DE588564C - Herstellung der Molybdate der Erdalkalimetalle und des Magnesiums - Google Patents
Herstellung der Molybdate der Erdalkalimetalle und des MagnesiumsInfo
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Description
- Herstellung der Molybdate der Erdalkalimetalle und des Magnesiums In der Eisen- und Stahlindustrie wird in neuerer Zeit in ständig steigendem Umfange Calciummolybdat zur Herstellung von Ferromolybdän sowie auch zur Erzeugung von Molybdänstahl verwendet.
- Die Herstellung des Calciummolybdats erfolgte bisher meist dadurch, daß zunächst, vielfach ausgehend von abgeröstetem Molybdänglanz, seine Alkalimolybdatlauge gewonnen und aus dieser das Calciummolybdat durch Zusatz von Kalkmilch oder Calciumsalzen ausgefällt wurde, wobei es erforderlich war, die Gegenwart eines Kalküberschusses in der Lösung zu vermeiden.
- Auch hat man die Zweistufigkeit dieses Verfahrens dadurch zu -umgehen versucht, daß man die rohe Molybdänsäure mit Kalkmilch kochte und das entstehende :Produkt zur Trockne eindampfte. Aus der Tatsache, daß auf das Eindampfen als Verfahrensbestandteil hierbei ausdrücklich hingewiesen wurde, ergibt sich, daß Kalkmilch im überschuß verwendet wurde, wobei lösliche Molybdate entstehen. Da man für die Umsetzung eine recht erhebliche Menge Flüssigkeit benötigt, stellt dieses Eindampfen .eine beträchtliche Belastung des Verfahrens dar, die man sicher vermieden hätte, wenn man die Bedingungen gekannt hätte, unter denen man auf anderem Wege Verluste durch Bildung von löslichen Molybdaten vermeiden kann. Das Verfahren hat sich infolgedessen auch nicht durchzusetzen vermocht; denn die Möglichkeit, in einem Arbeitsgange zu arbeiten., wurde durch die Notwendigkeit, das erhaltene Zwischenprodukt zur Trockne einzudampfen, allzu teuer erkauft.
- Es wurde nun gefunden, daß es bei Einhaltung bestimmter Arbeitsbedingungen möglich ist, die Bildung der wasserlöslichen Mo-Iybdate zu vermeiden und unmittelbar normales Calciummolybdat zu erhalten, wenn man nämlich den abgerösteten Molybdänglariz mit Kalkmilch zweckmäßig in der Kochhitze unter Vermeidung eines Überschusses an Kalk bebandelt. Das letztere erreicht man dadurch, daß man die Umsetzung in einer Lösung durchführt, deren Gehalt an, Kalkhydrat ständig so niedrig bemessen wird, daß sie nur eben nachweisbar alkalisch reagiert.
- Es ,ist bekannt, daß Molybdänsäure in Wasser, .wenn auch schwach, so doch immerhin merkbar löslich ist. Die Umsetzung mit der allmählich zufließenden Kalkmilch erfolgt nun derart, daß durch Reaktion der gelösten Molybdänsäure mit der Kalkmilch sofort unlösliches Calciummolybdat gebildet wird, wodurch weitere Mengen Molybdänsäure in Lösung gehen können und zur Reaktion gelangen. Wie bereits erwähnt, muß ein überschuß von Kalk, um die Bildung löslicher Molybdate zu verhindern, sorgfältig vermieden werden. Dies geschieht zweckmäßigerweise dadurch, daß die Basizität der Lösung während der Umsetzung laufend mit Hilfe von Lackmuspapier verfolgt wird, und zwar soll die Basizität nie über das gerade zur Bläuung des Lackmuspapiers führende Maß steigen. Beispiele ioo Teile abgerösteter Molybdänglanz mit 71,7 % Mo03 und 0,82 0/Q Na20 aus der Gangart werden in Wasser von 85°C aufgeschlämmt, worauf unter Rühren Kalkmilch eingetragen wird. Nach Zusatz .einer Menge entsprechend 27,9 Teilen Ca0, wobei gerade eine bleibende, schwach alkalische Reaktion erreicht wird. enthält die vom Niederschlag abgetrennte Lösung noch 0,135 Teile Mo 03, entsprechend o, i 9 % der eingesetzten Moiybdänsäuremenge. Wendet man unter den gleichen Bedingungen jedoch 3o,9 Teile Ca0 an, d. h. eine die Erreichung einer schwach alkalischen Reaktion überschreitende Menge, so enthält die Lösung bereits 3, i 9o Teile Mo 03, entsprechend 4,45 % der eingesetzten Menge.
- Die Durchführung des Verfahrens bei gewöhnlicher Temperatur (2 i° C) verläuft wesentlich langsamer; eine mit einem Ansatz von ioo Teilen abgeröstetem Molybdänglanz mit 70,8 % Mo03 und etwa 0,2 % Na20 aus der Gangart durchgeführte Umsetzung ergab nach dem Verrühren mit Kalkmilch in einer Menge entsprechend 28 Teilen Ca0 eine vollständige Umsetzung, bei welcher nur o,045 der eingesetzten Molybdänsäuremenge in das Filtrat übergingen.
- Die im Röstgut enthaltenen Verunreinigungen bzw. Begleitbestandteile, vor allem die Gangart des Erzes, verbleiben hierbei natürlich im Produkt; sofern es 'sich aber um Erze handelsüblicher Reinheit handelt, spielen dieselben für die in Frage kommenden Verwendungszwecke keine Rolle. Die saune Gangart erspart den ohnehin nötigen Sandzuschlag 5 beim Verschmelzen. Arsen geht bei geeigneter Führung der Abröstung zum größten Teil schon hierbei weg. Etwa vorhandene beträchtliche Gehalte an Kupfer und Wismut können nach irgendeiner der schon bekannten Methoden vor der Röstung entfernt werden.
- Die Herstellung des Calciummolybdats auf diesem Wege erfordert so geringe technische Behelfe, daß es möglich ist, die Konvertierung schon an der Erzeugungsstelle vorzunehmen und damit .ein höher wertiges Produkt mit geringen Mehrkosten auf den Markt zu bringen.
- Das Verfahren ist sinngemäß auf die Herstellung von anderen Molybdaten der Erdalkalien und des Magnesiums anwendbar.
- Aus dem bereits eingangs erwähnten Verfahren der Ausfällung von Calciummolybdat aus Alkalimolybdaten mittels Kalkmilch unter Vermeidung eines Kalkmilchüberschusses war das vorliegende Verfahren keineswegs abzuleiten. Dort kann nämlich die Bildung von freier ,Ätzalkalilauge durch Umsetzung die völlige Ausfällung des Calciummolybdats verhindern. Im vorliegenden Falle wird dagegen nicht von den Molybdaten, sondern von der freien Molybdänsäure ausgegangen und die kalkalkalische Reaktion auf nur eben nachweisbarer Höhe gehalten. Die Möglichkeit zur Bildung von freiem Alkali ist also im vorliegenden Falle überhaupt nicht gegeben, und es war auch nicht vorauszusehen, daß das Auftreten einer auch nur geringen kalkalkalischen Reaktion die Löslichkeit des Calciummolybdats wesentlich erhöhen würde.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Molybdaten der Erdalkalimetalle oder des Magnesiums durch Behandlung von. abgerÖstetem Molybdänglanz mit Lösungen oder Aufschlämmungen der entsprechenden Hydroxyde, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung zweckmäßig in der Kochhitze m einer Lösung von eben nachweisbarer alkalischer Reaktion durchführt.
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