DE588701C

DE588701C - Verfahren und Anlage zur Herstellung von lagerfaehigen gashaltigen Fluessigkeiten, z. B. Bier

Info

Publication number: DE588701C
Application number: DE1930588701D
Authority: DE
Original assignee: Holstein und Kappert Maschinenfabrik Phonix GmbH
Current assignee: Holstein und Kappert Maschinenfabrik Phonix GmbH
Priority date: 1930-04-03
Filing date: 1930-04-03
Publication date: 1933-11-24

Description

Verfahren und Anlage zur Herstellung von lagerfähigen gashaltigen Flüssigkeiten, z. B. Bier Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung lagerfähiger gashaltiger Flüssigkeiten, wie Bier, karbonisierter Fruchtsäfte u. dgl., bei dem die zu behandelnde Flüssigkeit während des Durchflusses durch einen mittels Wassers oder Dampfes beheizten Apparat hindurchgedrückt, hierbei auf Pasteurisiertemperatur erhitzt und sofort unter Beibehaltung der Temperatur in Gefäße abgefüllt wird.
Heizapparat, Abfüllapparat und Abfüllgefäß werden dabei derart unter Gegendruck gehalten, daß eine'Entbindung von Kohlensäure oder anderen Gasen bei der Erwärmung nicht stattfindet. Die Beobachtung eines dauernden Gegendruckes ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal gegenüber einem ähnlichen Verfahren für die Sterilisierung von Milch, wobei Überdrucke nicht entstehen. Infolgedessen sind alle für Milch bekannten Verfahren des P asteurisierens und damit verbundenen Abfüllens für gashaltige Flüssigkeiten nicht anwendbar.
Es sind Verfahren bekannt, bei denen Flüssigkeiten, wie Bier, karbonisierte Fruchtsäfte u. a., nach erfolgter Sterilisierung in Behälter abgefüllt werden, die vorher keimfrei gemacht sind. Weiterhin ist bekannt, Bier oder ähnliche gashaltige Flüssigkeiten kalt in Gefäße zu füllen und diese dann in einem gemeinsamen Wasserbad. auf Pasteurisiertemperatur zubringen. Die beim Erwärmen der Gefäße verdrängte Flüssigkeit wird in einen gemeinsamen Sammelbehälter geleitet und nimmt in diesem Behälter dann ebenfalls am Pasteurisiervorgang teil: Das Pasteurisieren erfolgt sehr häufig auch derart, daß die Versandgefäße mit der. zu pasteurisierenden Flüssigkeit gefüllt und alsdann in einem gemeinsamen Wasserbade auf Pasteurisiertemperatur erhitzt werden. Infolge der durch das Erhitzen entstehenden Ausdehnung der Flüssigkeit und des miteingeschlossenen Gases treten hierbei sehr oft Deformierungen der Versandgefäße ein.
Bei diesen vorgenannten Pasteurisierverfahren handelt es sich in allen Fällen um zwei völlig voneinander getrennte Arbeitsprozesse.
Das vorliegende Verfahren unterscheidet sich von den genannten darin, daß das Bier oder ähnliche gashaltige Flüssigkeiten mit Pasteurisiertemperatur in die Versandgefäße abgefüllt werden.
Die Anlage zur Durchführung dieses Verfahrens besteht darin, daß zwischen der Förderpumpe für die gashaltige Flüssigkeit und dem Abfüllapparat bekannter Bauart eine Pasteurisiervorrichtung eingebaut ist, von der die Flüssigkeit ohne nennenswerte Abkühlung zum Abfüllapparat und von dort in die Versandgefäße weiterfließt.
Ein weiterer Vorteil des neuen Verfahrens ist der, daß bei der im erhitzten Zustande stattfindenden Abfüllung sich nachteilig auswirkende Drucksteigerungen nicht eintreten können.
Außerdem werden die Strahlungsverluste auf ein Mindestmaß beschränkt, da große offene Bäder zum Erhitzen der gefüllten und zu pasteurisierenden Gefäße nicht vorhanden sind.
Die Zeichnung zeigt eine schematische Darstellung der Anlage.
-Das Bier, der gashaltige Fruchtsaft oder eine ähnliche zu pasteurisierende Flüssigkeit wird aus einem Tank mittels Rohrleitung a einer Pumpe b zugeleitet oder von dieser angesaugt, um durch einen Plattenerhitzer c bekannter Ausführung gedrückt zu werden. Hier'wird die Flüssigkeit auf Pasteurisiertemperatur erhitzt und darauf entweder durch eine Abflußrohrleitung p zu einem unter Druck stehenden Sammelbehälter q geleitet, aus dem sie den Abfüllgefäßen y zugeführt wird, oder auch direkt in die Abfüllgefäße mittels entsprechender Füllgeräte abgefüllt. In den Gefäßen wird die zu pasteurisierende Flüssigkeit für die Dauer der Pasteurisierzeit auf Pasteurisiertemperatur gehalten. Das Ab- kühlen der gefüllten Gefäße kann beliebig vorgenommen werden.
Statt des im Erfindungsbeispiel angeführten, in bekannter Weise aus mehreren nebeneinander angeordneten Platten bestehenden Erhitzers für die zu pasteurisierende Flüssigkeit kann auch jeder andere Erhitzungsapparat beliebiger Bauart benutzt «erden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von lagerfähigen gashaltigen Flüssigkeiten, z. B. Bier, unter Einfüllen der pasteurisierten Flüssigkeiten in die unter Gegendruck stehenden Versandgefäße, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeiten mit Pasteurisiertemperatur abgefüllt werden.
2. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Förderpumpe (b) für die gashaltige Flüssigkeit und dem unter Druck stehenden Füllapparat eine Pasteurisiervorrichtung (c) angeordnet ist, von der die Flüssigkeit ohne nennenswerte Abkühlung zu dem unter Gegendruck stehenden Abfüllapparat und von dort in die ebenfalls unter Gegendruck stehenden Versandgefäße weiterfließt.