DE942200C

DE942200C - Klaerbecken mit Rundraeumer und darunter liegendem Schlammfaulraum

Info

Publication number: DE942200C
Application number: DEK19921A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Walter Schuetz
Original assignee: KREMER KLAERGESELLSCHAFT DR IN
Current assignee: KREMER KLAERGESELLSCHAFT DR IN
Priority date: 1953-10-25
Filing date: 1953-10-25
Publication date: 1956-04-26

Description

Klärbecken mit Rundräumer und darunter liegendem Schlammfaulraum Bekannt sind; Klärbecken. zweistöckiger Bauart mit kreisrundem Grundriß, bei denen der Absetzraum mit einem meist elektromotorisch angetriebenen Schlammkratzer, dem sogenannten Rundräumer, ausgerüstet ist, welcher den abgesetzten Schlamm nach dem Beckenmittelpunkt hin zusammenschiebt, wo er durch Bodenöffnungen in den darunter liegenden Schlammfaulraum absinkt. Am Umfange des Klärbeckens werden in der Regel mehrere Schächte angeordnet, aus denen das Faulgas entweicht und in. denen sich Schwimmschlamm ansammelt. Diese bekannte Konstruktion hat den Mangel, daß der im Faulraum aufsteigende Schwimmschlamm nur in den Gasschächten, also nur an einigen Stellen des Umfanges, zu Tage treten kann, während er am ganzen übrigen Umfang im Faulraum festgehalten wird. Der ständig im Faulraum verbleibende Schwimmschlamm ist unzugänglich und kann daher nicht in bekannter Weise durch Unterwasserdrücken oder durch Umrühren und Entgasen zum Absinken gebracht werden. Daher kann in dem Faulraum der beschriebenen bekannten in zweistöckiger Bauart ausgeführten Kombination von Klärbecken. und Faulraum die Schwimmschicht unter Umständen derart dick werden, daß die Wirkung des Schlammfaulraumes erheblich beeinträchtigt wird.
Die vorliegende Erfindung beseitigt diesen Mangel dadurch, daß über dem Schlammfaulraum am ganzen Umfange des Rundräumerbeckens ein kreisringförmiger, von oben her überall zugänglicher Schwimmschlammraum angeordnet wird, in den der aufsteigende Schwimmschlamm an jeder Stelle dies Umfanges eintreten kann. Der gesamte auftretende Schwimmschlamm kann nunmehr durch Umrühren entgast und zum Absinken gebracht werden. Der wirtschaftliche Vorteil liegt darin, daß der nach der Erfindung gestaltete Schlammfaulraum kleiner gebaut werden kann, weil kein Raumteil durch die Schwimmdeckenbildung verlorengeht.
Eine weitere Verbesserung des Klärbeckens liegt darin, daß unter Wegfall der mühseligen und kostspieligen Handarbeit eine Vorrichtung vorgesehen ist; durch welche man das Unterwasserdrücken des Schwimmschlammes über dem Schlammfaulraum bewirken kann. Diese Vorrichtung kann zweckmäßig an dem Rundräumer angebracht werden, so daß der Schwimmschlamm während des Umlaufes des Rundräumers in allen Teilen des Schwimmschlammraumes unter Wasser gedrückt wird. Die Vorrichtung kann mit geringen Kosten an dem Rundräumer angebracht werden.
Eine weitere Verbesserung liegt darin, daß an der Vorrichtung zum Unterwasserdrücken des Schwimmschlammes eine Rührvorrichtung vorgesehen wird. Diese Rührvorrichtung kann vom Rundräumer aus angetrieben werden. Der Antrieb kann auch durch einen selbständigen Motor erfolgen.
Die Erfindung ist in einer beispielsweisen Ausführungsform in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt Fig. I einen Schnitt durch das Rundräumerbecken mit darunter befindlichem Schlammfaulraum, Fig. 2 eine Aufsicht zu Fig. I, Fig. 3 einen Schnitt durch ein Rundräumerbecken mit einer am Rundräumer angebrachten Vorrichtung zum Unterwasserdrücken des Schlammes, .
Fig. 4 eine Aufsicht auf die Ausführung nach Fig. 3, Fig. 5 einen Schnitt mit einer kippbaren am Rundräumen angeordneten Vorrichtung zum Unterwasserdrücken des Schlammes, Fig. 6 einen Schnitt durch das Becken mit einem an der Vorrichtung zum Unterwasserdrücken des Schlammes angeordneten Rühren.
Fig. I zeigt das Rundräumerbecken a und den darunter liegenden Schlammfäulraum b im Schnitt. Das Becken a ist mit einem Rundräumen c versehen, der sich um die senkrechte Achse der Anlage dreht, und dessen Laufrad g auf der senkrechten Umfassungswand m des Rundräumerbeckens a läuft. Der Rundräumer c besitzt einen dicht oberhalb des Bodens des Rundräumerbeckens a angeordneten Räumerschild d, der durch seinen Umlauf den auf dem Boden abgesetzten Schlamm nach der Beckenmitte zusammenschiebt, bis er durch die Schlammschlitze e in den Schlammfaulraum b absinkt. Der im Schlammfaulraum aufsteigende Schwimmschlamm gleitet an der kegelförmigen Unterfläche h des Rundräumerbeckens a radial nach außen und sammelt sich in dem am ganzen Umfange des Rundräumerbeckens befindlichen kreisringförmigen Schwimmschlammraum i. Die entstehenden Gase nehmen den gleichen Weg und entweichen durch die Schwimmschicht hindurch in die Atmosphäre. Der im Schwimmschlammraum i befindliche Schwimmschlamm wird durch Umrühren von den eingeschlossenen Gasblasen befreit und, dadurch zum. Absinken gebracht. Dieses Umrühren kann von Hand aus oder durch einen Rührer bewirkt werden. Die Vorrichtungen für die Einleitung und Ableitung des Abwassers und für die Ableitung des ausgefaulten Schlammes sind in der Zeichnung nicht dargestellt.
Die Aufsicht nach Fig. 2 zeigt den im Rundräumerbecken umlaufenden Rundräumer c. Dieser trägt den Räumerschild d, welcher den Schlamm nach der Beckenmitte hin zusammenschiebt. Der Schwimmschlammraum i umschließt das Rundräumerbecken a am ganzen Umfange.
Bei der Ausführung nach Fig. 3 ist an dem Rundräumer c eine Vorrichtung f angebracht, welche in den kreisförmigen Ring i des Schwimmschlammraumes hineingreift und den hier befindlichen Schwimmschlamm während des Umlaufes des Rundräumers c zwecks Entgasung unter Wasser drückt.
In Fig. 4 ist die Aufsicht zu der Ausführung nach Fig. 3 bargestellt.
Wie die Ausführung nach Fig. 5 zeigt, ist die Vorrichtung f an dem Rundräumer c angelenkt bzw. aufklappbar angeordnet, so daß man die Vorrichtung f wunschgemäß in eine angehobene Kippstellung nach Fig. 5 bringen kann.
Gemäß Fig. 6 ist an der von dem Rundräumer c getragenen Vorrichtung f eine Rührvorrichtung k angeordnet. Diese Rührvorrichtung kann von dem umlaufenden Rad g angetrieben werden. Man kann zum Antrieb dieser Rührvorrichtung auch einen besonderen Elektromotor vorsehen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Klärbecken mit Rundräumer und darunter liegendem Schlammfaulraum, dadurch gekennzeichnet, daß das Rundräumerbecken (a) von einem kreisringförmigen Schwimmschlammraum umgeben ist.
2. Klärbecken nach. Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Rundräumen (c) mit einer festen. oder beweglichen z. B. aufklappbaren Vorrichtung (f) zum Unterwasserdrücken des Schwimmschlammes versehen ist.
3. Klärbecken nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß -am Rundräumen (c) eine rotierende Vorrichtung (k) zum Umrühren des Schwimmschlammes angebracht ist. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 620 320, 557 544; Dr. Sierp : »Handbuch der Lebensmittelchemie«, Bd. VIII, S. 334.