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Dampfwasserableiter. Die Erfindung bezieht sich auf einen Dampfwasserableiter
für Hoch- und Niederdruckdampfleitungen mit Glockenschwimmer-und ülabscheidevorrichtung.
Es ist an sich bekannt,Dampfwasserableiter als Ülabscheidevorrichtungen auszubilden.
Die bisher zur Anwendung kommenden Anordnungen haben aber den Nachteil, daß nur
eine unvollkoinmene Abscheidung des öles vor sich geht, «-as darauf zurückzuführen
ist, daß die Trennung des Wasserraumes vom ölraum unvollkommen ist.
Gemäß
der Erfindung ist nun die Anordnung so getroffen, daß der mit dem Innenraum der
Dampfglocke in Verbindung stehende, das üldampfwassergemisch aufilehinende Behälter
einen zweiten Behälter durchdringt und diesen so in einen unteren und oberen Raum
unterteilt, daß das von Öl befreite Kondensat in den unteren Raum des zweiten Behälters
nach der Abscheidung des Öles abfließen kann; von dort gelangt das Kondenswasser
durch eine Rohrleitung nach Erreichung des normalen Wasserspiegels in die Abflußleitung.
Der den zweiten Behälter durchdringende Hohlkörper ist in seiner Ouerschnittsform
so bemessen, daß zu beiden Seiten des Hohlkörpers Kanäle gebildet werden, die den
oberen Raum des Behälters finit dem unteren verbinden. Damit nun aus dem Ölkondensatgemisch
bereits im oberen Teil des Behälters eine vollkommene Ausscheidung des Öles vor
sich geht, um zu vermeiden, daß Öl in den unteren Raum gelangt, sind Querwände,
die als Prallplatten dienen, auf dein Hohlkörper angeordnet. Durch die beiden, bis
an den Hohlkörper heranreichenden seitlichen Wände wird ein über dem Hohlkörper
liegender Behälterraum geschaffen, in dein das Öl sich ausscheidet und nach oben
steigt, während das Wasser über die oberen Ränder der beiden seitlichen Wände abfließt.
Es ist an sich bekannt, für ähnliche Zwecke Prallplatten zu benutzen, gemäß der
Erfindung wird aber auch der Abscheideraum durch die Platten begrenzt, die gleichzeitig
zur Bildung der beiden seitlichen Ablaufkanäle dienen.
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Diese Anordnung gewährleistet eine vollkommene Ausscheidung des Öles
aus dem Kondenswasser und einen selbsttätigen und stoßfreien Abfluß der zurückgewonnenen
Ölmenge. Die Kondensabflußleitung ist mit einer bis zur Höhe des Olabflußrohres
geführten Umlaufleitung versehen, so daß bei plötzlichen Beanspruchungen des Wasserabscheiders
eine gleichmäßige und stoßfreie Ölentnahme gesichert wird. Ferner kann gemäß der
Erfindung die Einrichtung zum Reinigen von Ölrückständen beliebiger Herkunft benutzt
werden, indem auf den Kondensatzuflußstutzen ein Öltopf zur Aufnahme von Ölrückständen
aufgesetzt wird.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht,
und zwar in Abb. i im Längsschnitt und in Abb. 2 im Querschnitt nach der Linie A-A
der Abb. i.
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In den Abbildungen bedeutet i einen Behälter, welcher auf seiner Hinterseite
durch einen Deckel2 dicht verschlossen ist, und in den eine Abdampfleitung 3 mit
einem Rohrstutzen 4 mündet. Der letztere besitzt ein bewegliches Absperrorgan 5,
welches als Ventilklappe, Ventilspindel oder Kolben o. dgl. ausgebildet sein kann
und welches durch ein Gestänge 6, 7, 8 bewegt wird. Das Gestänge ist an die Dampfglocke
9 angeschlossen, welche oberhalb des Behälters i in dem Behälter io vorgesehen ist
und einen Rohrstutze.i i i umgibt, durch den das Kondensat aus dem Behälter i austritt.
Der Erfindung gemäß ist die Dampfglocke 9 von drei oder mehr Ringwänden 12, 12',
12" umgeben. Die Wände 12, 12', 12" setzen sich auf die obere Wandung des
Behälters i auf, während der seitwärts gehaltene Ring 12' nicht bis auf die Wandung
des Behälters i herunterreicht. Auf der äußeren Seite des Ringes 12" bleibt ein
ringförmiger Verbindungskanal zwischen dem oberen Teil des Behälters io und seinem
unterhalb des Behälters i gelegenen Sammelraum frei.
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Nahe am Boden des Behälters io ist ein Abflußrohr 13 vorgesehen, welches
etwa in Höhe des normalen Wasserspiegels mit einem Absperrorgan 14. ausgerüstet
ist. über dem Abflußrohr befindet sich ein Umlaufrohr i5, dessen höchster Teil in
Höhe des Ölablaufrohres 16 liegt. Das Olablaufrohr 16 befindet sich in der Spitze
des trichterförmigen Deckels 17, mit welchem der Behälter io verschlossen ist. Zweckmäßigerweise
ist zwischen dem Behälter io und seinem Deckel 17 ein Sieb oder Filter i8 vorgesehen.
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Zu erwähnen bleibt noch, daß in geringer Hölle über dem Kondenswasserspiegel
ein Probierhahn i9 vorgesehen ist. Ferner ist der Rohrstutzen 4., durch welchen
das Kondensat in den Behälter i eintritt, oberhalb des Rohres 3 zu einem Topf 2o
erweitert. Dieser Topf ist mit einem leicht abnehmbaren Dekkel 21 verschlossen und
enthält ein eingehängtes Sieb 22.
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Die Wirkungsweise der Erfindung ist die folgende: Das durch das Rohr
3 bei geöffnetem Ab-
sperrorgan 5 in den Behälter i eintretende Kondenswasser
führt eine mehr oder weniger große Menge von Öl mit sich, welches zusammen mit dem
Kondensat bzw. dem nicht kondensierten Abdampf durch den Rohrstutzen i i unter die
Glocke 9 tritt. Letztere wird in bekannter Weise beim Austritt von Dampf angehoben,
wodurch das Absperrorgan 5 geschlossen wird.
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Nach seinem Austritt aus dem Stutzen i i umströmt das Kondensat den
unten offenen Rand der Glocke 9, wobei das in dem Kondensat enthaltene Öl mitgerissen
wird. Das Kondensat muß dann nacheinander die durch die Ringwände 12, i2', i2" gebildeten
Ringräume mit geringer Geschwindigkeit durchfließen,
so daß das
Öl Zeit und Gelegenheit hat, sich aus dem Wasser auszuscheiden und sich oberhalb
des Wasserpiegels zu sammeln. Nachdem die Ringräume passiert sind, fließt das vom
Öl gereinigte Kondensat durch den von der äußeren Wandung des Behälters i o und
den Ringraum 12" gebildeten Kanal in den unteren Teil des Behälters io, wo es sich
allmählich sammelt und zur Ruhe gelangt. Bei hinreichendem 1Vachfließen von Kondensat
steigt das Wasser im Behälter io, bis es den Behälter i umgibt und den in der Zeichnung
angedeuteten Wasserspiegel erreicht. Sobald dieser Wasserspiegel erreicht ist, fließt
das Kondensat durch das Rohr 13 ab, vorausgesetzt, daß das Absperrorgan 14 geöffnet
ist. Schließt man letzteres, so steigt der Wasserspiegel weiter, *obei das Öl durch
das Sieb oder den Filter 18 hindurchgedrückt wird und schließlich durch den trichterförmigen
Kanal 17 nach dem Olabflußrohr 16 gelangt, aus dem das 0I also auf bequemste Weise
nur durch Schließung des Absperrorgans 14 entnommen werden kann.
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Um die Ölentnahme möglichst gleichmäßig und stoßfrei zu machen, hat
es sich als vorteilhaft erwiesen, das Kondensatabflußrohr mit einem Umlaufrohr 15
zu versehen, welch letzteres-den Wasserspiegel in Höhe des Ölabflußrohres 16 hält.
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Der etwas über dem normalen Wasserspiegel vorgesehene Absperrhahn
i9 gestattet mühelos die Prüfung, ob Öl vorhanden ist. Wenn es auf die Reinheit
des Öles nicht ankommt, kann man durch diesen Hahn auch direkt Öl ablassen, Um mit
der den Gegenstand der Erfindung bildenden Einrichtung auch Öl, welches nicht mit
dem Kondensat oder Abdampf der Vorrichtung zugeführt wird, zurückzugewinnen, ist
der Topf 2o auf dem Rohrstutzen 4 vorl;esehen. In diesen Topf kann man nach Abnahme
des Deckels 21 irgendwo aufgefangenes unreines Öl einschütten, welches von den groben
Verunreinigungen, wie Putzwolle u. dgl.. durch das Sieb 22 schon im Topf 2o befreit
und dann durch das heiße Kondensat in den Behälter i gespült wird, wo es mit dem
aus den Abdampfleitungen stammenden Öl zusammen ausgeschieden und gereinigt wird.
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Die Vorteile, welche die Erfindung dem Bekannten gegenüber mit sich
bringt, be-#,tehen im wesentlichen darin, daß die die Erfindung bildende Vorrichtung
nicht allein zur selbsttätigen Absperrung der Kondenswasserleitung im Falle von
Dampfaustritt dient, sondern gleichzeitig auch zu.L Ausscheidung des von dem Kondensat
und von dem Abdampf mitgeführten Öles benutzt wird, zum Zwecke der Wiedergewinnung
unä Wiederverwertung des letzteren.
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Vorteilhaft ist hierbei insbesondere, daß die Vorrichtung durch einfaches
Schließen des Kondenswasser-Abflußorganes 14 eine selbsttätige, gleichmäßige und
stoßfreie Entnahme des gereinigten Öles gestattet. Weiter wird als Fortschritt der
Einbau des Öltopfes 22 angesehen, der es ermöglicht, Ölrückstände beliebiger Herkunft
gleichzeitig mit dem Köndenswasseröl abzuscheiden und wiederzugewinnen.