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Verfahren zum -gleichzeitigen Bemustern mehrerer im wesentlichen als
Rotationskörper ausgebildeter Gegenstände Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren,
um insbesondere als Rotationskörper ausgebildete Gegenstände, z. B. runde oder eckige
Hohlzylinder, Vasen, Kugeln, Bleistifte o. dgl., außen ein- oder mehrfärbig , unter
Benutzung von Schablonen zu bemustern, in der Weise, daß man diese während des Arbeitsganges
um ihre Achse oder in der Höhe oder in beiden Richtungen verstellt. Es ist mit diesem
Verfahren möglich, Wirkungen, die sonst nur durch die Verwendung mehrerer Schablonen
erreicht wurden, mit einer Schablone zu erreichen, wodurch, besonders bei Anwendung
des Verfahrens auf Farbspritzautomaten, erhebliche Zeitersparnisse zu erzielen sind.
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Es sind bereits Vorrichtungen bekannt, bei denen mit Schablonen unter
Verwendung von Farbspritzautomaten gearbeitet wird,. diese beruhen aber auf anderen
Grundsätzen oder erfüllen einen von dem hier angestrebten verschiedenen Zweck. Es
ist beispielsweise bekannt, das Auftragen von veränderlichen Mustern auf Flächen
so vorzunehmen, daß die Schablonen während des Auftragens der Farbe verschoben werden,
oder daß sich die Spritzdüsen selbst- über der zu bemusternden Fläche bewegen und
dein Muster entspre-. chend an bestimmten, durch die Schablone angegebenen Stellen
geöffnet oder geschlossen werden. Ferner kennt man -auch. Vorrichtungen, bei denen
die Schablone feststehend angeordnet ist, während die Farbdüse und der zu bemusternde
Gegenstand sich gegeneinander bewegen. Auch sind Vorrichtungen bekannt, bei -denen
über einer Drehscheibe mehrere Schablonen und für jede eine zugehörige Düse vorhanden
sind, unter denen die Gegenstände absatzweise fortbewegt werden.
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Zur Durchführung dieses neuen Verfahrens dienende Vorrichtungen sind
in Abb. I bis 15 beispielsweise.dargestellt. Es zeigen: Abb. i einen Schnitt durch
eine einfache Vorrichtung, die von Hand bedient wird, Abb. 2 dieselbe Vorrichtung
in Ansicht und um 9o° gedreht, Abb. 3 und-4 Teilansichten zu Abb. z, Abb. 5 eine
Teilansicht eines Automaten, in den die Vorrichtung eingebaut ist. Abb.6 und 7 eine
Anordnung der Vorrichtungen nach Abb. 5, Abb. 8 bis 15 verschiedene Ausführungen
der Vorrichtung.
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Nach Abb. i bis 4 ist i ein in seiner Längsachse durchbohrter Griff,
der an seinem einen Ende zu einem Hohlzylinder ausgebildet ist und einen mit Einfräsungen
2 versehenen Schlitz 3 aufweist, in dem der von der Hülse q. getragene Stift 6 geführt
wird. 7 isteine mit dem Griff z festverschraubte, dem zu dekorierenden Gegenstand
X angepaßte Haltevorrichtung, hier beispielsweise eine Scheibe mit Spitzen 7d. 8
ist eine Feder, die -die Schablone 5 und die diese tragende
Hülse
4 und damit den Stift 6 nach oben drückt, so daß der Stift 6 in den Einfräsungen
a eine Rast findet, wodurch ein ungewolltes Verdrehen der Schablone während des
Arbeitsvorganges verhindert wird. 9 ist ein Aushebestift, dessen oberes Ende seinem
Zweck entsprechend geformt ist, z. B. als Scheibe io. Der Schlitz 3 muß dem auszuführenden
Dekor bzw. der Schablone oder auch dem zu dekorierenden Gegenstand entsprechend
geformt sein. Soll z. B. die Schablone 5 um etwa 6o° seitlich gedreht und zugleich
nach unten bewegt werden, dann erhält der Schlitz die Form nach Abb.2. Soll sie
nach unten zweimal bewegt werden, dann erhält er die Form nach Abb. 3 und, falls
sie einmal seitlich und beim nächsten Arbeitsgang nach oben bewegt werden soll,
die Form nach Abb. 4. Es bestehen also beliebig viele Möglichkeiten, die Schablone
in den verschiedensten Stellungen auszunutzen, um irgendeinen gewünschten Dekor
herzustellen.
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Der Arbeitsvorgang gestaltet sich hierbei folgendermaßen: Der zu dekorierende
Gegenstand wird in die ihm angepaßte Schablone 5 eingesetzt, wobei aber zwischen
der Schablone und dem Gegenstand ein kleiner Zwischenraum bleibt, um zu verhindern,
daß die noch frische Farbe bei der Drehbewegung der Schablone verwischt wird, und,
z. B. bei Holzgegenständen, von den Spitzen 711 festgehalten. Dann wird ein Teil
des Dekors gespritzt, während der Stift 6 an der Stelle A (Abb. z) steht. Nun wird
der Stift 6 nach der Stelle B geschoben und hierauf der zweite Teil des Dekors gespritzt
usw. Wenn der ganze Dekor fertig gespritzt ist, wird mittels des Aushebestiftes
9 der fertig dekorierte Gegenstand so weit aus der Schablone gehoben, bis er zu
fassen ist und aus der Schablone gezogen werden kann.
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Abb. 5 zeigt die unter i bis 4 beschriebene Vorrichtung in einen Automaten
eingebaut. i i ist hierbei eine Teilansicht eines Transportrades eines Spritzautomaten.
Dieses Rad wird mit einer Anzahl Drehbolzen versehen, die absatzweise vor den Farbstrahl
eines Spritzapparates gebracht und dort während des Spritzens gedreht werden. Der
hohle Griff i (Abb. i) ist hier in einen Drehbolzen i11 umgewandelt, der in dem
Lager 12 läuft und die mit dem Drehbolzen i11 fest verbundene Rolle 13 trägt, die
von der sich drehenden Friktionsrolle 14, beim Vorbeigleiten an ihr, während des
Vorschubes des Transportrades i i gedreht wird. Die Hülse 4 trägt eine Bremsscheibe
15. 16 ist eine Bremsrolle, die federnd oberhalb der Friktionsrolle 14 so angeordnet
ist, daß sie beim Vorbeigleiten des Drehbolzens und während die Friktionsrolle 14
diesen bewegt gegen die Bremsscheibe 15 drückt, so daß diese und mit ihr die Hülse
4 mit dem Stift 6 und der Schablone 5 stehenbleibt, bis sich der Drehbolzen i11
so weit gedreht hat, daß der Stift 6 von einer der Einfräsungen 2 des Schlitzes
3 in die andere eingeschnappt ist. Die Anzahl der Umschaltvorrichtungen bzw. der
Friktionsrollen 14 und der Bremsrollen 16 richtet sich danach, ob die Schäblone
ein- oder mehreremal verstellt werden muß. Auch kann an einem Automaten an mehreren
Stellen der gleiche Dekor gespritzt werden, wenn die dazu nötigen Rollen 14 und
16 und die Spritzapparate angeordnet werden.
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Der Arbeitsvorgang ist hier beispielsweise folgender (Abb. 6 und 7)
Der zu bemusternde Gegenstand wird, wie zu Abb. i bis 4. beschrieben, an der Stelle
C in die Schablone gebracht und von einer Vorrichtung festgehalten, wobei aber zwischen
Schablone und Gegenstand ein, wenn auch schmaler Zwischenraum verbleiben muß. Das
Transportrad ii, das hier zwölf Drehbolzen hat, bewegt den Bolzen vor den Spritzapparat
D, der deii ersten Teil des Dekors spritzt. Während -dann das Rad i i sich weiterdreht,
tritt an der Stelle E, wie beschrieben, die Umschalteeinrichtung in Tätigkeit, und
an der Stelle F wird dann der zweite Teil des Dekors gespritzt. An der Stelle G
wird die Schablone durch die Umschaltevorrichtung in ihre Ausgangsstellung zurückgebracht,
indem sich hier .die Friktionsrolle 14 in der entgegengesetzten Richtung dreht.
Hierauf wird an der Stelle H der fertig dekorierte Gegenstand mittels des Aushebestiftes
g um so viel gehoben, daß er herausgenommen werden kann. Zu diesem Zwecke wird dieser
Stift von einer unter ihm angebrachten Schiene 17 (Abb. 5) angehoben. Diese Arbeitsvorgänge
wiederholen sich ohne Unterbrechung während des Vorschubes des Transportrades ii.
Die Spritzapparate werden hierbei so gesteuert, daß sie nur in Tätigkeit treten,
wenn ein Drehbolzen sich vor ihnen befindet (Abb. 6). Während des Umschaltens der
Schablone, wenn sich also der Spritzapparat zwischen zwei Drehbolzen befindet (Abb.
7), wird die Tätigkeit des Spritzapparates selbsttätig unterbrochen.
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Abb. 8 bis i i zeigen andere Ausführungsmöglichkeiten der Umschaltvoxrichtung.
Hier ist zunächst nach Abb. 8 unterhalb der Rolle 13 ein Zahnrad i311 und an Stelle
der Friktiönsrolle 14 eine federnde und in der Pfeilrichtung verstellbare Sperrklinke
14" so angeordnet, daß beim Vorbeigleiten des Drehbolzens mit dem Zahnrad i311 während
des Vorschubs des Transportrades i i an ihr das Zahnrad 1311 mit dem Drehbolzen
i11 sich so weit dreht, bis die Hülse 4 mit der Schablone
5, die
von der Bremsrolle 16 angehalten wird, sich um so viel verdreht hat, als dies der
Schlitz 3 und der Stift 6. gestatten und der zu spritzende Dekor erfordert. Um die
Schablone 5 usw. wieder in ihre Ausgangsstelle zurückzudrehen, wird die an der Stelle
G befindliche Sperrklinke i4a an der entgegengesetzten Seite des Zahnrades zur Wirkung
gebracht, so daß eine Drehung entgegengesetzt zu der vorhergegangenen Bewegung erfolgt.
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Nach Abb. 9 und io ist an Stelle der Frik-, tionsrolle 14 eine entsprechend
gebogene Schiene 14b angeordnet, an der die Rolle 13 vorbeigleitet, so daß diese
sich je nach der Länge der Schiene i4b dreht. Die übrige Anordnung der Umschaltevorrichtungen
ist die gleiche wie zu Abb. 5 beschrieben.
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Abb. i i zeigt eine noch einfachere Ausführungsform. Hier wird nicht
die Schablone, sondern der zu dekorierende Gegenstand in der Höhe verstellt. Die
Hülse 4. (Abb. i) mit dem Stift 6, der Feder 8, der Bremsrolle 16 (Abb. 5), der
Bremsscheibe 15 und der Friktionsrolle 13 sind hier nicht nötig. Der Aushebestift
9a ist, soweit er in dem Drehbolzen 1a geführt wird, beispielsweise als Vierkant
ausgebildet, so daß er sich in ihm nicht drehen kann, und trägt an seinem unteren
Ende, das auf einer dem Muster entsprechend geformten Schiene 17` gleitet, eine
gehärtete Stahlkugel 18. An seinem oberen Ende trägt er die entsprechend ausgebildete
Haltevorrichtung 7a. Es würde bei dieser Ausführungsart z. B. der Auftrag der ersten
Farbe erfolgen, wenn der Hebestift ga an der Stelle l steht, der der zweiten bei
K und der der dritten Farbe bei L.
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Die Lagerung des Drehbolzens 1a sowie die Arbeitsweise ist bei den
Ausführungsarten nach den Abb. 8 bis i i die gleiche, wie zu Abb. 5 beschrieben.
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Bei Gegenständen, die mit einer aus zwei Teilen bestehenden Schablone
und mit mehreren Farben gespritzt werden sollen, wie z. B. Gummibällen, ist es notwendig,
daß diese Gegenstände, wenn die Schablonen abgehoben und gedreht werden, von zwei
Seiten festgehalten werden, damit sie sich auf dem Halter nicht verschieben, weil
dies auch eine Verschiebung der Dekoration zur Folge hätte.
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Abb. 12 und 13 zeigen eine Ausführung zum Dekorieren von Kugeln, Bällen
o. dgl. Der Aushebestift ga gleitet mit seinem unteren, mit einer Stahlkugel versehenen
Ende, wie zu Abb. i i beschrieben, auf einer ihrem Zweck entsprechend geformten
Schiene 17b. Das obere Ende des Stiftes ga ist rohrförmig ausgebildet und mit zwei
Schlitzen ig versehen. Im Innern trägt es ein Rohr 2o mit einer Haltevorrichtung
21 sowie zwei Stifte 22, die in den Schlitzen i9 geführt werden. Das Rohr 20 wird
von der Feder 23 nach oben gedrückt. Außen trägt der Aushebestift 9a eine Hülse
2q., die, mit der unteren Schablone 25 befestigt, mit Einfräsungen 26 versehen ist,
in denen der von dem Aushebestift ga getragene Stift 27 Führung und Rast erhält.
Die untere Schablone 25 ist mit der oberen, 25a, durch einen Stift 28 mit Gabelführung
28a so verbunden, daß die beiden Schablonen zwar unabhängig voneinander nach unten
und oben bewegt, aber seitlich nur gemeinschaftlich gedreht werden können. Die Schablone
25a ist beweglich mit einer Hülse 29 (Abb. 12) verbunden. Im Innern dieser Hülse
befindet sich ein Rohr 30 mit einer Haltevorrichtung 31, die von der Feder
32 nach unten gedrückt wird. Die Hülse 29 mit den von ihr getragenen Teilen wird
mit einer drehbaren Spindel 36 fest verbunden, die sich in einem Lager 35 dreht,
das in einem Kranz 33 angeordnet ist. Dieser Lagerkranz ist durch Säulen mit dem
Transportrad i i (Abb. 5) fest verbunden, das auch der Träger der Drehbolzen 1a
ist.
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Die Arbeitsweise ist hier beispielsweise wie folgt: Während der Drehbolzen
ja bzw. der Aushebestift ga an der tiefsten Stelle A der Schiene 17b steht, stehen
die Schablonen 25 und 25a so weit auseinander, daß der Ball in die Schablone eingeführt
" werden kann. Der Arbeiter faßt mit der linken Hand die Stifte 22, drückt diese
und damit das Rohr 2o mit der Haltevorrichtung 2i nach unten und schiebt den Ball
zwischen die Haltevorrichtung 21 und 31, um dort, nachdem die linke Hand die Stifte
22 losgelassen hat, festgehalten zu werden. Beim nächsten Vbrschub des Rades i i
gleitet der Stift 9a nach der höchsten Stelle B der Schiene 17b. Hierbei
wird die Schablone 25 so weit nach oben gedrückt, daß der Ball fest von den beiden
Schablonen 25 und 25a umfaßt wird. Die beiden Haltevorrichtungen 2i und 31 werden
hierbei von dem Ball so weit zurückgeschoben, daß sie aus den Sdhablonen nicht mehr
vorstehen. An der Stelle B erfolgt dann der erste Farbauftrag. Beim nächsten Vorschub
des Rades ii gleitet der Stift 9a nach der Stelle C der Schiene 17b. Diese Stelle
liegt etwas tiefer als die Stelle B, so daß sich hier die Schablone 25 nur so weit
senkt, daß der Ball von den Haltevorrichtungen gehalten wird, die hierbei durch
die Federn 23 und 32 an den Ball gedrückt werden. Er liegt dann also zwischen den
Schablonen, ohne sie zu berühren. An der Stelle C erfolgt das Umschalten des seitlichen
Versetzens der Schablonen, indem der Arbeiter die Hülse 24, die zu diesem Zweck
einen Bund 24a trägt, mit
der Schablone 25 anhebt und so weit dreht,
daß der Stift 27 von einer Fräsung 26 in die andere geschoben wird. Da die Schablonen
25 und 25a, wie angeführt, durch den Stift 28 verbunden sind, muß sich die Schablone
25a mitdrehen. Nachdem der Drehbolzen ja nach der Stelle D gerückt ist, erfolgt
hier der zweite Farbauftrag usf. Nachdem der letzte Farbauftrag erfolgt ist, gelangt
der Bolzen nach der Stelle E der Schiene 17b, die in derselben Höhe wie die Stelle
A liegt, so daß der Ball aus der Schablone entfernt werden kann.
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Eine weitere Ausführung zeigen die Abb. 14 und 15. Die Schiene 17b
(Abb. 12) und die Stifte 22 fehlen hier ganz. Das Heben und Senken des Stiftes ga
erfolgt von Hand mittels des Stiftes 38, der in der NA 37 des Drehbolzens ja geführt
wird. Um den Stift ga, die Hülse 24, die Schablone 2"5 usw. in jeder Höhenstellung
festhalten zu können, ist eine Sperrklinke 39 mittels einer Schelle 4o auf dem Drehbolzen
ja verstellbar angeordnet. Der Stift ga ist mit Einfräsungen 41 versehen, in die
die Schneide 42 der Sperrklinke 39 durch die Feder 43 gedrückt wird. Die übrige
Ausgestaltung der Vorrichtung ist die gleiche, wie zu Abb. 12 und 13 beschrieben.
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Die Arbeitsweise ist dieselbe, wie zu Abb. 12 und 13 beschrieben,
nur mit dem Unterschiede, daß das Heben und Senken der Schablone 25 nicht selbsttätig,
-sondern von Hand geschieht, und zwar so, daß .der Daumen der linken Hand auf die
Sperrklinke 39 dr pickt und die übrigen Finger mittels des Stiftes 38 das Heben
und Senken der Schablone 25 besorgen.
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Selbstverständlich kann das seitliche Versetzen der Schablonen, wie
unter Abb. 12 bis 15 beschrieben, nicht nur einmal, sondern auch öfters erfolgen.
Denn gerade durch das öftere Versetzen der Schablonen werden sehr schöne Dekorationen
erzielt. Es ist nur nötig, die entsprechende Anzahl Einfräsungen 26 in der Hülse
24 vorzusehen und bei Vorrichtunäen nach den Abb. 12 und 13 die Schiene 17b entsprechend
zu gestalten.