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Verfahren zum wahlweisen Anruf drahtloser Stationen Die Erfindung
bezieht sich auf ein Verfahren zum wahlweisen Anruf drahtloser Stationen. Es ist
bekannt, Kombinationen von elektrischen Impulsen zu benutzen, um drahtlose Stationen
anzurufen. Zu diesem Zwecke werderi die verschiedenen Längen der Impulse und die
zwischen den Impulszeichen liegenden Pausenlängen zur Auswahl der Stationen benutzt,
indem für jeden Teilnehmer ein, besonderes Rufzeichen geschaffen wird, so daß der
Weckruf nur bei dein Teilnehmer ertönt, für welchen der Ruf bestimmt ist. Es ist
notwendig, zur einwandfreien Auswahl die einzelnen Teile eines Weckrufzeichens,
nämlich die Striche bzw. Punkte und die zwischen den Strichen und Punkten liegenden
Pausen, in ihren Längen bzw. in ihrer Zeitdauer sehr genau festzulegen.
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Bei jedem Empfänger wird :ein Impulsrelais verwendet, das anspricht,
sobald die elektrische Energie in Form einer Welle vom Empfangsapparat aufgenommen
worden ist. Dieses Impulsrelais ist ein.elektroniagnetisches Relais, das an sich
den Nachteil besitzt, daß die Ansprechgrenze von der Abfallgrenze wesentlich verschieden
ist. Es kann daher bei einem derartigen Relais :eintreten, daß _ fremde Telegraphiestationen,
deren Amplitude im Empfänger kleiner ist als die Anzugsempfindlichkeit des Impulsrelais;
aber größer als die Abfallempfindlichkeit, die von dem Impulsrelais aufgenommene
Zeichencharakteristik eines mit der Trägerwelle übermittelten Zeichens stören. Es
ist bereits vorgeschlagen worden, bei einem mit einer Elektron@enentladungsröhra
ausgerüsteten` Schwingungskreis; der so abgestimmt ist, daß der Kreis bei der geringsten
äußeren Beeinflussung durch ankommende Wellen zu schwingen beginnt, ein besonderes
Relais einzubauen, welches zu gegebener Zeit die Schwingung auslöscht. Diese Einrichtung
dient jedoch dazu, ein ständiges Weiterschwingen des Kreises zu verhindern, auch
dann, wenn die äußere Beeinflussung nicht mehr vorhanden' ist. Das .Auslöschen der
Schwingung :erfolgt dadurch, daß ein Teil des Kreises, bestehend aus Spule und Kondensator,
kurzgeschlossen wird.
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Die obengenannten Nachteile eines Impulsrelais für Empfangsstationen,
die eiizem drahtlosen Weckruf angeschlossen sind, werden dadurch behoben, daß währenddes
letzten Teiles eines jeden vom Impulsrelais aufgenommenen Schriftzeichens selbsttätig
schnell aufeinanderfolgende Unterbrechungen und Schließungen das Relais beeinflussen.
Es wird so die Abfallempfindlichkeit des Impulsrelais- wesentlich gesteigert, so
daß fremde Telegraphiestationen die vom Impulsrelais aufgenommene Zeichencharakteristik
nicht mehr stören können.
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Durch diese Anordnung werden die Nachteile des elektromagnetischen
Relais gegenüber dem Röhrenrelais beseitigt, z. B. Restmagnetismus, Trägheit im
Abfallen und Verschiedenheit der Empfindlichkeit beim Anzug und Abfall.. Die Vorteile
eines @elektromagnetischen
Relais werden jedoch voll und ganz ausgenutzt..
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Das Verfahren gemäß der Erfindung wird an einem Ausführungsbeispiel
:erläutert. Angenommen, die Dauer eines vom Sender gegebenen Strichzeichens ist
gleich 4 Sekunden. Der Empfang dieses Striches wirkt sich auf die Empfangsapparatur
derart aus, daß der Anker des Impulsrelais, welches seinerseits mit dem Zeitrelais
in Wechselwirkung arbeitet, auf die Dauer von 4 Sekunden angezogen wird. Nach 4
Sekunden müß derAnker abfallen, damit nicht das Stromstoßpendel die Apparatur zur
Aufnahmestellung zurückbringt. Wenn nun beispielsweise nach 3i/2 Sekunden eine Störfrequenz
vom Empfangsgerät aufgenommen wird, die beispielsweise in einer Stärke von 6 bis
9 Milliampere in das Impulsrelais gelangt und nicht genau am Ende der 4. Sekunde
aufhört, sondern mit der Stromstärke von 6 bis 9 Milliampere weiterwirkt, dann bleibt
der Anker des Impulsrelais, trotzdem @er ,auf :eine Ansprechstromstärke von i o
Milliampiereeingestellt ist, hängen, da die Abfallempfindlichkeit des Ankers wesentlich
unter der Anzugsempfindlichkeit bei sicherem Ankerhub liegt. Beträgt die Anzugsempfindlichkeit
z. B. io Miniampere, so wird der Anker erst abfallen, wenn die Stromstärke unter
6 .Milliampere gesunken ist. Deshalb können Störfrequenzen, obwohl sie unter der
Anzugsempfindlichkeit liegen, das Zeichen trotzdem verwirren, wenn sie auf das im
angezogenen Zustande befindliche Impulsrelais treffen und über 6 Miniampere hervorrufen.
Um nun derartige Störfrequenzen unschädlich zu machen, wird wie oben beschrieben
verfahren.
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Sobald dann die Sendefrequenz am Ende des Striches, d. li. genau am
Ablauf der 4.. Sekunde aufhört, erfolgt auch durch die selbsttätig arbeitende Unterbrechervorrichtung
in diesem Zeitpunkt wenigstens einmal eine Unterbrechung des Stromkreises, unter
dessen Wirkung das Impulsrelais steht, und der Anker hat Zeit, abzufallen. Sobald
nun die Unterbrechervorrichtung wieder im nächsten Augenblick den Imp'ulsrelaisstromkreis
schließt, läuft zwar der 6 bis 9 Milliampere starke Strom der Störfrequenz wieder
durch die Spule des Impulsrelais, der Anker kann aber nicht mehr nach dem Abfallen
wieder angezogen werden, weil zum Anziehen des Ankers die Stromstärke der Störfrequenz
nicht ausreicht.
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Durch die aufeinanderfolgenden Unterbrechungen und Schließungen des
selbsttätig arbeitenden Unterbrechers gegen Ende eines Strichzeichens wird der Anker
des Impulsrelais zwar auch bei den Strichen des Anrufzeichens zum Abfall gebracht,
aber sofort wiederangezogen, da das Impulsrelais während des Strichzeichens durch
io Milliampere erregt wird. Diese kurzen Unterbrechungen vermögen das mit einer
gewissen Trägheit arbeitende Stromstoßpendel noch nicht zur Wirkung zu bringen.