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Verfahren zum selbsttätigen statischen Auswuchten von Körpern Die
Erfindung verfolgt den Zweck, ein Verfahren zum selbsttätigen statischen Auswuchten
von Körpern unter Verwendung einer Maschine zu schaffen.
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Es ist bekannt, die auszuwuchtenden Körper beispielsweise auf Wuchtböcke
so aufzulegen, daß sie um ihre Achsmitte pendeln können. Der Prüfkörper wurde dann
um seine Achse pendeln gelassen, so daß sich die vorhandene Unbalance infolge der
Schwerkraft senkrecht unter dem Lager befand. War der Körper zur Ruhe gekommen,
so entfernte man z. B. mittels eines Bohrers so viel Material, als geeignet erschien,
um das Mehrgewicht an dieser Stelle des Körpers zu beseitigen. Der Vorgang mußte
so oft wiederholt werden, bis das Gewicht des Körpers möglichst gleichmäßig zu seiner
Achsmitte verteilt war.
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Diese Arbeitsgänge waren langwierig und teuer, weil sie eine besonders
geeignete Arbeitskraft beim Auswuchten jedes einzelnen Körpers in Anspruch nahmen.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß das Aus-,vuchten der Körper ohne Einwirkung
menschlicher Arbeitskraft mechanisch und maschinell erfolgen kann, so daß eine Arbeitskraft
nur zuin Einsetzern der Körper in die Maschine (und zum Herausnehmen nach erfolgtem
Auswuchten) erforderlich ist. Dabei kann ein Arbeiter eine ganze Reihe Maschinen
bedienen.
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Im einzelnen wickelt sich das Verfahren so ab: Mit jedem Körper werden.
ohne über Lage und Größe der in ihin vorhandenen l'nbalance Gewißheit zu haben,
durch. die selbsttätig arbeitende Maschine eine bestimmte Anzahl Arbeitsvorgänge
ausgeführt. Der an seiner Achsmitte aufgehängte oder befestigte Körper wird, sofern
es sich um sehr kleine und leichte Körper handelt, welche sich nicht von allein
drehen, von der Maschine in Drehung versetzt (erregt). Hat er ausgependelt, so wird
an seiner am tiefsten liegenden Seite Material beispielsweise durch einen automatisch
herangeführten Bohrer weggenommen. So wird die Unbalance an dieser Seite des Körpers
beeinflußt. Da aber nicht bekannt ist, welchen Umfang die Unbalance besitzt, ist
auch nicht in nur einem solchen Arbeitsspiel die Unbalance zu beseitigen. Es kann
die Unbalance noch nicht' ganz entfernt sein, sie kann auch zufällig gerade entfernt
sein, oder es kann auch schon zuviel Material weggenommen sein. Das Arbeitsspiel:
Erregen, Auspendelnlassen, Materialentfernen, muß deshalb mehrmals wiederholt werden,
-%vobei die zu entfernende Materialmenge stets kleiner wird. Das Verfahren sieht
vor ', daß die durch die ersten beiden Bohrungen herausgenommene Materialmenge größer
ist als ctie größte vorkommende Unbalance. Dabei ist ferner die weggenommene 1laterialmenge
bei jedem Spiel verschieden groß. und zwar nimmt sie beispielsweise ab in der Form
einer endlichen arithmetischen Reihe erster Ordnung vorn Typ d + nd, d + (-it
- i) cl.
d -!- (-rt-@) d, d + (1t,-3) d. . ., wobei n+ i -dieAnzahl
der Arbeitsvorgänge ist, während
derWert von d in Gramm der Masse
entspricht, welche man noch als Unbalance bei dem je-weiligen Verwendungszweck
des betreffenden Körpers zulassen kann. D. h. also, der Sprung der Reihe ist gleich
der kleinsten zulässigen Unbalance. Hierdurch wird erreicht, daß die Restunbalance,
welche selbst dann, wenn ein' fehlerloser Prüfkörper den Prazeß durchmacht, nach
Erledigung der vorgesehenen Arbeitsspiele übrigbleibt, nicht größer ist als d. Dieser
Betrag wird so gewählt, daß er vernachlässigt werden kann, d. h. daß er für den
Verwendungszweck des Körpers ohne Bedeutung ist. Die nachstehend beschriebene und
durch die Abbildungen dargestellte Maschine wird beispielsweise für die automatische
Erledigung dieser Arbeiten verwendet.
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Auf einer Grundplatte g ist eine Längsnut schwalbenschwanzförmig eingefräst,
in welcher sich drei Schlitten bewegen. Der Schlitten a mit der Antriebsspindel
trägt den. Bohrer b, welcher das Material aus dem Prüfkörper entfernt. Der Schlitten
a kann, sich nur um einen bestimmten Betrag vor und zurück bewegen, welcher begrenzt
wird durch den Begrenzungshebel e. Die Bohrspindel wird durch eine Riemenscheibe
in Drehung versetzt, während die Bewegung des Schlittens a nach vor und zurück durch
den Betätigungsschlitten c_ erfolgt. Der Schlitten c steht in Verbindung mit einer
Kurvenscheibe, einer Keilkette oder einer ähnlichen Vorrichtung. Der Schlitten c
wird durch den Bolzen q, den Hebel p und die Schwenkkulisse T mit dem Schlitten
a. der Bohrspindel verbunden. Bewiegt sich der Schlitten c nach hinten. d. h. in
die Grundplatte hinein, so wird er zunächst den Schlitten a mit dem Bohrer b mit
sich bewegen, bis die Scheibe k an dem einstellbaren Anschlaghebel e anschlägt.
Der Anschlaghebel e ist einstellbar an der Grundplatte befestigt. Bewegt sich der
Schlitten c nunmehr weiter nach hinten, so betätigt das schon ggnannte Gestänge
die Schwenkkulisse 2@, welche das Schaltrad y dreht, das durch eine Sperrklinke
-- gehalten wird. Hierdurch wird das l:ad k gedreht, und zwar in der Weise, daß
bei jedem Spiel ein anderer Teil der Fläche dieses Rades gegenüber dem Hebel e steht
und somit der Vorschub des Schlittens a. und damit auch die Bohrtiefe verschieden
eingestellt wird. Der Umfang des Rades k besteht also aus einer Reihe von Anschlä-en,
welche die Bohrtiefe im Sinne des «-eiter oben genantitetl Grundgedankens beeinflussen.
Der Schlitten c steuert ferner durch die Hebelübertragung k und den Schwenkarm i,
«-elche auf der Unterseite der Grundplatte liegen, den Schlitteii a,, und zwar in
der Weise, daß nach dein l?ncle jeder Oheratioti eine ruckartige Verschiebung des
Schlittens a, senkrecht mir Bewegeng des Schlittens a erfolgt. Die Stifte b, und
cl betätigen durch federnden Anschlag den Hebel dl, dessen Bewegungsgröße durch
die Regulierschrauben s eingestellt werden kann. An dem Hebel cd, hängt der Schlitten
r. Auf dem Schlitten r sind die Arme f montiert, welche den Prüfkörper tragen.
Nach jeder Bohroperation wird also der Prüfkörper seitlich etwas verschoben. Dieses
geschieht, um zu verhindern, daß dann, wenn bei einer Operation die Unbalance nicht
vollständig beseitigt ist und der Prüfkörper wieder in die gleiche Lage zuriickpendelt,
bei der darauffolgenden Bohroperation der Bohrer b wieder in dasselbe Loch kommt.
Die Bohroperationen erfolgen zwar immer etwas außerhalb der Mitte; das spielt aber
keine Rolle. Die Erregung des Prüfkörpers selbst wird ebenfalls abgeleitet von dem
Schlitten a1 mit Hilfe des Armes 1, welcher durch eine geeignete Vorrichtung bei
der ruckweisen Bewegung den Prüfkörper zum Pendeln bringt. Der Prüfkörper selbst
liegt nur in ganz feinen Lagern, um die Reibungsverluste möglichst zu vermeiden.
Während der Bohroperation muß @er durch ein Widerlager festgehalten werden. Dieses
Widerlager sitzt in dein dritten Schlitten d, welcher sich in der schon oben erwähnten
Nut bewegt. Der Schlitten wird vom Schlitten a mit Hilfe der Hebelübertragung i4,
v und -zu bewegt, und zwar in der Weise, daß bei Nähern des Bohrers b an den Prüfkörper
der Schlitten d finit dem Widerlager o sich ebenfalls auf den Prüfkörper zu bewegt.
Nach Abschluß der Auswuchtoperation wird durch die Kurvenscheibe, Keilkette oder
ähnliche Einrichtung, welche den Schlitten c betätigt, auch der Hebel e, bewegt.
Der Hebel e1 bewegt die Stange f1, und die Stange f1 bewe;;t das eine der beiden
Lager f, ,welches um das Scharnier b1 gedreht werden kann. Durch das Drehen fällt
der Prüfkörper, der ja nur lose in den Lagern lag, nach unten und kann durch ein
Loch der Grundplatte g in einem geeigneten Behälter aufgefangen werden.