohlensäureschicht vorgenommen werden und bei vorliegendem Verfahren ist es auch unerlässlich, dass beim Abströmen von Kohlensaure keine unreine Kollerluft in den Gärbottich eintritt. Dies wird dadurch erreicht, dass man einen schwachen Strom keimfreier Luft durch die Röhren u und t-eintreten lässt.
Nachdem das Bier gut vergoren ist, wird seine Temperatur möglichst weit, etwa auf 33/.. 0 C erniedrigt, wozu gewöhnlich nicht mehr als 24 Stunden nötig sind, so dass die ganze Gärung mit Einschluss des Kühlens in einem einzigen Bottich 7-8 Tage erfordert.
Ist die Gärung beendigt, so wird das Bier durch den Stutzen m nebst geeigneter
Schlauch-oder Rohrverbindung in Lagerfässer abgezogen und dort in gebräuchlicher Weise nachgären gelassen.
Das Ablaufen der Hefe am Boden wird durch die in Fig. 4 und 5 dargestellten
Einrichtungen verhütet. Man kann aber auch irgendwelche Siebe oder Filter benutzen.
Nach dem Entleeren dos Gärbottichs wird der Schirm 43 oder der Stutzen 44 ausgehoben und die Hefe durch das Ablaufrohr in einen besonderen Bottich geleitet. Die Hefe wird nach der Reinigung zu einer folgenden Gärung benutzt.
Nach dem Abziehen der Hefe werden der Gärbottich und die Ablaufrohre gut aus- gewaschen und gereinigt, was für das vorliegende Verfahren, bei welchem das Eindringen von Fremdkeimen in das Bier auf jede mögliche Weise verhindert werden soll, von grösster
Wichtigkeit ist.
Nach Fig. 3 ist ein Rohr 88 mit dem Rohr t verbunden und führt zu einem Heber- manometer in einem Laboratorium oder einem Aufsichtsraum, so dass der Druck in der
Kohlensäureleitung vom Brauer stets beobachtet werden kann. An dieses Manometer ist auch ein kleiner Hahn zum Entnehmen von Gasproben angeschlossen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Gärbottichanlage, dadurch gekennzeichnet, dass in jedem der beiden geschlossenen
Gärbottiche dicht oberhalb des Spiegels der gärenden Flüssigkeit verschliessbare Öffnungen angeordnet sind und oben und unten in den Gärbottich Rohre münden, die von einer Vor- richtung zum Keimfreimachen und Filtrieren von Luft abgeleitet werden, wobei das oben in den Gärbottich einmündende Rohr Luft unter geringerem Druck eintreten lässt als das unten einmündende Rohr.