DE412555C

DE412555C - Vorrichtung zur Belueftung, insbesondere fuer Abwasserreinigung

Info

Publication number: DE412555C
Application number: DEB111678D
Authority: DE
Original assignee: HERMANN BACH DR
Current assignee: HERMANN BACH DR
Priority date: 1923-11-06
Filing date: 1923-11-06
Publication date: 1925-04-24

Description

Vorrichtung zur Belüftung, insbesondere für Abwasserreinigung. Für Reinigung des Abwassers durch Belüftung, sei es nach dem Aktivschlammverfahren, sei es nach anderen Verfahren, bei denen Luft in feiner Verteilung durch das Abwasser gepreßt wird, ist die Art der Belüftungsvorrichtung von ausschlaggebender Bedeutung für den Erfolg der Behandlung. Die vorliegende Erfindung hat eine leistungsfähige Belüftungseinrichtung zum Gegenstand, die eine gute Ausnutzung der zugeführten PreB.-luft ermöglicht und bei biologischen Körpern, die mit stückigem Material gefüllt sind, in einfacher Weise an den eigentlichen Belüftungskörper heranzukommen gestattet. Die Anwendung dieser neuen Belüftungsvorrichtung ist in der Zeichnung am Beispiel eines in den Absetzraum eines Emscherbrunnens einbebauten- Füllkörpers dargestellt.
In der Zeichnung ist :a der Belüftungsbehälter. Dieser ist in den Absetzraum b eines Emscherbrunnens mit runder Grundfläche eingebaut, dessen Schlammfaulraum c klein gehalten ist, da im Belüftungsbehälter nur schlammarmes, gegebenenfalls gut vorg:eklärtes Abwasser behandelt werden, soll, so daß nur !der Anfall mäßiger Mengen Feinschlamm zu erwarten ist, der aber gleichwohl beseitigt werden muß, wenn die Anlage kontinuierlich arbeiten soll. Die Einrichtung des eigentlichen Emscherbrunnens ist die übliche. Sie weist ein Schlammablaßrohr d auf, vermittels des je nach den Gelänideverhältnissen entweder der Schlamm aus dem Faulraum gepumpt oder unter Wasserüberdruck durch den Stutzene, der vermittels des Schiebers f zu öffnen und zu schließen ist, abgelassen' werden kann.
In dem Belüftungsbehälter ist in der Mitte senkrecht das eiserne Schutzrohr g angeordnet, das oben offen ist und unten auf dem siebartig ausgebildeten Boden k des Behälters aufruht. Dieser Siebboden ist in der Mitte unter dem. Rohre g so weit ausgenommen, daß durch :die runde Öffnung die Belüftungszellei, die mit dem Luftzuführungsrohr k fest verbunden ist, durchgesteckt werden kann. Unmittelbar über der Belüftungszelle ist in fester Verbindung mit dem Luftzuführungsrohre k eine 'runde Scheibe L aus geeignetem Material angebracht, die nach dem Durchstecken der Belüftungszelle durch die Öffnung im Siebboden den Abschluß des Rohres g nach unten zu bewirkt. Die Zelle! ist aus porösem, luftdurchlässigem Material, etwa gebrannter Schamotte u. dgl., geformt, so daß die vom Luftkompressor kommende, durch k eingepreßte Luft in feinen Bläschen aus der Zelle entweicht. Da nun die Luft naturgemäß das Bestreben hat, auf dem kürzesten Wege senkrecht nach oben zu entweichen, so dient eben die Abschlußscheibe l dazu, dies zu verhindern, so daß die Luft zwangsweise seitlich abgelenkt wird und durch die Öffnungen des Siebbodens in den Belüftungsbehälteraeintreten muß. Dieser ist gänzlich mit stückigem Material gefüllt, dessen Korngröße entsprechend der Art und Konzentration des Abwassers sowie der Belüftungszeit gewählt werden kann.
Das zu behandelnde Abwasser gelangt nun zunächst in den um das Schutzrohr umge.-bauten ringförmigen Zulauftrogm, aus dem das Abwasser durch ringsherum angebrachte Öffnungen (Röhrchen) n in .den Belüftungsbehälter eintritt, wie das bei Klärbrunnen mit runder Grundfläche oft üblich äst. Sodann bewegt sich das Abwasser im Sinne der voll ausgezogenen Pfeile, gelangt in den Absetzraum b und in den um den Absetzraum umlaufenden Ablauftrog o, aus dem @es gereinigt durch p abfließt. Die im Absetzraum zu Boden fallenden Stoffe gelangen in der bekannten Weise in den Faulraum .c und können. von hier ;aus, wie aus dem Betriebe der Emscherbrunnen bekannt, die Vorgänge in b und ,a nicht stören.
Die aus der 'Zelle-i entweichenden Luftblasen werden dadurch, daß ihnen der Zutritt nach g durch L abgesperrt ist, in Verbindung mit dem Zug, den das aus dem Sieb, baden austretende Abwasser nach der Peripherie hin ausübt, recht weit radial von i aus verteilt und treten durch den Siebboden: in Iden Belüftungsbehälter ein. Die konische Ausbildung des Siebbodens bezweckt die gleichmäßige Verteilung der Luftblasen auf die Grundfläche des Belüftungsbehälters. Die Luft bewegt sich sodann im Sinne der punktierten Pfeile, so daß das Abwasser im Gegenstrom zu seiner Bewegungsrichtung eine sehr gründliche Belüftung erfährt.

Claims

PATENTANSPRUCH: Vorrichtung zur Belüftung, insbeson-,dere für Abwasserreinigung, bestehend aus einem Behälter mit in der Mitte senkrecht eingesetztem Schutzrohr, das auf dem siebartig ausgebildeten, in der Mitte eine weitere Öffnung aufweisenden Boden des Behälters aufruht, und dem LuftzufühL rungsrohr, das an dem einen Ende mit der Preßluftquelle in Verbindung steht und :am anderen Ende eine poröse Luftdurchlaßzelle eingelassen ist, die durch das Schutzrohr und die runde Öffnung unter diesem im Siebboden gesteckt wird, dadurch gekennzeichnet, daß über der porösen 'Zelle (i) in fester Verbindung mit dem Luftzufüh,rungsrohr (k) eine über dem Umfang der 'Zelle hinausragende runde Scheibe (L) aus geeignetem Material angebracht ist, die sich beim Durchstecken der'Zelle an,den unter dem Schutzrohr (g) nach innen ragenden Rand der runden Öffnung im Siebboden (h) des herausnehmbaren Behälters (a) derart anlegt, daß ein Abschluß des Schutzrohres nach unten zu entsteht.