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Abfüllanlage Die Erfindung bezieht sich auf eine Abfüllanlage, insbesondere
zum sterilen Abfüllen von Getränken, in der die Gefäße vor der Füllung. mit einem
neutralen Gas, z. B. Kohlendioxyd, gespannt und zuvor in einer besonderen Einrichtung
sterilisiert und mit einem neutralen Gas ausgespült «erden. Die Sterilisierung der
Flaschen vor der Füllung erfolgt häufig durch Eüileiten chemisch wirkender Mittel,
z. B. schwefliger Säure. Dieses Sterilisiermittel mid3 vor der Füllung durch Einblasen
eines Gases wieder ausgetrieben werden. Der Verbrauch an Spanngas und Ausblasgas
bei derartigen Füllanlagen ist sehr erheblich, und die hierfür aufgewendeten Kosten
verteuern den Betrieb. Das Spanngas hat man bisher bei sterilen Abfüllanlagen meistens
in die freie Atmosphäre ungenutzt entweichen lassen. :1lan müß aber darauf bedacht
sein, den Verbrauch an dem zum Spannen und Ausblasen gewöhnlich benutzten Kohlendioxyd
soweit wie möglich einzuschränken, da sonst die Betriebskosten zu stark anwachsen.
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Die Erfindung besteht nun darin, daß das aus den Gefäßen beim Füllen
entweichende Rückgas über .die abgetrennte Rückgaskammer und einen zwischengeschalteten,
mit einem Regel- und Zusatzventil für eine zusätzliche Druckquelle versehenen Druckvorratsbehälter
zu ,der der Fülleinrichtung vorgeschalteten Sterilisiereinrichtung unter Regeldruck
geführt und als Ausblasgas in die Glefäße geleitet wird. Das neutrale Gas wird hierbei
nacheinander sowohl zum Spannen der Gefäße als auch zum Ausblasen des Sterilisiermitbels
verwandt, so daß der Verbrauch an diesem Gas, das häufig wertvoll ist, in geringen
Grenzen gehalten wird, wähnend man es bisher in die freie Atmosphäne entweichen
ließ. Der Druckbehälter sorgt dafür, daß sofort bei Inbetriebnahme der Anlage genügend
Ausblasgas von ausreichendem Druck zur Verfügung steht, wobei durch Anschluß an
eine Druckgasquelle der Druck in diesem Zwischenbehälter stets auf einer ausreichenden
Höhe gehalten wird. Bei sterilem Arbeiten ist das in die Rückgaskammer der Abfüllanlage
gelangende Gas keimfrei und wird in diesem Zustand unmittelbar der vorgeschalteten
Sterilisiereinrichtung
als Ausspülgas zugeleitet, so daß also keine
Gefahr einer Infektion während 'der Ausspülung besteht. Da nur eine Leitungsverbindung
zwischen den beiden dicht nebeneinanderstehenden Maschinen nötig ist. wird an Leitungen
und den notwendigen Zubehörteilen gespart.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt die Abbildung ein schematisches Bild einer Abfüll- und Sterilisiereinrichtung.
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Die Fülleinrichtung der Anlage ist mit 1 und die Sterilisiereinrichtung
mit 2 bezeichnet. Die Fülleinrichtung besteht aua einem rotierenden Füllbehälter
3. Die Zuführung der Flüssigkeit erfolgt durch die Leitung :1. An den Füllbehälter
3 schließen sich die Abfüllhähne 5 an, die mit Füllrohren 6 versehen sind. Um die
Füllrohre ist eine Ummantelung 7 angeordnet, um jedes Füllrohr stets in einer keimfreien
Atmosphäre halten zu können. Die Fülleinrichtung besitzt eine ringförmige Spanngaskammer
8 und eine von dieser abgetrennte, ebenfalls ringförmige Rückgaskammer 9. Die Zuleitung
des Spanngases erfolgt durch die Leitung i o. die mit einem Behälter i i in Verbindung
steht, von der aus mehrere Leitungen 12 zur Spanngaskammer 8 führen. Von der Spanngaskammer
8 führen Leitungen 13 zu dem Abfüllhahn 5. Das Rückgas entweicht aus der Flasche
über eine Leitung 1¢ in die Rückgaskammer g. Die Rückgaskammer 9 ist über eine Leitung
15 mit einem Behälter 16 verbunden, von dem aus eine Leitung 17 zu einem Druckbehälter
18 führt. Der Druckbehälter 18 besitzt ein überdruckventil i9. Von dem Druckbehälter
18 führt eine bis an dessen unterstes Ende reichende Leitung 2o zu der Sterilisiereinrichtung
2, in der das Flascheninnere mit einem chemischen Mittel, z. B. schwefliger Säure,
vergast wird, das dann durch ein neutrales Gas nieder ausgeblasen wird. Die Einrichtung.2
kann aus einem umlaufenden Sterilisator bekannter Art bestehen. Der Druckbehälter
i 8 ist noch über eine Leitung 21 mit einer Druckgasquelle, ' z. B. einer Kohlensäureflasche,
über ein Ventil22 verbunden. Das Ventil22 wird durch eine Membran 23 gesteuert,
die auf der einen Seite durch eine Feder 24 und auf der anderen Seite durch eine
schwächere Feder 25 belastet wird.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Die zu füllende, gegen
den Abfüllhahn 5 gepreßte Flasche wird zunächst von der Spanngasleitung 8 aus über
die Leitung 13 bis auf einen bestimmten Druck gespannt; dann wird durch entsprechende
Steuerung des Hahnes 5 über das Füllrohr 6 die Flüssigkeit in die Flasche geleitet,
und das hierbei entweichende Spanngas gelangt über die Leitung 1¢ in die Rückgaskammer
9. Von hier aus tritt das Rückgas über eine Leitung 26 in eine Ventilkammer 27.
Von dieser Ventilkammer 27 aus führt eine Leitung 28 ins Freie, die mit einem Abblaseventil
29 versehen ist. Wird .das Ventil 29 geöffnet, dann kann das Rückgas, also z. B
Kohlensäure, in die freie Atmosphäre abblasen. Bei geschlossenem Hahn 29 strömt
das Rückgas aus der Kammer g über die Leitungen 15 und 17 in den Zwischendruckbehälter
18. Der größte Teil dieses Gases besteht aus Kohlendioxyd. Diese Kohlendioxydmengen
enthalten einen kleinen Anteil an Luft, da in den vom Sterilisator kommenden Flaschen
noch etwas Luft enthalten sein kann. Die Leitung 2o ragt daher bis in das unterste
Ende des Behälters 18, wo sich die schwerere Kohlensäure befindet. Aus dem Zwischenbehälter
18 strömt das Kohlendioxyd durch die Leitung 20 zu der Sterilisiereinrichtung 2
und wird dort als Ausblasgas für die mit einem chemischen Sterilisiermittel vergasten
Flaschen verwendet. In die Leitung 2o kann noch eine i'Yleßeinrichtung für das Spülgas
eingebaut sein. Damit in dem Zwischenbehälter 18 ein bestimmter Höchstdruck nicht
überschritten wird, ist das Überdruckventil i9 vorgesehen. Das Ventil i9 ist so
eingestellt, daß der Druck im Behälter 18 wesentlich geringer ist als der Druck
in der Rückluftkammer 9, damit ein genügendes Druckgefälle vorhanden ist. Um in
dem Zwischenbehälter 18 stets einen ausreichenden Druck aufrechtzuerhalten, ist
er über eine Leitung 21 mit einer Druckgasquelle, z. B. einer Kohlensäureflasche,
verbunden. - Sinkt der Druck in dem Behälter 18 unter einen bestimmten Wert, dann
fällt der Druck auf . der linken Seite der Membran 23, so daß die Feder 24 das Ventil
22 in die Öffnungsstellung bringen kann, so daß zusätzliches Druckgas über die Leitung
21 in den Behälter 18 strömt, bis der gewünschte Druck wieder erreicht ist und das
Ventil 22 sich wieder schließt. Durch Einschaltung des Zwischenbehälters 18 ist
also dafür gesorgt, daß Druckschwankungen ausgeglichen werden und die Sterilisiereinrichtung
2 stets Ausblasgas von genügend hohem Druck zur Verfügung hat. Da die zum Spannen
der Flaschen benötigte Gasmenge gewöhnlich größer ist als die zum Ausblasen des
Sterilisiermittels benötigte Gasmenge, ist während des - Betriebes der Anlage stets
die Gewähr gegeben, daß die Sterilisiereinrichtung 2 ausreichend Ausblasgas ,erhält.
Man kann auch alles anfallende Rückgas zur Ausblasung der sterilisierten Flaschen
verwenden, etwa indem die Ausblaszeit im Sterilisator entsprechend verlängert wird.
Die Einrichtung kann auch so getroffen sein, daß nur ein Teil des Rückgases zur
Sterilisiereinrichtung 2 geleitet
und der übrige Teil wieder zum
Spannen der Flaschen benutzt wird. In dem Rückgas« e- ist noch ein liembrancenti129
vorgesehen, das durch einen Schwimmer 3o gesteuert wird. Beim Stillstand der Anlage
hebt :icli der Schwimmer 3o. und das Ventil 29 <c liließt die Rückgasleitung
ab.