DE620320C - Verfahren zur Ausfaulung der Schwimmdecke in Faulraeumen - Google Patents
Verfahren zur Ausfaulung der Schwimmdecke in FaulraeumenInfo
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- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F3/00—Biological treatment of water, waste water, or sewage
- C02F3/28—Anaerobic digestion processes
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum biologischen Abbau von Schwimmdecken in
Faul räumen bei gleichzeitiger Unterwasserhaltung der Schwimmdecke.
Bei der Ausfaulung des Schlammes in Faulräumen von Kläranlagen bilden sich häufig starke Schwimmdecken, die nicht ausfaulen, obwohl sie aus leicht fäulnisfähigen Stoffen zusammengesetzt sind, da die Fäulnisbakterien keine ausreichenden Lebensbedingungen zur Entwicklung und zum Abbau der organischen Substanz finden. Die Bildung derartiger Schwimmdecken ist unerwünscht und mit großen Betriebsschwierigkeiten verknüpft, da die Beseitigung umständlich und kostspielig ist. Bekannt ist die mechanische Zerstörung von Schwimmdecken durch Aufspritzen von Wasserstrahlen. Zu diesem Zwecke werden auch besondere Vorrichtungen zur Erzeugung
Bei der Ausfaulung des Schlammes in Faulräumen von Kläranlagen bilden sich häufig starke Schwimmdecken, die nicht ausfaulen, obwohl sie aus leicht fäulnisfähigen Stoffen zusammengesetzt sind, da die Fäulnisbakterien keine ausreichenden Lebensbedingungen zur Entwicklung und zum Abbau der organischen Substanz finden. Die Bildung derartiger Schwimmdecken ist unerwünscht und mit großen Betriebsschwierigkeiten verknüpft, da die Beseitigung umständlich und kostspielig ist. Bekannt ist die mechanische Zerstörung von Schwimmdecken durch Aufspritzen von Wasserstrahlen. Zu diesem Zwecke werden auch besondere Vorrichtungen zur Erzeugung
so derartiger Strahlen in und über den Faulräumen
eingebaut. Hierdurch wird die Schwimmdecke zertrümmert und zum Absinken
gebracht, so daß- sie zusammen mit dem Sinkschlamm ausfaulen kann. Häufig
führt diese Behandlung jedoch auch nicht zum Ziel, da der Schlamm nach kurzer Zeit
wieder aufsteigt und von neuem eine Schwimmdecke bildet. Da Schwimmdecken an der
Oberfläche leicht eintrocknen und gasundurchlässig werden, neigen derartige Faulräume
zum Überschäumen oder sogenanntem Spucken. Um dies zu verhindern, wird der Schlamm
durch besondere Einrichtungen, z. B. Holzgitter, unter Wasser gehalten.
Falls kein Abbau des Schwimmschlammes erfolgt, muß eine mechanische Beseitigung
der Schwimmdecke durch Abschöpfen o. dgl, erfolgen. Besonders hinderlich ist die
Schwimmdecke unter Gashauben. Ihre Beseitigung erfolgt dann in bekannter Weise
durch unter der Gashaube angeordnete Schwimmschlammschieber.
Die Schwimmschlammbildung ist bekanntlich darauf zurückzuführen, daß die Wasserstoffionenkonzentration
(in pH -Werten ausgedrückt) in Faulräumen an der Sohle am
.größten ist und nach der Oberfläche zu abnimmt,
so daß an der Oberfläche die volumenvermindernde Miethangärung nicht einsetzen kann, da der Schwimmschlamm sich in
saurer Gärung befindet.
Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist die Verhinderung derartiger Schwimmdecken
dadurch, daß sie an der Stelle ihrer Entstehung der Ausfaulung zugängig gemacht werden. Zu diesem Zwecke wird unter Anwendung
der bei Faulräumen bekannten ständigen Unterwasserhaltung des Schwimmschlammes
die Schwimmdecke durch Zuleiten eines Frischwasser- oder Abwasser stromes, welcher die Schlammzersetzung anregende
und fördernde Eigenschaften besitzt und gegebenenfalls auch erwärmt werden kann,
durchströmt.
Bekannt ist die Durchströmung von Faulräumen, um die saure Gärung beim Faulprozeß
zu unterbinden; diese Verfahren und Einrichtungen sind jedoch nicht so ausge-
bildet, daß sie die Bildung von Schwimmdecfcen verhindern können.
Auf der Zeichnung ist die Erfindung in
Ausführungsbeispielen dargestellt. Es zeigt
S Fig. ι einen Querschnitt und
Fig. 2 einen Längsschnitt bei der Anwendung des Verfahrens auf sogenannte getrennte
Faulräume,
Fig. 3 zeigt einen Querschnitt und ίο Fig. 4 einen Längsschnitt bei der Anwen
dung des Verfahrens auf sogenannte zweistöckige Kläranlagen ohne Gasgewinnung. Fig. 5 zeigt ieinen Querschnitt und
Fig. 6 einen Längsschnitt bei der Anwendung des Verfahrens auf zweistöckige Kläranlagen
mit Gasgewinnung.
Bei der Anwendung des Verfahrens nach Fig. ι und 2 wird die Schwimmdecke a in
bekannter Weise durch eine Vorrichtung, z. B. einen Holzrost, unter Wasser gehalten und
durch die eingezeichnete Rohrleitung r\ ή
Faulraumwasser oberhalb oder unterhalb der Schwimmdecke entnommen. Die Ableitung
kann beliebig mit natürlichem Gefälle oder maschinell, z. B. mit Pumpen, erfolgen, ebenso
die Zuleitung. Entsprechend erfolgt die Ergänzung· des abgeleiteten Wassers durch die
Rohrleitungen. Infolge der Durchströmung der Schwimmdecke findet 'eine Regulierung
der Wasserstoffionenkohzentration und damit eine Anregung und Förderung der bakteriellen
Zersetzungstätigkeit sowie eine Fortspülung der Produkte der bakteriellen Zersetzung
statt. Die Gasdecke kann auch entsprechend tiefer gelegt werden, so daß die Gashauben
zum Teil unter Wasser liegen, oder sie kann auch ganz fehlen, ohne daß sich an dem Verfahren
.grundsätzlich etwas ändert.
Bei Anwendung nach Fig. 3 und 4 erfolgt eine Durchströmung der Schwimmdecke dadurch,
daß oberhalb der unter Wasser befindlichen Schwimmdecke, etwa ■ in Höhe des
Wasserspiegels des Absitzraumes, eine Verbindung c zwischen Absitzraum und Faulratim
geschaffen wird. ' Infolge des wechselnden Wasserstandes in der Kläranlage entsprechend
den Abwasserstöfien und durch die kommunizierenden Wasserstände im Absitz- und Faulraum
findet jedesmal beim Sinken des Wasserspiegeis ein Ablauf des Faulraumwassers
durch die obenerwähnte Verbindung und dadurch eine allmähliche Erneuerung des über
der Schwimmdecke befindlichen Wassers statt.
Außerdem steht der Wasserspiegel im Faulraum stets etwas höher als im Arbeitsraum,
weil das mit Gas beladene Faulraumwasser spezifisch leichter ist als das Wasser im Absitzraum.
Es tritt also, ähnlich wie bei der bekannten Mammutpumpe, ein Anheben des Wasserspiegels und damit ein Wasserspiegelgefälle
vom Faulraum zum Absitzraum, ein. Falls also eine Verbindung zwischen Faulraum
und Absitzraum geschaffen wird, erfolgt oberhalb der unter Wasser befindlichen Schwimmdecke eine Strömung vom Faulraum
zum Absitzraum, die zur Durchströmung herangezogen werden kann, da dann unterhalb
der Schwimmdecke durch den Schlammschlitz ständig Wasser aus dem Absitzraüni
in den Faulraum nachdringt und die Ausfaulung der Schwimmdecke bewirkt.
Bei Anwendung nach Fig. S und 6 erfolgt die Durchführung ähnlich wie bei Fig. 1 und 2,
jedoch wird hier das ablaufende Faulwasser nach außen abgeleitet und infolgedessen durch
frisches Abwasser aus der Absitzrinne, das ebenfalls die Zersetzungstätigkeit anregt, ergänzt.
Der Betrieb geht an allen Stellen in einfachster Weise vor sich, so daß sich die Erfindung
von dem bekannten Verfahren durch einfache Bauart und niedrige Herstellungsund Bedienungskosten auszeichnet.
Claims (3)
1. Verfahren zur Ausfaulung der Schwimmdecke in Faulräumen mit ständiger
Unterwasserhaltung der Schwimmdecke, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwimmdecke an Ort und Stelle ihrer
Entstehung mittels 'eines durch sie hindurchgeleiteten Stromes von frischem Wasser oder frischem Abwasser zur Ausfaulung
gebracht 'wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 in Anwendung
auf Faulräume zweistöckiger Kläranlagen, dadurch gekennzeichnet, daß der Abwasserstrom in bekannter Weise
aus dem Absitzraum entnommen wird.
3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 2, insbesondere für
Kleinkläranlagen, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des bekannten, zum Unterwasserhalten
der Schwimmdecke dienenden Rostes eine Verbindung zwischen Faulraum und Absitzraum vorgesehen ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE620320T | 1930-09-28 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE620320C true DE620320C (de) | 1935-10-18 |
Family
ID=6577454
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930620320D Expired DE620320C (de) | 1930-09-28 | 1930-09-28 | Verfahren zur Ausfaulung der Schwimmdecke in Faulraeumen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE620320C (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE942200C (de) * | 1953-10-25 | 1956-04-26 | Kremer Klaergesellschaft Dr In | Klaerbecken mit Rundraeumer und darunter liegendem Schlammfaulraum |
DE1048239B (de) * | 1954-01-22 | 1958-12-31 | Passavant Werke | Liegender, langgestreckter Faulraum zur Gewinnung von Faulgas |
EP0026619A1 (de) * | 1979-10-01 | 1981-04-08 | Energy Cycle, Inc. | Anaerober Faulbehälter für organische Abfälle |
DE3326879A1 (de) * | 1983-07-26 | 1985-02-14 | Herbert Dr.-Ing. 8047 Karlsfeld Märkl | Biogasreaktor |
-
1930
- 1930-09-28 DE DE1930620320D patent/DE620320C/de not_active Expired
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE942200C (de) * | 1953-10-25 | 1956-04-26 | Kremer Klaergesellschaft Dr In | Klaerbecken mit Rundraeumer und darunter liegendem Schlammfaulraum |
DE1048239B (de) * | 1954-01-22 | 1958-12-31 | Passavant Werke | Liegender, langgestreckter Faulraum zur Gewinnung von Faulgas |
EP0026619A1 (de) * | 1979-10-01 | 1981-04-08 | Energy Cycle, Inc. | Anaerober Faulbehälter für organische Abfälle |
DE3326879A1 (de) * | 1983-07-26 | 1985-02-14 | Herbert Dr.-Ing. 8047 Karlsfeld Märkl | Biogasreaktor |
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