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Vorrichtung zum Herstellen .von Dekoren auf keramischen Erzeugnissen
Die Erfindung bezieht sich auf Verbesserungen an Maschinen zum Verzieren von keramischen
Waren und insbesondere auf selbsttätige Maschinen zum Auftragen von Verzierungstinien
auf Tafelgeschirr, wobei nur ungelernte Handarbeiter zum Einsetzen und Abnehmen
der Ware erfordlertich sind.
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Bis zu den letzten Jahren erfolgte das Anbringen von goldenen oder
farbigen Verzierungslinien auf die Kanten von Tafelgeschirr oder gleichlaufend damit
vollständig mittels Handarbeit, indem die Farbe oder das Gold mit einem in der Hand
des Malers gehaltenen feinen Pinsel aufgetragen wurde. Seit längerer Zeit hat man
sich jedoch bemüht, Maschineu zu entwickeln, welche diese scheinbar einfache Arbeit
verrichten können. Selbst die modernen Maschinen dieser Art erforderten jedoch umfangreiche
und infolgedessen teure Mechanismen, um die gewünschten Ziele zu erreichen. Einige
Maschinen konnten nur Linien auf der Geschirrkante und nicht auf den Rand inneehalb
dier Kanten und umgekehrt auftragen. Alle Maschinen erforderten komplizierte Mittel
zum Einstellen, Einspannen, Zentrieren sowie Farb- oder Goldzuführungen, bei welchen
oft die Einstellung verlorenging. Die Kosten einer derart umfangreichen Maschine
überstiegen häufig die unmittelbaren Einsparungen an Arbeitszeit. Außerdem verfügen
viele Tafelgeschirrfabriken nicht über
die notwendigen geübteu Aufsichtspersonen,
die die bisherigen Maschinen einzustellen oder erneut einzurichten haben, um verschiedene
Warengrößen linieren oder verschiedene Linienmuster aufbringen zu können. Selbst
die größten Tafel:geschi-rrfabriken, welche über mechanische Werkstätten verfügen,
sind häufig darauf angewiesen, daß die Hersteller der bisherigen Maschinen ihnen
Facharbeitskräfte zur Bedienung zur Verfügung stellen.
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Ein anderer Mangel der bisherigen Maschinen' war der, daß große Mehrspindelmaschinen,
welche in der Lage sind, gleichzeitig mehrere Stücke zu linieren, verwendet werden
mußten, um die Vorteile selbsttätiger Liniermaschinen voll auszunutzen. Derartige
Mehrspindelmasrohinen sind nur für die wenig zahlreichen großen Porzellanfabriken
mit entsprechend hoher Kapazität von Nutzen, doch auch bei diesen wurde die veranschlagte
Arbeitsleistung selten erreicht. Die Einrichtung und Unterhaltung des Mechanismus
jeder einzelnen Spindel erforderte ein Abstellen der ganzen Maschine mit sich daraus
ergebendem Produktionsverlust während der Stillstandszeit der Maschine.
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Zweck der Erfindung ist es, eine Liniermaschine zu schaffen, welche
in der Konstruktion äußerst einfach ist, dabei jedoch eine genaue Arbeit liefert.
Eine Maschine gemäß der Erfindung neigt nicht dazu, ihre Einstellung zu verlieren,
und sie kann auch in einfacher Weise auf verschiedene Dekormuster und Warengrößen
eingerichtet werden. An Stelle eines Einrichters, der die bekannten Maschinen auf
dem Versuchswege so lange einstellen mußte, bis die Maschine das gewünschte Muster
lieferte, können die erfindungsgemäßen Maschinen von ungelernten Personen auf bestimmte
Dekormuster und Warenarten eingestellt werden, und zwar mit Hilfe von Skalen und
Lehren; die auf Grund schriftlicher Arbeitsanweisungen zu benutzen sind. Ein weiterer
Gegenstand und Vorteil der Erfindung ist die Schaffung einer Liniervorrichtung,
welche als einfache Liniermaschine verwendet werden oder nach Montierung zusammen
mit ähnlichen Maschineneinheiten auf einem Drehtisch oder Revolverkopf als Mehrspindelmaschine
von hoher Produktionskapazität dienen kann. Maschinen gemäß der Erfindung können
somit mit wirtschaftlichen Kapazitäten für große oder kleine Produktionszahlen gebaut
werden. Ein besonderer Vorteil der Mehrspindelmaschine liegt darin, daß eine beliebige
Liniereinheit oder mehrere solcher Einheiten zum Zwecke der Neueinrichtung der Einstellung
oder der Reparatur von dem Drehtisch oder Revolverkopf entfernt werden können, so
daß die Maschine nur für die Zeitspanne ausfällt, die man braucht, um die Einheit
oder Einheiten zu entfernen und/oder wieder anzubringen. Selbst wenn eine Einheit
nach ihrer Entfernung von dem Drehtisch oder Revolverkopf nicht wieder angebracht
wird, so ist der sich aus der Entfernung dieser Einheit ergebende Produktionsausfall
nur ein Bruchteil desjenigen, welcher sich ergibt, wenn die ganze Maschine abgestellt
werden muß.
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Ein weiterer Vorteil der Maschine gemäß der Erfindung liegt darin,
daß die verschiedenen Ar-
beitsgänge, wie die Herausnahnie der Ware aus der |
Zentriervorrichtung, die Befestigung der zentrierten |
Ware auf der Aufspannvorric'htung, die Vorgänge, |
wodurch die Ware und die Liniervorrichtung zuein- |
ander in und außer Arbeitsstetlung gebracht werden, |
das Art- und Abstellen der Spindel zum Einbringen |
und Entnehmen der Ware und die Freigabe der |
Ware in der Spannvorrichtung, durchweg durch ein- |
fache Bewegung der Spindelwelle gegenüber dem, |
Rahmen ausgeführt werden können. Die bei den |
bisherigen Maschinen üblichen, die Arbeitsgänge |
der Reihe nach steuernden Nocken, Kurven, Taster |
oder Hebelgestänge fallen hei der Maschine gemäß |
der Erfindung ebenso N%,ie die bisherigen Vakuum- |
pumpen, deren Motoren u. dgl. fort. |
Ein weiterer Vorteil der Maschine gemäß der |
Erfindung ist, daß sie zu ihrer Bedienung nur ver- |
hältnismäßig ungelernte Arbeitskräfte benötigt und |
daß mit ihrer Hilfe bessere und genauere Linierun- |
gen ausgeführt werden können. als dies von Hand |
aus möglich ist. Bei der Mehrspindelmaschine |
braucht die Bedienungsperson die Maschine nur mit |
der Ware zu beschicken. Die .\bgabe der Ware und |
alle anderen Arbeitsgänge werden dagegen voll- |
kommen automatisch ausgeführt. |
Noch ein weiterer Vorteil der 1?rfiitdung besteht |
in einer außerordentlich einfachen, aber trotzdem |
besseren Liniervorrichtung, die so angebracht ist, |
daß sie fehlerfreie Linien liefert. Das Anhaften und |
Trocknen der Farbe bereitet bei der erfindungs- |
gemäßen Maschine keine Schwierigkeiten, und es |
sind im Gegensatz zu den bisherigen Maschinen |
keine komplizierten Farbtimlaufpumpen erforder- |
lich. Die gemäß der Erfindung verwendete Farb- |
zuführung ist so klein, so daß gleichzeitig eine Mehr- |
zahl von Linien aufgebracht werden kann, ohne daß |
die Farbzuführungen sich gegenseitig behindern. |
Man kann auch schnell und leicht und ohrne die Ein- |
stellung der übrigen 'Maschine zu beseitigen, einen |
Farbwechsel vorne2limen. Die Maschine kann zur |
Linierung der Warenkante als auch zur Linierung |
des Randes und der Einfassung von flacher Ware |
benutzt werden. Obwohl nur eine 'Maschine zum |
Linieren runder Ware beschrieben wird, ist die |
Maschine gemäß der Erfindung auch zum Linieren |
geriefter oder gekehlter und nicht kreisförmiger |
Ware geeignet. |
In der Zeichnung, die Ausführungsbeispiele des |
Erfindungsgegenstandes zeigt, ist |
Fig. i eine Seitenansicht einer Maschine gemäß |
der Erfindung, wobei eine l.iniereinlieit dargestellt |
ist, die als Einspindelmascliine arbeitet, |
Fig. 2 eine in größerem 'Maßstahe gehaltene Teil- |
absicht in Richtung der Pfeile 2, ,2 in Fig. i, |
Fig. 3 eine Vorderansicht der Einheit nach F ig. i |
in Richtung der Pfeile 3, 3, wobei der Deckel ab- |
genommen ist, um die Stellung des Ilauptmotors der |
Einheit zu zeigen, |
Fig. d ein Längsschnitt der Einheit nach Fig. 3 |
in Richtung der Linie d-.4 in Fig. 3, |
Fig. 5 ein Querschnitt nach Linie 5-5 in Fig. d, |
woraus der Antrieb für die Zentrierungsvorrichtung |
und die Motoranordnung ersichtlich sind. |
Fig. 6 eine teilweise im Schnitt gezeigte- Ansicht einer Abänderung
des Vakuumzylinders nach Fig. .4, Fig. 7 eine teilweise im Schnitt gezeigte Ansicht
einer weiteren Abänderung des Vakuumzylinders, Fig. 8 eine teilweise im Schnitt
gezeigte Ansicht einer noch anderen Ausführungsform eines Vakuumz_vlinders, Fig.
9 eine Seitenansicht einer abgeänderten Einheit, die auf einem Drehtisch oder Revolverkopf
einer Mehrspindelmaschine angebracht werden kann und mit einer Kantenliniervorrichtung
versehen ist, Fig. io ein Schnitt nach Linie io-io in Fig. 9, Fig. i i ein Grundriß
einer abgeänderten Farbzuführungsvorrichtung und eines Tragarmes für die Linierung
von Waren mit einer nicht kreisförmigen Kante, Fig. 12 eine Seitenansicht des in
Fig. i i gezeichneten Mechanismus, Fig. 13 eine Seitenansicht einer anderen abgeänderten
Liniervorrichtung, Fig. 14 eine Vorderansicht der Liniervorrichtung nach Fig. 13,
Fig. 15 eine Seitenansicht einer abgeänderten Kantenliniervorrichtung, Fig. 16 ein
teilweise abgebrochen dargestellter Grundriß nach Linie 16-16 in Fig. 15, Fig. 17
eine Seitenansicht eines Drehtisches, auf welchem Liniereinheiten angeordnet werden
können, so daß man eine selbsttätig arbeitende Mehrspindelmaschine erhält, Fig.18
ein Grundriß des Drehtisches nach Fig. 17 und Fig. i9 eine Seitenteilansicht des
Steuerhebels für den der Zentrierung dienenden Handgriff in Richtung der Pfeile
i9, i9 in Fig. 18.
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Wie in Fig. i dargestellt, kann eine Liniereinheit io gemäß der Erfindung
als Einspindelvorrichtung, die von einer Bedienungsperson betätigt wird, Verwendung
finden, indem man die Einheit io mit Hilfe von Bolzen 12 in einem Ständer i befestigt,
welcher einen die Spindel verschiebenden Trethebel 2 trägt. Wie in Fig. i gezeigt.
wird die Einheit io zweckmäßig so angeordnet, daß ihre Spindel und ihre Aufspannvorrichtung
im spitzen Winkel zur Waagerechten verlaufen. Diese Stellung der Aufspannvorrichtung,
welche bei den bekannten Liniervorrichtungen nicht möglich ist, erleichtert die
Beschickung der Vorrichtung und erlaubt eine selbsttätige Abgabe der Gegenstände.
Man kann sich auch anderer Träger bedienen, doch ist das Arbeiten der Maschine nicht
an einen bestimmten Winkel der Spindel zur Waagerechten gebunden.
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Wie am besten aus Fig. 4 zu entnehmen ist, besteht die Einheit io
aus einem Rahmen i i, an welchem geeignete Abdeckungsplatten durch die Bolzen 12
und Deckelschrauben 13 befestigt sind. Die Einheit io trägt Lager 14, in denen gleit-
und drehbar die Spindel 20 gelagert ist. Die Spindel 20 besteht zweckmäßig aus einem
hohlen Rohrstück, dessen unteres Ende mit einem Stopfen 21 verschlossen ist und
ein Kugeldrucklager 22 trägt, welches mit Verschiebungsmitteln für die Spindel,
wie z. B. dem Trethebel 2, zusammen arbeitet. An ihrem oberen Ende trägt die Spindel
2o die abnehmbare Aufspannvorrichtung 25, welche einen weichem, federnden Überzug
26, z. B. aus Schwamm- oder Sdhaumgummi, hat. Die Aufspannvorrichtung 25 und der
Überzug 26 haben in der Mitte eine Öffnung 27, die mit dem Inneren der Spindel
20 und infolgedessen mit einer Evakuierungsöffnung 28 in Verbindung steht, die durch
die Wandung der Spindel 20 hindurchführt. Um die Luftmenge in dem Kanal zwischen
den Öffnungen 27 und 28 zu verringern, kann die Spindel 20 miteiner inneren Ausfüllstange
23 versehen sein, welche am unteren Ende zweckmäßig einen größeren, die Spindel
unter der Evakuieru:ngsöffnung 28 ausfüllenden Durchmesser hat, während der Durchmesser
des bis kurz vor die Öffnung 27 reichenden oberen Endes etwas kleiner ist. Der Raum
zwischen dem dünneren oberen Ende der Ausfüllstange 23 und dem inneren Durchmesser
der Spindel 2o bildet einen Kanal 24, welcher die Öffnungen 27 und 28 verbindet.
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Die Spindel 20 ist unmittelbar unterhalb des oberen Lagers 14 von
einem Vakuumzylinder 30 umgeben, dessen oberer Deckel 31 auf der Spindel
20 verschiebbar ist und eine in die Atmosphäre führende Öffnung besitzt. Der obere
Deckel 31 ist durch die Zylinderwand 32 mit dem unteren Deckel 33 verbunden, der
ebenfalls auf der Spindel 20 gleitet, gegenüber welcher er durch die Packung 34
abgedichtet ist. Bei der dargestellten Ausführung wird der Deckel 31 des Vakuumzylinders
durch die Feder 36 dauernd gegen das obere Lager 14 gedrückt. Die Feder 36 steht
zwischen dem Antriebsrad 35 der Spindel und der Packungsscheibe 37 normalerweise
unter einer gewissen Vorspannung, die gleichzeitig dazu dient, die Packung 34 des
unteren Zylinderdeckels 33 zusammenzudrücken. Wie gezeigt, ist das Spindelantriebsrad
35 ein Reibrad, welches auf der Spindel 20 befestigt ist.
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Die Spindel 20 trägt weiterhin unmittelbar über der Evakuierungsöffnung
28 den Ev akuierungskolben 38. Da die Aufwärtsbewegung des Zylinders.
30 bei der Ausführung nach Fig. 4 an dem oberen Lager 14 ihr Ende findet,
so bewirkt die Aufwärtsbewegung der Spindel 2o zwischen dem Kolben 38 und dem unteren
Zylinderdeckel 33 die Bildung eines Vakuums, welches sieh durch die Öffnung
28 und den Kanal 24 der Öffnung 27 der Aufspannvorrichtung mitteilt. Das in dem
Zylinder 30 erzeugte Vakuum ist mehr als ausreichend, um selbst große flache
Schüsseln auf der Aufspannvorrichtung 25 festzuhalten, ein Umstand-, der im Hinblick
auf die getrennt angetriebenen großen Vakuumpumpen, welche die bekannten Maschinen
erforderten, nicht erwartet werden konnte. Die gute Leistung des Vakuumzylinders
30 erklärt sich wahrscheinlich durch den Fortfall aller das Vakuum schwächenden
Undichtigkeiten, wie sde z. B. an drehbaren Verbindungsstücken, in langen Vakuumleitungen
usw. auftreten.
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Der normalerweise ständig laufende Motor 40 zum Antrieb der Spindel
20 ist auf rohrförmigen Schlitten 41 gelagert, die auf parallel zur Spindel 20 verlaufenden
Stangen 42 verschiebbar sind. Die
Schlitten werden zweckmäßig durch
Druckfedern 44 gegen Anschlagringe 43 gedrückt. Der Motor 40 ist mit einem Getriebe
46 versehen, das auf einer zu der Spindel 2o senkrecht verlaufenden Welle ein Reibrad
45 trägt. Die Anschlagennge 43 halten das Reibrad 45 von dem Reibrad 35 fern, wenn
sich die Spindel in ihrer in Eig. 4 gezeigten normalen zurückgezogenen Stellung
befindet.
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Die Zentrierungsvorrichtung für das Aufsetzen kreisförmiger Platten
oder Teller od. dgl. auf die Aufspannvorrichtung 25 besteht aus einem großen Zentrierungsrad
So, das drehbar auf dem oberen Lager 14 gelagert und mit einem Handgriff 51 versehen
ist, welcher durch einen Schlitz in einer der den Rahmen i i abdeckenden Platten
hindurchragt. Das Zentrierungsrad So steht mit drei Planetenrädern 53 im Eingriff,
die auf Wellen 54 befestigt sind. Diese Wellen sind in der von dem Rahmen io getragenen
Zentrierungsplatte 15 drehbar gelagert, durch welche sie hindurchragen. Die äußeren
Enden der Wellen 54 tragen Arme 56, auf deren Enden vorstehende Zentrierungszapfen
55 angebracht sind. Wird der Handgriff 51 durch die Feder 52 (Fig. 3 und 4) im Uhrzeigersinn
in seine äußerste Stellung geschwenkt, so befinden sich die Zentrierun gsstifte
in der großen öffnungsstellung. Schwenkt man den Handgriff 51 dagegen entgegen dem
Uhrzeigersinn, so schwenken die Zentrierungszapfen schnell in Richtung auf die Mitte
der Aufspannplatte 25, wodurch runde Gegenstände auf der Aufspannvorrichtung zentriert
werden.
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Es sei bemerkt, daß die 1Nellen 54 derart in der Platte 15 drehbar
gelagert sind, daß beim Öffnen, d. h. also beim Wegschwenker der Zentrierungsstifte
35 von dein auf der Aufspannplatte befindlichen Gegenstand kein Stift in der Lage
ist, das Abgleiten des Gegenstandes von der Aufspannplatte 2.5 zu verhindern.
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Zur Anbringung der Liniervorrichtung oder -vorrichtungen auf der Einheit
io ist ein Zapfenlager 16 auf dem Rahmen i i befestigt. Das Lager 16 trägt einen
Balken 6o, der der Spindel 20 parallel läuft und in der Längsrichtung in dem Zapfenlager
verstellbar ist. Der Balken 6o trägt einen einstellbaren Schlitten 61, in welchem
ein Querbalken 62 verschiebbar gelagert ist. Auf dem Querbalken 62 sind ein oder
mehrere Schieber 63 verstellbar angeordnet, von denen nur einer dargestellt ist.
Wie ersichtlich, ist jeder der Balken mit Einstellskalen 65 versehen, während die
Schlitten Skalen 66 besitzen, so daß den Balken und Schiebern entsprechend der gewünschten
Einrichtung verschiedene Relativstellungen gegeben werden können. In dem Schieber
63 ist fernerhin ein vierkantiger Linierarm 64 einstellbar gelagert, der ebenfalls
mit einer Skala versehen ist, und zwar erstreckt sieh das äußere Ende des Armes
64 bis in den Bereich der auf der Aufspannvorrichtung 25 zentrierten Ware.
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An einer Verbindungsstelle des Linierarmes ist eine Feder 67 vorgesehen,
welche an die oberen Enden der vierkantigen Abschnitte des Armes 64 angenietet ist
und die vierkantigen Enden normalerweise in stumpfem Stoß zusammenhält. Seitenplatten
68, die an einem der vierkantigen Abschnitte des Armes angebracht sind, verhindern,
daß die vierkantigen Abschnitte des Armes seitlich ausweichen können. Es hat sich
gezeigt, daß eine derartige Verbindungsart den Arm unter Federwirkung in normaler
fluchtender Stellung mit einem Minimum an Spiel festhält. Es ist jedoch auch möglich,
eine Schwenkgelenkverbindung mit einer einstellbaren Feder vorzusehen, die die angeschlossenen
Abschnitte des Armes gegen geeignete _#,nschläge drückt, die beim Anliegen des Annteile.s
die beiden Armteile in fluchtender Stellung halten.
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Das Ende des Armes 64 trägt eine Skala 69 und ist derart hohl ausgeführt,
daß es den einstellbaren Tragzapfen 76 der Liniervorrichtung 7o aufnehmen und festhalten
kann. Wie aus Fig. 14 ersichtlich, besteht die Liniervorrichtung 7o aus einer Zwinge
71 mit einer sich nach unten verjüngenden, am oberen Ende mit Gewinde versehenen
Bohrung, welche eine Patrone 72 für flüssige Farbe oder flüssiges Gold- aufnimmt.
Ein Paar verjüngter Spannstücke 73 kann in der Zwinge 71 festgeklemmt werden, indem
man die Patrone 72 einschraubt. Das Spannstückpaar 73 endet in einer Gabel, in welcher
ein kleines Linierrad 7-3 gelagert ist, das dicht an dein Boden der von den
Shaltnstiickeit 73 gebildeten Gabel anliegt. Eine Bohrung 74 in den Spannstücken
73 ermöglicht dein Rad 7.5. mit seinem Rand Farbe oder Gold aus der Patrone 7 2
aufzunehmen, wobei sich die Farbe oder da: Gold auf dem Rad 75 als dünner Film ablagert.
Das in der Patrone 72 herrschende Vakuum hindert die Flüssigkeit jedoch daran, das
Rad 7,5 zii überfluten. Rändelungen auf dem Rand des Rades 7 5 scheinen den Eintritt
kleiner Luftmengen in die Patrone zu begünstigen, so daß diese Luft die von dein
Rand des Rades aus getragene und der Ware zugeführte Flüssigkeit ersetzen kann.
Da da: Rad 75 nur den auf seinem Rand befindlichen Flüssigkeitsfilm mitnimmt, so
bestimmt die Breite des Randes dieses Rades die Breite der auf die Ware aufgetragenen
Linie. Die Zwinge 71 ist mit dem Tragzapfen 76 verbunden, welcher senkrecht zu der
Patrone 7 2 und der Achse des Rades 75 verläuft. Der reclitwiiikelig zu dem Tragzapfen
76 stehende Zeiger 77 zeigt infolgedessen auf der Skala 69 den Winkel an, in welchem
das Linierrad 75 eingestellt ist.
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Um einen Teller oder ein sonstiges flaches Geschirrstück mit der in
den Fig. i bis 5 gezeigten Vorrichtung zu linieren, wird die Liniervorrichtung 7o
angebracht und mit Hilfe der Teile 6o bis 69 eingestellt. Die Einstellung der verschiedenen
Teile wird von dem Arbeiter entsprechend der dem betreffenden Teller od. dgl. angepaßten
Arbeitsvorschrift vorgenommen. Das Rad 75 wird entsprechend der ,gewünschten Linienbreite
gewählt. Dann -wird der Motor 40 mittels des Schalters 47 eingeschaltet, wobei die
Drehzahl entsprechend der Vorschrift mittels des Regelwiderstandes 48 geregelt wird
(Fig. 3). Nachdem die Vorrichtung in Betrieb gesetzt ist, wird ein Teller od. dgl.
auf die Aufspannvorrichtung 25 gelegt und der Handgriff 51 entgegen dem Uhrzeigersinn
geschwenkt, wodurch
die Ware auf der :\ufspannvorrichtung zentriert
wird. Während man den Handgriff 51 festhält, wird die Spindel 2o aus ihrer zurückgezogenen
Normalstellung heraus mittels des Trefhel>els 2 oder anderer Verschiebemittel verschoben.
Während nun der Teller innerhalb der Zentrierungsstifte 55 angehoben wird, hält
das in (lern Zylinder 30 erzeugte N"akuum den Teller in seiner zentrierten
Stellung fest. Eine weitere Verschiebung der Spindel 2o hebt den Teller über die
Zentrierungsstifte an, woraufhin der Handgriff 51 losgelassen werden kann. Befindet
sich der Teller oberhalb der Stifte 55, so kommt das Antriebsrad 35 der Spindel
mit dem Reibrad 45 in Berührung, wodurch die Spindel gedreht wird. Bei Annäherung
der Spindel an ihre weiteste Verschiebungsstellung wird der Motor 40 auf den Schienen
42 zurückgedruckt, und das Linierrad 75 tritt mit dein umlaufenden Teller in Berührung,
wodurch es seinerseits gedreht wird und Farbe oder Gold als Linie auf den Teller
aufträgt. Da nahezu alle Waren wenigstens leicht gekrümmt sind, ist dafür gesorgt,
daß der zusammengesetzte Arm 64 dem Rad 75 die Möglichkeit bietet, dem Umfang des
Tellers zu folgen, selbst wenn dieser gerieft sein sollte. In einer Sekunde oder
weniger ist der Teller liniert, und der Arbeiter läßt die Verschiebungsmittel für
die Spindel, wie z. B. den Tretliebe' 2, wieder los, woraufhin die Feder 36 die
Spindel 20 zurückschiebt. 'Wenn sich die Spindel ihrer hinteren Stellung nähert,
so kommt das Vakuum in dem Zylinder in Fortfall, und der linierte Teller wird von
der Aufspannvorrichtung 25 freigegeben. Er gleitet von der Aufspannvorrichtung ab
und wandert an den geöffnetenZentrierungsstiften vorbei automatisch in die Hand
des Arbeiters oder zweckmäßiger auf ein wanderndes Förderband. Aus dem vorstehenden
ergibt sich, daß selbst ein ungelernter Arbeiter die Anlage für ein jeweils versc'hiedenes
-Muster bzw. für eine unterschiedliche Warengröße einrichten kann. Um die Farbe
oder die Linienbreite zu ändern, wird die Liniervorrichtung 70 einfach aus
der Bohrung in den Arm 64 entfernt und durch eine andere mit der gewünschten Farbe
und/oder Radbreite ersetzt. Die Anordnung der das Vakuum erzeugenden 'Mittel auf
der Spindel 20 ist eines der wesentlichen Merkmale der Erfindung, und man kann verschiedene
Ausführungsformen wählen, um durch axiale Verschiebung der Spindel 20 ein Vakuum
für die Aufspannvorrichtung 25 zu erzeugen. Einte solche Ausführungsform ist in
F'ig. 6 eigt. Sie kann ein Faltenrohr oder einen Blaseg e 7
balg
130 und eine Scheibe 138 besitzen, die den Zylinder 30 und den Kolben
38 ersetzen. An die Stelle der Zylinderwand 32 treten dabei die von der Platte 131
getragenen _'l)standshalter 132. Sand und Staub, die fast stets in einer Geschirrfabrik
in der Luft vorilianden sind, können das Faltenrohr 130 nicht abnutzen, so wie dies
bei den Kolben 38 der lall sein kann. Die in Fig. 6 gezeigte Ausführungsform zeigt
einen Konstruktionsgedanken, der auch bei den Ausführutigsformett nach den F i2.
4 und 7 Anwendung finden kann. M'i,e ersichtlich, ist bei der Ausführung nach Fig.6
die Öffnung 28 auf der Spindel derart angeordnet, daß die Öffnung 28 in der Rückzugsstellung
der Spindel sich gerade außerhalb des Bodens 33 befindet, so daß der Kanal 24, welcher
zu der Öffnung 27 der Aufspannvorrichtung führt, in dieser Stellung nach d'erAuBenluft
hin offen ist. Hierdurch wird bewirkt, daß das Vakuum an der Auf spannvorrichtung
25 sicher -in Fortfall kommt, wenn die Spindel 2o in ihre Rückzugsstellung zurückkkehrt.
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Noch eine andere Ausführungsform ist in Fig. 7 gezeigt, und zwar ist
diese besonders dann empfehlenswert, wenn man die Auswirkung des Vakuums auf die
in der Spannvorrichtung befindliehe Ware abdämpfen und dadurch solche Belastungen
des Verschiebungsmechanismus durch plötzliches Auftreten eines hohen Vakuums vermeiden
will, die eine Verlangsamung der Spind@elverschiebung hervorrufen. Eine derartige
Abdämpfung ist auch. dann zweckmäßig, wenn verhältnismäßig empfindliche Ware liniert
werden soll, die durch ein plötzliches Auftreten eines sehr hohen Vakuums zerbrochen
werden könnte. Die Ausführungsform nach Fig. 7 enthält daher eine Dämpfungsfeder
136, die zwischen dem Zylinderdeckel 31 und dem Ende des oberen Lagers 14
eingeschaltet ist. Wenn durch Verschiebung der Spindel 2o ein Vakuum erzeugt wird,
so hat der ganze Zylinder 13o die Neigung, sich mit der Spindel 20 entgegen der
Feder 136 zu he-wegen. Die Stärke der Feder 136 wird dann das zur Anwendung kommende
Vakuum regeln und ein plötzlich auftretendes Vakuum abdämpfen. Ein besonderer Vorteil
dieser Ausführungsform liegt darin, daß beim Auftreten einer Undichtigkeit an der
Aufspannvorrichtung infolge unerwünscht gekrümmter Ware, Abnutzungserscheinungen
an dem Überzug 26, dem Kolben 38 oder der Packung 34 die Kompression der Feder 136
den Zylinder 30 zurückdrückt, während die Spindel in ihrer Vorsdhubstellung
gehalten wird. Dadurch wird während der verhältnismäßig kurzen, zum Linieren der
Ware erforderlichen Zeit stets ein wirksames Vakuum aufrechterhalten. Bei dieser
Ausführungsform können sogar starke Undichtigkeiten in dem Vakuumsystem auftreten,
ohne daß dadurch die Haltekraft der Spannvorrichtung beeinträchtigt wird.
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Um die Packung 34 zu beseitigen, hat man bei der Ausführung nach Fig.
8 die Öffnung 28 in Fortfall kommen lassen. Der Zylinder 3o kann hier zum Ende der
Spindel 20 Ihin bewegt werden. Das Drucklager 22, der Stopfen 21 und die Stange
23 sind ebenfalls fortKelassen, und zwar wird die Stange 23 zweckmäßig durch eine
Stange 123 ersetzt, die auf ihrer Oberfläche eine Nut 124 aufweist. Der untere Zylinderdeckel
33 ist durch einen festen. Kopf 133 ersetzt, und die Spindel 2o wird durch irgendwelche
geeignete Mittel, z. B. durch eine nicht dargestellte Gabel, vorwärts bewegt, die
gegen die Hinterseite des bei dieser links des dargestellten V(rrichtutigstei-les
angeordneten Reibrades 35 drückt. Bei dieser Ausführung ist zwischen (lern Zylinder
30 und einem von einer Hülse getragenen Ring 114 eine Feder 236 eingeschaltet.
Eine
innere Dämpfungsfeder 237, die schwächer als die Feder 236 ist, befindet sich zwischen
dem Zylinderdeckel 31 und dem Kolben 38. Ein Vorschub der Spindel 2o bewirkt eine
Mitnahme des Zylinders 30, bis einer weiteren Bewegung des letzteren durch die Feder
236 Widerstand entgegengesetzt wird, woraufhin zwischen dem Kolben 38 und dem Zylinderkopf
133 ein Vakuumerzeugt wird, das der Kanal 124 der Aufspannvorrichtung zuleitet.
Wenn das Vakuum sich während der Linierarbeit verringern sollte, so bewegt die Feder
236 den Zylinder 30 in rückwärtiger Richtung, so daß das Vakuum wie bei der
Ausführung nach Fig. 7 aufrechterhalten wird. Die schwächere Feder 237 hat die Aufgabe,
dafür zu sorgen, daß der Zylinderdeckel und der Kolben 38 auseinandergehalten werden,
wenn sich die Spindel 2o in ihrer Rückzugsstellung befindet.
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Noch einfachere Mittel zur Einsparung der Packung 34 sind ebenfalls
in Fig. 8 gezeigt. Bei offenem Ende der Spindel 2o und Fortfall der Öffnung 28 und
des Zylinders 30 ist eine feste Kolbenstange 238, die von einer Haube 211
getragen wird, in der Spindel 2o angeordnet und schließt diese an ihrem Ende ab.
Ein Vorschub der Spindel 20 gegen eine geeignete Druckfeder erzeugt dann vor dem
Ende der Kolbenstange 238 ein Vakuum.
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Die Liniervorrichtung kann zahlreiche Abänderungen erfahren, um so
den jeweils vorliegenden besonderen Bedingungen zu genügen. So kann z. B. bei der
-Auftragung konzentrischer Kreislinien nahe an der Kante einer verworfenen oder
unrunden Ware der optische Eindruck entstehen, daß die Linie unrund oder exzentrisch
ist. Um diesen Eindruck zu beseitigen oder eine Linie sehr dicht an der Kante der
Ware aufzubringen, kann die Liniervorrichtung 7o nach Fig. i i und 12 mit einem
der Kante folgenden Arm 171 versehen sein, der an dem Tragzapfen 76 angebracht ist.
Der Arm 171 hat eine radiale Fortsetzung bis zu der Zwinge 71. Auf diesem radialen
Teil des Armes 171 ist ein Schlitten 172 einstellbar gelagert, der eine nach unten
vorstehende keglige Rolle 173 trägt, welche an der Kante der Ware anliegt und das
Rad 75 in gleichbleibendem Abstand davon hält. Soll diese sich an der \'1'<irenkante
führende Liniervorrichtung Verwendung finden, so muß der Arm 64 ein zweites Mal
unterteilt und mit eurer Stoßverbindung versehen sein, die aus einer Feder 167 und
Seitenlaschen 168 besteht, wodurch der Arm dann in zwei senkrecht zueinander liegenden
Ebenen ausknickbar ist. Derartige sich an der Warenkante führende Liniervorrichtungen
ermöglichen auch eine Linierung nicht kreisförmiger Ware, wie z. B. ovaler oder
viereckiger Platten.
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Um eine Abnutzung des Linierrades 75 der Liniervorrichtung 70, wie
sie z. B. beim Linieren von unglasierter Porzellan- oder Steingutware auftreten
kann, zu vermeiden oder um eine gemusterte Linie aufzutragen, bedient man sich zweckmäßig
der Ausführungsform nach den Fig. 13 und 14. Bei dieser Ausführungsform besitzt
der Arm 0.4 einen Zapfen 276, der in einem Lager 277 endet, in welchem sich die
Achse eines Übertragungsrades 275 dreht: Der Zapfen 276 trägt außerdem einen Arm
27t, auf welchem eine Liniervorrichtung 70 derart angebracht ist, daß deren
Linierrad 75 das Übertragungsrad 273 berührt. Wenn diese Ausführungsform nur deshalb
benutzt wird, um die Abnutzung herabzusetzen, so ist die mit der Ware in Berührung
kommende Oberfläche des Rades 273 vorzugsweise verhältnismäßig glatt, und sie besteht
vorteilhafterweise aus einem gegen Abnutzungserscheinungen widerstandsfähigeren
Material als dasLinierrad75. Wird dagegen diese Ausführtingsform zu dem Zweck verwendet,
um eine gemusterte Linie aufzutragen, so wird dieOberfläche des Rades 275 mit einem
Muster versehen, wie dies Fig. 14 zeigt, so daß eine gemusterte Linie 200 entsteht.
Durch Einrichtung der Verschiebungsbewegung der Spindel 2o derart, daß das Übertragungsrad
275 finit der Ware während einer Umdrehung der Aufspannvorrichtung in Berührung
ist, wird ein Fehler in der Deckungsgleichheit zwischen dem Anfang und dem Ende
der gemusterten Linie nicht größer als bei der Benutzung von Kopierpapier oder Abziehbildern.
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Bei der Linierung der Warenkante ist es meist zweckmäßiger, eine Linierrolle
zu benutzen, die in der Linierstellung etwas in der Richtung des Radius der Ware
vorsteht. Die Oberfläche der Linierrolle besteht zweckmäßig aus Gummi oder einem
ähnlichen elastischen Material und ist in der Regel glatt, um eine zusammenhängende
Liitie zu erzeugen. Schwammgummi kann jedoch auch benutzt werden, um die Ware mit
einer punktierten oder getupften Kante zu versehen, und schließlich kann man mit
Hilfe einer gemusterten Fläche eine gemusterte Linie auftragen.
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Eitle Ausführungsform einer geeigneten Kantenliniervorrichtung ist
in Fig. 9 gezeigt, in welcher eine Gabel 8o von einem Ouerbalken 62 getragen wird.
Der Balken 6o ist dabei zur besseren Führung zusätzlich in einem Lager 116 gelagert.
Die Gabel So ist mit einem ausknickbareit Schenkel 81 versehen, welcher die Linierrolle
82 trägt. Ferner besitzt die Gabel einen federnden Schenkel 83, auf welchem die
angetriebene Übertragungsrolle 84 gelagert ist, und einen ausknickbaren Schenkel
85, der eine Liniervorrichtung 70 aufweist. Die L`bertragungsrolle
84 wird zweckmäßig ständig über eine biegsame Welle 86 von einem kleinen Motor 87
angetrieben, der auf einer Seite der Einheit io befestigt ist. Die Rollen 82 und
84 stehen normalerweise miteinander in Berührung, so daß die Linierrolle 82 von
der Übertragungsrolle 84 angetrieben wird, Wobei die Farbe oder das Gold auf den
Rollen in Forin eines gleichmäßigen Films verteilt wird. Wenn die Aufspannvorrichtung
25 die Kante der umlaufenden Ware mit der Linierrolle zwecks Übertragung einer Kantenlinie
in Berührung bringt, so drückt jedoch eine Stange 88 mit einem Hakenende 89 (Fig.
io), die sich zusammen mit dem Motor 40 bewegt, die übertragungsrolle 84 von der
Linierrolle 82 weg und bringt sie mit der Rolle 7 5 der Patrone 70 in Berührung.
Während dann die Linierrolle 82 in Berührung mit der Warenkante auf dieser abrollt
und dabei Farbe an die Warenkante abgibt, nimmt die mit der Rolle 75 in Berührung
st@2heitde angetriebene
Übertragungrollc 84 von der Rolle 75 während
etwa der gleichen Zeitspanne Farbe auf. Wenn die Aufspannvorrichtung 25 in die Stellung
zurückkehrt, in welcher die Ware ausgeworfen wird, so kommt die Übertragungsrolle
84 wieder mit der Linierrolle 82 in Berührung und versieht diese von neuem mit Gold
oder Farbe.
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Eine weitere Ausführungsform einer weiteren Kantenliniervorrichtung
ist in den Fig. 15 und 16 gezeigt. Bei dieser Ausführungsform ist eine Gabel i8o
mit einem federnden Schenkel 181, der eine Linierrolle 182 trägt, und einem
federnden Schenkel 183 vorgesehen, auf dem eine Übertragungsrolle 184 gelagert ist.
Die Übertragungsrolle 184 befindet sich normalerweise von der Linierrolle 182 in
Abstand, steht jedoch mit der Rolle 75 einer Linierpatrone 70 in Berührung, welche
mit Hilfe eines Armes 188 auf dem Schenkel 183 befestigt ist. Die Linierrolle 182
wird bei dieser Ausführungsform über eine biegsame Welle 186 ständig von einem nicht
dargestellten Motor mit wechselnder Geschwindigkeit angetrieben, der so eingeregelt
wird, daß die Umfangsgeschwindigkeit der Linierrolle 182 im wesentlichen der Umfangsgeschwindigkeit
der Kante der zu linierenden Ware gleich ist. Die Aufwärtsbewegung der Ware, wodurch
diese mit der Linierrolle in Berührung kommt, wird fortgesetzt, bis die Linierrolle
auch die Übertragungsrolle 184 berührt. Während der Linierarbeit wird die Übertragungsrolle
184 von der Linierrolle 182 angetrieben, wobei sie Gold oder Farbe von der Rolle
75 aufnimmt und in Form eines glatten Films an die Linierrolle 182 weitergibt. Fig.
15 zeigt eine weitere Abänderungsmöglichkeit und zwar insofern, daß die Linierpatrone
7o direkt von der Gabel i8o über einen langen Haltearm 189 getragen werden kann,
statt daß sie mittels eines Armes 188 auf dem Schenkel 183 angeordnet ist. Bei dieser
weiteren Abänderung ist es zweckmäßig, daß die l#'ollen 182 und 18.4 in ständiger
Berührung miteinander laufen und daß die Rolle 75 sich normalerweise von der Übertragungsrolle
184 in Abstand befindet, es sei denn, daß die Rolle 184 mit der Rolle 75 durch Anheben
in Berührung gebracht wird, wenn die Kante der zu linierenden Ware die Rolle 182
aufwärts bewegt.
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Wie man sieht, ist bei allen oben beschriebenen Liniervorrichtungen
der Vorratsbehälter für Gold oder Farbe stets verschlossen, während das Gold oder
die Farbe dem Behälter während absatzweiser Perioden, die in ihrer Häufigkeit den
aufeinanderfolgenden Linierungsvorgängen auf den einzelnen Warenstücken entsprechen,
direkt oder indirekt entnommen wird. Da die Abstandsmaße in der Liniereinheit festliegen,
so kann die Gold- oder Farbmenge, die den Linierpatronen 7 o entnommen wird, vollständig
durch Wahl eines Linierrades 75 mit der gewünschten axialen Breite geregelt werden.
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Soll eine Einheit io in einer Mehrspindelmaschine Verwendung finden,
so wird ein verlängerter Balken 16o in einem zusätzlichen Lager 116 (Fig. 9) angeordnet.
Ein Ständer 300 ist mit einem Drehtisch 310 versehen, der eine Mehrzahl von
Aufnahmehülsetl 36o für die Balken 16o besitzt, so daß die Einheiten io von dem
Tisch in einer radial nach auswärts gerichteten Stellung getragen werden, wie dies
die Fig. 17 und 18 zeigen. Der Drehtisch 31o wird durch eine Welle 311 gedreht,
welche in senkrechter Richtung in einem Rahmen 312 angeordnet ist. Die Welle 311
erhält bei dieser Ausführungsform einen ständigen Antrieb durch einen Motor 340
über ein Untersetzungsgetriebe 346. An dem Drehtisch 31o ist eine Mehrzahl von Verschiebungshebeln
320 für die verschiedenen Spindeln 2o angelenkt. Die Hebel 320 verlaufen
in der gleichen Radialebene wie die Aufnahmehülsen 36o. Jeder der zur Verschiebung
einer Spindel dienenden Hebel 320 ist mit einem angesetzten, mit einer Rolle
versehenen Tasterarm 321 ausgerüstet, welcher mit einer etwa herzförmigen, an dem
Rahmen 312 befestigten Kurvenstange 302 zusammen arbeitet. Da sich die Einheiten
1o auf dem Ständer 3oo befinden, so bewirken die von der Kurvenstange betätigten
Verschiebungshebel 32o ein Anheben bzw. Senken der Spindeln 2o an den eingebogenen
Teilen der Kurvenstange 302 und halten die Spindel 20 in vorgeschobener Stellung,
während sich die Einheiten von der Beladungs- zur Entladungsstelle an den eingebogenen
Teilen der Kurvenstange 3o2 drehen. Zur Betätigung der Zentrierungsvorrichtung,
wenn die Spindeln 2o angehoben werden, ist an der Beladungsstelle ein Pfosten 33o
aufgestellt, welcher einen angelenkten, unter Federdruck stehenden Steuerhebel 331
trägt, welcher durch die Feder 332 normalerweise nach oben gedrückt wird. Wenn nun
eine Einheit den Pfosten 330 überläuft, so braucht der Arbeiter nur ein Stück
Ware auf einen Aufspannteller 25 aufzusetzen und das Stück festzuhalten, wenn der
Handgriff 51 der Zentriervorrichtung sich über den Steuerhebel 331 hinwegbewegt.
Der Steuerhebel 331 dreht dann den Handgriff entgegen dem Uhrzeigersinn, bis die
Zentrierungsstifte das Warenstück zentriert haben. Eine weitere Bewegung des Handgriffes
51 wird durch die zentrierte Ware verhindert, und die Feder 332 ermöglicht dann
ein Herunterschwenken des Steuerhebels 331, bis der Handgriff 51 ihn überlaufen
hat. Verläßt der Handgriff 51 den Steuerhebel 331, so ist die Spindel
20 so weit hochgeschoben, daß die Ware auf der Aufspannvorrichtung festgehalten
wird und aus dem Bereich der Zentrierungsstifte herausgehoben ist. Während des Restes
der Drehbewegung der Einheit wird die Ware durch in geeigneter Weise angeordnete
Liniervorrichtungen liniert, bis sie zu dem eingebogenen Teil der Kurvenstange
302 gelangt, wo die Verschiebungshebel die Spindel zurücktreten lassen, wodurch
das Vakuum an der Aufspannvorrichtung fortfällt und die Ware automatisch ausgeworfen
wird.
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Bemerkt sei, daß es zur Entfernung einer Einheit io von dem Ständer
300 genügt, den Drehtisch lange genug anzuhalten, um die nicht dargestellte
Stromzuführung zu dem Motor der betreffenden Einheit von der nicht dargestellten
Stromquelle auf dem Ständer abzutrennen und dieEinheit aus dem Halter ihres Tragbalkens
herauszuziehen. Der Drehtisch kann dann seine Bewegung fortsetzen, während die herausgenommene
Einheit neu eingestellt wird.
Die dargestellten können Abänderungen
erfahren, ohne daß damit der Rahmen der Erfindung verlassen wird.