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Schuhsohlen-Markiermaschine Die Erfindung bezieht sich auf eine Markiermaschine-
für Schuhsohlen, die insbesondere z. B. dazu dient, die Ballenlinie anzuzeichnen,
um eine genaue Grenze für das Ausschärfen der Sohlen im Gelenkteil festzulegen.
Die Markierung wird in der Weise ausgeführt, daß die Sohlen auf einen tischförmigen
Werkstückträger gelegt werden, oberhalb dessen sich ein Markierungswerkzeug befindet,
das abwärts geschwenkt und dann wieder gehoben wird.
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Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art ist der Werkstücktisch mit
zwei Anschlägen ausgerüstet, die symmetrisch zur Längsmittellinie des Werkstücktisches
sitzen. An den einen Anschlag wird der Vorderteil der rechten Sohlen und an den
anderen Anschlag der Vorderteil der linken Sohlen angelegt, wenn die Markierung
der Ballenlinie vorgenommen werden soll. Für den Fersen- oder Absatzteil der Sohle
ist dabei auf der Tischachse eine Klemmvorrichtung vorgesehen, die für die rechten
und linken Sohlen gemeinsam benutzt wird. Der Fersenteil wird also gleichsam zentriert,
da die Mittellinien der rechten und linken Sohlen in der Arbeitsstellung auf je
einem durch die Klemmvorrichtung gehenden Radius liegen. Vorrichtungen dieser Art
entsprechen dem Bau des. menschlichen Fußes nicht, wenn die Anschläge für den Vorderteil
einen Abstand voneinander haben, wie er bei den bekannten Vorrichtungen vorhanden
ist. Die Markierung der rechten und der linken Sohlen erfolgt durch ein und dieselbe
Markierungsklinge. Bei den bekannten Maschinen erhalten jedoch die Sohlen nicht
die richtige Schräglage, um diese Klinge dort auftreffen zu lassen, wo sich die
Grenze des Fußballens tatsächlich befindet. Um die erforderliche Schräglage herbeizuführen,
müßte man vielmehr die beiden Anschläge für den Vorderteil der Sohlen wesentlich
weiter auseinanderrücken. Damit würde dann aber der bedenkliche Mangel eintreten,
daß die linken und rechten Sohlen sich im Bereich der Ballenlinie auch nicht annähernd
decken, sondern sich gegenseitig um so viel verlängern, daß die Markierungsklinge
etwa doppelt so lang wie die wirkliche Ballenlinie werden müßte.
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Eine solche. Verlängerung der Klinge würde schon an sich zu einer
sehr ungünstigen Gestaltung der Maschine führen, denn diese muß um ebensoviel breiter
werden, wie die Klinge länger zu machen ist. Die Maschine beansprucht dementsprechend
mehr Platz, sie
wird in der Herstellung teurer, und bei ihrem Betriebe
müssen größere Massen bewegt werden. Damit wachsen der Kraftbedarf und der Verschleiß
erheblich. Hierzu kommt aber noch der besonders bedenkliche übelstand, daß die Markierungsklinge
stets einseitig anschlägt, sobald die Ballenlinie der Rechtssohle im wesentlichen
eine Verlängerung der Ballenlinie der Linkssohle ist. Es handelt sich in einer Arbeitsschicht
um viele Tausende von Schlägen, die eine -überaus ungünstige Beanspruchung der ganzen
Maschine herbeiführen, wenn sie sämtlich exzentrisch erfolgen. Der Verschleiß ist
dann außergewöhnlich groß und die Lebensdauer sehr kurz.
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Die Erfindung beseitigt alle Mängel in überraschend einfacher Weise.
Sie rüstet den Werkstücktisch nicht mit zwei Vorderteilanschlägen und einer Fersenteilklemmv
orrichtung aus, sondern lediglich mit vier Anschlägen: zwei zum seitlichen Anlegen
des Vorderteiles der rechten und linken Sohlen und zwei zum Anlegen des Fersenteiles
der linken und rechten Sohlen. Die vier Anschläge sind zu zwei Paaren zusammengefaßt,
und zwar bilden zweckmäßig die beiden Anschläge auf der einen Seite der Längsmittellinie
des Werktisches das eine Paar und die auf der anderen Seite dieser Mittellinie das
andere Paar. Beide Paare können dabei mit Hilfe einer einzigen Stellschraube so
gegeneinander verstellt werden, wie die jeweilige Sohlenform und Sohlengröße es
erfordern. Das Anlegen der Sohlen erfolgt in der Weise, daß an den dem Maschinenantrieb
zugekehrten Anschlag des einen Anschlagpaares der Sohlenvorderteil und an den diagonal
gegenüberliegenden Anschlag des anderen Anschlagpaares der Sohlenfersenteil angeschoben
wird, wobei natürlich ein besonderer Anschlag z. B. für die Fußspitze dafür sorgt,
daß die Lage in der Längsrichtung die richtige ist.
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Bei der neuen Vorrichtung decken sich die richtig angeordnete Ballenlinie
der in der angegebenen Weise aufgelegten rechten und linken Sohlen praktisch genau.
Für die Markierungsklinge kommt man also mit der geringsten Länge aus, die technisch
ermöglicht werden kann. Damit erhält die ganze Maschine die erreichbar geringste
Breite und erfährt infolgedessen bei geringstem Kraftbedarf an und für sich schon
die geringsten Beanspruchungen aller bewegten Teile. Der Platzbedarf der Maschine
ist der erreichbar geringste; dasselbe gilt für die zu bewegenden Massen und die
Herstellungskosten. Außerdem aber schlägt die Markierungsklinge nicht exzentrisch,
sondern immer - ob rechte oder linke Sohlen zu bearbeiten sind -praktisch genau
zentrisch an. Es treten keine schiefen Beanspruchungen bei den bewegten Teilen auf,
so daß der Verschleiß sehr gering und die Lebensdauer groß ist.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung
dargestellt. Es sind: Fig. i eine Seitenansicht der neuen 1laschine, Fig. 2 ein
Grundriß derselben, Fig. 3 bis 5 Darstellungen von Einzelheiten.
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Das auf einer Werkbank o. dgl. aufstellbare Maschinengestell 2 enthält
eine Welle 4. mit einer Schnur- oder Riemenscheibe 6 und einer Kupplung 8, die nach
jeder Umdrehung die Maschine zum Stillstand bringt. Die Welle 4 trägt ein, Exzenter
io, und eine von diesem bewegte Exzenterstange 12 ist bei 14. mit einem Hebelpaar
16 verbunden, das die Markierungsklinge trägt. Die Hebel 16 sind oben durch ein
Ouerstück 18 verbunden und schwingen um Zapfen 2o des Maschinengestelles. In einem
Schlitz 24 des Querstückes 18 steckt die Markierungsklinge 2-2 (Fig. q.). Sie besitzt
selbst zwei Schlitze, durch welche Schrauben 26 (Fig. i und 2 ) hindurchgehen, die
zur Führung dienen. Die Klinge 22 ist auf ihrer Rückseite durch zwei Federn 28 nachgiebig
gestützt, deren Spannung mittels zweier Schrauben 126 geregelt werden kann. Um die
Sohlen namentlich an den Kanten genau zu markieren, ist die Schneide der Klinge
22 leicht gekrümmt, so daß sie an den Enden einen etwas größeren Druck als in der
Mitte ausübt. Bei der Drehung der Maschinenwelle 4 schwingt die Klinge 22 auf den
Werkstücktisch 3o herunter und trifft nachgiebig auf die dort liegende Sohle, auf
der sie durch eine gerade Linie an der Ballengrenze angibt, wo das Ausschärfen des
Gelenkteiles beginnen soll.
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Unter dem in Fig. 3 im Grundriß dargestellten Werktisch
30 ist eine Schraubspindel 32 mit Rechts- und Linksgewinde angeordnet, die
durch einen Bund 34 und ein Handrad 36 gegen axiale Verschiebung gesichert ist.
In gleichem Abstande von der Längsachse des Werktisches befinden sich auf der Spindel
32 und in passenden Führungen des Maschinengestelles Klötze 38 mit Links- und Rechtsinnengewinde.
Jeder Klotz 38 trägt eine zur Längsachse des Tisches parallele Stange 40, und auf
jeder Stange q.o sitzt ein Stift 4.2 z. B. außerhalb der Tischkante und ein Stift
42' innerhalb von Schlitzen 4.4. des Tisches 3o. Die durch die Stangen qo paarweise
zusammengefaßten vier Stifte 42 und 42' bilden die Anschläge zum Anlegen der zu
markierenden Sohlen. In der Längsachse des Werktisches 30 ist ferner eine
Schiene 46 geführt, die mittels einer Stellschraube 48 in
jeder
Lage festgehalten werden kann. Sie endet mit einer Anschlagleiste 5o für das Spitzenende
der Sohlen.
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Ein Riß 6o auf dem Werkstücktisch bezeichnet die Gerade, in welcher
die Klinge 22 auftrifft. Man legt zunächst eine rechte und dann eine linke Sohle
so auf, daß sich die zu markierende Ballenlinie über diesem Riß 6o befindet. Danach
werden durch Drehen des Handrades 36 die beiden Anschlagpaare q.2-42' und 42-q.2'
sowie mittels der Schiene 46 die Anschlagleiste 50 passend eingestellt. Ist
das geschehen, 'so kann die Arbeit der Maschine beginnen, indem man alle rechten
Sohlen mit dem Vorderteil gegen den in Fig. 3 rechts oben befindlichen Stift 4.2
und mit dem Fersenteil gegen den links unten befindlichen Stift 42' sowie alle linken
Sohlen umgekehrt, d. h. nach dem gestrichelt gezeichneten Umriß anlegt, während
in beiden Fällen die Spitzen an der Leiste 5o anliegen.
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Ein Hilfsgerät zum Markieren der Absatzfrontlinie ist in Fig. 5 gezeigt.
Es besteht aus einem Block 52 mit einer V-förmigen Ausnehmung 54 für das Fersenende
der Sohle. Der Block wird einfach auf die Leiste 50 gelegt und greift mit
einem Stift 56 in eine Aussparung 58 dieser Leiste hinein. Zwei Konsolen 66 an beiden
Seiten des Werktisches halten eine Platte 68 aus widerstandsfähigem Glase, unter
der hinweg der' Arbeiter die Sohlen auf den Tisch schiebt. Die Glasplatte dient
als Schutz, so daß die Hände des Arbeiters nicht gefährdet sind.
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Die Klinge 22 wird für jeden Schlag mittels einer Färbewalze
70 geschwärzt, die an Armen 72 eines Schwingbügels 74 hängt, der mittels
zweier Zapfen 76 von den Konsolen 66 getragen wird. Letztere sind durch eine Stange
78 gegeneinander abgestützt. Die Bügelarme 72 sind durch. zwei Lenker 8o mit den
das Markierungswerkzeug. tragenden Hebeln 16 verbunden. In der Ruhelage nach Fig.
i ist die Schneide der Klinge 22 etwa 3- mm von der Rolle 7o entfernt. Bei Beginn
des Arbeitshubes bewegt sich die Klinge zunächst etwas vom Werktisch zurück und
zieht dabei mittels der Lenker 8o die Färbewalze 70 an die Klingenschneide
heran (s. Fig. 4). Mit dem Beginn der Abwärtsbewegung der Klinge 22 wird die Walze
70 von den Lenkern 8o nach außen geschwenkt (s. die gestrichelten Linien
in Fig. 4). Eine Blattfeder 82 an einem der Lenker 8o dient dazu, kurz vor dem Auftreffen
der Klinge 22 auf das Werkstück in eine Schaltverzahnung 84 der Färbewalze 7o einzugreifen,
um diese soweit zu verdrehen, daß bei dem nächsten Hub ein neuer Umfangsteil der
Färbewalze mit der Klinge 22 in Berührung kommt. Die Lenker 88 greifen an exzentrischen
Zapfen 86 einer Welle 88 (Fig. 2) an, durch deren Verdrehung die Lage der Färbewalze
70 zur Klinge 22 geändert werden kann. Die Walze 70 ist in den Armen
72 so gelagert, daß sie sich zum Zwecke des Auffrischens, Säuberns usw. jederzeit
leicht herausnehmen läßt.