DE585994C - Verfahren und Vorrichtung zum Abtorfen mittels eines Baggers - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Abtorfen mittels eines BaggersInfo
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Classifications
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- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E21—EARTH OR ROCK DRILLING; MINING
- E21C—MINING OR QUARRYING
- E21C49/00—Obtaining peat; Machines therefor
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Abtorfen mittels einer
an der Torfgrube gleislos entlang fahrenden Baggermaschine. Bei einer bekannten Maschine
dieser Art wird die Torfmasse hinter der Maschine auf deren Fahrbahn und auch
seitlich von ihr ausgebreitet und sodann die Soden gebildet. Bei dieser bekannten
Maschine bleibt der Torf auf der Fahrbahn so lange liegen, bis die Soden völlig getrocknet
sind.
Andererseits ist es bekannt, getrennte Beleg- (Vortrocken-) und Fertigtrockenfelder
zu verwenden.
Die Erfindung beruht' auf folgenden Erwägungen: '
Bekanntlich trocknet maschineller Torf praktisch schneller als Handtorf; Durch Verwendung
von Torfmaschirien kann also das Belegfeld besser ausgenutzt werden, und zwar
Im Gegensatz zu Handtorf zweimal statt nur einmal während der Arbeitsperiode. Ein
Nachteil ist "jedoch der übliche selbsttätige Sodenableger, der sehr lang ist und die ganze
Maschine schwer verwendbar macht.
Bei den üblichen TorfbaggeTmäschinen
beträgt die Abbaudauer ungefähr 30 bis 33 Jahre und ist abhängig von" der Moortiefe
und der Länge des Ablegers. Je nach der Zunähme der Belegfeldbreite nimmt die Abbaudauer
ab. Bei einer Moorschichf von 2 m oder mehr ist jedoch die Abbaudauer immer
größer als bei Handbetrieb.
Bei einer praktisch noch verwendbaren Länge des Sodenablegers kann man durch
Erhöhung der Bewegungsschnelligkeit des Baggers die Leistung desselben erhöhen, jedoch
nicht über ioo m3 pro Stunde. Die Leistung wird übrigens nur durch die ver- fügbare
Oberfläche bestimmt, wobei eine bestimmte Püttenlänge erforderlich ist, da der Bagger erst dann wieder am Anfang arbeiten
kann, wenn dort die Soden trocken sind. Ferner ist die Anzahl der Putten auf einer
bestimmten Oberfläche von der Entfernung der Putten abhängig und diese wieder von
der Länge des Sodenablegers, welche mit der Zunahme der Leistung wächst.
Durch Anwendung der Erfindung ist es nun möglich, das Belegfeld mehr als zweimal
während der Arbeitsperiode zu benutzen, weil die Soden eher vorgetrocknet sind als getrocknet,
und somit kommt man mit einem bedeutend schmaleren Belegfeld aus, während dennoch die Abbaudauer geringer ist. Weiter
ist es möglich, die Kapazität der Maschine auch auf schmalen Feldern durch Vergrößerung
der Geschwindigkeit bedeutend zu erhöhen, was bei Baggern mit langem Sodenableger
nicht möglich ist. Infolgedessen kann die Maschine, auch durch Fortfall des langen,
selbsttätigen Sodenablegers, auch auf Gebieten . zwischen zwei Kanälen verwendet
werden, da die Maschine leicht umkehrbar und verstellbar ist. Auch kann gemäß der
Erfindung die Trockenarbeit und die Abfuhr des Torfes gänzlich ader teilweise von
der Maschine durchgeführt werden, wodurch die Kosten bedeutend herabgesetzt werden. '
Wie aus obigem hervorgeht, kann man erfindungsgemäß das Belegfeld aufs Neue verwenden,
bevor die Soden völlig getrocknet . sind, da man ein gesondertes Trockenfeld verwendet
und nicht, wie dies bis jetzt immer der Fall war, das Trocknen auf dem Belegfeld
ausführte. Sobald die Soden genügend vorgetrocknet sind, um in Häufchen gestellt
zu werden, findet erfindungsgemäß die Beförderung vom Belegfeld nach dem Trockenfeld
statt. Bei einer dazu erforderlichen Zeit von 14 Tagen (bei trocknem Wetter genügen
schon 8 bis 10 Tage) kann man also bei einer Arbeitsperiode von 120 Tagen das Belegfeld
achtmal verwenden. Der Vorschlag, das Belegfeld mehrmals im Jahre zu verwenden, ist
nicht neu.
Wie bereits bemerkt, ist bei Verwendung
der Erfindung eine geringe Belegfeldbreite ausreichend, nämlich von 2 m, während diese
bei den älteren Verfahren 60 m beträgt, beide Verfahren bei einer Abbaudauer von
30 Jahren. Die Leistungssteigerung der Baggermaschinen beträgt gemäß der Erfindung
nahezu 65 °/0.
Man kann mit der neuen Maschine auch die Abfuhr- und Trockenarbeit ausführen,
wodurch ein weiterer Vorteil der- Maschine gegeben ist. Das Verfahren bringt nämlich
mit sich, daß man auch die Bewegung der Soden vom Belegfeld nach dem Trockenfeld
von der Maschine ausführen läßt. Zu diesem Zwecke ist an der Vorderseite der Maschine
beispielsweise ein Transportband vorgesehen, das die ganze Beleg- oder Trockenfeldbreite
bestreicht und also nur um die doppelte Breite des Belegfelds aus der Maschine
hinausragt. Außerdem kann man noch eine zweite Fördervorrichtung anbringen, die nur
das Trockenfeld bedient und den vorgetrockneten Torf in Wagen oder in Haufen bringt.
Die Maschine kann die vorgetrockneten
Soden auf die Fördervorrichtung bringen, wie auch den vorgetrockneten Torf für die
Abfuhr bereitstellen. Die Tätigkeiten der Arbeiter sind auch, falls die Maschine dies
nicht besorgt, derart vereinfacht, daß dadurch
eine erhebliche Herabsetzung der Kosten erzielt wird.
Die Erfindung betrifft also ein Verfahren zum Abtorfen mittels einer an der Torfgrube
gleislos entlang fahrenden Baggermaschine unter Verwendung von getrennten Beleg-(Vortrocken-)
und Fertigtrockenfeldern und besteht darin, daß der von der Maschine verarbeitete
Torf ausschließlich im Wege der Maschine, und zwar hinter dieser, in Form von Soden zum Vortrocknen ausgelegt oder
zu Soden geschnitten wird und bei einer weiteren Fahrt der Baggermaschine die vorgetrockneten
Soden von dort unter Benutzung von Transporteinrichtungen der Baggermaschine auf den Geländestreifen neben der
Maschine zum Fertigtrocknen umgelegt werden.
Eine Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, daß für das Umlegen auf dem
Fertigtrockenfeld dadurch Platz gemacht wird, daß die fertig getrockneten Soden unter
Benutzung von Fördereinrichtungen der Maschine auf einen dritten Geländestreifen zum
Stapeln oder zur Abfuhr gebracht werden.,
Die Erfindung betrifft ferner eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung.
Diese besteht aus einem auf Raupenbändern fortbewegten Bagger, der am hinteren Ende eine Vorrichtung zum Ablegen
oder Herstellen der Soden auf der Fahrbahn enthält. Erfindungsgemäß ist am vorderen Ende des Baggers eine im wesentlichen
senkrecht zur Baggerbewegungsrichtung arbeitende Transportvorrichtung vorgesehen,
die die vor dem Bagger liegenden Soden auf das seitlich der Maschine befindliehe
Trockenfeld befördert. Zweckmäßigerweise ist am vorderen Ende des Baggers eine zweite Transportvorrichtung zum Befördern
der auf dem seitlichen Trockenfeld fertig getrockneten Soden in Wagen oder Stapel angeordnet.
Ein Ausführungsbeispiel einer Maschine · zur Durchführung des neuen Verfahrens ist
auf der Zeichnung veranschaulicht.
Abb. ι ist eine Seitenansicht der Maschine. Abb. 2 ist eine Draufsicht auf die unterhalb
der Linie A-B der Abb. 1 liegenden Teile der Maschine.
Die Maschine besteht aus einer Gestellplatte i, die auf Raupenbändern 2 und 3 ruht.
Diese Bänder bewegen die Maschine längs des Grabens 4 in Richtung des in Abb. 2 eingetragenen
Pfeiles. Durch verschiedenartigen Antrieb der Bänder 2 und 3 ist es möglich, bei Bedarf die Fahrtrichtung zu ändern oder i°5
die Maschine zu drehen.
Auf der Platte 1 ist ein kräftiges Gestell 5 mit Überdachung angeordnet, an welchem
das Getriebe und die Eimerleiter 6 befestigt sind. Die Eimerleiter ist verschiebbar im Gestell
gelagert, wodurch die Grabentiefe eingestellt werden kann. Das Aufziehen der Eimerleiter erfolgt mittels einer Winde. Die
Eimer 7 sind vorn schmaler als hinten (vgl. Abb. 2), wobei der Unterschied in der Breite
der Grabenbreite*entspricht. Beim Vorwärtsbewegen der Maschine wird das Moor in
gleichmäßiger Weise abgegraben.
Die Eimer 7 sind an zwei parallelen, endlosen Ketten befestigt, die unten über Kettenscheiben
8 und oben über Kettenscheiben 9 geführt sind. Die Eimerketten laufen ferner
Bibliothek
über zwei Kettenscheiben io und ii, die in
Lagern des Gestelles ruhen. Schließlich läuft jede Kette über eine Treibscheibe 13, die
mittels der Hauptwelle 14 unter Verwendung einer Reibungskupplung angetrieben wird.
Durch diese Führung der Eimerkette kann die Eimerleiter auch während des Betriebes
auf- oder abwärts bewegt werden.
Die drehbar an den Ketten befestigten Eimer 7 werden gekippt, wenn sie gegen die
• Anschläge 15 und 16 /stoßen, wobei gleichzeitig
etwa an der Schneidekante der Eimer vorhandene Fasern entfernt werden. Die
Eimer entleeren sich in den Trichter 17 der Hammermühle 18 oder in eine andere geeignete
Vorrichtung, in welcher das Moor zu einer homogenen Masse geschlagen und darauf in einer doppelten Schraubenpresse 19
nach rückwärts in das Mundstück 20 gepreßt wird. Die Moormasse kann auch sofort vom
Bagger oder mittels einer Transporteinrichtung in eine Schraubenpresse geführt werden.
• Die Hammermühle ist also kein wesentlicher Teil der Erfindung. Zur richtigen Verteilung
sind zwei Schrauben vorgesehen, die einen von der Mitte nach außen abnehmenden Durchschnitt aufweisen und von denen sich
eine rchts und die andere links befindet. Der Antrieb erfolgt von der Hauptwelle 14 aus
mittels der Übertragung 21.
Auch die Hammermühle 18 wird von der Hauptwelle aus mittels der festen und
losen Riemenscheiben 22 bewegt, während die doppelte 'Schraubenpresse ig von der
Hammermühle 18 mit Zahnradgetrieben angetrieben wird. Die Hauptwelle 14 wird mit
der Riemenübertragung 23 von der Maschinenwelle 24 angetrieben, welche mittels , einer Reibungskupplung 25 an den Ölmotor
26 angeschlossen ist.
Vor dem Bagger befinden sich zwei Förderbänder 27 und 28. Das Band 27 fördert die
Soden nach dem Fertigtrockenfelde, das Band 28 dient zur Weiterbeförderung des Torfs
+5 mittels ,eines am Ende dieses Förderbandes vorhandenen Elevators 29, Der Antrieb von
27, 28 und 29 geschieht mittels zweier unter den Transportbändern angeordneten Wellen,
die die Bewegung mittels konischer Zahnräder an die Scheiben 30 und 31 überträgt.
Die beiden Wellen werden von der Hauptwelle 14 aus angetrieben und sind gesondert
ausschaltbar.
Der Bagger 32 ist drehbar an der Welle der Scheiben 10 gelagert und wird von dieser
Welle angetrieben. Ferner kann er mittels einer Handwinde hochgestellt werden. Die
Hauptwelle 14 besorgt mit einer ausschaltbaren Vorrichtung den Antrieb einer Winde
zum Emporheben der Eimerleiter und den Antrieb der Raupenbänder 2 und 3.
Die Bedienung des Baggers geschieht von der Stelle 33 der Platte 1 aus. Hinter dem
Mundstück 20 befindet sich eine Vorrichtung zum Schneiden der Soden und besteht aus
umlaufenden Messern 34 und auf und nieder beweglichen Leisten 35.
Claims (4)
- Patentansprüche:i. Verfahren zum Abtorfen mittels einer an der Torfgrube gleislos entlang fahrenden Baggermaschine unter Verwendung von getrennten Beleg- (Vortrocken-) und Fertigtrockenfeldern, dadurch gekennzeichnet, daß der von der Maschine verarbeitete Torf ausschließlich im Wege der Maschine, und zwar hinter dieser, in Form von Soden zum Vortrocknen ausgelegt oder zu Soden geschnitten wird und bei einer weiteren Fahrt der Baggermaschine die vorgetrockneten Soden von dort unter Benutzung von Transporteinrichtungen der Baggermaschine auf den Geländestreifen neben der Maschine zum Fertigtrocknen. umgelegt werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für das Umlegen auf das Fertigtrockenfeld auf diesem dadurch go• Platz gemacht wird, daß die fertiggetrockneten Soden unter Benutzung von Fördereinrichtungen der Maschine auf einen dritten Geländestreifen zur Stapelung oder Abfuhr gebracht werden.
- 3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2 unter Verwendung eines auf Raupenbändern fortbewegten Baggers, der am hinteren Ende eine Vorrichtung zum Ablegen oder Bilden der Soden auf der Fahrbahn enthält, dadurch gekennzeichnet, daß am vorderen Ende des Baggers eine im wesentlichen senkrecht zur Baggerbewegungsrichtung arbeitende, die vor dem Bagger liegenden Soden auf das seitlich der Maschine befindliche Trockenfeld befördernde Transportvorrichtung vorgesehen ist.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß am vorderen Ende des Baggers eine zweite Transportvorrichtung zum Befördern der auf dem seitlichen Trockenfeld fertiggetrockneten Soden in Wagen oder Stapel angeordnet ist.Hierzu 1 Blatt ZeichnungenΦ*'
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family
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Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DEH119781D Expired DE585994C (de) | 1928-01-06 | 1929-01-05 | Verfahren und Vorrichtung zum Abtorfen mittels eines Baggers |
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Country | Link |
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1929
- 1929-01-05 DE DEH119781D patent/DE585994C/de not_active Expired
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