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Maschine zur Herstellung von Tüten mit Falzdornrad Die Erfindung betrifft
eine Maschine zur Herstellung von Beuteln oder Tüten aus Papier oder Karton. Es
sind Maschinen bekannt, bei denen das Falzdornrad in gleichförmiger Bewegung durch
die verschiedenen Bearbeitungsstellen des feststehenden Falztisches hindurchläuft.
Dabei wird an den verschiedenen Bearbeitungsstellen des Falztisches der Umschlag
zunächst schlauchförmig um den Falzdorn herumgelegt, hierbei in der Längsnaht geklebt
und dann in dem überstehenden Teil des Schlauches der Boden durch Stirnfaltung erzeugt.
Bei die$en bekannten Maschinen geschieht das Umlegen der die Längsnaht bildenden
Teile der Tüte durch Längsfalter, die jedem einzelnen Falzdorn zugeordnet sind und
die ihrerseits dann bei der Drehbewegung des Fa1zdornrades durch seitlich fest angeordnete
Schubkurven gesteuert werden. Demgegenüber geschieht gemäß der Erfindung das Umlegen
der die Längsnaht des Schlauches bildenden Umschlagseiten durch nur eine einzige,
auf sämtliche Falzdorne nacheinander einwirkende, in der Umlaufrichtung des Falzdornrades
konzentrisch hin und her schwingbare Falzvorrichtung, welche für die Falzung der
Längsnaht auf denn. jeweils vorbeilaufenden Falzdorn eine bestimmte Strecke gleichlaufend
mit diesem vorwärts- und nach Bildung der Längsnaht wieder zurückgeschwungen wird.
Durch diese einzige Falzvorrichtung wird die Maschine wesentlich vereinfacht. Der
Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht.
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Abb. i stellt einen Gesamtaufriß der Maschine dar.
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Abb. 2 ist eine Stirnansicht des Falzdornrades mit einigen zugehörenden
Teilen. Abb.3 veranschaulicht im Grundriß einen der zur Herstellung der Längsnaht
dienenden Falzschieber.
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Abb. q. bis 6 zeigen diesen Falzschieber noch in anderen Darstellungen,
und Abb. 7 bis io veranschaulichen in verschiedenen Darstellungen die Ausstoßvorrichtung.
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Die Falzdorne 2, im vorliegenden Fall acht Stück, sind auf einem Rad
7o befestigt, welches mit der Welle i in Lagern der beiden Seitengestelle der Maschine
drehbar ist und vermittels Kettenrad 7i, Kette 72 und Kettenrad 73 von einer in
den Seitengestellen gelagerten Welle 74 mit gleichförmiger Bewegung gedreht wird.
Die Welle 7¢ erhält vermittels Stirnräder 75 und 76 ihren Antrieb von der Hauptantriebswelle
77.
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Jeder Falzdorn ist in an sich bekannter Weise mit einem Längsnahtandrücker
23 und mit einer Auswerfervorrichtung 39 versehen, die bei dem Umlauf des Falzdornrades
durch feststehende Schubkurven gesteuert werden.
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Die Längsnahtandrücker 23 sind um Zapfen 2q. drehbar an dem einen
Arm 26 von Kniehebeln angeordnet, die beiderseits des
Rades 70 an
diesem auf Zapfen 25 drehbar gelagert sind und mit Laufrollen 28 des anderen Armes
27, in Schubkurven 29 eingreifen, die in festsehenden Scheiben 78 der Maschine
angebracht sind. Wie insbesondere aus Abb. i ersichtlich ist, sind die Schubkurven
29 so gestaltet, daß auf dem größeren Teil des unteren Umlaufkreises. die Rolle
28 die in Abb. i eingezeichnete äußere Stellung einnimmt, hingegen in dem oberen
feil der Umlaufbahn die in Abb. i eingezeichnete innere Stellung. In der äußeren
Stellung der Laufrollen 28 werden. die Längsnahtandrücker 23 gegen die benachbarte
Längsstirn$äche der Dorne angedrückt, während die Längsnahtandrücker in der inneren
Stellung der Laufrollen 28 von den Falzdornen abgehoben werden.
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Das Ausstoßen der fertigen Papphülsen oder Papierbeutel erfolgt durch
einen Auswerfer 39 (Abb. 7 bis io) vermittels Nürnberger Scheren 40, welche an der
Aus-werferplatte 39 angreifen und vermittels Rollen 42 durch .eine feste Schubkurve
38 einer Seitenscheibe 7.8 in der weiter unten beschriebenen Weise gesteuert werden.
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Der in geeigneter Weise hergestellte, beleimte und der Maschine zugeführte
Hülsenzuschnitt bzw. das Papierblatt wird auf zwei feste Falzplatten 5o abgelegt,
die zu beiden Seiten der von dem mit gleichförmiger Bewegung umlaufenden Falzdorn
2 beschriebenen Bahn so weit voneinander entfernt angeordnet sind, daß beim Durchschlagen
des Dornes das Blatt durch die festen Falzplatten 5o U-förmig um den Falzdorn gefalzt
wird. Bevor letzterer in diese Stellung gelangte, ist bereits der Längsnahtandrücker
23 abgehoben worden. In geeigneter Entfernung hinter den Falzplatten 5o sind die
zur Bildung der Längsnaht dienenden Falzschieber 15 beiderseits der Falzdornbahn
angeordnet. Die Falzschieber 15 sind in Schwingarmen 54 verschiebbar angeordnet,
die ihrerseits. um die Welle i drehbar sind. An den Armen 54 greifen durch Zapften
55 Lenker 56 an, die durch Zapfen 57 an Kniehebeln 58 angelenkt sind. Letztere ,sind
um Zapfen 59 drehbar gelagert und werden durch Federn 63, die einerseits am Maschinengestell
befestigt und anderseits in Ösen 62 der Lenker 56 eingehängt sind, mit Laufrollen
6o gegen. Hubscheiben 48 einer Welle 8o bedrückt, ie vermittels Kettenrad 85, Kette
86 und Kettenrad 87 von der Welle 74 ständig gedreht wird. Die Hubscheiben, deren
Form in der Abb. i nicht besonders dargestellt worden ist, sind so gestaltet, daß
vermittels der beschriebenen. Bewegungsvorrichtung die Falzschieber 15 die Vorbeibewegung
des Falzdornes eine bestimmte Strecke mit gleicher Geschwindigkeit mitmachen und
dann wieder in. die aus Abb. i ersichtliche Stellung zurückbewegt werden.
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Die verschiebbar in den Hebeln 5 ¢ angeordneten Falzschieber 15 werden
durch Federn 82 mit Leitrollen 12 in einer bestimmten äußeren Stellung zur Falzdornbahn
gehalten. Die Rollen 12 laufen über Schnappweichen i i, die um Zapfen 83 drehbar
gelagert sind und für gewöhnlich durch Federn 84 gegen einen festen Anschlag 88
gehalten werden, der durch einen Schlitz 89 einer fest angebrachten Schiene 9o gebildet
wird. An den Falzschiebern 15 sind noch Winkel 14 befestigt.
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Wenn der Falzdorn 2 mit dem U-förmig herumgelegten Blatt bei seinem
Umlauf die Falzschieber 15 erreicht, so führen die Schwingarme 54 ihre Abwärtsbewegung
aus. Hierbei treffen die Rollen 12 gegen die Schubkurven i i, wodurch die Falzschieber
15 mit den Winkeln 14 nacheinander gegen den Falzdorn vorgeschoben werden, um auf
-der Rückseite des Falzdornes die Längsnaht zu bilden. Hierbei wird gleichzeitig
durch die Winkel 14 eine scharfe Eckenbildung bewirkt. Die Bewegungsvorrichtung
ist so getroffen, daß durch den Eingriff der Falzschieber 15 und Winkel 14 mit den
Falzdornen 2 die Falzschieber synchron vermittels der Nasen 13 durch die Falzdorne
mitgenommen werden. Nachdem die Rollen 12 an den. Schubkurven i i vorbeigegangen
sind, werden sie durch die Federn 82 wieder in ihre Außenstellung bewegt, und nun
erfolgt die Rückschwingung der Arme 54 in ihre Ursprungslage für die Zusammenarbeit
mit dem nächsten Dorn. Bei der Zurückschwingung werden die Schubkurven i i durch.
die Rollen 12 entgegen den Federn 84 so weit zurückgeschwungen, daß die Rollen 12
vorbeitreten können.. Sobald: in der vorbieschriebenen Weise die Längsnaht gebildet
worden ist und die hierzu dienenden Schieber 15 zurückgezogen sind, ist der Andrücker
23 auf die Längsnaht gesenkt worden, um diese festzuhalten.
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Hinter den Falzschiebern 15 sind in. der Bahn der Falzdorne die Organe
zur Bildung der Stirnfaltung angeordnet. Zu dem zunächst erfolgenden Umlegen des
in der Umlaufrichtung hinten befindlichen Stirnlappens dient ein umlaufender Falzer
31, der auf Welle 3o befestigt ist, welche vermittels Stirnradeingriffs von dar
Welle 8o ständig gedreht wird.
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Das hierauf erfolgende Umlegen des in der Umlaufrichtung vorn gelegenen
Stirnlappens wird durch einen festen Falzer 33 bewirkt, und zum Umlegen der jetzt
noch vorstehenden seitlichen 'Stirnlappen dienen fest angeordnete Leitbleche 36.
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Nachdem auf diese Weise die Bildung der
Papphülse
oder des Papierbeutels vollendet ist, streicht der Falzdorn bei seinem weiteren
Umlauf an lose drehbaren Rollen 37 vorbei, die federnd gelagert oder elastisch ausgebildet
sind und den Stirnverschluß gegen die Stirnflächen der Falzdorne andrücken.
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Bisher ist die Schere 4o des Auswerfers 39 vermittels Laufrollen 42
und Schubkurve 38 in der aus Abb. 8 ersichtlichen zusammengezogenen Stellung gehalten
worden. Nachdem der Falzdorn an der letzten Rolle 37 vorbeigegangen ist, werden
die Leitrollen 42 durch die Schubkurve 38 so bewegt, daß sie die Schere 40 gemäß
Abb. 7 auseinanderspreizen, wodurch der Auswerfer 39 nach außen bewegt wird und
den fertigen Beutel von dem Dorn abstreift. Nach dem Abstreifen wird die Schere
4o durch Leitrollen 42 und Kurve 38 wieder in die aus Abb. 8 ersichtliche Stellung
zusammen- und der Auswerfer 39 zurückgezogen.