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Maschine zur Herstellung von leeren oder gefüllten Schachteln oder
Schachtelteilen aus Pappe o. dgl., bei welcher das Arbeitsstück während der Formung
auf einem wandernden Arbeitstisch aufliegt Der allgemeine Vorgang bei der Erzeugung
von Schachtelteilen aus Pappe o. dgl. besteht darin, zunächst einen flachen Schachtelzuschnitt
herzustellen, der die Abwicklung in eine Ebene bildet und in welchem die Schachtelkanten
durch Ritzen, Rillen oder Schneiden eingearbeitet worden sind, und diesen Zuschnitt
sodann durch entsprechend aufeinanderfolgendes öder gleichzeitiges Falten, Biegen,
Heften, Schneiden u. dgl. zum gewünschten Schachtelteil (oder zur gewünsch> ten
einteiligen Schachtel) zu formen. Die Schachtel kann dann anschließend verfüllt
und an einen Stapel abgegeben werden.
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Die Erfindung bezieht sich auf Schachtelmaschinen, bei welchen das
Arbeitsstück während der Formung auf einem wandernden Arbeitstisch oder Arbeitsplatz
(Wandertisch) festgehalten wird.
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Man hat bereits zahlreiche Schachtelmaschinen vorgeschlagen, bei welchen
die Herstellung der Schachteln auf einem Drehtisch vorgenommen wird, um auf diese
Weise die Geschwindigkeit der Schachtelherstellung zu steigern. Dieser an sich richtige
Gedanke wird aber bei den bekannten Maschinen in unvollkommener Weise durchgeführt,
da entweder der drehbare Arbeitstisch gerade während der Arbeitszeiten ruht oder
das Arbeitsstück während der Formung als Ganzes, d. h. mit allen seinen- Flächen,
gewisse Relativbewegungen in bezug auf -den Drehtisch ausführt, so daß entweder
die Erzeugungsgeschwindigkeit nur wenig gesteigert oder die Präzision der hergestellten
Ware vermindert wird. Zur zweitgenannten Art bekannter MAschinen gehört - auch eine
Ziehpresse zur Herstellung von Hohlkörpern aus mehrschichtigen Holzfurnieren, bei
welcher oberhalb eines mit Ziehöffnungen versehenen Arbeitstisches mit dem Tisch
umlaufende Ziehstempel angeordnet sind, die, von feststehenden Kurven gesteuert,
das aufgelegte Blank durch die Ziehöffnung durchziehen, so daß es die Gestalt eines
Hohlkörpers, annimmt; bei diesem Ziehvorgang werden alle Flächen des -Werkstückes
in bezug auf den Tisch bewegt, und dies hat zur Folge, daß die Ziehbewegung des
Stempels, die hierbei auftretenden Kräfte und Widerstände und daher auch die Materialeigenschaften
des, jeweiligen Werkstückes die schließliche Läge der Kanten des Hohlkörpers mitbeeinflussen.
Darunter kann aber die Genauigkeit, mit der jedes Stück hergestellt wird, leiden,
und es treten individuelle Abweichungen in Gestalt und Größe auf, die bei einer
Massenware, wie Schachteln, nicht erwünscht sind. Derselbe Nachteil stellt sich
bei
jenen bekannten Schachtelmaschinen ein, bei denen die Arbeit an dem vom Drehtisch
getragenen und mitgeführten Arbeitsstück ausschließlich durch Werkzeuge und Vorrichtungen
vorgenommen wird, welche außerhalb des Drehtisches ortsfest angeordnet sind und
an dessen Bewegung nicht teilnehmen. Man hat bei Spezialmaschinen, die ausschließlich
zur Herstellung flacher Papiersäcke dienen, jene Werkzeuge, die das Umfalten der
Papierfläche um i8o° besorgen, auf der das Arbeitsstück tragenden rotierenden Trommel
angeordnet; bei der Herstellung von Papiersäcken handelt es sich jedoch nicht um
die Aufgabe, ein möglichst starres, rahmenartiges, räumliches Gebilde in genauer
Weise zu formen, so daß aus der Konstruktion von Papiersackmaschinen nicht ohne
weiteres Anhaltspunkte gewonnen werden können, wie die eben bezeichnete Aufgabe
bei Schachtelmaschinen mit rotierender Trommel zu lösen ist.
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Die Schachtelmaschine gemäß vorliegender Erfindung soll die erwähnten
1\Tachteile der bekannten Schachtelmaschinen dadurch vermeiden, daß bei ihr die
vom Wandertisch getragenen Werkzeuge oder Vorrichtungen während der Bewegung des
Tisches das Auf- oder Umbiegen der Schachtelwände um Kanten eines oder mehrerer
eine Fläche des Arbeitsstückes auf dem Wandertisch unbeweglich festhaltender Druckkörper
vornehmen, so daß die hauptsächliche Formung des Stückes, nämlich die Herstellung
der rahmenartigen Form der Schachtel, auf dem Wandertisch mit großer Genauigkeit
ausgeführt werden kann. Dabei kann der Tisch als Drehtisch, als rotierendeTrommel
o. dgl. ausgebildet sein. Zweckmäßig ist eine Aneinanderreihung mehrerer Arbeitstische,
beispielsweise durch Unterteilung eines Drehtisches oder einer rotierenden Trommel
in eine Anzahl Abschnitte, deren jeder den gleichen Werkzeugsatz trägt und je ein
zu formendes Arbeitsstück festhalten kann.
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Durch die Erfindung soll eine hohe Genauigkeit der Arbeit ohne Verzicht
auf eine rauinünd zeitersparende Schachtelherstellung erzielt werden, da das Aufbiegen
der Schachtelwände um Kanten des das Stück festhaltenden Druckkörpers während der
Bewegung des Arbeitstisches eine Faltung um unverrückbare Biegekanten ermöglicht.
Auch sollen alle Ungenauigkeiten und Störungen vermieden werden, die bei außerhalb
des Arbeitstisches angeordneten Werkzeugen auftreten können.
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An Hand der Abbildungen der Zeichnungen sei ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung, und zwar eine Schachtelmaschine mit rotierender Trommel für die.
Erzeugung einer einteiligen Schachtel von der in Abb. 2n gezeigten Gestalt, beschrieben,
wobei jedoch jene Teile der Maschine, die für das Verständnis der Erfindung nicht
wesentlich sind, nicht näher erläutert werden sollen.
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Abb. i zeigt schematisch die Gesamtanordnung der Maschine.
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Abb. 2 veranschaulicht die Bildung der einteiligen Schachtel (Abb.2n)
aus einem einfachen Materialband (Abb.2a).
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Abb.3 bis 5 zeigen ein Trommelsegment der Abb. i mit den darauf angeordneten
formenden Werkzeugen und deren Steuerorganen, wobei Abb. q. einen Schnitt nach der
Linie II-II und Abb. 5 einen Schnitt nach der Linie 1-I der Abb. 3 darstellt.
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Abb. 6 zeigt eine Vorrichtung zum Abnehmen offener Schachteln von
einer rotierenden Trommel.
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Abb.7 zeigt die seitliche Festhaltung des Arbeitsstückes auf der Trommel.
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Zum besseren Verständnis der Wirkungsweise der Maschine sei zunächst
das bei der Erzeugung einer geschlossenen einteiligen Schachtel nach Abb.2n (oder
einer offenen Schachtel nach Abb.2m) angewandte Verfahren kurz erläutert. Auf dem
in Abb. 2 a angedeuteten Materialband wird zuerst der in Abb. 2b gezeichnete Schachtelzuschnitt
hergestellt, welcher nichts anderes als .die Abwicklung der Schachtel (Abb. 2m oder
Abb. 2 n) in eine Ebene ist. In diesem Zuschnitt (Abb.2b) sind die den Kanten der
Schachtel entsprechenden Linien eingeritzt (schwach ausgezogene Linien) oder eingeschnitten
(stark ausgezogene Linien), je nachdem, ob das Schachtelmaterial in der fertigen
Schachtel an der betreffenden Kante nur gebrochen oder aber eingeschnitten sein
soll. Der Schachtelzuschnitt (Abb.2b) wird nun geformt, und zwar werden zunächst
die Seitenflächen a aufgekantet, was in Abb. 2 c und Abb. 2 d angedeutet ist, wobei
der Zusammenhang des Arbeitsstückes mit dem Materialband bzw. mit den nachfolgenden
Zuschnitten noch immer besteht. Während der weiteren Phasen der Formung wird das
Arbeitsstück an den in Abb. 2 d schraffiert angedeuteten Seitenflächen ca auf dem
Wandertisch (Trommel) festgehalten; gegebenenfalls halten auch Stempel, die auf
die Bodenfläche nz und Deckelfläche k, l der Schachtel aufgesetzt werden,
die Schachtel solange wie möglich fest. In der nächsten Formungsphase (Abb. 2 e)
werden nun die Schachtelflügel b eingeschlagen, und das Arbeitsstück wird an der
Trennlinie c von dem nachfolgenden Arbeitsstück bzw. vom Materialband getrennt.
Es werden sodann die Stirnflächen d und e aufgeklappt und eingeschlagen
(Abb.2f bis Abb.2h), und zwar werden zunächst die Stirnflächen d über die Kante
f aufgerichtet, sodann die Stirnflächen e über die Kante g aufgeklappt und schließlich
die Stirnflächen d nach innen eingeschlagen.
Die beiden miteinander
zusammenhängenden Schachtelteile, nämlich Unterteil und Deckel, haben nunmehr bereits
ihre richtige Gestalt, die durch Heften noch verfestigt -,verden kann, und brauchen
nur mehr in die richtige gegenseitige Lage gebracht zu werden. Dies geschieht, wie
in Abb. 2 i und Abb.2k angedeutet, durch Aufklappen des Deckels um die Rückenkante
h. In die Deckelfläche ist eine Kante i eingeritzt, die bei der nächsten Formungsphase
gebrochen wird, so daß die Schachtel die Gestalt der Abb. 21 annimmt und der Deckel
in einen festen Deckelteil k und in einen um die Kante i klappbaren
Deckelteil L unterteilt ist. Der feste Deckelteil k wird mit dem Schachtelunterteil
bei n verheftet (Abb. 2 in) und schließlich die Schachtel, nachdem sie gefüllt worden
ist oder leer, geschlossen (Abb. 2n).
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Abb. i zeigt die Gesamtanordnung einer Schachtelmaschine zur Ausführung
des eben beschriebenen Herstellungsverfahrens. Das gegebenenfalls vorgedruckte Materialband
wird in der Pfeilrichtung der Ritz- und Schneidevorrichtung A zugeführt, welche
es mit den in Abb.2b gezeigten Einschnitten und Einritzungen versieht, so daß ein
nach Abb.2b in das Band eingearbeiteter Schachtelzuschnitt die Ritz- und Schneidevorrichtung
verläßt. Das so hergerichtete Band gelangt nun in Führungen B, in denen es mittels
sich aufdrehender Seitenwände dieser Führung und innen eingreifender Rädchen q.
an den Seitenflächen in der in Abb.2c und Abb. 2 d veranschaulichten Weise aufgekantet
wird. Von der Führung B läuft das Band auf die rotierende Trommel D auf, welche
aus einer Anzahl Sektoren 10q. (in Abb. i sind es zwölf) besteht. Jeder Trommelsektor
10q. ist in gleicher Weise ausgebildet und mit einer Garnitur von formenden Werkzeugen
ausgestattet, die er bei der Drehung derT rommel D mit sich führt. Auf dem Umfang
eines jeden Trommelsegments kann j e ein Arbeitsstück festgehalten werden, das der
Trommel D mittels derRolle C, gegebenenfalls unter Mitwirkung einer Führung E, zugeführt
wird. Es werden also auf derTrommel D gleichzeitig eine Anzahl von Schachteln geformt,
im allgemeinen so viele, als Segmente zwischen der Zuführungsvorrichtung C und der
Abnahmevorrichtung N liegen. Da alle Sektoren gleich eingerichtet sind, so sind
in der Zeichnung der Deutlichkeit halber manche Einzelheiten in verschiedene Sektoren
eingezeichnet, obwohl sie selbstverständlich auch in alle übrigen Sektoren übertragen
zu denken sind.
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Das auf die Trommel D aufgelaufene Band (Zuschnitt) wird an den in
Abb.2 d schraffierten Stellen in seitlichen Führungen 6 (s. auch Abb. 7) und außerdem
durch Stempel 9 bzw. io (Abb. i), die sich auf die Schachtelfläche m bzw.l (Abb.
2 d) aufsetzen, auf dem Trommelsegment festgehalten. Der nunmehr auf dem Umfang
der Trommel fixierte Schachtelzuschnitt wird durch die Schneide eines sich radial
nach außen 'bewegenden, auf dem Trommelsegment angeordneten Kopfes K von dem Materialband
bzw. dem nachfolgenden Zuschnitt abgetrennt und wird dann bei weiterer Drehung der
Trommel der weiteren Formung durch die Werkzeuge des betreffenden Trommelsegments
unterworfen. Die Seitenflügel b (Abb. 2e) werden von Faltern F eingeschlagen, während
der geeignet ausgebildete Kopf K das Aufrichten, Umbiegen und Einschlagen der Stirnflächen
d, .e (Abb.2f) besorgt, wobei die Falter F und die Stempel 9, io als Gegenhalt
dienen. Inzwischen hat sich die Trommel so weit gedreht, daß das Arbeitsstück zu
dem außerhalb der Trommel und ruhend angeordneten Hefter G gelangt ist, der nur
um die Achse 107 drehbar ist und die eingeschlagenen Stirnflächen der Schachtel
verheftet. Bei weiterer Drehung der Trommel tritt ein Finger 5 1 (Abb. i)
durch eine Öffnung aus dem Trommelumfang heraus, klappt den Deckel der Schachtel
über den Unterteil auf (Abb. 2 i, Abb. 2 k) und knickt auch den klappbaren Deckelteil
l um die Kante i, so daß die Schachtel, die in Abb. 21 gezeichnete Gestalt annimmt.
Der um die Achse lob (Abb. i) rotierende Hefter I besorgt nun die Heftung n des
festen Deckelteils k mit dem Schachtelunterteil (Abb. 21), und die fertige, noch
offene Schachtel gelangt sodann bei weiterer Drehung der Trommel zu der außerhalb
der Trommel angeordneten und mit dieser nicht mitrotierenden Füllvorrichtung L,
welche das Füllgut in die Schachtel einleert. Nach beendeter Füllung wird die Schachtel
noch auf der Trommel mittels der Schließvorrichtung !17 geschlossen und durch den
Abnehmer N von der Trommel D abgenommen und einem Stempel oder einem laufenden Band
zugeführt.
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" An Hand der übrigen Abbildungen seien nun die Einzelteile der Schachtelmaschine
und deren Zubehör, soweit sie für das Verständnis der Erfindung von Bedeutung sind,
in konstruktiver Hinsicht und in ihrer Wirkungsweise beschrieben, wobei es sich
aber nur um beispielsweise Ausführungsformen handelt, die auch in ganz anderer Weise
durchgebildet sein können, ohne daß das eingangs angegebene Wesen der Erfindung
davon berührt wird. ' In Abb. 3 ist ein. Trommelsegment 104 (Abb. i) dargestellt
und auch das benachbarte Segment angedeutet. Selbstverständlich kommen alle Konstruktionsteile
des einen Segments auch im anderen (und auch in allen
übrigen, in
Abb.3 nicht gezeichneten) vor, so daß Einzelheiten, welche der Deutlichkeit halber
in das rechte Trommelsegment der Abb.3 eingezeichnet wurden, sinngemäß in das linke
Segment dieser Abbildung' zu übertragen sind.
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Abb. 4 ist ein Schnitt nach der Linie II-II der Abb. 3, Abb. 5 ein
Schnitt nach der Linie I-I. Das auf die Trommelaufgelaufene Band bzw. das Arbeitsstück
wird auf dem Umfang des Trommelsegments, das durch Zwischenstücke 5 (Abb. 3 und
Abb. 5) passend eingestellt werden kann, von führungsartig ausgebildeten Ansätzen
6 (Abb. 4 und Abb. 18) des Trommelkranzes seitlich festgehalten. Während
der Formung wird das Arbeitsstück außerdem längere Zeit durch die.Stempel9 und io
(Abb. 3) festgehalten, die sich auf die Schachtelflächen m und L (Abb. 2
d) aufsetzen. Die Stempel 9 bzw. io werden von Hebeln ii bzw. 12, (Abb.3 und Abb.4),
die in Ausschnitten 17 bzw. 18 der Trommel .gleiten, getragen und bewegt. Diese
Bewegung- wird von feststehenden Kurvenbahnen 15 und 54 bzw. 16 und 45 (Abb. i und
Abb. 4) abgeleitet, indem die,.Achse 53 bzw.44 (Abb.3 undAbb.4) der Hebel i i bzw.
12 gezwungen ist, sich längs der Kurvenbahn 15 bzw. 16. (und später längs 54 bzw.
45) zu bewegen; wobei'die Federn 25 die Hebel i i bzw. 12 ständig gegen die Trommelachse
ziehen und die Federnl4 die seitliche Lage der Hebel und damit auch jene der Stempel
regeln. In ihren Ruhelagen sitzen die Hebel i i und 12 mittels Nasen 19 auf
Flächen 2o (Abb. 4) auf. Die Bewegung der Stempel wird auch durch die feststehenden
Flächen 13 (Abb. i) eingeleitet. Die Kurvenbahnen, welche .die Stempelbewegung steuern,
sind, wie in Abb. i angedeutet, so ausgebildet, daß sie zunächst nach Auflaufen
eines Schachtelzuschnittes auf den Umfang eines Trommelsegments beide Stempel 9
und io auf das Arbeitsstück setzen (Kurven 15 -und 16) und in dieser Lage verharren,
bevor der Deckel der Schachtel in die Höhe geklappt wird; der Stempel io wird sodann
abgehoben und in seine Ausgangslage zurückgeführt (Kurve 45), und schließlich wird
nach beendeter Formung der Schachtel auch der Stempel 9 abgehoben und in seine Ausgangslage
zurückgebracht (Kurve 54). Der Stempel 9, welcher mittels des Bolzens 21 von den
Hebeln i i getragen wird, besteht aus einem festen Teil 22 und einem beweglichen
Teil 23, die untereinander durch die Feder 24 verbunden sind (Abb. 3 und Abb.4).
Bei der Freigabe der Schachtel wird 23 -gegenüber 22 durch die Feder 24 zurückgezogen
und. kann aus dem geschlossenen Schachtelteil k (Abb. 2) herausgezogen werden.
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Zur eigentlichen Formung des Arbeitsstückes dienen hauptsächlich die
Falter F und F1 (welche in Abb. 3, wie oben erwähnt, in das linke Segment übertragen
zu denken sind) und der Kopf K, deren Ausbildung und Bewegungsmechanismus aus Abb.
3 und Abb. 5 zu ersehen ist. Die hebelartig ausgebildeten Falter F sind bei roh
(Abb. 5) drehbar gelagert, so daß ihre fahnenartigen Enden eine Bewegung in Richtung
derTrommelachse, also senkrecht zu den Seitenflächen des Arbeitsstückes, ausführen
können, welche Bewegung das rechtwinklige Einschlagen der Seitenflügel b der Schachtel
(Abb. 2e) bewirkt. Die Bewegung der Falter F wird durch das Eingreifen des Stiftes
31 in die Aussparung 30 des Falters in Zusammenwirkung mit den die Falter gegeneinanderziehenden
Federn 2c9 gesteuert. Der Stift 31 sitzt nämlich auf dem in Gleitlagern 26 geführten
Bolzen 27, der, auf feststehenden Kurvenbahnen 28 geführt, sich je nach der Gestalt
der Kurve 28 (s. Abb. i) hebt oder senkt und so mittels der Stifte 31 die Bewegung
der Falter F steuert. In ähnlicher Weise wie die Falter F arbeiten die Falter F1,
welche die im mittleren Teil des Zuschnittes gelegenen Seitenflügel einschlagen;
diese Falter F1 sind um iog drehbar gelagert und werden für gewöhnlich durch Federn
52 auseinander gehalten, laufen aber, sobald sie an dem Formungsvorgang teilnehmen
sollen, auf Gleitschienen auf, wodurch sie entgegen der Federwirkung ihre Faltbewegung
ausführen. Der Bolzen 27 trägt auch den Kopf K, so daß dieser in Einklang mit der
Bewegung der Falter F gehoben und gesenkt wird. Der Kopf K kann aber auch eine Drehbewegung
um den Bolzen 27 ausführen, und diese Drehbewegung des Kopfes wird durch einen Bolzen
35 gesteuert, der sich einerseits in einem Schlitz 36 des Kopfes K bewegt, andererseits
auf einer feststehenden Kurvenbahn 37 (s. auch Abb. i) geführt ist. Der Kopf K ist
an seinem oberen Ende als Schneide 32 ausgebildet und im übrigen, wie aus Abb. 3
ersichtlich, so geformt, daß er das Auf- und Einschlagen der Stirnflächen d, e (Abb.
2f) besorgt.
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Die Formung des Arbeitsstückes durch die Falter F und den Kopf K geht
folgendermaßen vor sich (Abb. 3 und Abb. 5) : Der Bolzen 27 läuft auf Kurve 28 (Abb.
i) auf und wird gehoben; die Stifte 31 gelangen dabei in die Aussparungen 30, wobei
die Federn 29 die Falter F gegeneinanderziehen, so daß deren Fahnen die Seitenflügel
b des Arbeitsstückes einschlagen und in dieser Stellung, also auf den Flächen e
der Abb. 2f, ruhend so lange verharren, als der Stift 31 sich in der Aussparung
3o befindet. Beim Heben des Bolzens 27 wird aber auch der Kopf K mitgehoben, wobei
seine Schneide 32 das Arbeitsstück bei c (Abb. 2e) von dem folgenden Zuschnitt
abtrennt.
Durch die weitere Aufwärtsbewegung des Kopfes K werden die Flächen d mittels der
oberen Schultern i i i des Kopfes um die auf den Flächen e ruhenden Falter F aufgebogen
(Abb. 2f). Da der Bolzen 27 mit dem Kopf K noch weiter gehoben wird, wird der Stift
31 (Abb. 5) wieder aus der Aussparung 3o herausgedrängt, und die Falter F werden
infolgedessen vom Arbeitsstück in ihre Ausgangslage abgezogen. Der sich immer noch
aufwärts bewegende Kopf K klappt nun mit seiner tiefer gelegenen Schulter i io auch
die Flächen e um die Kante g (Abb.2g) rechtwinklig in die Höhe, wobei der Stempel
9 bzw. io als Gegenhalt dient. Inzwischen läuft auch .der Bolzen 35 auf die Kurve
37 auf, so daß der Kopf K eine kleine Drehung ausführt und beim nachfolgenden Senken
mittels der Innenflächen seiner hakenförmigen Ansätze i i 2 (Abb. 3) die Stirnflächen
d des Arbeitsstückes um die Stirnfläche e .einschlägt (Abb. 2 h). Der Kopf K wird
dann neuerlich gehoben, so daß er das Arbeitsstück freigibt und hierauf in seine
Ausgangsstellung infolge Senkung der Kurvenbahnen 28 und 37 zurückbewegt wird, womit
sein Anteil an der Formung der Schachtel beendet ist.
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In Abb.3 ist auch der Mechanismus angedeutet, welcher das Aufklappen
des Deckels über den Schachtelunterteil (Abb. 2 i bis Abb. 2m) besorgt. Nachdem
die eben beschriebene Formung der Schachtelteile und gegebenenfalls noch eine Heftung
derselben vollendet ist, läuft während der weiteren Drehung der Trommel ein Hebel
46 (Abb. 3) -mittels eines Ansatzes 113 auf eine feststehende Kurvenbahn
47 (Abb. i) auf und führt dadurch eine Drehung aus, die durch die Zahnradsegmente
49, 5o auf den um den Bolzen 48 drehbaren Finger 51 übertragen wird. Der Finger
51 tritt infolgedessen Tiber den Trommelumfang heraus und biegt den Deckel um den
noch auf dem Arbeitsstück ruhenden Falter F1 auf; nach Zurückziehen des letzteren
klappt der Finger 51 den Deckel weiter auf, bis dieser die in Abb.2k angedeutete
Lage einnimmt. Da nunmehr der auf der Fläche in sitzende Stempel 9 die Deckelfläche
l abstützt, bewirkt die weitere Bewegung des Fingers 5 i das Abknicken des Deckels
um die Kante k in die in Abb. 21 angedeutete Lage. Die Kurve 47 (Abb. i) ist so
ausgebildet, daß der Finger 51 noch einige Zeit in seiner höchsten Lage verharrt,
um den Deckel während der Heftung durch den Hefter I und während der Füllung durch
den Füller L von rückwärts zu stützen. Durch eine Feder wird der Finger 51 schließlich
zurückgezogen.
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Eine Vorrichtung zum Schließen der Schachtel und Abnehmen der geschlossenen
Schachtel von der Trommel ist aus Abb. i zu ersehen. Infolge der Drehung der Trommel
D wird der aufgestellte Schachteldeckel von dein feststehend angeordneten . Schließer
hrl zugeklappt, und die Schachtel, welche auf dem Trommelsegment nur mehr von den
Führungen 6 (Abb. 4) festgehalten wird, gelangt zur Abnahmevorrichtung N. Hier greift
ein Ansatz 62 (Abb. i) in eine unterhalb der Schachtel verlaufende Nut 63 (Abb.
4) des Trommelmantels, unterfaßt dabei die Schachtel und führt sie in die Abnahmevorrichtung
N. Der Schließer 11I1 ist an seiner oberen Seite mit einem Schlitz versehen, so
daß die Arme 64 der sich drehenden Scheibe 65 durch diesen Schlitz durchgreifen
können. Diese Arme 64 schieben die Schachtel durch den Schließer .,91 und die Abnahmevorrichtung
N auf ein Transportband- oder in einen Schachtelstapel.
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Ist die Schachtel für ein sich leicht sperrendes Füllgut, z. B. Zündhölzer,
bestimmt, so ist es vorteilhaft, die Füllung an eine Stelle der Maschine zu verlegen,
welche sich infolge freierer Zugänglichkeit hierfür besser eignet. Um jedoch den
Vorteil, daß die Schachtel bis zur gänzlichen Fertigstellung keinen Deformationen
ausgesetzt ist, nicht zu verlieren, wird die offene Schachtel durch eine in der
Abb. 6 gezeigte Vorrichtung allseitig geführt, beispielsweise in ein Schachtelband
eingeschoben, darin . festgehalten und in eine die Füllung ermöglichende Stellung
gebracht. Eine solche Abnahmevorrichtung ist in Abb.6 dargestellt und besteht aus
einer rotierenden Scheibe 66, die entsprechende Ausnehmungen 67 zum Offenhalten
des Deckels besitzt. Eingebettet in diese Ausnehmungen 67, wird die Schachtel auf
einer Führung 68, die mit Seitenwänden versehen ist, mittels Nasen 7o auf ein Transportband
71 geschoben. i Die an Hand der Zeichnung beschriebene Schachtelmaschine stellt
nur ein ganz spezielles Beispiel dar, da sich die Wahl, Gestaltung und Anordnung
der einzelnen Werkzeuge und Vorrichtungen je nach der Art und Gestalt i der zu erzeugenden
Ware und nach dein bei der Herstellung angewandten Verfahren richten wird. So könnten
beispielsweise die Schachtelzuschnitte bereits geschnitten, also nicht als zusammenhängendes
Band, auf den i Wandertisch oder auf die rotierende Trommel gebracht werden oder
auch auf der Trommel hergestellt werden. Die Trommel könnte auch um eine vertikale
Achse rotieren und die Arbeitsplätze (Sektoren) könnten auf den Stirn- i flächen
der Trommel angeordnet sein. Der Wandertisch kann jede beliebige gerade oder krumme,
fortschreitende oder hin und her gehende Bewegung ausführen. Der Schachtelteil oder
die Schachtel könnte auch im halb= i fertigen Zustand von der Trommel abgenommen
oder auf ihr gefüllt werden. Beliebige
Heft-, Klebe-, Banderoliereinrichtungen
usw. könnten in den Herstellungsprozeß eingreifen.
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Mit der erfindungsgemäßen Maschine können auch Schiebeschachteln,
Halsschachteln, Schachteln mit Überzug usw. hergestellt werden.