DE927740C - Verfahren zum Keimunfaehigmachen von Askarideneiern in Faekalien - Google Patents

Verfahren zum Keimunfaehigmachen von Askarideneiern in Faekalien

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DE927740C
DE927740C DEP366A DEP0000366A DE927740C DE 927740 C DE927740 C DE 927740C DE P366 A DEP366 A DE P366A DE P0000366 A DEP0000366 A DE P0000366A DE 927740 C DE927740 C DE 927740C
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DE
Germany
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sludge
eggs
ascarid eggs
ascarid
feces
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Expired
Application number
DEP366A
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English (en)
Inventor
Walter Baumhoegger
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
ABWASSER REINIGUNGS GmbH
Original Assignee
ABWASSER REINIGUNGS GmbH
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F11/00Treatment of sludge; Devices therefor
    • C02F11/18Treatment of sludge; Devices therefor by thermal conditioning
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02WCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO WASTEWATER TREATMENT OR WASTE MANAGEMENT
    • Y02W10/00Technologies for wastewater treatment
    • Y02W10/30Wastewater or sewage treatment systems using renewable energies
    • Y02W10/33Wastewater or sewage treatment systems using renewable energies using wind energy

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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Thermal Sciences (AREA)
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  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment Of Sludge (AREA)

Description

  • Verfahren zum Keimunfähigmachen von Askarideneiern in Fäkalien Es ist bekannt, daß Jauche und Stadtabwässer mit Askarideneiern verseucht sind. Wenn diese Jauche oder Abwässer zum Düngen von landwirtschaftlich genutzten Flächen verwendet werden, besteht die Gefahr der Übertragung der Askarideneier über die Pflanzen auf den Menschen bei ständiger Neuinfektion bis zur vollständigen Verseuchung der Bevölkerung. Die Erfindung befaßt sich deshalb mit der Aufgabe, die Askarideneier auf dem Wege des Ausfaulens des Abwasserschlammes mit Sicherheit und ohne Schädigung der Dungwerte des Abwassers zu vernichten.
  • Es ist bekannt, daß Eiweiß von Askarideneiern bei bestimmten Temperaturen gerinnt und daß dadurch die Keimfähigkeit zerstört wird. Nach Literaturangaben sind hierzu folgende Temperaturen und Einwirkungszeiten erforderlich:
    bei 55'° C = 5o Sekunden
    bei 6o° C = 5 Sekunden
    bei 65° C = a Sekunden
    bei 70' C = z Sekunde
    bei 8o° C = sofort.
    Es ist zwar bereits bekannt, frischen Klärschlamm zwecks Gewinnung von Streudünger zunächst zu trocknen und dann heiß zu vergären sowie auch Fäkalien oder frischen Abwasserschlamm bei Temperaturen von 6o bis 65° unmittelbar heiß zu vergären. Diese Heißvergärung erfolgt jedoch im Freien. Sofern der Schlamm Askarideneier enthält, besteht also die Gefahr, daß diese mit dem Staub vom Wind fortgetragen und auf Kulturflächen oder in bewohnten Gegenden abgelagert werden. Die Heißvergärung ist außerdem sehr umständlich und erfordert sehr erheblichen Platz, weil die Haufen erst im Laufe von mehreren Wochen durchgegoren sind.
  • Ferner ist es bereits bekannt, frischen Abwasserschlamm einer thermophilen Ausfaulung bei Temperaturen von 55° und darüber zu unterwerfen. Für dieses Verfahren gelten jedoch im wesentlichen dieselben Nachteile, wie sie vorstehend für die Heißvergärung erwähnt wurde. Die auftretenden Beanstandungen haben dazu geführt, daß sich Heißvergärung und thermophile Ausfaulung nicht in die Praxis in nennenswertem Umfange einführen konnten und der mesophilen Faulung, deren Temperaturoptimum bei 25 bis 30° liegt und die in abgeschlossenen Faulräumen meist unter Gewinnung des entstehenden Faulgases erfolgt, der Vorzug gegeben wird. In diesem niedrigen Temperaturbereich bleiben aber die Askarideneier keimfähig und können deshalb bei Verwendung des Faulschlammes für Düngezwecke weitergetragen werden.
  • Demgegenüber schlägt die Erfindung vor, daß zur Keimunfähigmachung von Askarideneiern bei der Verarbeitung städtischer oder häuslicher Abwässer beispielsweise auch Jauche, der aus den Abwässern abgetrennte Frischschlamm in an sich bekannter Weise mesophil, d. h. bei etwa 25 bis 3:0° aasgefault und der aasgefaulte Schlamm in einer zweiten Kammer durch Erhitzung mittels vorzugsweise direkt eingeleiteten Dampfes kurzzeitig oder höchstens wenige Minuten auf mindestens 55° aufgeheizt wird. Bei Einwirkung dieser Temperatur gerinnt das Eiweiß, so daß das Wurmei nicht mehr keimfähig ist. Bei stärkerer Hitze als 55° kann die Einwirkungszeit von mindestens i Minute entsprechend herabgesetzt werden.
  • Um die Fäkalien auf die erwähnten Temperaturen zu erwärmen, wird eine verhältnismäßig große Wärmeenergie benötigt, die beispielsweise zur Erreichung einer Temperatursteigerung von Io auf 6o° für eine 2o cbm Jauchegrube 2Io kg Kohle erfordert.
  • Um diese Energiemenge möglichst klein zu halten, können bei diesem Verfahren zunächst möglichst große Flüssigkeitsanteile der Fäkalien durch Absetzen aus der Fäkalienmasse getrennt und abgesaugt werden. Diese können unbedenklich landwirtschaftlich verwertet werden, da, wie Bau mhögger und Reinhold festgestellt haben,' die Askarideneier durch zweistündiges Absetzen des Abwassers nur noch im Schlamm verbleiben (Ges. Ing. 69, 1948, S.85).. Der zurückbleibende askaridenhaltige Schlamm sowie die Schwimmdecke werden zunächst aasgefault und dann in einem anderen Behälter auf eine Temperatur von mindestens 55° I bis: 5 Minuten lang erhitzt.
  • Dem Schlamm kann vor seiner Erhitzung ein Teil der Feuchtigkeit durch Lufttrocknung und Versickerung entzogen werden. Bei einer Vorrichtung zum Herauspumpen des abgesetzten Abwassers z. B. aus einer Jauchegrube ist der Saugkorb der Pumpenleitung zweckmäßig mit einer Sogschutzscheibe versehen, die das Hoch- und Mitreißen von auf der Sohle des Beckens oder der Grube lagernden Schlammteilchen wirksam verhindert.
  • Die Filter zum Zurückhalten der Askarideneier können aus einem auswechselbar eingehängten Filtertuch oder aus einem auswechselbaren Filtereinsatz, - aus schichtweise in verschiedenen Körnungen liegenden Koksteilchen od. dgl. bestehen.
  • Zum Keimunfähigmachen von Wurmeiern, die an den mit dem Abwasser in Berührung kommenden Gegenständen haften, können diese Gegenstände in kochendes Wasser getaucht oder mit kochendem Wasser übergossen werden.
  • Das Verfahren nach der Erfindung läßt sich je nachdem, ob es sich um die Unschädlichmachung von Wurmeiern in städtischen oder häuslichen Abwässern handelt, den .gegebenen Verhältnissen anpassen.
  • Zur Keimunfähigkeitsmachung von Askarideneiern in städtischen Abwässern sind diese nach bekannten Verfahren mechanisch in Absetzbecken zu reinigen, eventuell mit biologischer Nachreinigung über Tropfkörper, wobei letztere als Filter zum Zurückhalten der eventuell noch im abgesetzten Abwasser zurückgebliebenen Askarideneier dienen sollen, als auch zur Vernichtung der noch verbliebenen organischen Stoffe durch Bakterientätigkeit. Die Nachbehandlung des wurmeierhaltigen Schlammes aus den Klärbecken durch Erhitzung auf 55'° oder höher geschieht zweckmäßig mittels überhitzten Strahldampfes, wobei der Strahldampf entweder in den Schlamm in einer zweiten Kammer direkt eingeblasen wird und die gleichmäßige Verteilung der Erhitzung durch Rührwerk erfolgt, oder dadurch, daß der Schlamm in die zweite Kammer unter Druck durch Düsen zwecks feiner Verteilung eingeblasen und senkrecht dazu oder in Richtung seiner Bewegung durch überhitzten Strahldampf auf die erforderliche Temperatur gebracht wird.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Keimunfähigmachung von Askarideneiern bei der Verarbeitung städtischer oder häuslicher Abwässer, -dadurch gekennzeichnet, daß der aus den Abwässern abgetrennte Frischschlamm in an sich bekannter Weise mesophil, d. h. bei etwa 25 bis 3d° aasgefault und der aasgefaulte Schlamm in einer zweiten Kammer durch Erhitzung mittels vorzugsweise direkt eingeleiteten Dampfes kurzzeitig oder höchstens wenige Minuten auf mindestens 55° aufgeheizt wird. -
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlamm während der unmittelbaren Einleitung des Strahldampfes mechanisch durchgerührt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlamm durch Düsen in eine zweite Kammer eingeblasen und hier mit überhitztem Strahldampf erhitzt wird. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 539 638 621 867, 641 224: Gesundheitsingenieur, 1938, S. 161 und I62; 1948, S. 42 und 85; 1949 S. 270; 1950, S. I84 und 185; Techn. Gemeindeblatt, 1942, Heft 12, S. I bis 9; Gierß Handbuch, 1939, Bd. 8, Teil I, S. 334 bis 343; Hygiene 1949, S. 498; Gewage Works journ., 1935, S. 422 bis 434.
DEP366A 1948-10-02 1948-10-02 Verfahren zum Keimunfaehigmachen von Askarideneiern in Faekalien Expired DE927740C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1126424B (de) * 1959-11-18 1962-03-29 Dr Karl Vaihinger Verfahren zur Aufschliessung und Umwandlung von Abwasserklaerschlamm und Muell in wertvolle und hygienisch einwandfreie, kruemelige Humusduengemittel

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE539638C (de) * 1930-11-21 1932-01-16 Heinz Dickmann Verfahren zum Trocknen von Torf und anderen faserigen Massen
DE621867C (de) * 1933-06-14 1935-11-14 Ludwig Kuehnlenz Verfahren zum Herstellen von Duengern aus Klaerschlamm durch Wasserentziehung
DE641224C (de) * 1932-09-24 1937-01-27 Heinz Dickmann Verfahren zum Trocknen von Abwasserschlaemmen

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