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Blindenstock Die Erfindung betrifft einen Blindenstock mit einem mit
Rolle versehenen Stockende, der besser als die bisher bekannten Stöcke dieser Art
den Bedürfnissen der Praxis entspricht.
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Gemäß der Erfindung hat der Blindenstock am unteren Ende eine Einrichtung,
die ferngesteuert wird und sich im freigegebenen Zustand frei um die Achse des Stockes
drehen kann, wenn sie längs einer den Blinden führenden Oberfläche, beispielsweise
den Rand eines Bürgersteiges oder einer Mauer, rollt, während die Einrichtung nach
ihrer Feststellung als feste Stütze dient.
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Ferner betrifft die Erfindung außer dieser hauptsächlichen Einrichtung
noch eine gewisseZahl andererVerbesserungen, die gleichzeitig gebraucht und im nachfolgenden
genauer beschrieben werden.
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Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf verschiedene Ausführungsarten
der besagten Einrichtungen, welche für den neuen Blindenstock Verwendung finden.
An Hand der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung ist die Erfindung leicht
zu verstehen.
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Eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist
auf der Zeichnung dargestellt. Es zeigt: Fig. z eine Seitenansicht -des Blindenstocks
nach der Erfindung in teilweisem Schnitt, wobei aus dem Stock selbst ein Teil herausgebrochen
ist, Fig. a einen teilweisen Schnitt durch den Blindenstock nach der Erfindung,
der eine Abart zum Ausführungsbeispiel nach Fig. r darstellt. Der Erfindungsgegenstand
kann wie folgt beschrieben werden: Der eigentliche Stock selbst ist, wenigstens
was sein Äußeres betrifft, wie ein gewöhnlicher Stock beschaffen, d. h. er hat einen
gradlinigen Teil aus irgendeinem geeigneten Material, beispielsweise aus Holz, Rohr,
Metall usw., an dessen unterem Ende ein eisenbeschlagener Teil angebracht ist. Der
Stock trägt an seinem anderen Ende eine Krücke oder einen Handgriff c, der beliebige
Form haben und aus beliebigem Material hergestellt sein kann. Vorzugsweise ist die
Krücke, besonders zum Zweck ihrer leichteren Befestigung auf dem Teil a, mittels
eines Gewindes d abnehmbar angebracht.
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Nach der Erfindung ist das eisenbeschlagene Ende b, anstatt letzteres
fest auf dem Stock anzubringen, so eingerichtet, daß es einmal in bezug auf den
Stock freigegeben werden kann, so daß sich das Stockende um die Achse des gradlinigen
Teiles a dreht, aber daran gehindert ist, sich in Richtung der Längsachse des Stockes
a zu verschieben. Zum andern kann aber das Stockende b in bezug auf den Teil a des
Stockes mittels einer Fernsteuerung durch ein Steuerorgan. e festgestellt werden.
Letzteres ist in der Nähe der Krücke e derart angebracht, daß es leicht für einen
Finger der die Krücke haltenden Hand zugänglich ist. _ Für das gewählte auf der
Zeichnung in Fig. z dargestellte Ausführungsbeispiel ist ein eisenbeschlagenes Ende
von zylindrischer Form in Gestalt einer Art Kapsel angenomrnen worden, die an allen
Seiten mit Ausnahme
derjenigen Seite geschlossen ist, welche mit
dem Stock im Eingriff ist. Das eisenbeschlagene Ende kann unten einen kugeligen
Teil f tragen, welcher gegebenenfalls elastisch ist und fest mit der Kapsel b verbunden
wird oder mit letzterer aus einem Stück besteht. Das eisenbeschlagene Ende kann
auch jede andere nicht zylindrische Gestalt haben, z. B. kann es kegelstumpfförmig,
kugelförmig, gewölbt usw. ausgebildet sein.
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Das Stockende b ist frei beweglich auf einem eingezogenen Teil g des
unteren Stockendes, vorzugsweise mittels eines auf geeignete Weise ausgebildeten
Kugellagers h, angebracht (Fig.2).
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Im geradlinigen Teil a des Stockes ist ein axialer Kanal i ausgespart,
in welchen ein hohler kegelstumpfförmiger Körper j hineinragt. Letzterer kann auf
dem mittleren Teil der inneren Oberfläche des Bodens der Kapsel b befestigt werden.
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In dem Hohlkörper j, dessen eines freies Ende offen ist, ist eine
Art Keil k eingebettet. Letzterer hat eine Konizität, die der des Hohlkörpers
j entspricht. Der Keil k ist mit einer Fernsteuerung fest verbunden, die
beispielsweise aus einer Stange L besteht, die in dem axialen Kanal i eingebettet
ist und bis in die Nähe der Krücke reicht. An einer oder mehreren Stellen der Stange
Z, besonders an deren unterem Ende, sind Führungsmittel m vorgesehen, die dazu dienen,
die Stange Z in der Mitte des Kanals zu halten, wobei gleichzeitig das axiale Gleiten
der Stange im einen oder anderen Sinne möglich ist.
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Um das axiale Gleiten der Stange l herbeizuführen, ist in der Nähe
der Krücke c ein Knopf oder Handgriffe vorgesehen, welcher um eine Achse oder einen
Stift eine Kippbewegung ausführen kann. Der Handgriffe trägt einen Hebel p, der
mit der Stange L verbunden ist und mit einer elastischen Sperrklinke o zusammenwirkt,
die geeignet ist, die Bewegung des Hebels p nach der einen oder der anderen. Seite
seiner äußersten Stellungen zu erleichtern und ihn elastisch in einer dieser Stellungen
festzuhalten.
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Wenn der Knopf die in der Zeichnung dargestellte Stellung einnimmt,
so ist der Keil k vom Hohlkörper j entfernt, -wodurch das eisenbeschlagene Ende
b freigegeben ist und sich um seine Achse drehen kann, Der Blinde kann jetzt den
Teil b längs einer Oberfläche, beispielsweise den Rand eines Bürgersteiges oder
einer Mauer, rollen lassen, die ihm während seines Weges zur Führung dient.
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Wenn dagegen der Knopf e nach unten gedrückt wird, bringt er mittels'
des Hebels p und der Stange L den Keil k mit dem Hohlkörper j in Berührung,
wodurch das eisenbeschlagene Ende b festgestellt wird, so daß der Blinde sich jetzt
des Stockes als eine feste Stütze bedienen kann.
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Gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist der Stock
derart eingerichtet, daß man in den Teil bi eine Hülse ä einschraubt, die die Kapsel
s sowie die Kugeln r und r1 aufnimmt, welch letztere eine Berührung mit dem Fußboden
an Stelle der vorher benutzten Kalotte f sichern.
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Der Boden der Kapsel s dient als Lager für die Kugeln r. In diesem
Falle kann der Keil k seine Wirkung auf eine Platte t ausüben, die in ihrer Mitte
von einem Loch mit konischem Rand durchbohrt ist. Durch Ziehen an dem Seil 1i wird
der Keil in die konische Bohrung gezogen und somit der Teil b1 festgestellt.
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Die Erfindung ist selbstverständlich nicht nur auf die beschriebenen
und auf der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Sie umfaßt
vielmehr-auch alle Abarten der dargestellten Einzelheiten, ganz besonders was die
Anordnung des Eisenbeschlags nach der Erfindung anbetrifft und hinsichtlich der
Fernsteuerung. Besonders kann man für das Ausführungsbeispiel nach Fig.2 eine abnehmbare,
nicht dargestellte Kappe vorsehen, welche auf den die Kugeln r enthaltenden Teil
g aufgesetzt wird und als eisenbeschlagenes Ende in dem Fall dient, in welchem die
Kugeln r, r1 ausgeschaltet sein sollen.