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Vorrichtung zur kontinuierlichen Reifung eines gegorenen
Getränkes, z. B. Bier
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Reifung eines gegorenen Getränkes, z. B. Bier, bei welcher sich das Getränk während einer vorbestimmten Verweilzeit, die der normalerweise zum Reifen von Bier nach der Gärung benötigten Zeit entspricht, in dem Zirkulationssystem befindet.
Aus wirtschaftlichen Erwägungen und infolge vieler anderer Vorteile ist die kontinuierliche Reifung dem schwerfälligen, chargenweisen Brauprozess vorzuziehen. Bei diesem verbleiben Maische, Würze und das Bier jeweils in einem einzigen Behälter während eines bestimmten Zeitraums, wonach der Inhalt für einen weiteren Zeitraum in einen andern Behälter übergeleitet wird, wobei dieser Vorgang durch zahlreiche weitere Stufen fortgesetzt wird und jedes Überleiten das Leeren, Reinigen und Füllen der einzelnen Behälter umfasst.
Der durchlaufende kontinuierliche Brauprozess ermöglicht dagegen einen ständigen Flüssigkeitsstrom von dem anfänglichen Maischen über das Abläutern und Würzekochen bis zum Hopfen im Braukessel und von diesem bis zum Gärstadium und weiter ohne Unterbrechung durch die übrigen Reifungsstufen der Vorlagerung und Fertiglagerung bis zu den abschliessenden Abfüllvorgängen. Ein anderer sehr wichtiger Gesichtspunkt, mit dem bei dem absatzweisen Brauprozess gerechnet werden muss, ist der, dass nach jedem Einfüllen und Entfernen des reifenden Getränks in seinen verschiedenen Zuständen in den Lagerbehälter Luft eingeführt wird, und dies gibt dem gegorenen Getränk Gelegenheit, mit einer oxydierenden und nicht sterilen Atmosphäre in unmittelbare Berührung zu kommen, wodurch die Eiweissstabilität und die Haltbarkeit gefährdet werden.
Gegorenes Bier in einem geschlossenen Gärbottich enthält praktisch keinen freien Sauerstoff. Im Lauf der herkömmlichen absatzweisen Behandlung ist es aber praktisch unmöglich, das Eindringen von Sauerstoff in das Bier zu vermeiden, trotz aller Versuche, dies zu verhindern. Es ist wohl bekannt, dass Bier durch die Sauerstoffaufnahme im Geschmack leidet. Ausserdem fördert die Anwesenheit freien Sauerstoffs das Wachstum unerwünschter Organismen.
Die Erfindung zielt darauf ab, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der die kontinuierliche Reifung in einfacher und einwandfreier Weise unter im wesentlichen vollständigem Ausschluss von Luft während des Reifens durchführbar ist. Die Vorrichtung gemäss der Erfindung besteht im Wesen darin, dass sie aus einer Mehrzahl von Behältern zur Aufnahme des gegorenen Getränks und einer Zuführungsleitung zum Einlassen des gegorenen Getränks in den ersten der Behälter besteht, dass jeder Behälter mit dem folgenden Behälter durch eine Rohrleitung verbunden ist, und die beiden einem Behälter zugehörigen Rohrzu-bzw.-ableitun- gen zueinander versetzt sind, damit das in den ersten Behälter eingelassene Bier kontinuierlich von diesem durch jeden Behälter bis zum letzten Behälter fliessen kann,
dass ferner eine Rohrleitung zur Entnahme des gereiften Getränks aus dem letzten Behälter und eine Kohlendioxydzuleitung zur Versorgung des flüssig-
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in einige der Behälter, vorzugsweise in die letztangeordneten, einzuführen, um das Getränk zu karbonisieren und/oder von gelöster Luft zu befreien. Es kann ferner vorteilhaft sein, die Hauptmenge des Gärungstrubes durch einezentrifuge abzuschneiden. Zu diesem Zwecke wird erfindungsgemäss den Behältern in ihrer Zuleitung eine Zentrifuge vorgeschaltet.
Es wurde festgestellt, dass während eines Zeitraums von über elf Monaten, ohne jede Unterbrechung für Entleeren, Reinigen und Neufüllen der verschiedenen Lagerbehälter oder Rohre in dieser Zeit, Proben von richtig gereiftem Bier in dem ständigen Durchlauf einen sehr zufriedenstellenden mikrobiologischen
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Zustand aufwiesen, u. zw. trotz vereinzelter Verunreinigungen in der Bierzufuhr. Das Endprodukt weist auch hohe Kältefestigkeit und Schaumfestigkeit ohne bemerkbare Veränderung des Geschmacks auf.
Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in der Zeichnung dargestellt. Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Vorrichtung für die Reifungsstufen in der Behandlung von Bier od. dgl., Fig. 2 eine abgeänderte Ausführungsform in schematischer Darstellung und Fig. 3 ebenfalls schematisch eine waagrecht angeordnete Anlage entsprechend einer weiteren Ausführungsform nach der Erfindung.
Aus der Vorrichtung nach Fig. 1 ist zu erkennen, dass vorhandene Lagereinrichtungen für absatzweisen Betrieb leicht für die kontinuierliche Behandlung von Bier od. dgl. umgewandelt werden können. Die Fig. 1 stellt entweder eine bestehende Anlage dar,'die in eine solche für Betrieb mit dauerndem Durchlauf umgewandelt wurde, oder nach Wunsch eine Neuanlage. Diese Ausführungsform bezieht sich, wie ersichtlich, auf eine senkrecht angeordnete Anlage mit dem Vorteil, dass der Fluss zwischen den Behältern durch Schwerkraft vor sich geht.
Wie aus der folgenden Beschreibung ersichtlich ist, wird durch Umwandlung einzelner, unabhängig voneinander betriebener Behälter des unterbrochenen Verfahrens in eine Einrichtung für dauernden Durchlauf die Lagerkapazität sogar beträchtlich vergrössert, weil die Behälter zu allen Zeiten gefüllt bleiben.
Das Gesamtvolumen des fortlaufenden Strömungszugs ist so berechnet, dass eine dem normalen Verweilzeitraum in den Vor- undFertiglagerbehältern des üblichen absatzweisen Verfahrens unter normalen Tem- peratur-und Druckverhältnissen gleichwertige Verweilzeit eingehalten wird. Die vertikal angeordnete Ausführungsform des fortlaufenden Strömungszugs nach Fig. 1 umfasst eine mit den (nicht dargestellten) Gärbehältern in Verbindung stehendeZuführungsleitunglOund kann eine zusätzliche (nicht dargestellte) Pumpenausrüstung und einen (ebenfalls nicht dargestellten) Hilfseinlass für die Aufnahme von Frostschutzmitteln, Ausflockmitteln und andern für die Vorlagerung und Fertiglagerung erforderlichen Materialien umfassen.
Das gegorene Bier wird dem Lagerhaus mittels der Leitung 10 dem obersten Lagerbehälter 11 zugeführt. Im wesentlichen suchen sich die ganzen Sedimente der Gärstufe aus dem gegorenen Bier in dem oder den ersten Behältern des Strömungszuges der Vorlagerung abzusetzen, wenn die Behälter, wie in Fig. 1 gezeigt, f"r Schwerkraftströmung eingerichtet sind. Wie schematisch angedeutet, sammeln sich die Sinkstoffe 12 am Behälterboden. Daher ist das Einlaufende 13 der Leitung 10 für die Zufuhr des Bieres od. dgl. über das Sinkstoffniveau hinausgeführt. Ein Hahn 14 ist für die Steuerung des Einlaufstroms vorgesehen.
Am hinteren Ende des Behälters 11 ist ein Überlaufrohr 16 vorgesehen, um die Zufuhr des Biers durch Schwerkraft zum nächsten darunterliegenden Behälter 11 zu ermöglichen, sobald es ein bestimmtes Niveau erreicht hat. Ein Ventil 17 ist zwischen den Behältern im Rohr 16 eingeschaltet. Die Strömungsgeschwindigkeit in der dargestellten Ausführungsform wird je nach der Anzahl verfügbarer Lagerbehälter und der erforderlichen Zeit des Verweilen in diesen bestimmt.
Da, wie erwähnt, die Sinkstoffe sich in den ersten Behälter im wesentlichen sammeln, müssen nur diese periodisch gereinigt werden. Für diesen Zweck ist eine Umleitung für den Vorlagerungsteil vorgesehen, die bei den beiden ersten Behältern 11 dargestellt ist, wenngleich sie nach Wunsch auf mehr als diese erstreckt werden kann. Die Umleitung ermöglicht, dass einer der Behälter gelegentlich zur Entfernung angesammelter Sinkstoffe ausser Betrieb genommen werden kann, ohne den dauernden Fluss aus den Gärbehältern zu unterbrechen.
Ausserdem eignet sich die Anordnung nach den verschiedenen beschriebenen Ausführungsformen gut für die Anwendung eines an Ort und Stelle arbeitenden selbsttätigen
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undangeschlossene Leitung 25 ist mit einem gewöhnlich geschlossenen Ventil 26 od. dgl. und einem Standrohr 2'1 versehen und wird in Gebrauch genommen, wenn der Behälter 11 gereinigt werden soll. Ein Umleitrohr 28 ist zum Behälter parallelgeschaltet und enthält die Ventile 29 und 30. Die Sedimente können durch die (um die Zeichnung nicht undeutlich zu machen, hier nicht dargestellte) Abzugleitung der betreffenden Behälter entfernt werden.
Selbstverständlich können nach Wunsch selbsttätige Reinigungsvorrichtungen und Entleerungsvorrichtungen für jeden der verschiedenen Behälter vorgesehen werden, wenngleich aus der folgenden Beschreibung hervorgeht, dass die nachfolgenden Behälter durch elf, zwölf oder mehr Monate in Dauerdurchlaufbetrieb stehen können, ohne den bakteriologischen Gehalt des Biers zu beeinflussen, und diese Behälter können nach solcher Zeit von Hand gereinigt werden.
Wichtig ist die Anbringung einer selbsttätig geregelten Deckschicht von indifferente Gas, wie Kohlendioxyd, Stickstoff od. dgl. Da Kohlendioxyd ein Nebenprodukt der Gärung darstellt, ist es in der Brauerei für die Sättigung des fertig zubereiteten Getränks verfügbar, und wird vorzugsweise als Deck-
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schicht über dem Bier bei dem kontinuierlichen Verfahren verwendet werden. Es ist dagegen nicht zweckmässig, das übliche absatzweise Verfahren unter Kohlendioxyd auszuführen, weil das ganze durch Gärung erzeugte CP wegen des mit dem wiederholten Entleeren, Reinigen und Füllen aller Behälter zusammenhängenden normalen Kohlendioxydverlusts nicht ausreicht.
Die Speiseleitungen für die CO-Deckschicht werden nach Bedarf selbsttätig über einen Regler 35 beschickt, der mit einer Hauptspeiseleitung 37 in Verbindung steht, von welcher seitlich Leitungen 38 zu jedem der verschiedenen Behälter oder Lagertanks abzweigen.
Es ist zu bemerken, dass die bevorzugte Anordnung der Vorrichtung nach Fig. l die Vorlagerbehälter im linken Teil der Fig. 1 und dieFertiglagertanks oder -behälter an deren rechter Seite aufweist. Die Vorlagerbehälter und die Fertiglagerbehälter sind in solcher Anzahl sowohl für die Vorlagerung als auch für die Fertiglagerung vorhanden, dass sich die übliche Verweilzeit ergibt, die je nach dem Brauverfahren von Brauerei zu Brauerei wechselt und gewöhnlich zwischen zwei und sechs Wochen liegt.
Die Vorlagerund Fertiglagerbehälter können voneinander und von den darüber und darunter befindlichen durch (nicht dargestellte) übliche Deckenkonstruktionen getrennt sein und sind vorzugsweise in den Durchflusszug mit diagonaler Strömungsbewegung des zu- und abfliessenden Biers eingeschaltet, d. h., das in den jeweiligen Behälter 11 hineinreichende Standrohr 18 ragt dicht bis an den Boden des Behälters an einem Be- hälterende, und das einlaufende Bier steigt an, bis es in den aufwärts ragenden Teil des versetzt hiezu am entgegengesetzten Ende des Behälters angeordneten Standrohrs 16 überläuft. Dies ergibt eine ausgezeichnete Strömungsverteilung des ständigen Bierdurchiaufs und verhindert, dass stagnierende Bereiche auftreten.
Es ist aber klar, dass mechanische Rührpaddel oder andere, ein Stagnieren der Strömung verhindernde Vorrichtungen an Stelle der diagonalen Schwerkraftströmung vorgesehen werden können, wenn dies gewünscht wird. Bei der vertikalen Anordnung nach Fig. 1 erreicht das durch Schwerkraft geförderte Bier schliesslich das mit einer Pumpe 39 verbundene unterste Standrohr 18 und fliesst von der Pumpe 39 zu einem üblichen Bierfilter 40 und von diesem zu einem Rohr 41, das aufwärts zu dem obersten Fertiglagerbehälter 11'führt. Auch hier wird vorzugsweise ein solches System der Verteilung von einem Behälter zum andern vorgesehen, dass durch versetzte Anordnung der Standrohre 16,18 eine Diagonalströmung erreicht wird.
Das Eingangsstandrohr 18 des ersten Behälters II* ist verhältnis- mässigkurz und nahe dem Vorderende des Behälters angebracht. Der Überlaufteil der Standrohre 16 en- detnahedemoberenTeilderBehälter lit undanderenentgegengesetztemEnde. DasuntersteStand- rohr 18 gehtineineRohrleitung 42 über, die an eine Pumpe 43 mit einem nachgeschalteten Filter 44 angeschlossen ist, durch das das fertige Bier zum Abfüllen abgegeben wird.
Kehren wir zu dem Kohlendioxydsystem zurück, das nach dem Vorhergesagten eine wichtige Rolle bei dem wirksamen Funktionieren der vorliegenden Voirichtung und dem Bierbereitungsverfahren spielt, so wird angenommen, dass der zufriedenstellende biologische Zustand des ständigen Durchlaufs entweder durch die Abwesenheit freien Sauerstoffs oder infolge der Anwesenheit von Kohlendioxydgas gewonnen wird, das allezeit in dem zusammenhängenden System vorhanden ist. Vor dem Füllen des zusammenhängenden Leitungszugs mit Bier wird alle Luft aus dem System verdrängt und durch CO ersetzt. Von da an besteht keine Notwendigkeit, mehr CO2 zuzuführen, als für die Kohlensäureanreicherung des Biers erforderlich ist.
Das durch das System fliessende Bier bleibt durch indifferente CO-Überschichtung ständig bedeckt, so dass sehr wenig luft eindringen wird, wenn dies überhaupt der Fall ist, abgesehen von der in dem einlaufenden Bier eingeschlossenen oder bei der Zugabe von Frostschutz- und Ausfällmitteln eingebrachten Luft. Wie angegeben, sind die Vorlagerbehälter 11 in einer den Fertiglagerbehältern II* mit Abstand gegenüberstehenden Anordnung vorgesehen, um eine Schwerkraftströmung durch beide Abschnitte
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Kohlendioxyd imprägniert werden, u. zw. mit Hilfe einer Kohlendioxyd-Einspeiseleitung 45 mit zugehörigen Abzweigen 46, die mit jedem der Fertiglagerbehälter 11'in Verbindung stehen.
Die CO-Anreicherung kann mittels der üblichen porösen Karbonisiersteine 47 bewirkt werden, in denen gute Verteilung und Filterung ermöglicht ist. Eine andere geeignete (nicht dargestellte) Möglichkeit be-
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Es ist so ersichtlich, dass die Behälter sowohl der Vorlagerseite als auch des Fertiglagerteils nach ihrer Befreiung von aller darin enthaltenen Luft mit unmittelbar aus den Gärbehältern kommendem Bier gefüllt werden können, das dem obersten Behälter 11 durch die Einspeiseleitung 10 und ihr Standrohr
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zuzuführen ist. Wenn sich der oberste Behälter 11 bis zum Niveau des Überlaufens des Standrohrs 16 füllt, fliesst das überlaufende Bier durch das S tandrohr 16 abwärts in den nächsten Behälter 11 und in diesem diagonal zum Überlaufteil des Standrohrs 16, zum nächsten Behälter 11 und so abwärts durch die gewünschte Anzahl von Vorlagetanks bis zum untersten Behälter.
Es ist klar, dass die Strömung durch die verschiedenen Abschlussorgane mittels des Ventils 14 oder anderer Regler gesteuert werden kann, um eine Verweilzeit in der Lagerung herbeizuführen, welche der gewöhnlich in absatzweise verlaufenden Brauverfahren, wo gesonderte Behälter benutzt werden, angewen- deten Verweilzeit gleichkommt. Vom untersten Standrohr 18 wird das Bier dann mittels der Pum- pe 39 durch das Filter 40 zum obersten Fertiglagerbehälter 11'gepumpt, und von diesem Behäl- ter wird das Bier abwärts in die verschiedenen übrigen Behälter geliefert, um einen der Verweilzeit der
Fertigstufe eines absatzweisen Verfahrens gleichwertigen ständigen Durchlauf zu schaffen.
Das fertigrei- fende Bier kann im Zuge seiner Strömung über die Leitung 45 und ihrer Abzweige 46 durch die Kar- bonisiersteine 47 dauernd mit Kohlendioxyd imprägniert werden. Wie ersichtlich, wurden zur Verein- fachung der Darstellung die üblichen Zutrittsöffnungen oder Mannlöcher an den Behälter und die Abzugs- leitungen bei allen Behältern fortgelassen. Es ist aber gebräuchlich, irgendwelche Zugangsmöglichkeiten für gelegentliches Reinigen und Austausch der Karbonisiersteine 47 zu schaffen.
Wie ausgeführt, ist die Anwendung selbsttätiger Reinigungsvorrichtungen zweckmässig. Es wird näm- lich besonders bei den ersten wenigen Vorlagertanks, wie den ersten beiden Behältern 11. das aus dem
Gärungsstadium herrührende Sediment 12 dazu neigen, sich in diesen Behältern zu sammeln. Um die
Möglichkeit einer Entfernung der Sinkstoffe und einer Reinigung der Behälter ohne Unterbrechung des stän- digen Durchlaufs aus den Gärbehältern zu schaffen, kann der eine oder andere der Behälter 11 zeitwei- lig aus der Leitung ausgeschaltet werden. Hiezu wird, wenn der Behälter 11 gereinigt werden soll, das
Ventil 14 geschlossen, und man lässt das Bier aus diesem Behälter in einen (nicht dargestellten) Hilfs- behälter durch das nunmehr geöffnete Ventil 33 einer Leitung 34 ablaufen.
Die Leitung 34 ragt über das Niveau des Sediments 12 hinaus. Nachdem der Behälter von seinem Bierinhalt entleert ist, wird das Ventil 33 geschlossen. Es wird dann Bier durch die Zuleitung 25 aus der Leitung 10 durch das nunmehr geöffnete Ventil 26 unmittelbar in den zweiten Behälter 11 geliefert und von dort nach den weiteren Behältern befördert.
Der oberste Behälter 11 kann nunmehr selbsttätig mittelsAusspülens der Sinkstoffe 12 durch die (nicht dargestellte) gewöhnliche Auslassleitung an der Vorderseite des Behälters 11 gereinigt werden, nachdem eine saure Reinigungslösung durch die Leitung 21 und das dann geöffnete Ventil 22 sowie durchdieüblicheSprühkugel 20 eingelassen wurde. DieCO -Atmosphäre verbleibt vorzugsweise in dem
Behälter, dem sie vom Regler 35 her zugeführt wird. Die saure Lösung ist erwünscht, um das im Be- hälter anwesende CO2-Gas zu bewahren. Selbstverständlich können Reinigungsmittel zur Säuberung des
Behälters und irgendwelche gewünschte Desinfektionsmittel vor dem Ausspülen mit reinem Wasser und dem Einlassen des aus der Einspeiseleitung 10 zufliessenden Biers angewendet werden.
Um den zweiten Behälter 11 zu Reinigungszwecken ausser Betrieb zu nehmen, nachdem der erste
Behälter 11 - wie angenommen sei - wieder in Dienst gestellt worden ist, wird zuerst das Ventil 17 des Standrohrs 16 geschlossen und dann die Ventile 29 und 30 der Umleitung 28 geöffnet. Es ist auch erforderlich, das Ventil 31 zu schliessen, um eine Verunreinigung des Behälters 11 zu verhin- dern. Es wird so der Bierzulauf durch die Umleitung 28 zum dritten Behälter 11 durch das Stand- rohr 18 in der gewohnten Weise fortgesetzt. Der zweite Behälter 11 kann nunmehr über die Lei- tung 34 durch Öffnen des Ventils 32 in einen (nicht dargestellten) Hilfsbehälter entleert oder im
Kreislauf an die Einlassleitung 10 angeschlossen werden. Der zweite Behälter 11 wird so gereinigt, wie es im Falle des ersten Behälters 11 beschrieben wurde.
Es ist ersichtlich, dass durch die Ausführungsform nach Fig. 1 eine verbesserte Vorrichtung zum Rei- fen von Bier geschaffen wurde, wobei im normalen Betriebsverlauf und sogar in Fällen, in denen ein Rei- nigen gewisser Behälter und Überleiten ihres Inhalts von einem Behälter zum andern erforderlich ist, völ- lige Abwesenheit von Luft besteht. Die Vorrichtung geht darin tatsächlich so weit, dass sie sich in einem unglücklichen Fall bewährt hat, in welchem eine biologische Verunreinigung durch das zufliessende Bier in einer Versuchsanlage keine Wirkung auf das daraufhin erzeugte Bier hatte. Zweifellos waren die fest- gestellten unerwünschten Eigenschaften durch die vollständige Bedeckung mit indifferentem Kohlendioxyd und die im Durchlauf bewirkte reinigendeKarbonisierung des Biers zu erklären.
Während eines elf Monate währenden Betriebsversuchs hatte das fortlaufend gereifte Bier, wie festgestellt wurde, einen wesentlich kleineren Luftgehalt als Biere, die in dem gewöhnlichen absatzweise durchgeführten Verfahren gereift worden waren, obgleich das durch beide Systeme behandelte Bier aus derselben Quelle stammte. Ein sehr
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se betriebenen Systems durch einfaches Umlegen von Rohrverbindungen.
Bei der Beschreibung der vorstehenden Ausführungsform ist der Bierdurchfluss so dargestellt, dass das Bier stetig mit gleichbleibender Geschwindigkeit strömt. Es können aber auch der erste und letzte Behälter des Durchlaufzugs als Ausgleichbehälter benutzt werden, wenn unter Umständen ein längeres Verweilen des Biers in den Behältern angezeigt ist.
Die Ausführungsform nach Fig. 2 sieht statt gesonderter Vor- und Fertiglagerbehälter eine unmittelbare Verbindung, ausgehend von einer Zentrifuge oder sonstigen Feststoffabscheidemitteln zu einem einzigen zusammenhängenden Durchlaufzug für das Reifen des Biers mit entsprechend längerer Verweilzeit vor. Das von den Gärbottichen zufliessende Bier wird zuerst in einer fortlaufend betriebenen Zentrifuge 48 geschleudert, und die Sink- oder Abfallstoffe werden dann durch das Auslassrohr 49 entfernt. Das zentrifugierte Bier fliesst von der Zentrifuge 48 durch ein Einspeiserohr 50 zum obersten Behälter 11' im Fall einer vertikalen Anordnung der Lagereinrichtung.
Die Schwerkraftförderung aus dem obersten Behälter II* ist vorzuziehen und kann durch das in das Standrohr 16 eingeschaltete Ventil 51 gesteuert werden. Das Rohr 16 ist so angeordnet, dass es
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richtige Verweilzeit der normalen Kapazität der Brauerei entsprechend zu schaffen. Das Bier wird nach seiner Fertigstellung mittels einer üblichen, in die Leitung 54 eingeschaltete Pumpe 53 vom untersten Behälter 11'und dann durch ein Filter 55 zu den (nicht dargestellten) Abfüllstellen gefördert.
Diese Ausführungsform sieht auch die Anordnung einer CO2-Abdeckung oder eine solche aus einem andern indifferenten Gas vor, u. zw. mittels einer durch ein selbsttätiges Regulierventil 35 gesteuerten Leitung 37 mit in den Kopfraum der verschiedenen Behälter 11'führenden Abzweigleitungen 38.
Eine im Durchlauf erfolgende Entlüftung durch Karbonisierung kann auch durch eine Kohlendioxydzuleitung 45 erfolgen, die in üblichen porösen Karbonisiersteinen 47 endet, wovon sich je einer in jedem der betreffenden Behälter befindet.
Es ist ersichtlich, dass, normale Einrichtungen für absatzweisen Betrieb leicht in eine Dauerdurchlaufeinrichtung umgewandelt werden können und die Kapazität erhöht werden kann, indem einfach die Vorlagerungs-Sedimentierung durch Anwendung einer ständig betriebenen Zentrifuge beseitigt und dann das Bier in die Fertiglagerbehälter für die abschliessende Reifung geleitet wird, wobei die übliche Lagerzeit je nach dem Verfahren gewöhnlich zwischen zwei und sechs Wochen variiert.
Die Ausführungsform nach Fig. 3 dient zur Veranschaulichung eines waagrecht angeordneten Dauerdurchlaufsystems entsprechend der Erfindung ; bei diesem wird Bier durch eine Einspeiseleitung 10 in einen ersten Behälter 11" geliefert, der eine Überlaufaustrittsleitung 16'an seinem hinteren Ende für die Füllung des nächsten Behälters 11"besitzt. Es wird diagonaler Durchlauf bevorzugt, und das Rohr 18'wird so angeordnet, dass es die nächsten Behälter 11"bzw. andere dazwischen liegende Behälter speist. Auch hier ist ein CO2-Gegendruck oder eine CO-Deckschicht wesentlich ; sie wird durch das Regelventilsystem 35 in einen Hauptverteiler 37 und seine Abzweigungen 38 geliefert. Zur Entlüftung im Durchlauf kann auch, wie vorhin beschrieben, eine (nicht dargestellte) Karbonisierung vorgesehen sein.
Diese Ausführungsform veranschaulicht ein weiteres System der Umwandlung herkömmlicher Lagereinrichtungen für ein Dauerdurchlaufverfahren, wenn diese Lagereinrichtungen alle im selben Niveau untergebracht sind.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur kontinuierlichen Reifung eines gegorenen Getränkes, z. B. Bier, bei welcher sich das Getränk während einer vorbestimmten Verweilzeit in dem Zirkulationssystem befindet, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einer Mehrzahl von Behältern (11, 11') zur Aufnahme des gegorenen Getränkes und einer Zuführungsleitung (10,50) zum Einlassen des gegorenen Getränkes in den ersten der Behälter besteht, dass jeder Behälter mit dem folgenden Behälter durch eine Rohrleitung (16, 18, 16', 18') verbunden ist, und die beiden einem Behälter zugehörigen Rohrzu-bzw.-ableitungen (16, 18 bzw.
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